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Die Tage danach waren sehr schwierig, für uns alle. Vik war nur am schlafen und wenn er wach war, dann musste er sich zusammen reißen, um nicht laut zu schreien vor Schmerz. Jeder war irgendwie ein wenig zurückhaltender. Meine Freunde und ich trauerten um Noah und saßen oft beieinander, aber niemand sagte ein Wort. Es war oft sehr still. Es war nicht schön. Wir waren am Ende unserer Reise angekommen. Vik hatte Recht gehabt. Hier würden wir leben können. Trotzdem war ich so unglücklich, wie schon lange nicht mehr.
Würde es wohl besser werden? Natürlich. Es konnte nur besser werden. Ich hoffte es so sehr.
Eines Nachts saß ich bei Vik. Schaute auf ihn. Er schlief. Wie schön ruhig er da lag. Ich wollte reden. Meinen Gedanken endlich freilauf geben. Alles was sich angesammelt hatte rauslassen. Zu viel war in zu kurzer Zeit passiert. Es musste raus. Also fing ich an zu reden und die Wörter kamen, wie ein Wasserfall, aus mir. Ich merkte wie dringend es nötig gewesen war zu reden. Und es tat gut zu reden.
"Was haben wir zu verlieren?"fragte ich ihn.
"Ich hab die Antwort. Menschenleben. Vielleicht nicht unser eigenes, aber das der anderen. Und es tut mehr weh, als ich je gedacht hätte. Und dann sehe ich auf dich und leide mit dir, auch wenn ich deinen Schmerz nicht fühlen kann, tut es weh dich Leiden zusehen. Es tut weh dir nicht Helfen zu können. Es tut weh, wenn du hier liegst und ich sehe, dass du eigentlich viel lieber rumlaufen würdest. Ich sehe dich an und verstehe nicht, warum es so weh tut. Ich wäre gerne so nah bei dir, wie es nur geht, aber es tut weh. Dabei sollte ich doch keine Schmerzen haben und rumjammern, wenn du hier liegst und dich nicht bewegen kannst. Du hast mich gerettet, aber zu welchem Preis? Es tut mir so Leid."
Ich spürte, wie die Tränen über mein Gesicht flossen. Die ganze Zeit hatte ich nicht geweint, aber jetzt? Jetzt konnte ich es nicht mehr zurück halten. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Jemand fuhr mir durch die Haare und ich nahm die Hände von meinem Gesicht.
"War das eine Liebeserklärung?"fragte Vik mich und lächelte mich so lieb an, dass ich vergaß, wie sehr doch alles weh tat.
Dann merkte ich, was er gesagt hatte und es war mir irgendwie unangenehm. Ich merkte, wie wahr seine Aussage war und das machte mir Angst, doch ich riss mich zusammen.
"I-Ich glaube schon."stotterte ich nervös.
"Das hätte ich auch irgendwie gehofft."sagte er lächelnd und wollte mich zu sich runter ziehen, doch er zuckte zusammen und lächelte, gequält von plagendem Schmerz.
"Ruh dich aus."sagte ich also, legte meine Hand auf seine und grinste.
Dann ging ich aus der Hütte und sobald ich draußen war konnte ich das dauer grinsen nicht zurück halten. Zumindest für den Moment war die Trauer verpufft uns vielleicht war das der erste Schritt in ein neues Leben.
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Happy End? Finally?
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