Die Wahrheit
Oh mein Gott! Geschockt betrachtete ich die Bilder und die Urkunden. Ich musste hier weg. Schnell stellte ich das Glas auf dem Tisch ab, wobei ich es umkippte. ,,Tut mir leid!" stotterte ich und stellte es wieder auf. ,,Was ist denn los?" fragte Claudia überrascht und machte sich daran das Wasser aufzuwischen. ,,Ich muss gehen! Ich habe noch einen wichtigen Termin. Tut mir leid, für die Störung!" meinte ich nur stotternd und rannte raus, wo ich direkt in die Arme eines Mannes lief. ,,Bist du Liza?" fragte mich der Mann freundlich.
,,Ja, ... ähm nein,... also doch, ... tut mir leid. Ich muss gehen!" mit diesen Worten rannte ich zu dem Motorrad von Aiden und fuhr los. Im Spiegel sah ich wie der Mann und Claudia mir hinterhersahen. Ich hatte meine Eltern gefunden. Nach so vielen Jahren in denen ich sie fragen wollte warum sie uns verlassen hatten stehen sie jetzt einfach so vor mir und wissen nicht einmal wer ich bin. Ich konnte sie einfach nicht sehen. Ich wollte nicht! Aufgebracht fuhr ich durch die Straßen und achtete überhaupt nicht darauf wie ich fuhr. Ich wollte einfach nur noch zurück nach Beacon Hills!
*zwei Stunden später*
Ich überquerte gerade die Grenze von Beacon Hills, als mein Handy schon zum 5. Mal klingelte. Natürlich war ich in einen Stau geraten und nun schon 20 Minuten zu spät für unser Rudeltreffen, aber das war gerade meine geringste Sorge. Nach weiteren 10 Minuten kam ich an Dereks Loft an und rannte schnell die Treppen hoch, ehe ich schwer atmend die große Metalltür aufschwang und in das Loft platzte. Meine Freunde sahen von ihrem Plan auf und betrachteten mich leicht kritisch. ,,Sorry, ich war in einer andere Stadt und bin in einen Stau geraten!" erklärte ich nur kurz und knapp und zog meine Jacke aus, welche ich achtlos mit zu den anderen legte. ,,Ja klar, vermutlich hast du dich mit irgendeinem Typen vergnügt!" meinte Erica und lachte gehässig auf.
Doch meine Geduld mit ihr war am Ende. Mein Kragen war geplatzt und die ganze angestaute Wut musste jetzt einfach raus. ,,Es ist ja schön dass du dich so lustig über mein Leben machst. Hast du Eltern Erica?" fragte ich sie schnippisch. ,,Natürlich, haben wir doch alle!" entgegnete sie verwirrt. ,,Wie schön für dich, meine Eltern haben mich und meine Brüder nämlich einfach verlassen. Zumindest dachte ich das, bis sie heute plötzlich vor mir standen, dabei wollte ich den Mann einfach nur für eine Recherche besuchen und da stellt sich heraus, dass es meine Eltern waren. Es tut mir also leid, dass ich zu spät bin und unseren dämlichen Machtkampf nicht im Kopf habe. Aber von mir aus nimm dir alles! Nimm dir mein Leben, nimm dir meine Brüder, nimm dir meine verdammten Probleme und nimm dir Isaac. Denn ich will nicht mehr. Ich will nicht mehr kämpfen!" schrie ich sie wütend an.
,,Du bist im Heim aufgewachsen?" fragte sie überrascht. ,,Nein, meine Geschwister und ich sind von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben wurden, eine schlimmer als die andere nur weil sie uns nicht trennen konnte!" erklärte ich ruhig und atmete tief ein. ,,Das tut mir leid, ich wusste es nicht." Meinte sie entsetzt. ,,Ja genau, du wusstest es nicht, weil ich es niemandem erzähle. Weil das meine Geheimnisse sind und es tut mir leid, dass ich nicht in diese Gruppe passe oder dass du denkst ich wäre irgendein Mädchen, welches sich über dich lustig machen würde. Denn das bin ich nicht. Ich habe die Bilder gesehen Erica, wie du früher aussahst und du warst wunderschön! Vielleicht hat es dir nie jemand gesagt, aber du warst schön." sagte ich ihr mit Tränen in den Augen und ergriff ihre Hände. ,,Und diese Erica hätte ich lieber kennen gelernt als die, die du jetzt bist. Denn du bist unglaublich und ich beneide dich. Ich beneide dich um dein Werwolf Dasein und um deine Familie, ich beneide dich um deine Freunde, weil du dazu gehörst und ja du hast recht, ich bin ein Feigling was Gefühle angeht, aber auch nur, weil ich nie wusste wie es ist geliebt zu werden. Ich habe zwar meine Brüder, aber ich fühle mich oft bei ihnen ausgeschlossen und vielleicht bin ich deshalb eben nun mal ein graues Mäuschen!" sagte ich zum Ende hin lächelnd.
Erica lachte leicht und zog mich dann zu meiner eigenen Überraschung in ihre Arme zu einer Umarmung. Lächelnd erwiderte ich diese und sah aus dem Augenwinkel wie Isaac uns beobachtete. Mit ihm müsste ich auch noch reden. Vielleicht war Erica ein Miststück, aber ich denke selbst sie hätte es nicht verdient zu sterben. Ich musste das Alpharudel unbedingt aufhalten. Denn erst jetzt erkannte ich, dass ich wirklich Freunde hatte. Sie stießen mich nicht aus nur, weil ich ein Mensch bin, sie bezogen mich mit ein und baten um meine Hilfe. Jetzt muss ich mir nur überlegen wie ich es schaffe meine Brüder, Kali und Ennis, sowie meine Freunde zu retten. Ennis und Kali waren schließlich wie meine Eltern. Mit ihnen sind Ethan, Aiden und ich aufgewachsen und ich würde alles tun um sie zu beschützen und sie von Deucalion zu befreien. ,,Nun gut, wir sind gerade dabei einen Angriff gegen das Alpharudel zu planen. Morgen wird es soweit sein!" erklärte Scott mir kurz und dann berichtete mir jeder einen Teil des Plans.
,,Mason, du und Stiles werdet nicht mi kommen, ihr werdet Zuhause bleiben, damit euch nichts passiert. Alles klar?" fragte Liam mich noch einmal. Ich nickte, genauso wie die anderen. Nun musste ich nur noch meine Brüder vorwarnen, doch das konnte noch warten. Ich wollte wirklich meine Freunde beschützen, doch sie waren meine Brüder und ich war hin und her gerissen, zwischen ihnen, doch Familie geht vor und wir würden alles für die Familie tun. Nach und nach gingen die anderen Rudelmitglieder, nur Stiles, Lydia, Malia, Kira, Scott und Alison blieben noch dort. Isaac, Boyd und Erica lebten ja bei Derek. Ich stand ein wenig abseits von ihnen und überlegte wie ich mit Isaac reden konnte, ohne dass es unbedingt jeder Werwolf mitbekam. Ich war so in Gedanken vertieft gewesen, dass ich die blauen Augen vor mir gar nicht bemerkte.
,,Können wir reden?" fragte Isaac. Erst da realisierte ich, dass er wirklich vor mir stand. Ich nickte leicht und Isaac nahm meine Hand, ehe er mich hoch in sein Zimmer zog. ,,Ich weiß, dass wir uns getrennt haben und ich will dir eigentlich auch nur sagen dass es mir leid tut. Ich hatte ja keine Ahnung und was Erica gesagt hat, ... es stimmt nicht. Ich hätte nicht auf sie hören sollen und lieber dir vertrauen sollen, deshalb will ...!" ich unterbrach Issac, welcher sich eh die ganze Zeit verzettelte indem ich meine Lippen auf seine legte. Heute war mir einfach alles egal. Ich brauchte seine Nähe! ,,Es tut mir leid, Isaac ich liebe dich und nichts würd etwas an meinen Gefühlen ändern!" flüsterte ich leise und strich ihm über die Wange.
vom 1.Mai 2017
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