Wolfgeschichte Abenteuer von Fritzi den Grauwolf
Fritzi:
Einer der Tierpfleger, der sich immer um mich kümmerte, schob die Käfigtransportbox, in dieser ich mich befand Richtung Gehege. Das Tor wurde so weit aufgemacht, dass die Box durchpasste und geöffnet werden konnte, ohne dass ich abhauen konnte.
Noch einmal wollten sie nicht riskieren, dass ich ihnen wieder ausbüxte.
Als das Gitter nach oben geschoben wurde, ging ich langsam hinaus und trottete in das Hauptgehege.
Gleich darauf kam meine Schwester auf mich zugelaufen.
Ich seufzte, nun war ich wieder da, auf den Wilden Berg in Mautern und mein Abenteuer war vorbei.
Julia:
„Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht! Erzähl mir alles. Was hast du gemacht, wie sah es da aus?"
Fritzi:
Ich sah zu meiner Schwester und gab ihr mit einem Kopfnicken nach Links zu verstehen, dass sie mir folgen sollte. Wir gingen zusammen zu unserer Höhle, in dieser ich mich dann auf meinen alten Schlafplatz fallen ließ. Ich sah zu meiner Schwester.
„Hättest dir keine Sorgen machen müssen, Julia. Mir gings gut, also der Regen was war, als ich abgehauen war, war nicht so toll, aber man gewöhnt sich daran, man findet auch so Unterschlüpfe. Ich bin die Wälder entlang gelaufen, wie der Ort genau heißt, wo ich war, kann ich dir nicht sagen. Aber die Menschen sagten etwas von Murtal, keine Ahnung, was damit gemeint ist. Aber es gab da einen Ort, da war Geflügel, Hühner und eine Menge, die haben die Menschen in so umzäunten Gehegen herumlaufen lassen, aber nicht so hoch wie bei uns.
Und ich sage dir die zu jagen, das war ein Spaß, es war nachher um etliches köstlicher sie zu Essen und es hat besser geschmeckt. Und die mit den weißen Federn waren erst lecker, das ist nicht so wie hier, wo du totes Fleisch zu fressen bekommst. Nein, das ist noch warm, du spürst alles, schmeckst alles viel intensiver, es war einfach traumhaft, das werde ich vermissen."
Sagte ich seufzend und sah meine Schwester an.
Julia:
„Wunderschön, aber hier ist es doch auch toll! Wir müssen fürs Fressen nicht stundenlang suchen! Wir haben eine Höhle, die uns niemand streitig macht!", schwärmte ich.
Fritzi:
„Ja, aber die Menschen machen das, damit uns nicht langweilig wird. Sicher, das mit der Höhle ist schon was, aber das, was ich erlebt habe. Ach, Julia, du hättest es selbst erleben müssen, dieses Gefühl war einfach toll. Sogar die Menschen waren eher vorsichtig, sind nicht so nahe gekommen wie hier. Sicher, es hatte auch einige Gefahren gegeben, die wir hier nicht haben, aber schön war es trotzdem."
Ich grinste innerlich, wenn ich daran dachte, wie ich den Menschen immer wieder entwischt war aus ihren gestellten Fallen.
„Das klingt alles toll! Aber hier ist auch was passiert! Das hier ist dein Zuhause" klagte Julia. „Na und?", fragte ich trotzig. „Da draußen spürst du den Wind in deinem Fell, den Geschmack der Freiheit im Maul! Es ist wunderbar!", schwärmte ich.
Julia:
Ich sah meinen Bruder seufzend an.
„Du weißt doch gar nicht, was hier alles passiert ist, wir bekommen bald einen Spielgefährten, es soll noch ein Weibchen sein. Die Menschen haben für dich eine Gefährtin gesucht und wohl eine gefunden und das alles, obwohl nicht einmal sicher war, dass du wiederkommst."
Sagte ich aufgebracht und musterte meinen Bruder, wartete auf eine Reaktion von ihm, was er von dem Ganzen hielt.
Dass er damals bei diesem Unwetter einfach abgehauen war, fand ich nicht richtig von ihm. Ich hatte mir große Sorgen um ihn gemacht.
Fritzi:
Ich sah in den Augen meiner Schwester, dass sie es nicht toll fand, was ich gemacht hatte, aber sie kannte das nicht! Ich hätte vorher nie gedacht, dass es so ein tolles Gefühl ist, aber dann bin ich weggelaufen und habe das leckerste Fressen gefressen, es schmeckte frisch! Und ich habe eigenständig denken *müssen*! Kurzgefasst es war atemberaubend, wenn Julia das verstehen würde, Nein! Wenn die das *erleben* würde! Mein Versuch, das alles in einen Satz zu fassen, klang so.
„Du wirst es nie verstehen, bis du es getan hast! Bis du weggelaufen bist! Dann, und nur dann, wirst du es so lieben wie ich es getan habe!"
Julia:
Ich sah Fritzi kopfschüttelnd an.
„Tja, daraus wird nichts, die Menschen haben die Stelle, wo du abgehauen bist, in deiner Abwesenheit verstärkt, da kann kein Regen mehr etwas wegschwämmen."
Sagte ich leicht angepisst, drehte mich um und ging, sah aber noch einmal zu meinem Bruder.
„Du kannst froh sein, dass dich kein Jäger erwischt hat oder sonst ein Mensch, die was uns nicht mögen. Sei froh, dass du wieder hier bist, es ist besser so."
Sagte ich noch, ehe ich aus der Höhle ging, um meine Beine zu vertreten.
Ich verstand Fritzi wirklich nicht, wahr es wirklich so toll da, wo er war? Immer der Gefahr ausgesetzt zu sein, getötet zu werden?
Ich ließ mich auf den Boden fallen und schloss die Augen.
„Und wie viel hat unser kleiner Ausreißer zugenommen?"
Hörte ich einen der Pfleger und spitze die Ohren.
„Laut, der Waage, zehn Kilo. Tja, die weißen Hühner von Tonis Freilandeier waren wohl hervorragend gefüttert. Er kann aber nun nicht mehr ausbrechen, und das ist gut so, er wird sich schon wieder an hier gewöhnen, etwas Zeit wird es benötigen."
Sagte der zweite Pfleger, ich sah auf und zu ihnen.
//Das wird mehr als nur etwas Zeit benötigen, so wie er davon schwärmt.//
Dachte ich mir, stand auf und ging wieder in die Höhle, Fritzi lag immer noch an derselben Stelle.
„Sei jetzt nicht beleidigt und erzähl weiter!", blaffte ich Fritzi an. „Na gut", sagte er widerwillig.
„Wie haben sie dich eingefangen?"
Fritzi:
Ich seufzte, als ich daran zurückdachte.
„Sie haben einige Fallen mit Köder aufgestellt, sicher habe ich hineingeschaut, wollte ja wissen, was drinnen ist, kannst dir aber denken, dass ich da nicht rein bin. Hey, ich mein, die dachten wirklich, dass ich in so eine Falle reingehe, wo totes Fleisch liegt. Wo ich einige Kilometer weiter lebendes Fleisch finde, werde ich sicher in so eine Falle hineingehen, auch wenn sie es zweimal mit meinem Lieblingsfutter gemacht hatten. Nein, hatte mich nicht interessiert und die Jäger, die mich so einfangen wollten, bin ich auch immer ausgewichen, sie waren immer auf der anderen Seite als wo ich war. Hat Spaß gemacht, mit ihnen Katz und Maus zu spielen, doch sie haben mich dann doch erwischt."
Ich knurrte genervt über mich selbst auf.
„Ich war wieder auf der Jagd und dann, als ich in eines dieser Hühnergehege reinspringen wollte, habe ich einen stechenden Schmerz im linken Hinterlauf gespürt. Ich bin von meinem eigentlichen Plan dann abgewichen und, habe mich Richtung die Wälder dem Geröll verzogen. Doch bin ich immer müder geworden, bis ich dann eingeschlafen bin. Dann bin ich wieder in einem Käfig aufgewacht. Dass ich darüber nicht sehr erfreut war, kannst du dir ja denken."
Sagte ich sauer und seufzte dann.
„Aber nun bin ich hier und werde mich damit wieder abfinden müssen, aber ich hoffe, dass die Menschen wenigstens etwas lebendes Fleisch hier hereinlassen."
In meiner Stimme schwenkte Hoffnung mit.
Julia:
„Lebendes Fleisch?", fragte ich verwirrt. „Das müssen wir dann jagen, es ist nicht viel bequemer, es tot zu bekommen! Okay, es sind dann vielleicht nicht so viele Innereien dabei, aber wir haben auch keinen Alpha! Und nein, ich kann mir nicht denken, dass du darüber nicht erfreut warst, ich an deiner Stelle hätte vor Freude geheult, um es allen Wölfen mitzuteilen!"
Fritzi zog die Lefzen nach unten und knurrte.
„Was ist nur aus dir geworden? Bist du gar nicht mehr neugierig? Willst du nicht mehr wissen, was da draußen alles ist?" Fragte er sauer.
„Um ehrlich zu sein, Nein. Mir gefällt es hier, wir haben Ruhe und sind in Sicherheit. Dass die Menschen uns beobachten, stört mich nicht, denn sie sind da draußen und wir hier drin. Also ich bin froh, dass wir hier sind, in unserem Zuhause und du solltest das auch sein Fritzi."
Sagte ich etwas genervt über sein Gerede wegen da draußen. Aber er war immer der, der ein Abenteurer war und wird es immer bleiben, ich bin das jedoch nicht. Ich hoffte nur, dass mein Bruder sich bald wieder einkriegen würde und es akzeptierte, dass er wieder hier war bei seinem Rudel. Vielleicht würde ja seine zukünftige Gefährtin daran, etwas ändern.
Fritzi:
Ich war nun wieder zwei Tage hier auf dem Wilden Berg, das Fressen habe ich nur mit Mühe runterbekommen, sicher es stillte den Hunger, aber es war einfach was anderes. Ich lag auf dem Boden und langweilte mich. Plötzlich wurde das Gehege einen Spaltbreit geöffnet, hoffnungsvoll blickte ich zum Tor, wo jetzt ein braun-grauer Wolf stand. Der Wind, der aufkam, wehte mir den Geruch zu, es war ein Weibchen. Sie sah hübsch aus, aber ich dachte nur trotzig.
//Mist, ich wäre vielleicht entkommen.//
Doch wusste ich, dass die Menschen das zu verhindern wussten.
Die Wölfin kam vorsichtig auf mich zu und blieb zwei Meter vor mir stehen, sie musterte mich.
„Du musst dieser Fritzi sein, von dem die Menschen ununterbrochen geredet haben, als sie mich hierher brachten. Stimmt es, dass du da draußen warst in der Freiheit?" Fragte sie Neugierig und mit Interesse.
„Ja, das stimmt", sagte ich stolz. „Und wie heißt du?", fragte ich ebenfalls mit Interesse. Sie antwortete.
„Ich bin Luna, ich glaube, die wollen uns verkuppeln oder so." Sagte sie, ich erinnerte mich auch so etwas von meiner Schwester gehört zu haben.
Luna:
„Ich muss sagen, du bist wirklich interessant und ich könnte mir gut vorstellen, deine Gefährtin zu werden. Noch dazu würde ich gerne wissen, was du so alles erlebt hast da draußen."
Ich grinste innerlich und sah Fritzi interessiert an.
„Und wer weiß, vielleicht können wir beide einmal die Welt da draußen erkunden und du zeigst mir alles."
Fritzi sah mich lange an und ich sah wie seine Augen Interesse und Freude widerspiegelten, anscheinend war ich die gleiche Abenteurerin, wie er war und wir passten so wohl gut zusammen.
Er nickte und stand dann richtig auf.
„Ich zeige dir einmal dein neues Zuhause, was es für eine lange Zeit sein wird."
Sprach er und ging voraus, ich folgte ihm, und so begann hier am Wilden Berg mein neues Abenteuer und Leben zusammen mit Fritzi.
Diese Geschichte passiert auf eine wahre Begebenheit.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro