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Kapitel 44

Es dauerte in dieser Nacht lang, bis ich zur Ruhe kam. Doch irgendwann überfiel mich ein kurzer unruhiger Schlaf. Mir war, als hätte ich eben erst meine Augen geschlossen. Dementsprechend müde und erschlagen fühlte ich mich natürlich auch. Doch es half alles nichts, wir mussten los und der Grund dafür trieb mich an. Kyus! Überall wusselten Elfen um mich. Ich rollte gerade meinen Schlafsack zusammen, als jemand hinter mir fragte: "Wo ist Noam?" Sein Name wurde durch die Reihen getragen, doch niemand hatte ihn seit gestern Abend gesehen. Am anderen Ende der Lichtung, bei den Pferden, erhob sich darauf ein aufgeregtes Gemurmel. Tarek, kam von dort auf mich zu. Sein Blick war mehr wie besorgt. "Es war heute Nacht jemand Fremdes hier." Ich sah ihn panisch an. "Haben die Noam entführt?"
Das kann keiner sagen, aber wir müssen davon ausgehen!
"Und sie wissen, das wir hier sind.", flüsterte ich.
"Ja! Sie werden uns also erwarten. Warum sie uns allerdings nicht gleich überfallen haben, ist mir ein Rätsel."
Tarek setzte ein nachdenkliches Gesicht auf. Und nun kam Hektik auf. Es wurde zum Aufbruch gedrängt um uns in Verteidigungsposition zu bringen. Wir sollten einen Umweg gehen. Denn sie schienen uns auf der nächsten großen Lichtung zu erwarten. "Gehen wir im großen Halbkreis vorbei und begegnen ihnen auf offenem Feld!", sprach Feyn zu den beiden Ältesten. "Nein! Genau das werden sie doch wollen? Das wir ungeschützt über offenes Land gehen.", rutschte es mir heraus.
"Und woher nimmst du diese Überzeugung?", fragte Fayn. Ich sah ihn einige Sekunden lang an. Ja, woher wusste ich das? Ich konnte schlecht sagen, das ich genug Filme gesehen hatte, aber wir waren hier nicht in einem Film. Mal abgesehen, dass viele Filme auch nicht sehr authentisch sind. Und das war auch kein Spiel. Hier ging es um Leben und Tod. Aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass dies der richtige Weg war. Und bis jetzt konnte ich diesem immer vertrauen. Auch der Drache schnaubte zustimmen. "Bauchgefühl.", gab ich kleinlaut zu. Feyn fixierte mich. Vielleicht versuchte er auch meine Gedanken oder Gefühle zu lesen. Wollte rausfinden, ob ich etwas verheimlichte. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit nickte er. Wir gehen den vorgesehenen Weg.
"Aber...", wollte Lorion einwerfen. Doch Feyn brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. "Mein Bruder kenn mich sehr genau. Er wird mit meiner Entscheidung rechnen, aber nicht das jemand anders mir ein Vorschlag unterbreitet und ich diesen annehme." Lorion nickte verstehend und Rallion erwiderte: "Der andere Weg würde in ein paar Kilometern durch eine Schlucht führen. Vielleicht erwarten sie uns genau da."
"Das wäre möglich. Lasst es uns herausfinden, ob dies eine gute Entscheidung war!" Und damit setzten wir uns in Bewegung. Feyn allen vorran, gefolgt von Lorion und Rallion. Tarek und ich ritten hinter den Dreien. Mir wurde bewusst und zugleich mulmig bei dem Gedanken, dass mein Vorschlag nun das Schicksal der Gruppe besiegelte. Ich hoffte inständig das mein Bauchgefühl mich auch diesmal richtig leitete. Es war so ruhig um uns. Jeder hielt angespannt die Umgebung im Blick. Nur die Vögel zwitscherten und die Blätter in den Baumkronen raschelten im leichten Wind. Es war die Ruhe vor dem Sturm. In der nächsten Stunde wurde der Weg vor uns immer unwegsamer und die Bäume dichter, was uns Zwang abzusteigen und die Pferd auf einer kleinen Lichtung, die sich rechts von uns auftat, zurück zu lassen. Aber laut Rallion waren wir bald am Ziel. Wir liefen also zu Fuß weiter. Ich merkte meine Kräfte langsam schwinden. Wenn wir nicht bald ankamen, würde ich schnaufend wie einen Eisenbahn vor Calatin stehen und er könnte mich mit einem Finger einfach umschupsen. Aber ich war nicht die einzige mit dem Problem, auch Lorion hielt hin und wieder zum Verschnaufen an. Aber gut, der Elf war ja auch schon einige hundert Jahre älter als ich. Was mich dezent deprimiert. Ich konzentrierte mich also nun mehr auf meine Füße, um nicht den Weg vor mir sehen zu müssen, sondern konnte meine Energie in jeden Schritt legen. Dabei triffteten meine Gedanken mal wieder zu Kyus. Würde ich ihn bald wieder unbeschadet in die Arme nehmen können. Würden wir das überhaupt alle überleben? Und wenn nicht, wie würde ich wohl sterben. Ob Calatin mir einen schnellen Tod gewähren wird? Oder, wenn die Vermutung Rallions richtig war, würde er mich foltern, bis ich mich ihm und seiner Sache unterwarf? Keine Ahnung wie lang wir so liefen. Meiner Wahrnehmung konnte ich schon nicht mehr trauen. Grübelnd, merkte ich nicht, das die Drei vor mir stehen blieben. Ich lief daher voll gegen Feyn, doch der erhob nur die Hand und starrte angespannt nach vorne. Dort öffnete sich eine große freie Fläche, auf der nur vereinzelte Bäume standen und ein paar große Steinhaufen. Doch an einem der Bäume schien etwas komisch zu sein. Der Stamm unten war etwas dicker. Ich konnte es erst nicht genau erkennen. "Ist das Noam?", fragte Tarek nun leise neben mir. Und ja, in dem Moment erkannte ich ihn. Gefesselt an einem Baum. Feyn hatte die Hand weiter erhoben und blickte sich noch immer suchend um und flüsterte: "Es könnte eine Falle sein."
"Ich seh und spüre niemanden in unmittelbarer Nähe!", warf Lorion ein. Tarek suchte ebenfalls die Umgebung ab und nickte zustimmend. "Ich bin mir noch nicht ganz sicher.", flüsterte Feyn. "Auf was wartet ihr dann? Bis jemand kommt?", fragte ich aufgebracht.
"Wir müssen ganz sicher ...", doch das wartete ich nicht mehr ab und rannte los. Ich flog regelrecht über die Lichtung. Adrenalin rauschte durch meinen Körper und vertrieb die Erschöpfung. Ich spürte ein ungutes Gefühl in meinem Magen aufkeimen. Noam stand teilnahmslos am Baum und schien abzuwarten. Er hob den Kopf und man konnte regelrecht sehen wie ihn die Erkenntnis traf, dass ich es war, die da auf ihn zu lief. Schrecken erfasste sein Gesicht und Panik leuchtete in seinen Augen auf. Er schüttelte den Kopf. Ich laß das Nein auf seinen Lippen, bevor seine Stimme an mein Ohr drang: "Hau ab! Verschwinde!" Mein Kopf realisierten nicht, was er von mir wollte. Ich strauchelt und bremste erst fünf Meter vor dem Baum, als sich ein Schatten hinter dem nächsten hervor schälte. Ein Lachen erklang. Talin verbeugte sich vor mir und sagte im überheblichen Ton: "Na wen haben wir denn hier?" Ich sah zwischen Noam und Talin hin und her. Noam war blass geworden. Talin drehte sich zu ihm um: "Und du willst ihr diesmal nicht mal helfen? Deine Sympathie ihr gegenüber scheint ja noch immer vorhanden zu sein, wie mir scheint." Er ging ein paar Schritte auf mich zu, hielt dann aber inne und legte den Kopf schief. "Oh und du hast Besuch mitgebracht. Wir haben euch zwar erwartet, aber ich habe ganz vergessen, Kaffee und Kuchen vorzubereiten. Seht es mir nach, ja." Sein ironisches Gefassel ging mir sofort auf den Zeiger und prommt knurrte es in meinem Kopf auch gleich. "Wollen die anderen nicht so höflich sein, sich auch offen zu zeigen?", hörte ich Feyns Stimme direkt hinter mir. Seine Hand legte sich sanft aber bestimmt auf meine Schulter. Sie wog schwer auf mir, denn ich begriff, dass ich zu schnell gehandelt hatte. Ich hätte auf die Ältesten hören, ihrem Urteil vertrauen und nicht meiner Ungeduld freien lauf lassen sollen. Doch nun war es zu spät. Ich bin in die offensichtlichste Falle getreten. Feyn schob sich an mir vorbei und zog mich dabei so beiläufig wie möglich hinter sich. Weg aus der Schusslinie. Nun mussten wir also mit offenen Karten spielen. Drei weitere Elfen erschienen hinter Talin zwei davon flankierten ihn links und recht. Der dritte blieb neben Noam stehen.
"Die anderen werden euch gleich begrüßen. Sie hatten euch an anderer Stelle erwartet. Ich blieb freiwillig hier, denn ich hatte das Gefühl als könne das nicht schaden. Und wie man sieht hatte ich ja recht. Leider hat uns die Nachricht etwas spät erreicht, das ihr tatsächlich diesen Weg nehmt, sonst hättet ihr die Ehre eines kompletten Empfangs gehabt. Und mein Freund hier...", während er auf Noam deutete sah er mir grinsend in die Augen, "wollte mir dabei Gesellschaft leisten. Freiwillig versteht sich." Meine Augen sprühten Funken. Doch seine Worte bereiteten mir auch unbehagen, was ich nicht zu deuten vermochte. Seine Lippen hingegen verzogen sich dabei zu einem hämischen Grinsen. Wie auf einem unsichtbaren Befehl hin, stellten sich die Elfen unserer Gruppe langsam auseinander um Platz zu haben, sobald die anderen angreifen würde. Sie waren bereit, für das was kommen würde. "Ihr wollt schon beginnen? Ganz ohne die anderen. Es wäre doch sehr unhöflich meint ihr nicht?" Talin trieb es langsam auf die Spitze, aber er wollte wohl, das wir unbedacht den ersten Schritt machten. Keiner rührte sich. Meine Nerven waren zum Bersten gespannt. Ich tippelte unruhig hin und her. "Ergebt euch und lasst uns ein Blutvergießen vermeiden, Junge! In unseren Adern fließt das selbe Blut." Rallions Stimme bebte leicht, er konnte es nicht verhindern. Sein Sohn sah ihn nur herablassend und voller Trotz an. Bevor sie weiter reden konnten, erklang eine Stimme, die mir durch Mark und Bein ging. Ich hatte mich die letzten Wochen darauf vorbereiten wollen, aber die Realität war eine andere. Adrenalin rauschte erneut durch meinen Körper. Diesmal wurden aber meine Beine weich und Panik überwemmte mich, die mich dazu treiben wollte, dass ich einfach weglief. Doch das anschwellende Knurren in meinem Kopf ließ mich innehalten. Calatin trat links von uns aus dem Unterholz, die anderen kamen nach und nach von allen Seiten hervor. Sie hatten uns umzingelt. Calatins triumphierender Blick, entfachten das Feuer in mir. Das Knurren kam nun nicht mehr aus meinem Kopf, sondern stand neben mir. Ein Lachen ging durch die Runde. "Ach wie süß, konntest du dein Schoßhündchen nicht allein zu Hause lassen?" Calatins Bemerkung ließ das Lachen lauter werden. Die kleine Version des Drachenhundes stieß sauer einer Stichflamme aus den Nüstern. In diesem Moment war es mir egal, denn auch der kleine Kerl konnte Schaden anrichten. "Ich hatte das Tierchen größer in Erinnerung! Na vielleicht müssen wir ihr etwas mehr Anreiz geben?" Mit einen Kopfzeichen, was man nur erahnen konnte, wurden zwei leblos erscheinende Körper hinter ihm hervorgeschleift. Floriel und Kyus. Aus meinen Lungen entwich alle Luft. Schwarze Punkte tanzten, für den Moment des auftauchens, vor meinen Augen. Tareks rückte näher an mich herran, dass seine Schulter die meine berührte. Ich hatte das Gefühl als würde er mich erden. Es holte mich ins Hier und Jetzt zurück. "Sie atmen noch, schau.", flüsterte er mir zu. Und es stimmte. Heißes Feuer rauschte durch meine Adern. Wie ein Fluss voller Lava. "Ist das Schosshündchen einen Zentimeter größer geworden oder täusch ich mich?", lachte er amüsiert. "Lasst sie frei! Und hört auf gegen eure Brüder und Schwestern kämpfen zu wollten.", ergriff Feyn das Wort. Der Muskel um seine Lippen zuckte kaum sichtbar, aber es verriet mir seine Anspannung. "Spar dir das Bruder. Manchmal muss man Opfer bringen, um unseren Kindern und Enkeln eine bessere Welt zu schaffen."
"Krieg und Tod ist nie eine Lösung."
"Wir wollen keinen Krieg mit unseresgleichen, aber wenn ihr uns im Weg steht zum Ziel zu gelangen, dann müssen wir es tun. Die Welt muss vom Ungeziefer gesäubert werden. Da helfen auch deine wortgewanten Ansprachen nichts. Die Welt wird dann eine bessere werden."
"Was hat dein Herz nur mit Hass vergiftet, Bruder?"
"Du warst doch schon immer der Gute von uns beiden. Du wolltest immer die Welt zu einem schönen Ort machen. Aber Regeln bringen keinen Frieden und schon gar keine Freiheit. Die Welt gehört auch uns und trotzdem muss ich mich dafür verstecken! Begreif endlich, Menschen sind zerstörerisch und das werden sie immer bleiben."
"Du irrst dich. Friede, Liebe und Freundschaft wird immer gewinnen!"
"Dann werden wir sehen wie deine Liebe, deinem Sohn helfen wird!" Lachend gab er ein Zeichen an einen großen, breit gebauten Elfen der hinter ihm stand. Dieser lies ein Messer blitzen und riss den immer noch bewusslosen Kyus nach oben. Er hing schlaff in dessen Armen.
Mein innerstes explodierte. Die Elfen unserer Gruppe sprangen schreiend auseinander, als mein Schoßhündchen um einen Meter wuchs. Das laute Knurren lies die umstehenden zusammenzucken. Calatins Augen weiteten sich belustigt und ließen sie in einem irren Funkeln glänzen. "Oh, wir haben eine freiwillige, die wohl helfen möchte, Galmo.", kicherte er. Doch Galmo fand das nicht so witzig. Jedenfalls nach seinem Blick zu urteilen. Der Drachenhund schnaubte und sties heißen Dampf aus. Sein wütender Blick haftete genauso auf Calatin wie Lucys. "Meine kleine Freundin. Ich denke dir würde ein wechseln auf unsere Seite besser tun, meinst du nicht auch?"
"Niemals!", zischte ich durch meine zusammen gebissenen Zähne. "Dann wird der liebe Kyus wohl sterben müssen!"
"Das wagst du nicht."
"Nein?"
"Ich werde deinen Hampelmann aufzuhalten wissen!"
"Hm, dann wird es wohl für den armen Noam eng." Ich drehte mich zu ihm um. Auch dort stand ein Elf Calatins mit einem Messer in der Hand bereit. Noams schüttelte unmerklich den Kopf. Ein stöhnen zog die Aufmerksamkeit wieder Richtung Kyus. Langsam kam er wieder zu sich. "Oh wie schön, das du uns mit deiner Anwesenheit beglückst, Neffe."
"Mistkerl.", zischte Kyus ihm kraftlos entgegen. "Sei doch nicht so. Helf deiner Freundin lieber aus ihrem Dilemma. Sie kann sich nicht zwischen ihren Jungs entscheiden. Also, wer soll dein Herzblatt sein?" Verstört sah ich Calatin an, sagte aber nichts. Schultgefühle durchströhmten mich. Bauten sich auf wie eine Welle, die über mir zu brechen drohte, um mich unter sich zu zermalmen. Meine Wangen färbten sich dunkelrot. "Oh, doch so schwer? Küssen beide wirklich so gut?" Hm, was? Woher wusste er das? War er in ihr Gedanken eingedrungen? Lucys Blick blieb an Kyus hängen, der schien die Worte nicht verstehen zu können. Es nicht zu wollen. Er hielt sich wie ein ertrinkender an ihrem Blick fest. Um in ihren Augen zu lesen, dass dies nur in Calatins Kopf Tatsache war. "Na komm doch mal zu uns rüber Noam und lass endlich diese albernen Fesseln los. Du siehst ja aus, als würdest du eins dieser Menschenspiele spielen! Räuber und Gandarm oder so?" Einige vereinzelte Elfen schauten nach rechts zu Noam. Ein keuchen ging durch die Reihe derer. Mein Kopf wurde von dieser Welle des Ausrufs getragen und mein Blick zu dem Baum gezogen. Was ich sah, ließ den Drachen mit einem Puff verschwinden. Noams Fessel lagen auf dem Boden, doch der Elf mit dem Messer, hatte sich keinen Millimeter wegbewegt. "Er ist der Maulwurf?" Der Ausruf dröhnte in meinem Kopf. Ich konnte es nicht verstehen. Wollte es auch nicht begreifen. Unmöglich. Hatte er mich nur benutzt? Wollte er Kyus nur schwächen? Er bewegte sich zu Calatin. Langsam, fast träge wie mir schien. Die Zeit zog sich wie Kaugummi. Sein Blick blieb an meinem hängen. Die Schuld und das Mitleid, was ich darin zu erkennen glaubte, bildete ich mir sicher nur ein. Wie konnte ich so dumm sein. Ich verfluchte mich und meine verdammten Hormone. Wusste ich doch immer wo mein Herz hing und das war nicht bei Noam. Eine Träne löste sich aus meinem Auge. Er ging einen Schritt auf mich zu, zog sich aber sofort wieder zurück, als ein zischen durch die Runde ging. Gefühlte Stunden später kam er endlich neben den glücklichen Calatin zu stehen. "Mein lieber Freund hat mich bei unserer Mission sehr gut unterstützt. Gute Arbeit!" Noam nickte unmerklich, schien dabei abwesend.

Plötzlich, ohne einen erkennbaren Startschuss brach ein Tumult los. Schwerter und Messer wurden geschwungen, Energie flog durch die Luft, prallte an Energieschildern ab. Schreie schreckten Lucy aus ihrer Erstarrung, doch holten sie sie nicht aus ihrer Trance. Tarek riss sie mit sich, als etwas neben ihnen einschlug, und zog sie Stück für Stück in den Schutz einiger Findlinge die zur Seite hin in ihrer Nähe lagen. "Lucy, du musst dich zusammenreißen. Wir brauchen dich." Doch die Gefühle in ihr schienen sich mit dem Adrenalin zu einem unheilvollen chemischen Cocktail zu mischen und brausten wie in einer Achterbahnfahrt durch ihre Ader. Die Ohren rauschten, das Tareks Worte nur in der Ferne erklangen. Zu weit entfernt, als das sie ihr Ziel erreichten. Sie sah die anderen wie durch einen Schleier. Als säße sie hinter einem Fenster, das die Geräusche vor ihr abzuschirmen versuchte. Sie erfasste nicht was sie dort sah. Konnte es nicht begreifen. Kyus Blick, der sich an ihr festhielt und Noams Verrat, überblendeten das Schlachtfeld vor ihr. Es zog ihr den Boden unter den Füßen weg. Was war real? War sie am Ende schon tot? Ermordet aus dem Hinterhalt? Das dies der Vorhof der Hölle war, nicht das wahre Leben? Ihr Blick glitt erneut über das Feld der Kämpfenden und blieb an einer matt gelblich strahlenden Person hängen. Seine dunkelblonden Haare hatten ihren Glanz verloren und klebten an seinem Kopf. Der Baum welcher neben ihm stand, stützten ihn. Floriel saß auf dem Boden gegen den Stamm gelehnt und schien noch immer nicht bei Bewusstsein. Eine Licht zischte an Kyus Ohr vorbei, ließen ihn zusammenzucken. Lucy sah Blut auf seine Schulter tropfen. Er wurde getroffen. Ein zischen fegte durch mein Gehirn und holte mich mit einem lauten Knurren in die Realität zurück, riss das Fenster vor mir auf. Wenn dies der Vorhof der Hölle sein sollte, dann werde ich meine Familie nicht im Stich lassen. In dem Moment der Erkenntnis, sprang ein Elf über die Findlinge, hinter denen sie immer noch ausharrten und riss Tarek mit sich, dass sie kugelnd über die Wiese flogen. Überrascht schrie Lucy. Ließen sie aber augenblicklich explodieren, als sie das Messer in der Hand des anderen Elfen sah, welches er gefährlich nahe an Tareks Hals hielt. Dieser versuchte angestrengt die Hand des anderen auf Abstand zu halten und die Oberhand zu erlangen. Ein weiteres Knurren ertönte neben mir und ohne das ein Wort über meine Lippen kam, sprang Gyo an mir vorbei, riss mich von den Füßen und packte den überraschten Elfen. Ein fürchterliches Knacken erklang. Keuchend rappelte sich Tarek auf und reichte mir seine Hand um auch mich wieder auf die Beine zu ziehen. "Bereit aufzuräumen?", keuchte er. Ich nickte ihn stumm zu und blickte mich nun genauer um. Floriel lag noch immer an den Baum gelehnt, doch Kyus war nicht mehr da. Panik stieg in mir auf. Doch ich riss mich zusammen. Linker Hand erkannte ich Lorion der gegen seinen Bruder Albion kämpfte. Beide sahen sehr mitgenommen aus. Weiter hinten ging es Feyn und Calatin nicht anders. Wie konnte Familien gegeneinander auf Leben und Tod kämpfen. Bruder gegen Bruder. Das war doch verrückt. Da konnte niemand gewinnen. Ich spürte Übelkeit in mir aufsteigen, doch kämpfte dagegen an, um mich jetzt nicht übergeben zu müssen. Rechts hörte ich ein Schrei und erkannte, das Talin gerade einen unserer Leute erwischt hatte und direkt von jemand anderen angegriffen wurde. Es gab kein aufatmen. Jeder kämpfte um sein Leben. Um seine Überzeugung. Um seine Zukunft.

Tarek stellte sich neben mich und wir überblickten die Lichtung, an der an jeder Ecke Kämpfe ausgefochten wurden. "Wir müssen uns trennen.", hörte ich Tarek sagen. "Geh du und helf Rallion. Ich muss versuchen meinen Großvater zur Vernunft zu bringen." Ohne ein weiteres Wort lief er los und lies mich stehen. Doch er hatte recht, ich schätze die Lage ähnlich ein.
Also lief auch ich los. Auf Rallion zu, der verbissen mit einem jüngeren Elf duellierte. Doch seine Kraft ging zur Neige. Nur noch wenige Schwertschläge und sein Gegenüber könnte ihm den letzten Stoß versetzen. Im Lauf griff ich nach Gyos Hals, der die größe eines kleineren Bären hatte und zog mich hinauf. Zu Fuß wäre ich einfach zu langsam. Der Drachenhund flog die Meter dahin. Rallion erhob sein Schwert, als der Elf über einen Stein stauchelte und wollte seine Chance nutzen, doch plötzlich stand Talin neben ihm und parrierte seinen Schlag. Der andere Elf erlangte sein Gleichgewicht zurück, hatte aber das Schwer fallen gelassen. Unbemerkt zog er ein Messer aus der Scheide um es Rallion ins Herz zu stoßen. Doch da war Lucy schon heran, ließ sich von Gyro fallen, rollte sich ab und zog im aufstehen ebenfalls ihr Messer, welches direkt in den Rücken des anderen traf. Der Elf sackte erstaunt und überrumpelt in sich zusammen. Rallion stürzte auf die Knie, nachdem er Talins Schwert abgewehrt hat und ließ sein Schwert sinken. Talin stand über ihm. Bereit zum Angriff. Doch Rallion machte keine Anstallten wieder aufzustehen. "Wir sind eine Familie mein Sohn. Das hätte deine Mutter nicht gewollt!"
"Lass meine Mutter da raus. Du hast sie doch nie geliebt.", spie er seinen Vater entgegen. Rallion ließ eine Pause entstehen, in der er Talin mitleidsvoll ansah. "Das stimmt nicht.", flüsterte er dann. Trauer hing in jedem seinen Worten und Tränen glitzerten in seinen Augen. "Sie wusste das mein Herz einer anderen gehörte, aber ich liebte sie trotzdem. Auf eine andere Art, aber mit voller Liebe und ich habe sie immer respektiert und gut behandelt. Sie hat das verstanden und sich trotzdem für mich entschieden. Es war nie ein Geheimnis zwischen uns. Und dich liebe ich wie ein Vater seinen Sohn nur lieben kann. Ich war zu oft und zu viel beschäftigt. Wollte ein gutes Leben für euch. Doch das ist keine Enschuldigung. Hätte ich mir nur die Zeit genommen und hingesehen, dir zugehört, ich hätte erkannt das es der falsche Weg ist und du leidest und ...", bei jedem Wort sackte Rallion mehr und mehr in sich zusammen, als würde sein Körper an Spannung verlieren. "Es tut mir leid mein Sohn. Ich hoffe du kannst es mir irgendwann verzeihen." Talin hielt inne und schnaubte nur abwertend. Doch in den Augenwinkeln blitze es kurz auf. Ich erkannte, das die Worte in ihm arbeiteten. Mein Mund öffnete sich, bevor ich es selbst realisierte: "Du solltest froh sein einen liebenden Vater zu haben! Stattdessen willst du ihn töten?" Verwirrt über das einmischen schaute er mich abschätzend an. "Was weißt du schon davon? Du bist doch nur ein kleines unbedeutendes Menschenkind." Gefasster als ich mich fühlte, sprudelten die Worte über meine Lippen. "Mehr als du glaubst. Aber selbst als Kind sehe ich die Trauer in den Augen der Menschen, die ich Liebe. Meine Großmutter blieb ihr Leben lang allein, nachdem sie ihre große Liebe verlassen musste. Und meine Mutter durfte ihren Vater nie kennenlernen, worunter sie in vielen Situationen litt und noch immer leidet. Vielleicht wird sie dies Chance auch nie bekommen, wenn dieser Krieg nicht sofort endet." Mein Blick legte sich traurig auf Rallion. "Was interessiert mich deine Familie, Mensch!" Talin spuckte es aus, als hätte er etwas schlechtes gegessen. Lucy richtete ihren Blick auf Talin. Schaute ihm tief in die Augen, bevor sie ihm die Wahrheit entgegenflüsterte: "Ich Talin, bin eine Halbelfe und Teil deiner Familie!" Geschockt und sprachlos schaute er mich an, öffnete den Mund um ihn gleich wieder zu schließen. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Doch nicht für lang, als plötzlich hinter mir etwas krachend einschlug. Erschrocken drehte ich mich um, worauf der Baum vor dem ich standen, sich knirschend in unsere Richtung bog. Gyo reagierte instinktiv und sprang mit aller Kraft dem sich neigenden Baum entgegen und schaffte es, ihn von seiner Flugbahn leicht abzulenken. Der Aufschlag ließ Schreie erklingen. Wirbelte Dreck, Blätter und kleine Teile von Ästen durch die Luft. Lucy spürte einen Blick auf sich und drehte sich in dessen Richtung, nur um in die grinsenden Augen von Calatin zu blicken. Kenne Spur von Feyn. Meine Wut auf ihn schwoll an, wollte auf ihn zu eilen. Doch ich wurde abglengt, als von links, knapp hinter Talin ein Licht auf mich zuschoss. Blitzschnell ließ ich mich auf den Boden fallen und spürte dennoch die Hitze über mich zischen. Bevor es in dem Stamm des umgestürzten Baumes krachte. Worauf erneut Rinde, Äste und Blätter herumflogen.

Wieder passierte soviel zur gleichen Zeit. Ich erhob mich und hatte vor mich dem Besitzer des Energieballs zu stellen um dann weiter zu Calatin zu kommen. Doch der Angreifer wurde seitlich von Tareks Blitz getroffen. Die Beiden lieferten sich darauf eine erbitterte Schlacht. Während ich das zu begreifen versuchte, flog schon ein weiterer Energieschub an mir vorbei. Erst dachte ich, Calatin wollte mich erneut treffen und hatte mich verfehlt. Doch ein Keuchen hinter mir ließ mich, aller Vorsicht zu Trotz, umdrehen und erkannte wie Rallion seinen Sohn auffing dessen Hände sich verschränkt vor die Brust drückten. Der Angriff sollte Rallion gelten. Lucys Ohren rauschten, Gyo neben ihr knurrte Calatin laut an und fletschte die Zähne, das sein Sabber heraustropfte. Seine Schwänze zuckten fahrig. Ich setzte mich in Bewegung und rannte los. Fühlte mich in einem dieser Zeitraffer von Filmen. Wenn die Gegner in Slowmotion aufeinander zustürmten. Um sie klirrte und stöhnte es. Sie nahm alles war, viele kleine Details, obwohl doch alles schnell ging. Vielleicht war die Zeit, welche wir uns gemacht haben, gar völlig anders? Vielleicht verging sie wirklich langsamer und schneller, je nachdem was gerade passierte. Vielleicht lief sie gerade in vollem Tempo, aber die Zeit lief einfach langsamer ab. Wer wusste das schon. Sie hatte Calatin fast erreicht und bremste ab, dabei rutschte sie ein Stück seitlich weiter. Gyo, der Seite an Seite mit ihr gelaufen war, schoss nun an ihr vorbei, direkt auf Calatin zu. Dieser wich aber elegant aus und vollführte dabei eine Drehung. Der Drachenhund wollte wenden, doch der Schwung und sein Gewicht waren an das Trägheitsgesetz gebunden. Wodurch er ins staucheln geriet. Calatin lachte und nutze die Zeit um mich anzugreifen. Er war mir kämpferisch völlig überlegen, dass konnte ich nicht abstreiten.

Ein Schrei zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Mein Blick fiel auf Lorion, der über Albion gebeugt war. Der Anblick versetzte mir ein Stich im Herzen. Tarek hingegen konnte ich nirgends sehen. Ein Schmerz schoß mir durch die rechte Schulter. Ließ mich aufkeuchen und in die Knie gehen. Ein tiefes Lachen erklang. "Nanana Menschenkind! Du darfst dich während eines Kampfes doch nicht ablenken lassen. Das sollte man dir doch gleich als erstes beigebracht haben." Gyo knurrte auf und setzte zum Sprung an. Calatin verschätzte sich und wurde von dem Hundedrachen zu Boden gerissen. Gyo jaulte auf, oder war ich es. Ein weiterer Schmerz schoß durch meinen Körper. Setzten ihn in Flammen. Doch was ich spürte kam nicht von meinem Körper. Es mussten die Schmerzen von Gyo sein. Er war ich, seine Kraft die meine. Calatin stieß ihn von sich und er flog einige Meter davon. Sein Aufprall presste mir die Luft aus den Lungeflügeln und ich keuchte erneut auf. Währenddessen erhob sich Calatin und wand sich wieder mir zu. Ein weiterer Energieschub flog auf mich zu doch dieser erreichte mich nicht. Eine Gestalt sprang an mir vorbei. Gurgelte und fiel wie ein Stein zu Boden. Langsam rappelte ich mich auf. Calatin grinste und genoß das Schauspiel sichtlich. Ich krabbelte weiter auf die Person am Boden zu und drehte sie zu mir. Ein unbestimmtes Geräusch entwich mir, Tränen füllten meine Augen. Ich wollte es nicht wahr haben wer da vor mir lag. Blaß und mit geschlossenen Augen. Doch Tarek würde ich wohl immer erkennen. Mein Herz brannte. Immer mehr und immer heißer, nur um dann zu explodieren. Ich fühlte nichts und doch so viel Schmerz. Er brandete durch mich hindurch, wie Wellen gegen Stein. Verbrannte jede Zelle meines Inneren. Doch da war auch eine Leichtigkeit und Macht, die durch meine Adern floß. Gyo bäumte sich brüllend neben mir auf. Knurrend fletschte er die Zähne. Magie bäumte sich in mir auf und erreichten auch ihn. Ein erschrockenes Zischen zog meine Aufmerksamkeit auf sich, welches von Calatin auszugehen schien. Seine Augen waren für den Moment geweitet, doch nicht lang, dann sah er mir direkt in die Augen: "Auch wenn dein Schoßhündchen jetzt beeindruckender ist, bist du nicht stark genug für mich, Menschenkind. Du wirst der erste Mensch sein, welcher von dieser Welt verschwinden wird."

"Da täuschst du dich Calatin. Um genau zu sein, bin ich nämlich eine Halbelfe und mir ist egal ob ich jetzt und hier sterbe, solang ich dich mitnehmen kann! Die Welt kann wohl nur ohne dich eine bessere werden." Gyo knurrte zustimmend, während in meinen Augen unbändiger Wille aufblitzte. Calatin wirkte kurz irritiert fing sich aber sofort wieder und setzte sein überhebliches Grinsen auf. 'Bereit?', ließ sie den Gedanken zu Gyo fließen. Dieser senkte nur minimal den Kopf und Lucy stürmte los. Sie griff nach seinem Fell und zog sich hinauf. Auch in den anderen Elfen kam Bewegung. Er feuerte ein Energieball ab, dem der Drachenhund auswicht in dem er einen Haken schlug. Ein weiterer Energieball kann auf sie zu. Gyo war mit einem weiteren Haken zu schnell für ihn und Lucy sprang kurz zuvor von ihm ab, da sie Calatin erreicht hatten. Durch seine Größe, waren die Sprünge jetzt deutlich weiter, aber auch die Trägheit. Calatin nutze diese 'Pause', bis Gyo gewendet hatte und konzentrierte sich auf Lucy, deren Schnelligkeit er aber unterschätzte, als er einen kurzen Blick verschwendete um zu sehen in welche Richtung der Drachenhund rutschte. Lucy prallte gegen ihn und riss Calatin mit sich. Beide flogen ein paar Meter nach hinten, bis er keuchend auf dem Boden knallte. Doch der andere Elf war schnell. Er rollte sich herum und hatte Lucy nun unter sich. Griff mit beiden Händen an ihre Kehle und zog sie hinauf. Sie ließ es geschehen, griff mit einer Hand nach einer der würgenden Händen um mit der anderen heimlich nach ihrem Dolch zu greifen. Calatin fühlte sich sicher, dass Gyo ihn mit Lucy nicht angreifen würde, doch genau das verlangte Lucy. Sie riss den Dolch hervor und nach oben, traff ihren Gegner in der Schulter der sie aus Überraschung fallen ließ. Gyo rammte ihn, doch Calatin schoss einen Energieball ab, der den Drachenhund seitlich traf. Jaulend flog er erneut zur Seite und blieb liegen. Lucy keuchte auf, der Schmerz schien sie zu überrollen. Doch sie kämpfe gegen die schwarzen Flecken, die vor ihren inneren Augen tanzen. Die Übelkeit übermannte sie, ließ sie Galle schmecken. Sie konnte jetzt nicht aufgeben. Nicht jetzt wo es erst begann. Sie musste ihre Familie retten, dass hatte Tarek gewollt. Sie steckte den Dolch zurück und zog ihr Kurzschwert. Es war so lang wie ihr Unterarm. Sie hatte sich dieses ausgesucht, da ein größeres zu schwer gewesen war. Das Training war zu kurz, als das sie soviel Kraft aufbauen konnte. Calatin lachte. "Was willst du mit diesem Zahnstocher? Kannst du damit überhaupt umgehen?" Lucy funkelte ihn wütend an: "Finde es doch raus!"
Entspannt Schritt er auf sie zu uns zog dabei sein Schwert, was deutlich länger war. Doppelt so lang und genau zu sein. Sie blickte zu Gyo doch sie sah was sie spürte. Er war außer Gefecht gesetzt. Calatin war heran und schwang das Schwert von oben, welches sie parierte. Er war stark und sie geschwächt. Doch auch wenn ihr Drachenhund verschnaufen musste, hatte sie seine Energie in sich. Calatin startete erneut einen Angriff. Um diesen zu entkommen, musste ich mich hinausdrehen. Dabei fiel mein Blick auf Kyus, der sich mit näherte und aus dem Augenwinkel erblickte ich noch etwas. Zuvor beanspruchte aber Calatin meine Aufmerksamkeit und erst nachdem ich mich abgewehrt hatte, konnte ich mich erneut zu Kyus wenden, der fast da war. Doch hinter ihm flog ein Energieball auf ihn zu, das was ich zuvor ungenügend aus den Augenwinkeln erblickt hatte. Kyus auf Höhe von Gyo, dem ich einen Befehl schickte ihn zu schützen. Erst dachte ich er reagiert nicht, doch dann griff eine seiner Tentakelschwänze nach ihm und riss ihn zu Boden. Strampelnd drehte er sich auf den Rücken, um nach dem Angreifer zu sehen und erblickte erst den Energieball und dann Gyo. Kyus rappelte sich erschöpft hoch und musste nun mit dem Angreifer fertig werden.

Ich war dadurch kurz abgelenkt, dass mich Calatin am Oberschenkel traf. Mein Bein knickte kurz weg vor Schmerz, doch ich fing mich, in dem ich mich auf meinen Kurzschwert abstützte und die Zähne hart aufeinander biss. Tränen schossen mir in die Augen. Lachend stand er vor mir. "Willst du nicht doch auf unsre Seite wechseln? Lernen stark zu sein? Deine Menschlichkeit hinter dir zu lassen? Siehst du nicht, was für wehrlose Wesen ihr seid? Die Macht Gyos könnte dich über uns alle erheben!" In seine Augen glänzte es. Die Gier nach der Kraft die in mir war. Das Band was mich mit seinen Vorfahren verband, welchs er mir neidete. Der pure Wahnsinn nach Macht sprach aus seinen Worten. Es schauderte mich. Niemals würde ich nur einen Gedanken daran verschwenden, lieber sterbe ich hier und heute.

Damit erhob ich mein Kurzschwert und griff ihn an. Überrascht war nun er es der parieren musste. Ich wollte meine Lieben beschützen und das verlieh mir eine unbändige Kraft. Trotz des fiesen Schmerzes, welcher mich dabei quälte. Ich stauchelte und während mir der Gedanke kam, wie lang ich es wohl noch schaffen würde, passierte erneut so viel um mich herum. Ich knickte ein und kniete schwer atmend am Boden. Plötzlich stand Noam neben mir und drängte Calatin zurück, der über mir war, als ich den Halt verlor. Meine Wut kochte. Über beide. "Noam, der Maulwurf, welcher zum Retter werden will? Glaubst du an die Märchen, dass alles gut wird, wenn man nur die holde Maid rettet?" Sein höhnisches Lachen drang mir durch und durch. Ich blinzelte zu Noam, der erst irritiert guckte und dann Schuldbewusst, als sich unsere Blick kreuzten. Seine Lippen bewegten sich zu einem 'Tut mir leid', welches mir ein Stich versetzte. Wie konnte ich mich in ihm nur so täuschen? "Der Arme ist so vernarrt in dich, dass er nicht weiß wohin mit sich. Was hast du nur an dir, dass du allen den Kopf verdrehst? Das sie nicht mal merken das du Gift für sie bist. Sie in den Untergang treibst. Guck dich doch nur um. All die Tote sind dein Werk. Ohne dich würden sie für eine gute Sache sterben, nicht um gegen ihre Brüder und Schwestern kämpfen zu müssen." Er spukte neben mich auf den Boder und baute sich bedrohnlich auf. "Genug jetzt mit dem Kindergarten, bringen wir die Welt ins Gleichgewicht!" Die Energie in seiner Hand strahlte Hitze aus. Noam machte sich bereit zu kontern, doch er konnte ihn nicht aufhalten. Seine Macht war zu schwach. Sie bremste die von Calatin ein wenig, doch der Großteil traf ihn und ließ ihn ein Stück weit nach hinten schleudern. Nicht mal ein Keuchen drang aus seinem Mund bei dem Aufprall. Mein Blick war seinem Körper gefolgt und ein gutes Stück hinter Noams Körper sah ich Kyus. Blutverschmiert war er und ein gurgeln drang von dort an mein Ohr. Panik überrollte mich gänzlich. Tarek, Noam und Kyus... Das durfte nicht so weitergehen. Ich hatte die Macht. Sollten sie alle wirklich wegen mir sterben? Ich hatte versprochen sie alle zu schützen und nun lag einer nach dem anderen am Boden. Womöglich Tod, oder diesem sehr nahe. Meine Wut explodierte. Lies mich nur noch handeln. Wie und warum, existierten nicht mehr. Ein kribbeln durchlief meinen Körper, ballte sich zusammen und mit einem Schrei lies ich los. Gyo schoss auf Calatin zu, dieser reagierte in den ein Energiestoß mich nach hinten schleuderte, der zweite traf die Schulter des Drachenhundes, doch wir spürten beide im Rausch der Macht nichts mehr. Calatins Grinsen wurde immer breiter, da Gyo mehr und mehr an Substanz verlor. Seinen Sieg gewiss, genoss er die Show. Doch dieses gefror ihm in dem Augenblick, als Gyo durch ihn hindurch schoss. Für jeden auf dem Schlachtfeld waren es Millisekunden, doch nicht für mich. Soviele Dinge strömten auf mich ein. Ich durchlebte Calatins Erinnerungen, sah seine Pläne, hörte seine Gedanken und spürte die Erkenntnis, dass er nie für Frieden bereit gewesen wäre... Ich stand auf. Meine Füße setzten sich in Bewegung. Erst langsam dann immer schneller. Ich erreichte Calatin wenige Sekunde nachdem er zu Boden gefallen war. Bevor er wusste, wie ihm geschah, saß ich auf ihm und lies die Hand mit dem Dolch in sein Herz stoßen. Wann ich es aus der Armscheide gezogen hatte? Ich wusste es nicht. Auch die Schmerz von Schulter und Oberschenkel, hatte die Macht ausgeblendet. Mit dem vergehenden Leben aus Calatins überrascht aufgerissenen Augen, löste sich auch der Nebel in meinem Kopf langsam auf. Sollte es damit vorbei sein? Was die Zukunft brachte, würde sich wohl zeigen. Doch vorerst war meine Familie und Freunde sicher.

"Lucy?" Etwas regte sich in mit, aber ich verstand es nicht. Gebannt in meinen Gedanken, die abschweifte wie Calatins Seele es tat. "Lucy?" Nun war es näher, sanfter. Ich brach den Blickkontakt mit dem leeren Augen des Elfen unter mir und drehte mich der Stimme zu. Kyus stand drei Schritte entfernt mit erhobenen Händen vor mir. Ich runzelt die Stirn. War etwas nicht in Ordnung. Es war doch vorbei? Ich fühlte doch den leblosen Körper unter mir. "Alles ist in Ordnung, Lucy. Es ist vorbei." Wieder sprach er mit ruhiger Stimmte, doch hörte ich eine Angespanntheit heraus. "Ich denke auch.", dabei schaute ich mich auf dem Schlachtfeld um. Es lagen viele Tote und verwundete herum. Ein Anblick des Schreckens, was mich zittern lies. Welcher langsam wie Säure im mein Herz tropfte. Die Wut und den Hass auf diesen Mann unter mir verpuffen lies. "Lass mich dir aufhelfen, ja." Mein Blick glitt zurück zu Kyus, dessen besorgter Ausdruck jetzt deutlich zu sehen war. Meine Finger schmerzten, was meine Aufmerksamkeit zu ihnen lenkte. Sie verkrapften sich noch immer um den Dolch, welcher im Herzen von Calatin steckte. Dem ich dadurch das Leben genommen hatte. Und plötzlich begriff mein Verstand, was ich da sah, doch ich wollte darüber nicht nachdenken. Wollte es nicht wahr haben. Tot. Umgebracht. Ermordet. Meine Hände zuckten zurück, zogen den Dolch schmatzend aus der Wunde, als hätte mich ein Stromschlag getroffen. Ein Keuchen verließ meine Lippen. Das Zittern meines Körpers wurde stärker. Die Schmerzen überrollte mich, wie es Tsunami. Warme Arme umschlangen meinen Körper. Zogen mich von dem Toten in eine sichere Umarmung. Der Duft von Kyus umhüllte mich wie ein Schutzschild. Ein kleines blaues Vögelchen ließ sich auf die Findlinge rechts von uns nieder und sein Gesang verkündete das Ende dieses Blutvergießens... Und dann brachen meine Dämme.

"Lucy, wir brauchen deine Hilfe!" Ich merkte wie Kyus den Kopf schüttelte. Doch die Stimme bliebt dringlich. "Es geht um Tarek, bitte!" Mein Kopf drehte sich ruckartig und schaute direkt in die besorgten Augen von Floriel. "Was..." Meine Stimme brach. Floriel schüttelte den Kopf. "Ich muss mit ihm zu Nira, er braucht Hilfe. Allein kann ich ihm nicht helfen und die Pferde sind zu weit weg, außerdem nicht schnell genug." Ich wusste was Floriel dachte, als ein Schnauben neben mir seine Bereitschaft signalisierte.
Einige der nur leicht verwundeten Krieger, halfen Floriel, Tarek vor ihn auf Gyos zu hiefen und zu sichern. Mir blieb nur ein  Befehl, das er Floriel gehorchen sollte und entließ ihn, auf das er die beiden rechtzeitig zu Nira brachte.

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