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Mörderin

„Ian - Ich habe jemanden umgebracht."

Ohne etwas zu erwidern oder mir seine Aufmerksamkeit zu schenken, fuhr er auch schon los. Kräftig wurde ich gegen meinen Sitz gedrückt und für einen Moment blieb mir die Luft weg. Ob das an der Schnelligkeit oder an den erdrückenden Gefühlen lag, die sich in mir aufbauten, war wohl Ansichtssache. Lautlos liefen mir meine Tränen die Wangen hinunter. Ian starrte stur auf die Straße, als wäre ich gar nicht anwesend. Er hielt das Lenkrad fest, so dass sich seine Knöchel weiß färbten. Mittlerweile war ihm jede Farbe vom Gesicht gewichen und ich spürte den Stress, der von ihm ausging. Meine Hand hatte die Waffe immer noch nicht losgelassen. Sie lag auf meinen Oberschenkeln und ich spürte die Kälte sogar durch meine Hose und eine Gänsehaut nahm mich ein.
Du hast jemanden umgebracht!

Mörderin!

Mörderin!

Meine Gedanken wurden immer lauter und ich drohte in ihnen zu versinken. Schuld legte sich auf meine Schultern und umhüllte mich wie eine Winterjacke, die zu klein war. Mit jedem weiteren Gedanken zitterte meine Hand ein wenig mehr, bis sie gar nicht mehr aufhörte.
Es fühlte sich so an, als wären wir schon für Stunden unterwegs, aber ein Blick auf die Uhr an Ians' Arm verriet mir das noch nicht mal fünf Minuten vergangen waren.

„Der Schuss war nicht präzise. Du hast ihn nur an der Schulter getroffen. Er müsste es lebend da raus schaffen", sein Blick war immer noch auf die Straße gerichtet. Unsicher hob ich meine linkte Augenbraue an und sah zu ihm.
Also jemandem mentale Unterstützung leisten kann er wohl nicht so gut.
Für eine Millisekunde schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen und dann sah ich ihn auch grinsen. Ich weiß nicht, ob meine Augen mich täuschten oder ob er wirklich gegrinst hatte, denn es war so schnell verschwunden, wie es gekommen war.
Jetzt wendete auch ich meinen Blick wieder auf die Straße. Mittlerweile waren wir auf einer Autobahn gelandet und überraschenderweise hatte ich nicht das Bedürfnis Ian zu fragen wohin wir gerade fuhren. Das Einzige, was ich wollte, war es hier weg zu kommen und genau das tat ich gerade. Ich sah zu wie wir die Autos alle nacheinander überholten. Immer weiter wurde ich in meinen Sitz gedrückt.
Wieder dachte ich zurück zu dem Mann, den ich nicht mal vor einer halben Stunde angeschossen hatte.
Umgebracht.
Wie er schmerzerfüllt sein Gesicht verzogen hatte und auf den Boden gefallen war. Ob er es lebend aus der Halle geschafft hat?
Schon vergessen du hast ihn umgebracht!
Vielleicht hatte er eine Familie und Leute, die darauf warten, dass es wieder nach Hause kam und was hatte ich gemacht? Ich hatte ihm diese Chance genommen.
Du bist eine Mörderin. Du hast ihn getötet.
Langsam und ängstlich wanderte mein Blick zu der Waffe, die ich immer noch in meiner Hand hielt. Egal wie sehr ich sie loslassen wollte, ich konnte es nicht. Meine Hand reagierte auf keinen der Befehle meines Gehirns.

Während ich tiefer in meinen Gedanken versank, fing Ian an gestresste Blick auf den Rückspiegel zu werfen und dann fluchte er auch schon ein paar unverständliche Wörter vor sich hin. Sofort hatte er meine Aufmerksamkeit. Mein Blick war auf ihn gerichtet und ich probierte meinen Tränen weg zu blinzeln.
"Ian? Ist alles in Ordnung", ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, wanderte auch mein Blick zum Rückspiegel und für einen Moment blieb mir die Luft weg. Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Mehrere schwarze Mercedes kamen immer näher auf uns zu.

Das war es dann wohl.

Ich probierte diesen Gedanken so gut es ging zu ignorieren und starrte durch den Rückspiegel die Autos an.
"Was machen wir jetzt...", meine Stimme war ein Flüstern, schon fast unverständlich leise. Ian warf einen kurzen Blick zu mir rüber. Eine Millisekunde lang spürte ich wie sich sein Blick in meine Haut brannte.

"Die Waffe in deiner Hand ist geladen oder?", schwer schluckte ich und sah zu ihr runter. Ian wusste, dass sie geladen war. Warum fragt er dann?
„Ja. Ich habe nur eine Kugel benutzt", meine Stimme zitterte ungewollt.
Benutzt!?
Das ist ja nett formuliert. Die Wahrheit zu verschleiern, beschützt dich nicht vor der unerträglichen Last und Schuld auf deinen Schultern.
„Skyla, kannst du mir was versprechen?", genervt probierte ich nicht meine Augen zu verdrehen.
Wie ist aus dem kleinen Jungen von früher so jemand geworden? Er wird dich sicher bitten die Waffe schon wieder zu benutzen.
Ein großer Stein bildete sich in meinem Hals und erschwerte mir das schlucken. Ich hatte fürchterliche Angst davor, was er von mir wollte. Ein kleiner Teil von mir wusste es, aber ein großer Teil wollte es nicht akzeptieren. Er wartete nicht darauf, dass ich antwortete, sondern redete einfach weiter: „Bitte benutze sie, sobald du musst".
Als hätte er schon gewusst, dass ich es ihm nicht versprechen würde. Als wusste er, dass er nicht in der Position war, das von mir zu verlangen.
Du hast aber etwas vergessen Skyla.
Du bist ebenfalls nicht in der Position es nicht zu tun.

Ich wusste, dass das stimmte. Er war weder in der Position das von mir zu verlangen, noch war ich in der Position es nicht zu tun. In diesem Moment verstand ich, dass ich nicht mehr in der Lage war, dies zu tun. Ich durfte es nicht mehr selbst entscheiden. Denn mit dem ersten Schuss, der aus dieser Pistole kam, starb ein Teil von mir. Der Teil, der in der Lage war Entscheidungen für sich selbst zu treffen. Jetzt fühlte es sich so an, als wäre meine Seele schon längst verloren. Ich hatte mich selbst, meine Moral, meine Vernunft aufgegeben für ein Leben in völliger Schuld und Verzweiflung, ohne es realisiert zu haben . Schon jetzt wusste mein Unterbewusstsein wie das ausging. Am Ende würde ich jemand sein, der so viel Blut vergossen hatte, so dass man in der Lage war darin zu ertrinken. Ich schuldete es jedem, der sich ab dem Moment an auf mich verlassen hatte, denn diese Menschen glaubten daran, dass ich sie beschützte.
Ich musste es tun.

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