Kapitel 9
Ich setzte meinen Weg fort. Stunde um Stunde lief ich dahin. Grübelte anfänglich vor mich hin. Da es scheinbar aber keine Antworten darauf gab, jedenfalls bekam ich diese im Moment nicht zu fassen, verfiel ich in einen gedankenlosen Trott. Konzentrierte mich nur auf meine Schritte. Lucy?
"Hm." Ich schlurfte weiter vor mich hin, nicht begreifend das ich etwas gesagt hatte, als...
Oh Lucy!
Ich blieb wie vom Donner gerührt stehn. "Hallo?" Hatte ich mir das jetzt eingebildet? War ich nun schlussentlich doch total verrück geworden? Wer würde sich auch drüber wundern. Ich sollte diese dunkle Wanderung vielleicht genießen, bevor man mich fand und in ein Irrenhaus steckte. Ahhh es war zum Haare raufen. "HALLOOO? Wer ist denn da? Reden sie mit mir. BITTE!" Aber es blieb still. Ich brach in Tränen aus. Bei jedem Schluchzer bebte mein ganzer Körper. Ich sackte zu Boden. "Ha...hallooo...", schniefte ich.
Nichts nur totenstille. Ich wollte nicht mehr, ich hatte keine Kraft mehr, ich war am Ende. Ich wollte hier weg, ich wollte zu meinen Eltern, zu Kyus.
Kyus wo er wohl grad war? Was er wohl tat. Mein Herz implodierte und das wo es doch schonmal zerbrochen war. Vorhin? Gestern? Letzte Woche? Ich heulte wie ein Schlosshund. Sollten sie mich doch finden, dann war dieser Horror entlich vorbei. Panik überrollte mich, immer und immer wieder. Mir wurde heiß und kalt. Schweiß und Tränen durchnässten mich. Mein Körper bebte unter dem Heulkrampf. Mir war kotzübel, ich schnappte nach Luft. Ich zitterte wie Espenlaub, dass ich nicht mal ans weitergehen denken konnte. Alles drehte sich.
Ich fühlte mich so hilflos verloren. Warum ich?
Ich spührte Gras unter meiner Wange und zwischen meinen Fingern...
Aaaaaahhhhhh!!!!
Schreiend bog ich mich, streckte mich und rollte ich mich am Ende wimmernd zusammen. Doch das brennen zog sich über meine Haut, verbrannte meine Nerven. Es war noch schlimmer als beim ersten mal. Schlimmer als alle Schmerzen die ich je zuvor erleben musste. Tränen liefen von selber über mein Gesicht.
Lucy, ich bin bei dir! Stöhnend und schluchzend drehte ich meinen Kopf, aber es war weiterhin dunkel... Es war mein persönlicher Albtraum. "Ha...ha...hal...lo?" Keiner antwortete. Wieso auch. Hat ja die ganze Zeit schon keiner.
Ich untersuchte mich also nochmals. Erspührte die, langsam nachlassenden, schmerzhaften Streifen. Die zogen sich diesmal über meine Schulter, den Arm und Oberkörper. Lag dabei aber weiter wimmernd im Gras und versuchte wieder Kontrolle über mich zu bekommen. Konzentrierte mich daher wieder auf meine Atmung.
Einatmen. Ausatmen.
Einatmen. Ausatmen.
Die Stille drückte auf meine Ohren. Nur dieses piepen störte mich.
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