17 : Nr. 4 - Halbblut?
Kaminari, 10.Oktober 1892, 4:30Uhr
Sicht Erzähler
Es war später geworden als Rose durch den dunklen Palast zurück in ihr Zimmer ging. Sie hatte Alice nur schwer von der Decke bekommen,denn sie wollte einfach nicht runter. Alice hatte wohl in diesem Moment alle Sorgen ablegen können. Die Erleichterung, doch keine machtlose Königin zu sein, hatte man ihr deutlich angemerkt. Sie war letzten Endes allein von der Decke gefallen.
Rose ließ das einfach nicht los. Wieso hatte sich ihr Element über 2500 Jahre nicht gezeigt? Und jetzt wo sie plötzlich auftauchte schaffte sie es sofort. Rose hatte in einem Zimmer eine Etage höher Quartier bezogen und ging nun dahin zurück. Die Fenster in Kaminari hatten kein Glas, da es in Edora nur alle 2500 Jahre wirklich regnete und die Hitze sonst kaum auszuhalten wäre. Warme Nachtluft fuhr ihr durch die langen Haare. Die Stille im Palast war für Rose ungewohnt. Im La Fleur war jetzt wahrscheinlich alles voller Männer und es war dort sicherlich alles andere als leise.
Rose blieb am Ende der Treppe stehen und sah nach oben. Es schien als würde die Decke fehlen. Sie war hoch und durch die Öffnung konnte man in den klaren, dunklen Nachthimmel sehen. Rose kam dieses Bild so sehr bekannt vor, dabei war sie heute zum ersten Mal im Palast. Direkt unter der Öffnung befand sich ein flaches Becken mit kaltem Wasser. Das Wasser floss von dort durch kleine Kanäle durch den Palast. In der Mitte des Kreises befand sich ein Podest mit einer Feuerschale in der dunkelgrünes, an manchen Stellen sogar schwarzes, Feuer brannte. Dieses Feuer trug den Namen Seelenfeuer. Es brannte schon seit Anbeginn der Zeit und konnte durch nichts gelöscht werden. Es war heißer als normales oder sogar Drachenfeuer ja, es überstieg sogar die Wärme des Höllenfeuers. In dem Feuer lag ein Diadem mit einem dunkelgrünen Edelstein. Das schwarze Diadem funkelte in den grünen Flammen, wie ein Wassertropfen im Sonnenlicht.
Rose näherte sich langsam dem Feuer. Ihre nackten Füße wurden von dem eiskalten Wasser um spült. Sie blieb 5 min einfach nur da stehen und sah in die Flammen. Als sie sich von dem Anblick der Flamme lösen konnte betrat sie ihr Zimmer. Es sah so ähnlich aus wie das von Alice, nur das alle Vorgänge die bei Alice eine rote Farbe hatten, bei ihr schwarz waren. Ihr fiel sofort der große Rabe auf, der auf ihrem Bett saß. Er war größer als normal, seine Augen glühten blau und auf seinem Rücken waren blaue Zeichen zu erkennen. Diese Art von Rabe hieß Rumi und sie waren die treuen Begleiter des Tods, einer war immer in seiner Nähe. Ein Detail an dem Raben fiel ihr erst auf als sie näher kam. Eine Narbe im Gesicht.
Der Rumi legte den Kopf schief und ließ sie nicht aus den Augen. "Was macht ihr hier?", fragte sie. Der Rumi breitete seine Flügel aus, sprang vom Bett und im nächsten Moment stand der Tod in ihrem Zimmer. "Ich wollte mit euch sprechen.", sagte er und stellte sich vor sie. " Wenn ihr hier gesehen werdet landet ihr im Gefängnis. Es gab auch schon Hinrichtungen in Verbindung mit den Gesetz das Männer dieses Viertel nicht zu betreten haben.", sieh sah ihm in die Augen.
Zu seiner Überraschung wirkte sie entspannt und sogar etwas streng. Er hatte sie fröhlicher in Erinnerung. "Stimmt etwas nicht?" fragte er die kleine Frau vor ihm. " Ihr wolltet mich etwas fragen?", es war mehr als Auffällig wie sie das Thema wechselte. Sie ging an ihm vorbei auf den Balkon und legte ihre Arme auf dem Geländer ab. Undertaker ging nicht weiter auf seine Frage ein. "Ich wollte wissen was vorhin los war.",er folgte ihr und stellte sich neben sie.
Nachdem Rose ihm alles erklärt hatte nickte Undertaker. "Es ist schön zu wissen das sie doch keine machtlose Königin ist.", sagte Undertaker und blickte erneut zu der Kleinen Neroda. "Ihr seit sehr klein für eine Neroda.", sagte Undertaker zu der Frau die ihn gerade einmal bis zur Schulter reichte, wenn überhaupt, auch ihre unnatürlich dunklen Haare waren ihm aufgefallen. Rose sah zu ihm hoch. "Ich bin keine Neroda...", sagte Rose mit einem leichten Lächeln. Der Größere musterte sie genau. "Was seit ihr dann?", fragte er interessiert. Sie stieß sich von Geländer ab und lief zurück ins Zimmer, ohne seine Frage zu beantworten. Sie war stiller geworden und nachdenklicher, wenn nicht sogar etwas strenger.
Es war als wäre ihre fröhliche Art nur eine Maske gewesen." Werdet ihr mir irgendwann euer wahres Aussehen zeigen? Oder euren Namen verraten?", sie hatte Undertakers Interesse geweckt. Ihr mysteriöses Auftreten und die ganzen Fragen die sie nicht beantworten wollte, machten sie zu einer sehr interessanten Frau. Sie drehte sich zu ihm, mit einem Gesichtsausdruck den er nicht deuten konnte. " Wer weiß... Vielleicht eines Tages... ", mit dieser Aussage hatte sie Undertaker ungewollt einen Hinweis gegeben. Er hatte nach ihrem Aussehen gefragt und sie sagte sie würde es ihm vielleicht einmal zeigen. Heißt: sie sah nicht so aus wie sie sich zeigte.
"Ich muss aber zugeben, Meister, das ihr mich beeindruckt habt. Ihr seit einer der Wenigen die einen Verwandlungszauber beherrschen. Einen dieser Art zu kontrollieren ist keine ganz einfach Leistung.", sie musterte Undertaker. "Was heißt kontrollieren, ich kann es höchstens 10 min halten bevor ich mich zurück verwandle. Die Seuche hat es mir letztes Jahr beigebracht.", Undertaker setzte sich auf ihr Bett, während sie auf ihren Schreibtisch zuging und etwas in eine Schublade legte, als würde sie es verstecken. >Er kann einen Verwandlungszauber der Klasse XX 10 min halten? Interessant.<, dachte Rose und wandte sich wieder Undertaker zu.
"Nun, ich glaube die Königin hat die Absicht uns als Partner an dem Künstler Fall arbeiten zu lassen.", sagte sie und stellte sich vor ihn. Undertaker lächelte:, "Soll mir recht sein.",er nahm ihre Hand und gab ihr einen Handkuss, "auf eine gute Zusammenarbeit, My Lady.", er brachte sie damit sogar zum lächeln und das war alles was er wollte. Ihr bezauberndes Lächeln wieder sehen,auch wenn es nicht lange anhielt. Rose sah ruckartig zur Tür als sie Geräusche von der anderen Seite hörte. Undertaker regierte sofort und flüsterte: " Avior..", der Spruch für den Verwandlungszauber. Im nächsten Augenblick klopfte es und zwei Wachen betraten den Raum. "Wir haben sie gefunden.",es ging um die Leiche die der Künstler angekündigt hatte.
Rose nickte, nahm ihren schwarzen Mantel, der einen von Undertakers sehr ähnelte, ließ den Rumi auf ihrer Schulter Platz nehmen und folgte den Wachen. " Warum habt ihr einen Mantel an?",flüsterte der Rumi auf ihren Schulter. "Meine Tattoos, schon vergessen?", sie folgten ihnen durch die dunkle, vergleichsweise, kalte Nacht.
Es war noch einiges los im Blütenviertel aber davon ließ sich Rose nicht ablenken. Nach ungefähr 8 Minuten flog Undertaker von ihrer Schulter und lief dann als Undertaker weiter. Die Wachen fragten nicht wo er plötzlich her kam. Auf dem Marktplatz sah Rose schon von weitem um wen es sich handelte.
Sie lag entspannt auf dem Rücken, die Hände auf ihrem Bauch, ihre Haare lagen ordentlich da, ihre Augen waren geschlossen, ihr Mund leicht geöffnet. Um sie herum lagen rote Rosenblätter. Sie schien auf dem ersten Blick nur zu schlafen, es waren keinerlei Verletzungen zu sehen. "Wir konnten sie noch nicht identifizieren.", sagte eine Wache.
"Ihr Name war Melissa. Sie arbeitete im La Fleur.", sagte Undertaker. Rose war still, zeigte keine Emotionen. Es schien ihr gleichgültig zu sein. Sie lief auf Melissa zu und drehte sie vorsichtig um. Auch hier war wieder ein Bild zu sehen. "Was ist es?" fragte Undertaker, woraufhin Rose zur Seite ging.
Rose fiel etwas unter den Rosenblättern auf und sie wischte sie zur Seite. Dort stand mit Blut geschrieben: Halbblut. Rose schien Augenblicklich aufgewühlt und wütend zu sein, auch wenn sie dies gekonnt zu verschleiern wusste.
Sie drehte sich um und verließ den Markt Platz mit schnellen Schritten, dabei wehte ihr langer Mantel auf. Plötzlich schien dieser wie vom Wind weggeweht zu werden. Der schwarze Stoff flog im Dunkeln über die Dächer,er wirkte fast wie eine große Fledermaus. >Ihr seit also auch magisch begabt. Ich bin gespannt was ihr mir noch alles zeigen werdet.<,dachte Undertaker als er ihr hinterher sah...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro