Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 6


Amber


Nachdem Eric hinaus gegangen ist, um die Pferde zu versorgen, sitzt Amber und Tom auf der Couch und unterhalten sich angeregt miteinander.

„Wie kommt es, dass ihr hier draußen lebt", möchte Amber wissen. Nicht nur, dass sie ein neugieriger Mensch ist. Auch ihr Selbstschutz, alles über die beiden zu erfahren, um sie besser einschätzen zu können, lässt sie so interessiert wirken. „Ich meine, wollt ihr keine Action im Leben?", fragt sie weiter.

„Die hatten wir zu genüge", grinst Tom. „Dass, was wir nie hatten, war Ruhe. Nachdem mein Onkel vor drei Jahren in Richtung Brasilien aufgebrochen ist, hat uns die Vorstellung von ein wenig Frieden sehr zugesagt."

Amber kuschelt sich weiter in die Decke. „Also wart ihr früher sozialer?"

„Kann man so sagen", schmunzelt dieser, als würde er sich an alte Zeiten erinnern. „Und wenn wir doch ein wenig Gesellschaft bevorzugen, gibt es immer noch meinen Club."

„Wie? Deinen Club?", staunt sie nicht schlecht.

„Vor dir sitzt der stolze Clubbesitzer, der besten Location in Vancouver", stellt er sich vor. „Dem Belle."

„Nie davon gehört", reagiert sie kopfschüttelnd.

„Waaaas?", theatralisch fasst Tom sich ans Herz. „Unfassbar! Dann wirst du nicht darum herumkommen, einmal mit uns ins Belle zu gehen."

„Es würde mich freuen", antwortet sie lächelnd, denn die Vorstellung einmal einen Club zu besuchen gefällt ihr.

„Wie kam es, dass du einen Club eröffnet hast?", fragt Amber weiter, da ihre Neugierde nicht annähernd gestillt ist.

„Nach meinem Studium brauchte ich eine Veränderung und kostenloser Eintritt und Alkohol, hörten sich damals verlockend an", lacht Tom.

Zwar glaubt ihm Amber nicht, dass dies der wirkliche Grund dafür ist, einen Nachtclub zu eröffnen, doch etwas anderes macht sie gerade viel neugieriger.

„Du hast studiert?", hackt sie daher nach.

„Es soll Menschen geben, die das tun", antwortet er spöttisch.
Ungeduldig schnauft Amber. Muss man diesen Männern alles aus der Nase ziehen?

„Jetzt erzähl schon. Was hast du studiert?", möchte sie hibbelig wissen.

„Medizin. Ich habe es aber im sechsten Semester hingeschmissen."

„Warum?", hakt sie weiter. „War es zu schwer?"

Tom lacht. „Nein. Nicht wirklich. Anspruchsvoll, ja." Er zuckt mit den Schultern und als er nicht weiter spricht, rollt Amber mit den Augen.

„Hat dich eine Frau dazu gebracht, es zu schmeißen?", grinst sie verschmitzt.

„Eine Frau?", fragt Tom und abrupt ändert sich eine Stimmung im Raum. Einer seiner Mundwinkel zuckt, ehe er ihr unvorhergesehen so nahe ist, wie zuvor Eric in seinem Büro. Seine Finger legen sich um ihr Kinn und ziehen sie an sich. „Keine Frau wird mich jemals daran hindern, etwas zu bekommen, was ich möchte", verspricht er ruhig.

Eine Gänsehaut breitet sich auf ihren Armen aus, während das zweite Mal an diesem Abend ein kribbelndes Gefühl sich in ihr bemerkbar macht. Scharf zieht Amber, Luft in ihren Lungen und nimmt seinen lieblichen Duft nach Honig auf. Warum passiert das mit ihr? Wieso flattert ihr Herz abermals?

Doch ehe Amber eine Antwort darauf findet, lässt Tom sie los und ein zärtliches Lächeln legt sich auf seinen Lippen. Zitternd atmet sie die angehaltene Luft aus, während Tom sich grinsend zurück lehnt.

„Ich stellte fest, Medizin ist nichts für mich", zuckt er mit den Schultern, als wäre gerade nichts passiert. „Ich eröffnete das Belle, zog mit Eric hier raus und genieße seitdem meine Ruhe."

Stumm blickt sie ihn an, unfähig weitere Fragen zu stellen. Nicht, dass Amber keine mehr hatte. Sie vertraut ihrer Stimme nur nicht. Tom scheint damit zufrieden zu sein, da er grinsend seine Coke in die Hand nimmt, ehe er einen Schluck daraus trinkt.

„Da du mich gerade nicht mit Fragen bombardierst und mir ausnahmsweise zuhörst", beginnt er süffisant, „hätte ich eine Frage. Was hattest du da draußen verloren?"

Amber sieht ihn an, unfähig ein Wort zu sprechen. Was sollte sie ihm sagen? Die Wahrheit? Wovor sie weggelaufen ist? Ist sie dafür schon bereit? Wohl kaum! Daher schweigt sie, was Tom seufzen lässt.

„Deine eigene Neugierde stillen, aber mir nicht eine Frage beantworten", schüttelt er den Kopf.

„Ich beantworte dir eine Frage. Nur nicht diese", antwortet Amber ihm.

Tom sieht sie eine Weile an, ehe er spricht. „Gut! Wo bist du aufgewachsen?"

„In Surrey", antwortet sie ihm. „Ich habe dort, mit meinem Vater, gelebt."

„Und deine Ma?"

„Sie ist gestorben, als ich vier Jahre alt war", spricht Amber verhalten.

An den Tod ihrer Mutter zu denken, tat weh.

„Tut mir leid", bekundet Tom sein Mitgefühl.

Es ist seltsam, über ihre Vergangenheit zu reden. Bis jetzt hat sich nie jemand dafür interessiert. Nach dem Tod ihrer Mutter wurde ihr Vater kühl und distanziert und vor drei Jahren ... Nein! Darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Den Gedanken abschüttelnd, blickt sie Tom lächeln an.

„Was ist mit deinen Eltern?", fragt sie ihn.

„Nicht so schnell Fräulein", schmunzelt Tom. „Du darfst mir Haufen Fragen stellen und ich dir nur zwei? Wie unfair!"

„Eigentlich bin ich großzügig", grinst Amber. „Ich hatte dir eine Frage gestattet und dir zwei beantwortet."

Tom zieht seine Augenbrauen nach oben. „Ach wirklich? Großzügig?", fragt er verwirrt und Amber kann sich ein Lachen nicht verkneifen. „Na gut. Ich will nicht so sein. Meine Eltern leben beide in Bellingham. Mein Kontakt zu ihnen ist die letzten Jahre aber etwas eingestaubt."

„Oh okay. Und warum?", möchte sie wissen.

Doch Tom grinst nur. „Diese Frage, werde ich dir nicht beantworten."

Dass er ihr auch eine Antwort verweigert, hätte sie nicht gedacht. Etwas schmollend sieht Amber ihn an.

„Unfair!", murrt sie.

„Du nennst es unfair, ich Gerechtigkeit", antwortet Tom kichernd, als die Haustür geöffnet wird und Eric den Raum betritt. Nur mit einem Shirt und einer löchrigen Jeans tritt er an sie heran. Als würde draußen nicht ein kühler Alaskasturm toben. Allein sein Anblick verursacht ihr eine Gänsehaut am ganzen Körper.

„So, die Fragerunde ist vorbei, obwohl sie sehr unterhaltsam war", schmunzelt Tom, ehe er sich erhebt. „Wollen wir noch einen Film abschauen? Vielleicht etwas Harmloses?"

Dabei zwinkert er Amber zu, die die peinliche Situation, von vorhin, noch nicht verdaut hat.

„Vergiss es", brummt Eric. „Ich zieh mir keine Schnulze rein."

„Das hat doch keiner gesagt", zischt Amber zurück.

„Du willst mir sagen, dass du diese Art von Filmen nicht magst?", stellt Eric die Gegenfrage.

„Nein... Also doch", stottert sie.

Amber mag Liebesfilme und ebenso die Bücher. Zu gerne taucht sie in romantische Geschichten zweier Liebenden ein, die über Hürden zueinanderfinden und ihr eigenes Happy End bestreiten. Welche Frau träumt nachts nicht davon, ihren Prinzen zu finden. Amber weiß, dass die meisten dieser Bücher fernab der Realität sind, und dennoch kann sie nie genug davon bekommen. Vielleicht, weil ihr Leben ganz und gar nicht einem Märchen entspricht.

„Wusste ich's doch", murrt Eric. „Keine Schnulze!"

Amber wirft ihm missbilligende Blicke zu. „Na gut! Wie wäre es mit einer Komödie, um die Stimmung zu heben?"

Eric hebt eine Augenbraue. „Die Stimmung heben? Wie du meinst Kleines."

Grimmig sieht Amber zu ihm empor, da er immer noch vor ihr steht. Wieso müssen Männer Frauen immer Spitznamen geben. Als hätte sie keinen eigenen Namen.

Nachdem sie sich, nach einem entspannten Film, von den beiden verabschiedet hat, verschwindet Amber nach oben. Tom hatte ihr nochmal versichert, dass es kein Problem ist, dass sie hier für eine Zeit lang bleibt. Zwar ist es ihr unangenehm abhängig zu sein, aber Amber hat sich vorgenommen, alles zu tun, um die beiden zu unterstützen. Morgen würde sie früh aufstehen und mit dem Frühstück beginnen. Anschließend würde sie sich mit dem Haus und seinen Aufgaben vertraut machen. Vielleicht konnte sie auch die Pferde versorgen und sich um den Garten kümmern, sobald der Sturm nachlässt.

Doch jetzt würde sie erst einmal duschen und danach schlafen gehen. Denn sie fühlt sich nach diesem anstrengenden Tag ausgelaugt und ermüdet. Tom hatte ihr das Bad auf ihrer Etage gezeigt und es erleichtert Amber, dass sie sich keine Dusche mit den Männern teilen muss. Nicht dass sie sich nicht träumen lässt, einen der beiden nackt zu erwischen. Doch ihre Ruhe beim Waschen zu haben, gefällt ihr dennoch besser.

Nachdem sie in ein frisches Shirt, das ihr Tom gegeben hat, geschlüpft ist, begibt sich Amber in das Zimmer, das für die nächsten Tage ihres ist. Es ist nicht sonderlich groß und doch bietet es alles, was das Herz begehrt. Ein breites Kingsize Bett, mit weich aussehenden Kissen und einer kuscheligen Decke. Ein Kleiderschrank mit Spiegeltüren, der zu ihrem Bedauern leider leer ist. Ein kleiner Schreibtisch, mit einer Lampe, Stiften und Blöcken. Eine Wand ist mit einer modernen Tapete verziert, während die Restlichen dezent mit fliederfarbener Farbe gestrichen wurden. Das Zimmer ist modern und zeitgenössisch eingerichtet. Es beinhalten genügend Licht und sogar Pflanzen stehen im Raum verteilt.

Amber kann sich nicht vorstellen, dass hier keine Frauenhand am Werk war. Niemals! Und das denkt sie aus Überzeugung! Niemals hat dieses Haus ein Mann eingerichtet. Zumindest keiner der anwesenden Herren. Dieses Phänomen würde Amber noch auf die Spuren gehen. Doch jetzt würde sie sich erst einmal in das weiche Bett hineinkuscheln und hoffentlich in einen ruhigen Schlaf verfallen.

Die Nacht schläft Amber unruhig und träumt abermals vom dunklen Wald und ihrer Flucht. Von diesem Gefühl des Erstickens und ihren Verfolgern.

Schweißgebadet wacht sie auf. Ihr Magen rebelliert, doch sie kann die Empfindung der Übelkeit niederkämpfen. Zögernd hebt sie ihre Beine aus dem Bett und wankt zum Fenster hinüber, ehe sie es öffnet und erleichtert die kühle Luft einatmet. Der Sturm hat sich gelegt und nur leicht wippen die Gipfel der Bäume im Wind. Eine Zeitlang beobachtet Amber die stille der Nacht, lauscht dem Rauschen der Blätter und dem Gurren der Eulen.

Sie hätte da draußen sterben können. Es war leichtsinnig mitten in der Dunkelheit und bei Beginn des Sturmes in den Wald zu laufen. Doch es war ihre einzige Chance und dass sie noch lebt, verdankt sie den beiden Männern. Sie haben ihr geholfen, obwohl sie Amber nicht kennen. Haben ihre Wunden verarztet, sie bekocht und sogar zum Lachen gebracht.

Ein Grinsen schleicht sich auf ihre Lippen, als sie daran denkt. Wie lange hatte sie schon nicht mehr gelacht. Oh doch! Sie konnte sich erinnern, als sie mit Maria im Garten war und diese sich tierisch über die Dornen der Rosen moniert hatte. Da hatte Amber das letzte Mal Tränen gelacht. Bei dem Gedanken an Maria wird es schwer um ihr Herz. Hoffentlich geht es der Mexikanerin gut. Sonst würde sie die Schuld verschlingen.

Sie ermahnt sich der Ruhe, verdrängt die Bilder aus ihrem Kopf. Maria geht es gut. Ihr muss es einfach gut gehen. Den bitteren Geschmack hinunterschluckend, atmet Amber die kühle Luft ein, um sich zu fassen. Als sie denkt, das schmerzliche Gefühl besiegt zu haben, öffnet sie ihre Lider. Eine Zeitlang betrachtet sie die Dunkelheit, die so bedrohlich wirkt. Versucht, sich der inneren Ruhe hinzugeben und nach vorne zu blicken. Die Vergangenheit hinter sich lassen. Nicht zurückzublicken. Doch kann sie das? Einfach alles vergessen und neu beginnen? Amber weiß es nicht. Aber sie hat bereits den ersten Schritt dafür getan und die anderen werden ebenfalls folgen. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro