Kapitel 28
Doch, kurz bevor Thomas den Knopf drücken konnte, hörten wir ein lautes Hupen und eine Auto zu uns fahren.
Verwirrt hielten wir alle inne und drehten uns um. Einer der Lastwagen kam auf uns zugefahren, während er wild hupte.
Der Wagen fuhr einige Kisten um, die im Weg standen und wurde sofort von einigen wachen beschossen, doch ohne Erfolg. Mir viel Schwung knallte er gegen einen der gelandeten Hubschrauber, der sofort den Berghang hinunterfielt und zerstört wurde, wobei die Einzelteile zu uns flogen.
Wir gingen alle in Deckung, auch WICKED, was zu Folge hatte, dass uns nun keine Wachen mehr umzingelten. Und schon brach das Chaos aus. Wachen versuchten die anderen zum Berk zu bringen, doch sie wurden überwältigt und immer mehr wehrten sich.
Janson versuchte Teresa und Ava in dem Chaos sicher zum Schiff zu bringen.
Wir rappelten uns wieder auf und sofort richteten einige Soldaten ihre Waffen auf uns und schreien Thomas zu: „Stehenbleiben! Und sofort Fallenlassen!"
Doch er hatte einen anderen Plan. Schnell warf er den Sprengkörper zu ihnen, wo er zischen einige Sachen fiel und drehte sich schnell um.
„Los! In Deckung!" Und mit diesen Worten rannte er einige Meter und schmiss sich dann auf den Boden, während er den Knopf betätigte.
Newt riss mich ebenfalls zu Boden und deckte meinen Körper mit seinem ab, so gut es ging. Die Explosion war laut und sorgte dafür, dass einer der Soldaten ein wenig weiter weg geschleudert wurde, wo er bewegungslos liegen blieb.
Auf uns prasselte ein wenig aufgewirbelter Staub nieder, sonst blieben wir unversehrt. Schwer atmend hob sich Newt von mir runter und musterte mich besorgt.
„Alles in Ordnung?!", fragte ich ihn laut und er bestätigte mit einem Nicken. Ich sah mich nach Thomas um, da er am weitesten an der Explosion dran war und entdeckte ihn noch am Boden liegend.
Die Bombe hatte eine starke Rauchwolke verursacht, durch die Janson trat und Thomas gerade eine verpasste, als dieser sich aufrichten wollte, weshalb er wieder zu Boden fiel. Janson stellte sich so auf Thomas, dass es ihm unmöglich war sich großartig zu wehren, dennoch zappelte er wie wild.
Als Janson auch noch eine Schusswaffe hervorholte, richtete ich mich panisch auf und wollte zu ihm laufen.
„Thomas!" Mein Schrei war laut und hatte zur Folge, dass Janson mit einem überheblichen Grinsen zu mir sah, seine Waffe lud und auf Thomas Kopf richtete.
„Was für eine Verschwendung!", sprach er und wollte schon im nächsten Moment abdrücken, als ein Schuss ertönte und Janson in die Schulter geschossen wurde was ihn umwarf. Erschrocken rappelte sich Thomas auf und sah sich um. Ich tat es ihm gleich und entdeckte hinter einem Felsen Brenda mit ihrem Gewehr sitzen. Sie nickte uns zu und lud erneut, bereit nochmal zu schießen, wenn es nötig war.
Ich wollte zu Thomas laufen, der sich schnell vor Janson in Sicherheit brachte, doch ich wurde von einer Wache festgehalten. Newt, der selbst ein Gewehr in der Hand hielt, zielte auf ihn.
„Sofort die Waffe hinlegen!", befahl der Soldat und hielt mir den Lauf seiner Waffe an den Kopf.
„Clary, beweg dich nicht, ich mach das!", rief Newt mir zu und ich versteifte mich ängstlich. Newt visierte den Mann an und drückte ab, doch ein Klicken ertönte, was zeigte, dass das Magazin leer war. Panisch starrte er von der Waffe zu mir, doch schon im nächsten Moment handelte ich.
Blitzschnell rammte ich meinen Ellenbogen in den Bauch des Soldaten, der sofort zusammenzuckte und die Waffe von meinem Kopf nahm. Mit viel Wucht trat ich ihm gegen das Knie, was dafür sorgte, dass er von mir abließ. Blitzschnell drehte ich mich um und kickte mit Schwung die Waffe aus seiner Hand. Dann verpasste ich ihm noch eine mit dem Ellenbogen gegen den Helm, was ihn zurücktaumeln ließ und boxte nochmal kräftig in seinen Bauch, verbunden mit einem Tritt in seine Weichteile, die nicht ganz so gut geschützt waren, wie ich angenommen hätte, denn er schrie auf und taumelte immer mehr zurück, während er wild mit den Armen wedelte.
Ich zog ihm die Beine weg und er fiel unangenehm hart auf den Boden, wo er stöhnend liegenblieb.
Newt stand der Mund offen, als ich mich wieder umdrehte.
„Erinner mich bitte daran, dass ich mich nie mit dir anlegen will..." Er kam auf mich zu und umarmte mich schnell erleichtert.
„Wir müssen uns um die anderen kümmern!" Grinsend trat ich zu der Wache und nahm ihm seine Pistole ab, die er noch im Holster hatte, also war sie wohl noch geladen.
Als plötzlich direkt neben uns viele Schüsse einschlugen, gingen wir schnell in Deckung.
Vince war in der Zeit zum Pickup gerannt und hatte das Maschinengewehr gestartet. Er feuerte wild auf die Soldaten und den Hubschrauber, der noch in der Luft flog.
Ich positionierte mich hinter einer Kiste und schoss auf die Wachen, die Vince zu nahe kamen und die Harriet nicht sah. Minho tauchte nicht weit von mir auf und nahm sich eines der am Boden liegenden Gewehre.
„Los, weg hier!", rief er Thomas und Newt zu, die ebenfalls zu uns rannten. Während Minho und ich gemeinsam den anderen so gut es ging den Rücken freihielt, kamen die Soldaten immer näher.
„Na los, Minho, Clary, kommt schon!", riefen uns die anderen zu, doch ich stand etwas unter Beschuss, was es mir nicht leichter machte hinter der Kisten hervorzukommen. Auch Minho schoss unentwegt weiter, bis sei Gewehr leer war.
„Scheiße!", fluchte er und drehte sich um.
„Lauf, ich mach das!", rief ich ihm zu und er drehte sich um und rannte zu den anderen. Da an der Kiste, hinter der ich stand, immer wieder Schüsse abprallten, musste ich immer wieder in Deckung gehen und gleichzeitig versuchen Minho die meisten Soldaten vom Hals zu halten, während er zu den anderen lief.
Gehetzt schoss ich alle ab, doch gerade, als ich in Deckung gehen musste, ging einer in Stellung und schoss.
Der Schuss traf Minho genau und er sackte unter Stromschlägen zu Boden. Verzweifelt versuchte er sich noch an den Kisten festzuhalten und Thomas wollte ihm zu Hilfe eilen, doch er musste schnell wieder in Deckung gehen, da er ebenfalls unter Beschuss stand.
Während Minho auf den Kisten lehnte und von Stromschlägen geschockt wurde kamen Soldaten auf ihn zu und wollten ihn schon mitnehmen. Zu zweit schleiften sie ihn hinter sich her. Fieberhaft überlegte ich, was ich tun könnte, da meine Waffe keine Munition mehr hatte und entschied mich für einen einfachen Angriff.
Gerade, als sie an meiner Kiste vorbeikamen, sprang ich hervor. Mit der Waffe schlug ich dem einen ins Gesicht. Und dieser ließ Minho los und taumelte etwas nach hinten. Der andere erhob schnell noch seine Waffe und wollte auf mich schießen, doch ich war schneller und riss den Lauf nach oben, weshalb der Schuss gegen etwas anderes prallte.
Ich hörte Thomas und die andern laut rufen, doch ich musste mich konzentrieren...
Gerade, als er zum Schlag ansetzte, riss ich meine Arme als Schutz hoch und wehrte seine Fäuste ab. Der erste ergriff wieder Minho und wollte ihn mit sich zerren, doch ich schrie ihn an: „Sofort loslassen!" Und mit diesen Worten hielt ich mir die leere Pistole an den Kopf, doch es wirkte.
Der Soldat erhob die Hände und trat einen Schritt von Minho weg. Gerade wollte einer auf mich schießen, doch er wurde von einem anderen aufgehalten. Entschlossen funkelte ich alle an, die sich um uns versammelt hatten.
Als plötzlich Newts Schrei ertönte, drehte ich mich um. Er stand neben Thomas und sah mich flehend an und erst da fiel mir auf, dass er auch nicht wusste, dass ich ein leeres Magazin in der Waffe hatte, doch warnen konnte ich ihn auch nicht.
„Clary, bitte nicht!", schrie er und ich wollte ihm irgendwie erklären, dass er sich keine Sorgen machen brauchte. Doch schon im nächsten Moment drehte ich mich wieder um und reagierte zu spät.
Janson stand vor mir und schlug mir die Waffe aus der Hand. Geschockt sah ich ihn an, als er nach meinen Schultern griff. Mit viel Schwung rammte er sein Knie in meinen Bauch, weshalb ich mich stöhnend krümmte.
„Das ist für die Nase!", knurrte er mir ins Ohr und verpasste mir auch noch einen Schlag ins Gesicht, der meinen Kopf zur Seite schleuderte. Er ließ meine Schultern los und ich taumelte ein wenig, bevor ich auf die Knie fiel und heftig nach Luft schnappte.
Zwei Wachen griffen nach meinen Schultern und wollten mich auf die Beine ziehen, doch ich entriss ihnen meine Schulter und rappelte mich schnell auf. Doch gerade, als ich loslaufen wollte und Minho befreien wollte, zog Janson seine Pistole und richtete sie auf Minho. Drohend sah er mich an und verursachte dadurch, dass ich stehenblieb.
„Gut so!", kommentierte er und schon im nächsten Moment wurden mir die Arme auf den Rücken gedreht und ich wurde von zwei Wachen hinter Minho zum Berk geschubst, während ich wild zappelte und nach Newt rief.
Ich hörte Thomas und Newt wild schreien, doch ich konnte mich nicht wehren.
Hilflos sah ich über meine Schulter nach hinten und konnte erkennen, dass Thomas und Newt beide zu uns rennen wollten, doch Jorge hielt sie auf.
Von den anderen wurden sie mitgezogen, weg von uns, wobei Jorge das Feuer immer noch erwiderte und mit einigen anderen während dem Rückzug auf die Soldaten schoss.
Der Soldat, der zu meiner Linken ging wurde getroffen und sackte zu Boden. Ich wollte mich gegen den anderen wehren, doch schnell genug kam Janson zu uns und griff fest nach meinem Arm. Zusammen zerrten sie mich die Laderampe nach oben, hinter Minho her.
Wir wurden zu den anderen gebracht und Minho wurde achtlos an der Wand abgelegt.
Ich wurde nun endlich losgelassen und bevor ich Janson eine reinhauen konnte, verschwand er wieder zu Ava.
Minho, der immer noch seine Finger sehr verkrampft hielt und ein paar Mal unter Stromschock litt, lag am Boden. Ich setzte mich zu ihm und bettete seinen Kopf auf meinen Beinen, während ich seine Hand hielt. Seine Augen waren weit aufgerissen und er starrte mich entschlossen an.
Zum Schluss kamen noch alle Wachen auf das Schiff und langsam schloss sich die Luke, doch noch immer konnte ich hören, wie Vince mit dem Maschinengewehr schoss.
Sobald alle an Board waren, hob der Berk ab und die Wachen sorgten dafür, dass wir keinen Aufstand machten, indem sie immer wieder durch die Reihen gingen.
Minho wurde mittlerweile immer ruhiger und zuckte nicht mehr, wobei er nicht mehr ganz so angespannt war.
„Clary...", brachte er leise hervor und ich nickte bloß.
„Ja, ich bin hier." Sein Atem ging noch immer sehr schnell und er nickte langsam.
„Warum?" mühsam richtete er sich auf und sah mich ernst an. „Warum bist du nicht mit den anderen gegangen?" Ich seufzte leise auf und sah ihn traurig an.
„Ich konnte dich nicht einfach so im Stich lassen!"
Er schüttelte langsam den Kopf. „Es tut mir so leid...", murmelte er und lehnte sich enttäuscht neben mich.
Ich sah mich um und mein Blick fiel auf Teresa und Ava, die es sich bequem gemacht hatten. Ava redete mit Teresa, doch diese wirkte nicht so glücklich, wie sie es sein sollte...
„Ich wusste schon immer, dass wir ihr nicht trauen können!", knurrte Minho und sah sie wütend an. „Verräterin!"
Janson, der mich zufrieden ansah, weckte meine Aufmerksamkeit. Sein Grinsen machte mich so wütend, dass ich am liebsten aufgestanden wäre und es ihm aus dem Gesicht geprügelt hätte.
„Wir kommen hier noch raus, Minho!" Minho nickte ebenfalls und ich ließ meinen Kopf sinken und zog die Knie an. Meine Gedanken schweiften zu Newt und Thomas und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
Vereinzelt lief eine Träne über meine Wange, die ich schnell wieder wegwischte.
Eine vorsichtige Berührung an meiner Hand ließ mich aufsehen.
„Hey, wir stehen das zusammen durch!", sagte Minho aufmunternd und sah mich eindringlich an. Zustimmend nickte ich und seufzte. Ich war froh, dass Minho bei mir war.
Vom heftigen Schlag zuvor dröhnte mein Kopf noch immer und ich schloss langsam meine Augen.
„Sie werden uns noch finden, darauf vertraue ich! Newt würde dich nicht einfach so alleine lassen!", flüsterte Minho. Ich erwiderte seinen Druck und lehnte mich müde an ihn. Auch er lehnte sich ein wenig an mich. Wir würden das zusammen durchstehen!
WICKED würde mich nicht einfach so klein kriegen!
Ich würde noch entkommen und Newt bald wiedersehen, das schwor ich mir!
Doch zuvor musste ich erstmal alles auf mich zukommen lassen.
„Auf ins Ungewisse...", murmelte ich vor mich hin.
„Zusammen.", fügte Minho hinzu und ich nickte zustimmend.
„Zusammen!"
Doch es würde anders kommen.
~ Ende von Band 2 ~
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