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Kapitel 16


Amber


Warum ist Einkaufen nur so anstrengend. Denkt sich Amber, als sie schwer beladen mit Tüten, sich in einem Eiskaffee neben Jenny setzt.

„Das hat wirklich Spaß gemacht", grinst die schwarzhaarige Frau. „Du musst wissen, ich komme selten dazu, Shoppen zu gehen."

Kichernd bestellt sie sich einen Latte macchiato, als der Kellner an ihrem Tisch zum stehen kommt. Da Amber gerade viel zu müde ist, in die Karte zu schauen, nimmt sie ebenfalls einen.

„So. Jetzt erzähl Mal", fordert Jenny. „Du und Tom?"

Ein breites Grinsen legt sich auf ihre Weinrot geschminkten Lippen.

„Wie meinst du das?", fragt Amber sie sichtlich irritiert.

Jenny verdreht die Augen. „Ihr beide? Was läuft da zwischen euch?"

„Äh. Nichts", antwortet sie schüchtern.

„Ach komm schon", seufzt Jenny. „Tue mir das nicht an. Weißt du, wie ich gefrustet bin? Seit der Geburt meines Sohnes habe ich das Gefühl, mein Mann beachtet mich nicht mehr. Jetzt lass mich nicht hängen und raus mit den schmutzigen Details. Hattet ihr schon Sex?"

Ein verschmitztes Grinsen tritt auf ihr Gesicht.

„Also...", stottert Amber. Sollte sie mit Jenny darüber reden? Sie hatte nie eine Freundin und noch weniger hatte sie Sex, um es einer anzuvertrauen. Aber sie mag die junge Frau. Sie ist nett, freundlich und ein absoluter Sonnenschein. Also warum nicht. „Ja. Aber nicht nur mit Tom."

Ein Quieken verlässt ihre Kehle, dass den Kellner, der ihre Getränke bringt, zucken lässt. „WAS? Du hattest etwas mit beiden? Erzählt! Ich will alles wissen. Jedes schmutzige Detail."

Der Kellner betrachtet sie irritiert und eine Röte zieht sich über ihre Wangen.

„Ich weiß nicht", murmelt Amber leise.

Fast schon in Zeitlupe stellt er ihr Getränk auf den Tisch und beobachtet sie genauso neugierig wie Jenny.

„Bitte", fleht diese.

Amber blickt abermals zu dem Kellner hoch, der nun ohne Getränke einfach neben ihnen stehen geblieben ist. Erst da bemerkt Jenny ihn und grinst ihn frech an.

„Sorry Süßer. Frauengespräch", kichert sie.

Der Kellner wird rot im Gesicht, ehe er sich entschuldigend abwendet und die beiden Frauen zum Lachen bringt.

„Der hat anscheinend auch so ein trauriges Sexleben wie ich", kichert Jenny, ehe sie sich zu Amber wendet. „Aber nicht ablenken lassen. Erzähl schon. Wie sind die beiden so im Bett?"

Zwar fühlt sich Amber seltsam, über gestern zu reden, aber vielleicht ist es genau dass, was sie gerade braucht. Eine Freundin, mit der sie über Jungs tratscht. „Es war gut."

„Gut? Wie jetzt? Nur gut?", fragt sie skeptisch nach. „Also ich hatte mehr von den beiden erwartet. So wie die Frauen sie regelrecht angesprungen haben die letzten Jahre, hatte ich schon erwartet, dass sie kleine Hengste im Bett sind. Aber gut?"

Die Vorstellung verletzt Amber, dass Tom und Eric bereits Frauen vor ihr hatten, obwohl sie es sich denken konnte. Doch es zu hören, tat mehr weh, als erwartet.

„Oh süße. Tut mir leid. Ich wollte dich damit nicht verletzen", beruhigt sie Jenny und sieht sie dabei besorgt an.

Daher strafft Amber ihre Schultern und lächelt. „Alles gut. Ich wusste ja, dass die beiden Erfahrung haben", zuckt sie. „Es war mehr als gut. Okay. Es war phantastisch. Mehr als das", grinst Amber.

Die beiden hatten ihr ein unglaubliches Gefühl gegeben. Sie hat sich wohlgefühlt und respektiert. Gott. Sie hat es sogar geliebt, als Eric ihr den Hintern versohlt hat. Sofort spürt sie die Röte in ihren Wangen, als sie an die Szene heute Morgen denken muss. Die beiden geben ihr ein gutes Gefühl, eines dass sie noch nie verspürt hat.

„Es fühlt sich nur alles so Neu an", gesteht sie leise und rührt in ihrem Kaffee. „Ich hatte so etwas noch nie."

„Glaube mir. Die meisten Frauen werden so etwas auch nicht haben", grinst Jenny.

„Nein. Das meinte ich nicht. Klar, ich hatte auch noch nicht mit zwei Männern gleichzeitig. Aber ...", seufzt Amber.

Konnte sie Jenny wirklich davon erzählen? Ist sie bereit dafür, jemanden sich anzuvertrauen? Eher nicht! Aber kann man dafür überhaupt bereit sein?

„Ich hatte noch nie das Gefühl, dass es in meinem Leben um mich geht", gesteht sie leise. 

„Nachdem meine Mutter starb, ging es jahrelang nur um meinen Vater. Er hat mich immer mit ihr verglichen und mich nie als eigenständige Person wahrgenommen."

„Oh süße."

„Also versuchte ich, wie sie zu werden, um ihn glücklich zu machen. Doch für ihn war ich nie meine Mutter. Er wurde zynisch und fing an zu trinken. Die Tage verschwanden, in denen die Nüchternheit überwiegt. Es war grauenhaft mit anzusehen, wie er wurde. Doch ich konnte nichts tun. Egal wie ich mich anstrengte, es war nie genug für ihn."

„Das tut mir Leid, Süße", flüstert Jenny und streicht ihr dabei über den Unterarm. „Das du nie das Gefühl erhalten hast, für jemanden wichtig zu sein. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Meine Familie ist immer schon groß gewesen und unser Zusammenhalt ist wunderbar. Wie wäre es, wenn du mal zu einem unserer legendären Familienfeste kommst. Eric und Tom sind jedes Jahr dabei und lieben es."

„Das hört sich klasse an", lügt Amber und lächelt.

Jenny zu sagen, dass sie nicht vorhat in Kanada zu bleiben, bringt sie nicht übers Herz.

„Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?", möchte Amber neugierig wissen, um den traurigen Gedanken beiseite zu drängen.

„Mir gehört der nächste Hof. Meine Eltern leben schon lange dort und hatten ein enges Verhältnis zu den O'Brains. Damals hat man sich oft unterstützt. Geräte ausgeliehen oder gemeinsam einen der Grenzzäune repariert, wenn dieser zerstört war. Du musst wissen, meine Familie hat früher Rinder gehalten. Tausende von Tieren. Mittlerweile haben wir nur noch eine Hand voll", erzählt ihr Jenny und neugierig lauscht Amber ihrer Geschichte. „Meinen Eltern wurde es irgendwann zu viel. Damals hatte ich noch in der Stadt studiert und helfe erst seit vier Jahren wirklich auf dem Hof."

„Bist du dann nicht traurig, dass ihr keine Rinder mehr habt?"

Jenny schüttelt den Kopf. „Nicht wirklich. Es ist auch so schon anstrengend genug. Mein Dad sitzt im Rollstuhl und meine Mutter kümmert sich ausschließlich um ihn. Mein Mann, Will, ist Architekt und permanent unterwegs und da wären dann auch noch meine Kinder."

„Du hast mehrere?", fragt Amber weiter, da sie nur von einem ausging.

„Drei. Obwohl wenn ich meinen Mann mit dazu zähle, sind es vier", kichert sie.

„Drei? Ist das nicht anstrengend?"

Amber hatte sich nie Gedanken gemacht, ob sie ebenfalls Kinder wollte. Zu Zeiten ihres Vaters war sie zu Jung und die drei Jahre mit Henry haben ihr gezeigt, wie skrupellos und grausam die Welt sein kann. Wollte sie da wirklich Kinder?

„Klar ist das anstrengend. Meine Älteste Ashley ist mittlerweile 4 Jahre und sie denkt alles alleine zu können. Besonders morgens, wenn ich die Zeit nicht habe, da alle in den Kindergarten müssen, ist das nervenaufreibend. Mikel ist 2, wird aber bald 3. Er macht alles seiner Schwester nach und ist ein kleiner Chaot. Glaub mir", Jenny seufzt. „Samuel ist gerade ein Jahr alt geworden und ein echter Heiliger, im Gegensatz zu seinen Geschwistern."

Mit großen Augen blickt Amber ihre neue Freundin an. Als bemerkt Jenny ihren entsetzten Ausdruck, fügt sie eilig hinzu. „Aber ich liebe jedes meiner Kinder und sie sind wirklich ein Geschenk. Ich bereue es nicht. Hast du dir schon überlegt, ob du später Kinder möchtest?"

„Ich habe mir ehrlich gesagt nie Gedanken darüber gemacht", gesteht Amber ehrlich.

„Warte bist du den, richtigen Mann kennenlernst. Oder Männer", fügt sie zwinkernd hinzu.

Gedankenverloren rührt Amber in ihrem Kaffee. Vierzehn Jahre lang hat sie ihren Vater versorgt, ist für ihn Stark geblieben, wo er es hätte sein sollen. Drei Jahre lang hat sie die Angst und die Schmerzen ertragen, die Henry ihr zugefügt hat. Hat ihm getrotzt, um sich nicht brechen zu lassen. Gedanken über Kinderwunsch waren da fehl am Platz.

Selbst jetzt, wenn sie in sich hört, fehlt dieser Wunsch, Mutter zu sein. Vielleicht würde er auch nie kommen, das kann Amber nicht wissen. Sie möchte erst herausfinden, wer sie selbst ist und wo ihr Platz auf dieser Welt ist, ehe sie sich mit dem Thema Kinder beschäftigt. Und dafür muss sie so weit wie möglich von Henry Wilson weg, sonst wäre sie niemals frei.

„Erzähl mir etwas über die beiden", fordert Amber, mehr über Eric und Tom herauszufinden, da ihre verschlossene Art es nicht einfach macht sie zu durchschauen. „Ich meine, wie waren sie als Kinder?"

Ein kleines Lächeln huscht über Jennys Gesicht: „Tom hat in den Sommerferien immer seinen Onkel besucht und irgendwann, als wir vierzehn oder so waren, hat er Eric mitgeschleppt. Im Gegensatz zu dem O'Brains ist er ruhig und zurückhaltend", erzählt Jenny und aufmerksam lauscht Amber ihr. „Du musst wissen, bei den O'Brain Clan ist im Sommer immer etwas los gewesen. Meist haben sich die ganzen Nachbarskinder auf dem Anwesen versammelt. Hauptsächlich wegen dem See und den hervorragenden Essen von Tante Klara."

Jenny lächelt vor sich hin, als sie sich an die alten Zeiten erinnert. Es muss schön sein, wenn man als Kind so aufwächst.

„Eines Sommers schleppte dann Tom Eric mit. Er war schweigsam und schüchtern. Hielt sich bedeckt und wollte nie mit uns spielen. Meist saß er nur da und beobachtete die anderen Kinder, die sich im See amüsierten. Früher dachte ich, dass er sich absichtlich so gab, um interessant zu wirken. Und es klappte auch. Die meisten Mädchen himmelten ihn heimlich an, doch niemand traute sich auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln. Ich hatte damals nicht verstanden, warum Tom ihn überall mitgeschleppt hatte. Irgendwie fand ich ihre Freundschaft einseitig." Jenny zuckt mit ihren Schultern.

„Was hat deine Meinung geändert?", möchte Amber wissen.

„Eric hat Tom verteidigt, obwohl er nicht ansatzweise so aussah, wie heute."

Amber hebt die Augenbrauen: „Du meinst, er hat sich für Tom geprügelt? Warum?"

Jenny nickt: „Tom war früher anders. Er war aufgeweckt und immer gut gelaunt. Er hat sein Herz auf der Zunge getragen, auch wenn das oft in Ärger ausgeartet ist. An dem Tag waren zwei ältere Nachbarsjungen ebenfalls bei den O'Brains und Tom hat irgendetwas gesagt, was auf Missgunst gestoßen ist. Ich weiß noch, wie ich mit Annabelle im See schwimmen war, als draußen, am Ufer, ein Streit ausbrach. Onkel und Tante waren zu dem Zeitpunkt im Haus und haben es nicht mitbekommen. Die beiden Jungs schubsten Tom und beleidigten ihn. Es war ein seltsames Gefühl, als ich spürte, das die Situation gleich eskalierte. Ich schwamm ans Ufer, um den Streit zu schlichten, da ging einer der beiden bereits auf Tom zu und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Es passierte alles so wahnsinnig schnell. Aus dem nichts, kam Eric angelaufen und baute sich von dem am Boden liegenden Tom auf", Jenny schüttelte den Kopf, ehe sie weitersprach. „Zwar hat Eric zu der Zeit schon trainiert, doch er war immer noch ein vierzehnjähriger Teenager, gegen zwei sechzehnjährige. Es war dumm."

„Mach es nicht so spannend. Gott, Jenny. Was ist passiert? Wie ging es aus?", platzt es aus Amber hinaus, die bereits an ihre Stuhlkante gerutscht ist, um ja nichts zu verpassen. Jenny kicherte: „Sei nicht so ungeduldig. Eine Geschichte lebt von seiner Spannung. Also lehne dich zurück und lausche."

Amber verdreht die Augen und denkt nicht mal dran, sich zurückzulehnen und sich zu entspannen. Dafür ist sie viel zu neugierig. 

„Also. Wo waren wir. Ach ja. Tom lag auf dem Boden und hielt sich seine Wange, während Eric sich schützend vor ihn gestellt hat. Die beiden Jungs standen vor ihnen bereit ihn ebenfalls zu verprügeln. Doch da war etwas in Erics Blick, der mir einen Schauer über den Rücken gleiten ließ. Ich kann mich noch so gut erinnern, dass ich trotz der 30 Grad gezittert hatte. Jedoch ehe die ganze Situation eskalierte, kam Onkel Ben aus dem Wohnzimmer gestürmt und hat geschimpft wie ein wütender Stier", kichert Jenny. „Er hat die Nachbarsjungen vom Anwesen gejagt und Tom und Eric gerügt, dass sie sich auf eine Prügelei eingelassen haben, anstelle einen Erwachsenen zu holen. Anschließend gab es selbstgemachte Limonade und Burger. Definitiv ein unvergesslicher Tag."

„Das war es? Bitte versuche niemals, ein Buch zu schreiben. Dein Spannungsbogen ist echt mickrig", schüttelt Amber enttäuscht den Kopf.

„Es ist halt so passiert!", kichert Jenny und hebt entschuldigend die Hände. „Beim nächsten Mal füge ich ein Blutbad hinzu."

Ein Lachen dringt aus Ambers Kehle, als sie sich dieses Szenario vorstellt: „Bitte nicht."

Auch Jenny beginnt laut zu lachen und schon bald halten sich die beiden kichernd ihre Bäuche.

„Aber Spaß beiseite", grinst Jenny. „Ich bin froh, dass an dem Tag nicht mehr passiert ist. Ab da an wusste ich, dass Eric ein wahrer Freund für Tom ist und irgendwie sind sie seitdem unzertrennlich, obwohl ich glaube, dass nicht die Schlägerei der Auslöser war."

„Diese Verbundenheit ist mir bereits auch schon aufgefallen. Es ist manchmal echt unheimlich. Ich habe das Gefühl, die beiden verständigen sich ohne Worte miteinander." Amber erschaudert. Der Moment im Wohnzimmer, als Tom Eric wahrgenommen hat, ehe sie ihn überhaupt gesehen hat. Die Blicke, die beide immer wieder austauschen, als würden sie stumm miteinander kommunizieren. Müssen sich so Seelenverwandte fühlen? Oder Zwillinge?

„Ich weiß, was du meinst. Das ist echt unheimlich. Sie blicken sich gegenseitig an und bevor du weißt, was passieren wird, haben sie dich gepackt und in den See geworfen", grummelt Jenny und bringt Amber abermals zum Kichern.

„Ich sollte mich vor ihnen in acht nehmen", grinst sie. „Anscheinend sind beide nicht zu unterschätzen."

„Nicht zu unterschätzen? Das ist eine Untertreibung", kichert Jenny. „Die sind gemeingefährlich. Sie locken dich mit Süßigkeiten und fressen dich an einem Stück."

Amber hebt ihre Augenbrauen: „Du übertreibst!"

„Na ja. Du wolltest eine bessere Spannung", zuckt Jenny mit ihren Schultern. „Aber Spaß beiseite. Ich kenne Eric und Tom schon seit Jahren. Sie sind gute Männer, die hinter einem Stehen, wenn du sie brauchst. Ich habe zwar nie gesehen, dass sie mehr von einer Frau wollten, als nur Sex, aber vielleicht warten sie einfach nur auf die Richtige."

Auf die Richtige? Denkt Jenny wirklich das sie, das sein könnte? 

„Eric ist nicht einfach. Selbst ich habe nach Jahren noch meine Schwierigkeiten mit ihm. Um ganz ehrlich sein, möchte ich gar nicht wissen, was ihm widerfahren ist. So wie er manchmal drauf ist, muss es etwas Schlimmes sein. Und Tom", Jenny seufzt. "Die letzten fünf Jahre waren für uns alle nicht leicht, aber für ihn war es die Hölle."

Amber nickt und ein Kloß bildet sich in ihrem Hals. Fühlt sie sich deswegen bei den beiden wohl? Weil sie wissen, wie es sich anfühlt, am Boden zu liegen, während die Welt auf sie trampelt? Ist das die Verbundenheit, die sie in der Nähe der Männer spürt?

„Fünf Jahre? Hat er da nicht sein Studium abgebrochen? Was ist damals passiert?", fragt sie besorgt nach.

Jedoch schüttelt Jenny ihren Kopf und bevor sie spricht, weiß Amber, dass sie ihre Frage nicht beantworten wird: „Das muss er dir selbst erzählen."


Im Auto schweigt Amber und sieht gedankenverloren aus dem Fenster. Die Sonne ist bereits am Untergehen und hüllt den Himmel in wunderschöne rot und Orangetönen. Sie biegen auf die verlassene Landstraße ein, die Richtung Anwesen führt. Durchqueren ein kleines Waldstück, ehe das Haus der Männer vor ihnen auftaucht.

Die Vorstellung einfach hierzubleiben und bei den beiden zu leben, gefällt ihr. Doch Henry würde Amber hier irgendwann finden und dann wäre sie ein weiteres Mal schuld, dass Menschen, die ihr nahe stehen in Gefahr geraten. Mit dieser Last könnte sie nicht leben. Es erdrückt sie bereits, weil sie Maria mit hineingezogen hat. Egal wie schwer es fallen wird, dem Anwesen den Rücken zu zudrehen, sie muss es tun. Für Eric und für Tom. Doch sie konnte noch nicht gehen. Sie wollte Spaß. Die beiden Männer besser kennenlernen und endlich Leben. Denn das hat sie 22 Jahre nicht gekonnt. Jetzt ist ihre Zeit gekommen. Eine Woche. Eine Woche würde sie bei den beiden bleiben, ehe sie Kanada den Rücken kehrt und Henry für immer hinter sich lässt. Zwar wusste Amber nicht, ob sie Tom und Eric verlassen konnte. Aber sie muss! Eine Woche! Mehr nicht!

Jenny parkt ihr Auto direkt vor der Tür und wendet sich ihr zu. „Danke für den tollen Nachmittag. Es war mal wieder etwas anderes, als mit Kindergeschrei."

Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen. „Es hat mir auch Spaß gemacht und vielen Dank für die tollen Sachen."

Die junge Frau zieht sie an sich und drückt Amber fest an sich. „Bedanke dich bei Tom. Das war seine Kreditkarte", kichert sie. „Und ich habe es nicht gewagt, seiner Bitte mir ebenfalls etwas zu gönnen, auszuschlagen."

Dabei blickt sie grinsend auf die Rückbank, auf der die reiche Ausbeute liegt.

„Mann soll auch den Wunsch eines Mannes respektieren", antwortet Amber lachend, ehe sie aus dem Auto steigt.

„Wir sehen uns und pass mir auf die beiden auf", fordert Jenny und deutet auf das Haus.

„Mach ich", erwidert Amber und winkt Jenny zum Abschied.


Beim Abendessen erzählt sie den beiden, was sie und Jenny gemacht haben und es fühlt sich wie ein normaler Tag in einem normalen Leben an.

„Ich muss heute Abend in den Club und wollte fragen, ob du mitfahren möchtest?"

Lächelnd sieht er Amber an. Sofort ist sie euphorisch und grinst: „Gerne", antwortet sie. „Kommst du auch mit?"

Amber wendet sich an Eric, der sofort den Kopf schüttelt.

„Ich muss noch arbeiten."

Sofort wird ihre Freude gedämpft. Zu gerne würde sie mit Eric tanzen und ihn etwas ausgelassener sehen. Wer weiß. Vielleicht wird er lockerer bei dem ein oder anderen Drink.

„Schade", antwortet sie schmollend.

„Nicht traurig sein, Kleines", grinst er schelmisch. „Ich werde dich später abholen und wenn du lieb bist, belohne ich dich auch."

Sofort steigt Amber die Hitze in die Wangen. Wie kann dieser Mann mit nur einem Satz ihren ganzen Körper zum Vibrieren bringen. Keuchend schüttelt sie ihren Kopf, um die aufkommenden Bilder zu verdrängen, und wendet sich Tom abermals zu, der sie aufmerksam beobachtet.

„Ich muss mich noch umziehen", brabbelt sie leise und erhebt sich, um der Situation zu entkommen.

„Wir fahren aber erst in einer Stunde", antwortet ihr Tom irritiert.

Panisch blickt sie sich um: „WAS? Schon? Und dann sagst du, dass nicht früher?"

Damit sprintet sie die Treppen empor. Amber könnte schwören, dass ein murmeln, dass sich wie „Frauen" angehört hat, hinter ihr ertönt. Doch sie ignoriert es und eilt in ihr Zimmer. Sie wollte heute Abend schön aussehen und dafür hatte sie noch einiges zu tun.

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