Kapitel 39
Tom
Sein Körper schmerzt und nicht auf die gute Art, wie nach einem intensiven Training. Henry war nicht zimperlich. Er kann sich kaum bewegen und alleine das Atmen kostet Tom Unmengen an Energie.
Stimmen, die so entfernt scheinen, dringen an seine Ohren. Er versucht, seine Augen zu öffnen, doch die Kraft fehlt ihm und abermals driftet er weg.
Als er das nächste Mal das Bewusstsein erlangt, sind es Schluchzer einer Frau, die ihm das Herz zerreißen. Seine Brust schmerz höllisch, als er langsam Luft holt. Sicherlich ist eine seiner Rippen gebrochen. Das Brennen seiner Haut erinnert Tom an die Schnitte und die Brandnarben, die ihm Henry zugefügt hat. Auch die Stiche mit dem dumpfen Schraubenzieher zerren an ihm.Mit letzter Kraft öffnet er langsam seine Augen, nur einen Spalt, da er Angst hat, sofort wieder das Bewusstsein zu verlieren. Stöhnen, gemischt mit dem Klatschen von Körper hallt durch den Keller.
Sein Kopf gleitet nach links, wo ihm ein männlicher, nackter Arsch die Sicht versperrt. Abermals ein leidendes Schluchzen und dann sieht er sie. Amber!
Adrenalin pumpt durch seine Adern, als er ihr wimmern hört, während dieses miese Schwein sie vergewaltigt. Wut breitet sich in ihm aus! Seine Hände ballen sich zu Fäusten und grimmig reißt er an den Fesseln. Jedoch erfolglos! Lediglich schneidet er sich mit dem rauen Seil in die Gelenke. Er spürt den Schmerz und die Wärme des Blutes seine Finger hinabtropfen.
Mit halb geöffneten Augen sieht er abermals zu ihr hinüber und ihre grünen Iriden treffen seine. Der Schmerz ihn ihrem Ausdruck, lässt ihn in den Knebel knurren. Er hätte sie beschützen müssen. Auf sie achten! Doch er konnte nichts tun und das macht ihn verdammt wütend.
Er erblickt Wilson, wie er sich vor seine Amber kniet und ihr etwas zuflüstert, dass er nicht versteht, ehe er sich erhebt und zu ihm schlendert. Ein widerliches Grinsen in seiner hässlichen Visagen, dass Tom brummen lässt. Dabei dröhnt sein Kopf entsetzlich.
Der Knebel wird ihm aus dem Mund gerissen.
„Es wird Zeit, dass du mir das Belle überschreibst", fordert Henry und wedelt mit einem Blatt Pergament vor ihm herum.
„Du mieses Schwein", knurrt Tom, wenngleich ihm das sehr viel Anstrengung kosten. Verflucht!
Er fühlt sich verdammt schwach. „Dafür werde ich dich aufschlitzen und verbluten lassen."
Ein Lächeln tritt auf Henrys Gesicht: „Oben warten zwei dutzend Männer, die meinem Befehl folgen. Jahrelang haben sie meine Frau von der Ferne beobachtet und würden es begrüßen sie endlich ficken zu können."
Ein Schauer jagt über seinen Rücken bei Wilsons Worten. Dieses mische Arschloch. Dafür würde er büßen.
„Überschreib mir das Belle, oder ich werde jeden Mann hier herunter holen und du wirst zusehen, wie Amber leidet."
Hart presst er seinen Kiefer aufeinander. Wie konnte er es wagen, Amber so zu behandeln.
„NEIN! Tom mach es nicht." Das Schluchzen von Amber hallt durch den Keller, wird jedoch sogleich von dem Mann mit der unterbunden, der ihr eine Hand auf den Mund presst.
„Das bereust du", knurrt Tom.
„Werde ich das?", fragt Henry süffisant. Er umrundet seinen Stuhl und drückt ihm einen Stift in die Hand. „Jetzt unterschreib!"
Ungelenkig kritzelt er seine Unterschrift auf den Vertrag.
„Du hättest viel mehr haben können. Geld. Macht. Ansehen", spricht Henry und tritt abermals vor ihn. „Doch jetzt? Jetzt bekommst du nichts."
Er hebt seinen Fuß und rammt ihn auf Toms Oberschenkel. Ein knacken, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Schmerzlaut, der sein eigener ist, dringt durch den Keller. Nein! Nicht schon wieder. Diese Schwärze! Diese Ohnmacht. Grob packt Henry sein Kiefer und stopft ihm den Knebel wieder in den Mund. Nur am Rande bekommt er mit, was er sagt, da die Dunkelheit ihn einnimmt.
„Wir werden uns später noch amüsieren. Ich werde jetzt meinem neuen Club einen Besuch abstatten."
Tom hatte es so satt. Diese permanente Dunkelheit, während sein Kopf schier explodiert. Seufzend versucht er gegen die Ohnmacht anzukämpfen, die ihn immer wieder einzunehmen droht. Doch er verliert und keuchend sinkt sein Kopf auf die Brust.
Als er das nächste Mal aufwacht, ist es still. Ein Oberschenkel brennt höllisch und ist definitiv gebrochen. Jedoch wie es scheint, hat der Knochen seine Arterie nicht verletzt, sonst wäre er bereits tot.
Ein Schluchzen neben ihm, fordert seine Aufmerksamkeit. Langsam öffnet er seine Augen, die sich nur schwer heben. Vorsichtig lauscht er in den Keller, doch bis auf die leisen Wimmerlaute, ist es still. Sind Henry und der Mann mit den Narben weg?
Unter Schmerzen wendet Tom den Kopf und bemerkt Amber, die nackt und zusammengekauert auf dem Fliesenboden sitzt. Ihr Gesicht auf ihre Knie gebettet und ihre Beine an sich gezogen, sitzt sie zitternd an der Wand gelehnt. Auf ihrer blassen Haut zeichnen sich dunkle Blessuren und Schrammen ab. Eine Wut steigt in ihm empor, als die Erinnerung über ihn ein preschen. Dieses miese Arschloch hat sich an ihr auf die schlimmste Art und weiße vergangen und er hat ihr nicht helfen können. Er saß auf dem verdammten Stuhl gefesselt, kaum bei Bewusstsein und sah hilflos zu. Dieses Gefühl macht ihn rasend.
„Es tut mir leid", haucht Amber und erst jetzt merkt Tom, dass es still im Keller geworden ist.
Er blickt zu ihr hinunter, wie sie zusammengekauert ihre Beine betrachtet, nur nicht ihn ansieht.
„Es ist alles meine Schuld", wimmert Amber und am liebsten würde er sie anschreien, dass sie an nichts Schuld hat. „Ich habe euch in Gefahr gebracht."
Ein Schluchzen verlässt ihre Kehle und grimmig knurrt er in den Knebel, was ihn abermals einen Schmerzensstich in seinem Kopf verpasst.
„Wegen mir hast du das Belle verloren", weint sie weiter.
Das Belle ist ihm egal. Es ist nur ein Club.
„Das bin ich nicht wert!" Schluchzer dringen aus ihrer Kehle, die sein Herz zerreißen. Verdammt sie ist es wert. Alles! Er würde alles für sie aufgeben und Eric ebenso.
Amber ist perfekt für ihn und seinen Freund, das wollte er ihr gestern im Club sagen. Er wollte sie fragen, ob sie es sich vorstellen konnte, mit ihnen eine Beziehung einzugehen, obwohl er mit Eric noch nicht geredet hatte. Weil er wusste, wie stur sein Freund ist. Tom hatte gehofft, wenn Amber ja sagt und Eric sieht, dass sie ihn mag, er ebenfalls in Erwägung zieht, eine Partnerin zu akzeptieren. Doch dann, ist alles aus dem Ruder gelaufen.
Abermals brummt er in den Knebel.
Ihr Körper zittert, was ihn nicht wundert. Im Keller ist es kalt, dass selbst Tom friert, und Amber ist nackt.
Weil ihr der Bastard das angetan hat. Sie hat Wilson angefleht und gebettelt, dass er sie bestraft, nicht ihn und das hat Tom ebenfalls wütend gemacht. Es ist seine Aufgabe, sie zu beschützen, und er hat versagt. Abermals! Wie er bei Annabelle versagt hat.
„Das alles wäre nicht passiert, wenn ich nicht geflohen wäre", flüstert Amber und Tom muss sich konzentrieren, ihre Wörter zu verstehen. „Ich hätte hier bleiben sollen. Doch ich tat es nicht und habe so viele Menschen in Gefahr gebracht."
Leises Schluchzen dringt an seine Ohren und abermals zerrt er an seinen Fesseln. Er muss zu ihr. Sie in seine Arme ziehen und ihr sagen, dass sie keine Schuld hat. Denn wenn sie nicht geflohen wäre, hätte er sie nicht kennengelernt.
„Ich habe euer Leben zerstört. Eure Zukunft in Gefahr gebracht", schluchzt sie.
„Wir hatten nie ein Leben, bevor du aufgetaucht bist", denkt Tom sich, obwohl er die Wörter gerne geschrien hätte.
„Ich wollte nie so lange bleiben, doch ich habe mich bei euch wohl gefühlt. Respektiert und verstanden." Ihre Worte dringen direkt in sein Herz. „Doch dann habe ich Mason gesehen..."
Mason! Wie konnte er sich so blenden lassen. Er hat dem Falschen vertraut und hat damit Wilson eine Pforte geöffnet. Nun gehört ihm das Belle und Tom wollte nicht wissen, was er mit seinem Club anrichtet.
Solange keiner seiner Mitarbeiter in Gefahr gerät.
„Ich habe Angst bekommen, dass er Henry auf euch ansetzt", flüstert Amber.
Bis auf ihre leisen Schluchzer und das Klirren der Kette, wenn sie ihren Arm bewegt, ist es still im Keller.
„Ich wollte Eric nicht verletzen und dennoch habe ich euch beide von mir gestoßen." Er wusste es. Aus irgendeinem Grund wusste Tom, das Amber keine Angst vor Eric hat. Weil sie perfekt ist. Für sie beide!
„Ich habe euch verletzt und euer Leid unterschrieben. Ihr habt wegen mir alles verloren."
Endlich wendet sie sich ihm zu und sieht ihn mit Tränen verschleiertem Blick an. Und dennoch unendlich schön!
Eine aufgeplatzte Lippe und ein dunkler Bluterguss an der Wange ziert ihr Gesicht. Dafür würde derjenige leiden, der sie verletzt hat.
„Ich verlange nicht, dass ihr mir verzeiht. Das wäre zu viel verlangt. Ich werde alles tun, damit du hier lebend rauskommst. Das Verspreche ich dir."
Tom schüttelt seinen Kopf, obwohl jede Bewegung einen höllischen Schmerz auslöst und ihn nahe an die nächste Ohnmacht treibt. Sie sollte sich nicht selbst opfern, nur um seinetwillen.Ein Lächeln huscht über ihre Lippen und Tom staunt, dass sie nach alldem noch lächeln kann. Das beweist, wie stark sie innerlich ist.
Das Quietschen der Tür ertönt und Schritte erklingen, ehe der Mann mit der Narbe im Gesicht vor ihm stehen bleibt.
„Hast du gut geschlafen Dornröschen?", fragt er gehässig, ehe seine Faust in Toms Gesicht landet.
Verdammt! Die Dunkelheit schimmert vor seinen Augen. Er kann jetzt nicht schon wieder ohnmächtig werden. Er muss wach bleiben, egal wie viel Kraft es ihn kostet.
Er spürt den Atem von dem Widerling an seinem Ohr. Atmet den Duft nach Pfefferminze und Zigarette ein.
„Die Kleine hat sich so verdammt perfekt angefühlt", haucht er ihm zu und Wut keimt an Toms Oberfläche. „Ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß beim ficken."
Ein animalisches Brummen lässt seine Brust vibrieren, als Wilsons Handlanger kalt lacht. Er packt Tom grob an seinen Haaren und reißt ihm den Kopf in den Nacken. Sterne tanzen vor seinen Augen und der Schmerz lässt ihn stöhnen.
„Du bist ein Schwächling", grinst er diabolisch. „Kannst nicht mal dich selbst beschützen."
Er hatte Recht. So verdammt Recht. Wie soll er Amber beschützten, wenn er sich selbst nicht retten kann. Er ist schwach. Er hat Annabelle nicht beschützen können und Amber kann er ebenfalls nicht beschützen.
Raven lässt von ihm ab und drückt auf sein kaputtes Bein. Ein Schrei verlässt seine Kehle, als der immense Schmerz durch seinen Körper wandert.
„Hör auf! HÖR AUF." Ambers rufe dringen durch den Keller. „Bitte du bringst ihn um. Hör auf."
Er lässt von ihm ab und abermals fühlt Tom, wie er das Bewusstsein verliert. Raven wendet sich von ihm ab und sagt etwas zu Amber, ehe er sie an ihren Haaren packt und empor zerrt. Ein Schluchzen dringt aus ihrer Kehle.
Machtlos beobachtet Tom, wie er sie auf die Knie drückt, ehe er seine Hose öffnet und grob seinen Schwanz in ihren Mund stößt. Schwarze Punkte tanzen vor seinen Augen, als sein Körper das Adrenalin abbaut und ihn abermals in eine Dunkelheit schickt, die er nicht verhindern kann. Er ist zu schwach. Ein Schwächling!
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