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Die ganze Zeit hab ich mich gefragt was wir zu verlieren haben. Jetzt wusste ich es. Ich wusste, was ich zu verlieren hatte, aber es war sowieso zu spät für alles. Wir liefen mittlerweile schon über vier Wochen und noch immer war ich nicht über den Tod von Vik hinweg. Es war seltsam. Ich kannte ihn doch nicht mal lange und trotzdem sehnte ich mich nach ihm.
Ich lief voraus und starrte auf die Karte in meinen Händen. Es war das einzige, was von Vik übrig geblieben war und es war wichtig. Nur noch ein paar Tage und wir wären da. Dieses Ziel gab mir wohl die Kraft weiter zu laufen, denn am liebsten hätte ich mich einfach auf den Boden geschmissen und wäre nicht mehr aufgestanden.
Ich hätte es auch fast getan, als T mich antippte und nach hinten deutete. Am Horizont erkannte ich Gestalten in weiße Gewändern. Es waren viele. Mehr als wir. Sie kamen auf uns zu gestürmt.
"Shit."murmelte ich.
Was sollte ich tun, um alle zu beschützen?
Wir waren erschöpft, aber das einzige was wir tun konnten, war laufen.
"Lauft."brüllte ich also und die Darkside began zu rennen. Der Staub wurde aufgewirbelt und es war schwer zu atmen. Und trotzdessen, dass wir liefen holten die Truppen des Königs auf. Sie würden uns umbringen wollen, so wie sie Vik umgebracht hatten. Ich drehte mich kurz nach hinten und entdeckte selbst den König in der Menge. Das machte mich noch panischer und ich rannte schneller, bis wir schließlich eingekesselt worden waren.
Jegliche Hoffnung starb langsam ab. Der König kam auf uns zu gelaufen.
"Wer hat hier das sagen?"fragte er. Ich merkte die Blicke auf mir und so trat ich nach vorne.
Jedoch nicht ängstlich, sondern wütend. Mit einem Schlag war die Angst auf einmal verflogen. Er und seine Leute hatten Vik getötet. Es war seine Schuld und ich würde ihm nicht die Genugtuung geben und zitternt vortreten.
"Was wollt ihr?"fragte ich.
Der König musterte mich kritisch.
"Euch Aufhalten. Ihr wisst nicht wie gefährlich das ist was ihr tut."erklärte der König.
"Ihr wisst nicht was ihr redet."sagte ich.
"Oh doch. Komm mit. Ich werd es dir erklären. Jedoch nicht, wenn alle zuhören."bot der König an.
"Ihr seid doch nicht bei allen Sinnen. Als ob ich mein Team alleine lasse in der Obhut ihrer Truppen. Ihr werdet sie genauso zerreißen, wie Euren eigenen Sohn."rief ich.
Der König schüttelte den Kopf.
"Wir sollten wirklich reden."meinte er ruhig.
Ich blickte nach hinten. Cen und Noah nickten. Und auch der Rest schien zu meinen, dass ich dem König zuhören sollte. Also ließ ich mich überreden und folgte dem König aus dem Kreis. Ein wenig abseits setzte er sich auf einen Stein.
"Wo fange ich am besten an?"fragte er sich selbst und ich blieb still.
"Meine Frau, die Königin, ist vor Jahren aufgebrochen, um diesen Ort zu finden. Sie hat gesagt, sie lässt eine Nachricht vorbeibringen, wenn sie da ist. Sie hinterließ uns zwei Karten, damit wir sie finden konnten. Sie brach mit zwei weiteren Leuten auf. Das einzige was mir jedoch gesendet wurde war eine Nachricht, dass sie tot sei und auf der Reise verstorben war. Ich wollte Viktor nicht aufbrechen lassen, da er nicht sterben sollte. Ich dachte es könnte etwas gefährliches auf dem Weg hierher sein. Ich wollte nicht, dass er stirbt. Er hat etwas besseres verdient."
"Jeder verdient was besseres als sterben."meinte ich trocken,"und trotzdem ist Vik jetzt tot."
Der König sah auf.
"Du glaubst, dass ich es war."der König schüttelte den Kopf.
"Setzt dich."meinte er dann und ich gehorchte.
"Nein, er lebt. Er hat meine Leute getötet. Einer hat überlebt."erzählte er.
"Warum lügen sie?"fragte ich daraufhin.
"Mache ich nicht."
Ich schwieg. Das konnte nicht sein. Wieso sollte er jemanden töten.
Wie konnte er nur und wieso entäuscht es mich so sehr, dass er mich und alle anderen alleine gelassen hatte.
Es tat weh.
Ich war sauer und erschrocken und trotzdem wünschte ich mir grade seine Nähe. Was war bloß mit mir los?
"Ich denke wir sollten zum Ort gehen."sagte der König und lächelte, doch irgendwas an diesem grinsen machte mich stutzig. Es war irgendwas fieses darinnen, doch hinterfragte ich es nicht weiter
"Wir?"fragte ich irritiert.
"Meine Truppen könnten euch vor der Gefahr beschützen."meinte der König,"falls es noch welche geben sollte."
Ich nickte und stand auf. Ich wusste nicht was ich denken sollte.
Vik lebte, aber um welchen Preis? Es war so verzwickt und ich wünschte ich könnte mit irgendwem über meine Gefühle reden. Es war alles nicht so einfach und ich glaube, dass ich nun wusste warum ich so viel im Kopf hatte. Und ich glaubte mir selbst nicht.
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Hm, was verheimlicht der König?
Oder verheimlicht er überhaupt etwas?
Ist der Ort überhaupt echt?
Soll ich euch weiter verwirren?
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