Kapitel 43
Henry
Er ist seit langem nicht mehr so gut gelaunt, als er am frühen Morgen sich auf den Weg zu seinem Anwesen macht. Im Club lief es heute richtig gut. Eines der Stadtratsmitglieder hat ihnen Gesellschaft geleistet und hat es genossen. Dass er eine leicht perfide Ader hatte, wusste Henry. Der alte Sack steht auf blutjunges Fleisch und ihm ist es egal ob freiwillig oder nicht. Und im Belle konnte er heute seine Wünsche befriedigen. Er hat ihm ein junges Ding gegeben und all seinen Appetit wurden im Darkroom gestillt. Ihn hatte er definitiv auf seiner Seite und die anderen würden folgen.
Dann würde er sich einen Sitz im Rat sicher, um anschließend als Bürgermeister zu kandidieren. Es wird Zeit, dass Vancouver unter seiner Führung aufblüht. Mit einem Lächeln im Gesicht betritt er seine Eingangshalle. Es ist gerade Mal halb zwei Uhr. Er würde nach seinen Gästen sehen und dann ein wenig schlafen, ehe er morgen den restlichen Rat auf seine Seite zieht.
Freiwillig oder nicht, liegt in ihren Händen.
* * *
Pfeifend schlendert er durch die Gänge, ehe er seinen Keller betritt. Er hatte Raven aufgetragen, die beiden ein wenig zu bespaßen, und als er näher tritt, merkt er auch, dass er es getan hatte.
Amber ist an die Wand gekettet und dunkle Blutergüsse zieren ihren Bauch. Da hat er sich wohl an ihr ausgetobt.
Mit seinem Lächeln auf den Lippen beugt er sich zu seiner Frau hinab. Sie scheint bewusstlos zu sein, da ihr Kopf zur Seite hängt.
Gerade als er das überprüfen möchte, hört er hinter sich ein schnaufen. Grinsend dreht er sich zu O'Brain um, der ihn mit seinen Blicken erdolcht.
„Wenigstens einer hat den Anstand wach zu sein, wenn ich nach Hause komme", lächelt er kalt.
Sein zweiter Gefangener sieht eindeutig schlimmer aus. Schweiß steht ihm auf der Stirn und O'Brain scheint Schwierigkeiten beim Atmen zu haben. Perfekt!
Langsam geht er auf ihn zu und bleibt direkt vor ihm stehen. Er stellt sich den Stuhl ihm gegenüber und wischt über die Sitzfläche, ehe er sich darauf niederlässt.
„Ich hatte heute einen wirklich schönen Tag", erzählt er weiter und verschränkt seine Beine übereinander. „Erst die gute Nachricht, dass mein Kätzchen gefunden wurde. Dann neue Besucher in meinem Keller. Und zum Krönenden Abschluss, gehört mir endlich das Belle."O'Brain brummt etwas in seinem Knebel und da er gerade in Gesprächslaune ist, nimmt er ihm diesen aus dem Mund.
„Was hast du mit Amber vor?", flüstert er heißer.
„Das ist, was dich interessiert?", lächelt Henry, ehe er sich nach vorne beugt. „Was hat sie dir von mir erzählt. Hat mein Kätzchen euch verraten, dass sie verheiratet ist? Mit mir?"
Ein kleines Zucken an O'Brains Augenbraue verrät ihm, dass sein Kätzchen nichts gesagt hatte.
„Sie hat euch angelogen. Habe ich Recht?", fragt er leise weiter.
Als sein Gefangener immer noch nicht antwortet, lächelt er breit und lehnt sich im Stuhl abermals zurück.
„Du hast dich doch nicht etwa in sie verliebt?", kichert er und ein Brummen dringt aus O'Brains Kehle. „Wie dumm von dir. Du hast einer Frau vertraut und sie hat dich lediglich benutzt. Für ein wenig Spaß!"
„Nein!", knurrt sein Gegenüber. „Du schüchterst mich nicht ein Wilson. Ob mit Worten oder mit Taten. Du wirst mich nicht winselnd vor dir sehen."
Plötzlich schlägt seine gute Laune in Wut um. Diese Arroganz!
Grimmig erhebt er sich und packt O'Brain am Hals. Seine großen Hände legen sich um ihn und drücken zu, bis ein Keuchen aus seiner Kehle dringt. Er liebt, seinen Opfern dabei in die Augen zu sehen. Die Erkenntnis, dass bald keine Luft mehr zum Atmen da ist. Dann die Angst, dass sie sterben würden. Und zum Schluss, der Kampf, um ihr Leben.
Voller Freude betrachtet er O'Brain unter sich, doch die Gefühle bleiben aus. Keine Angst oder Panik flackert in den braunen Iriden. Nur kalt blicken sie ihm entgegen. Verflucht! So sollte das nicht sein.
Neue Wut brodelt in ihm hoch, als er fester zudrückt, um diesem arroganten Arsch zu zeigen, wer die Macht besitzt. Doch O'Brain sieht ihn nur ruhig an.
„AAAH", brüllt Henry und lässt von ihm ab, ehe er seine Faust gegen dessen Gesicht schleudert.
Ein Keuchen dringt aus O'Brains Kehle, gefolgt von einem Schwall Blut.
Gut! Grob stopft er ihm den Knebel in den Mund.
„Du wirst zusehen, wie ich Amber töte. Stück für Stück! Erst dann, werde ich dich hier drinnen verrecken lassen."
Mit schnellen Schritten verlässt er den Keller und eilt durch die Flure.
„RAVEN!", brüllt er durch das Haus.
Dabei ist ihm egal, wie viel Uhr es ist. Sein Hauspersonal schläft in angrenzenden Hütten und seine Security im Nebenhaus. Daher wird es keinen Stören, wenn er um zwei Uhr brüllt. Er ist allein!
„RAVEN!", brüllt er abermals, als dieser wie aus dem nichts, neben ihm auftaucht.
„Ja. Sir?"
Fast wäre Henry zusammengezuckt, da er ihn nicht hat kommen sehen, doch er beherrscht sich.
„Bring mir das Hausmädchen in mein Zimmer", brummt er kalt.
Sein Mann nickt, ehe einer seiner Mundwinkel zucken.
„Sehr gerne!"
Somit verschwindet Raven, wie er erschienen ist. Unauffällig!
Henry sollte sich vor ihm in Acht nehmen. Er ist ein regelrechter Eisberg. Alleine wenn er daran denkt, wie viel Spaß er hatte seine Frau zu ficken. Zwar hat es Henry erregt, sie so aufgelöst und flehend zu sehen. Aber es hat ihn ebenso erschreckt, wie rabiat Raven vorgegangen ist, und das hat ihn gewundert.
Amber sollte ihm egal sein und kein Mitleid in ihm hervorholen. Denn das besitzt er nicht. Auch nicht gegenüber seiner untreuen Frau. Denn nichts anderes ist sie.
Wütend betritt er sein Zimmer und entledigt sich seiner Kleidung, ehe er in das angrenzende Badezimmer geht, um sich zu duschen.
Mittlerweile ist es kurz nach zwei, als er sich zurück in sein Zimmer begibt.
Vor seinem großen Bett steht das mexikanische Hausmädchen, dass er schon Tage zuvor hatte. Nein! Gestern! Gott die Tage verschwimmen vor ihm.
Langsam schlendert er auf sie zu und stellt erregt fest, dass sie zittert. Ihr dünner Körper ist in einem Morgenmantel gehüllt. Den Kopf devot gesenkt.
„Zieh dich aus", herrscht er sie barsch an.
Genüsslich beobachtet Henry, wie sie sich mit bebenden Händen die Kleider vom Leib schält, ehe sie nackt vor ihm steht. Mehrere blaue Blutergüsse zieren ihren hübschen Körper. Jeder einzelne ist von seiner Faust und es werden einige mehr folgen.
Ein breites Grinsen schleicht sich auf seine Lippen. Er würde diesem herrlichen Tag einen perfekten Abschluss geben. Obwohl er lieber Amber unter sich winselnd hätte. Doch er würde seine Frau nachdem sie ein anderer hatte nicht mehr anfassen. Nur, wenn er sie tötet.
Lachend geht er auf das Hausmädchen zu, das bei dessen Klang zusammenzuckt. Grob drückt er sie auf sein Bett und nimmt freudig ihre Angst wahr.
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