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Ich stehe unter der Dusche.
Nachdem wir zurück zur Halle gekommen sind hat sich Alaric zurück gezogen um zu tun was auch immer er mit diesem Kuttenträger vor hat - ich hingegen habe den Weg zum Badezimmer eingeschlagen. Während ich mich ausziehe denke ich noch an die Sache die im Wagen passiert ist - etwas, das noch vor geraumer Zeit undenkbar gewesen ist.
Ich habe das Zepter in die Hand genommen, meine Macht ausgespielt und Alaric verführt sodass er gar keine andere Möglichkeit mehr hatte als sich in mir zu verlieren. Zuerst war da die Sorge das ich mittendrin bemerke noch nicht bereit zu sein doch sobald seine Länge mich ausgefüllt hat waren alle Bedenken vergessen. Wir sind einander so nahe wie nur möglich gewesen während ich auf ihm gesessen und ihn geritten habe.
Es war berauschend.
Ich spüre die Nachbeben meines Orgasmus noch jetzt. Mit Alaric zu schlafen ist ein Fortschritt den ich in vielerlei Hinsicht gebraucht habe.
○
Nach der erfrischenden Dusche suche ich die anderen. Nur zu gern würde ich in Erfahrung bringen was genau wir nun mit dem Kuttenträger und vor allem mit Eve anstellen werden, doch die Halle wirkt wie verwaist und nicht einmal Eugene ist an seinem Platz. Ich beschließe zum abgelegenen Teil der Halle zu gehen um dort nach ihnen zu suchen.
Schon nach kurzer Zeit finde ich Miguel, der sich direkt vor Eve's Tür positioniert hat. Er hat den Kopf gesenkt und die Arme vor sich verschränkt. Er wirkt verloren - ein wenig. Als er mich bemerkt schaut er hoch, direkt in mein Gesicht. « Du solltest nicht hier sein, meine Schöne. »
« Wieso? »
In diesem Moment erklingt der erstickte Schrei eines Menschen, der höllische Schmerzen erleiden muss. Ich höre betteln und flehen gefolgt von weiteren schmerzverzerrten Schreien die so übel klingen das sich in mir alles zusammen zieht. « Genau deswegen. Alaric versucht ihn zum Reden zu bringen. Eve weigert sich nach wie vor uns Informationen zu geben. »
Ich weiß was er antworten wird, aber er ist nicht Alaric, also ich äußere es. « Wenn du mich rein lässt zu ihr... Kann ich sicher mehr erreichen. »
Miguel lacht. Es ist kein Ausdruck von Freude sondern ein von Verzweiflung geplagter Versuch nicht vollkommen durch zu drehen. Dann sieht er mich wieder an und schüttelt langsam den Kopf. « Du weißt das Alaric das nicht will. Und ich werde ihm nicht noch mehr Angriffsfläche meinetwegen geben. Er hasst mich ohnehin schon genug für das was ich Dir angetan habe. »
Wie aufs Stichwort öffnet sich die Tür zum Kuttenträger und Alaric tritt hinaus. Hier und da kann man rote Spritzer und Flecken entdecken von denen ich weiß das es Blut ist. Der Anblick macht mir schon längst keine Angst mehr, allerdings lässt es mich noch immer unbehaglich fühlen.
« Avery. »
Ich fasse mir ein Herz. Wenn wir voran kommen und die anderen Geiseln und Kuttenträger finden wollen müssen wir zumindest auch meinen Vorschlag versuchen. « Ich will zu ihr. »
« Nein. »
Seine Sturheit geht mir auf die Nerven. Merkt er denn nicht das seine Vorgehensweise, ähnlich wie die von Miguel, nichts bringt? Was ist daran so schlimm es auf meine Art zu versuchen? Er will mich schützen und weiß was ein aufeinandertreffen mit Eve in mir auslösen kann, das verstehe ich... Aber er hat auch gesehen das ich mich weiter entwickelt habe - schließlich habe ich es ihm heute bewiesen. « Wir drehen uns im Kreis. Wenn sie merken das neben Eve, die sie als ihre Anführerin sehen, auch noch ihre Kollegen verschwunden sind oder getötet wurden, dann könnte dass das Ende der Geiseln bedeuten. Sie wissen das wir an sie heran kommen wollen und sie wissen das wir alles dafür tun werden. Wenn wir also wirklich endlich was bewegen wollen sollten wir jede Möglichkeit nutzen die wir haben. Das bedeutet auch das ich meinen Teil dazu beitragen kann. Es geht hier um Menschen, Alaric. Frauen, Mädchen, kleine Kinder. Darunter auch Miguel's Schwester. »
An ihren Verstand zu appellieren bringt nichts, also gehe ich auf die emotionale Schiene. Bei Miguel wirken meine Worte bereits weil er unsicher von mir zu Alaric starrt und so aussieht als wolle er etwas sagen. Alaric hingegen wirkt nach wie vor unbeeindruckt von meinem Monolog, jedoch weiß ich das ihm viel an der Rettung der Geiseln liegt.
Er mag ebenso ein Monster sein wie die Kuttenträger, allerdings würde er alles für das Überleben der Opfer tun.
○
« Eve. »
Sie hebt den Kopf. Ihr angeschwollenes Gesicht blickt mir direkt entgegen obwohl ich nicht einmal sicher sagen kann, ob sie mich überhaupt sieht. So wie sie aussieht könnte sie auch aus einem Torture Film stammen, aber ich spüre kein Mitleid. Nichts von dem was uns früher einmal verbunden hat ist noch übrig. « Du weißt wieso ich hier bin. »
« Glaubst du es ist vorbei? Sie werden dich jagen bis an dein Lebensende. Wir sind so viele, kleine Avery... Und das was Antonio mit dir gemacht hat war noch harmlos. » spuckt sie mir entgegen. Ich habe Mühe ihre Worte zu verstehen weil sie so undeutlich redet - was vermutlich unter anderem an dem gebrochenen Kiefer liegt. Das Gift ihrer Worte erreicht mich dennoch. Ich versuche mich nicht einschüchtern zu lassen. Ihre Worte, so böse sie auch sein mögen, prallen an mir ab.
« Sag mir wo sie sind. »
« Lass mich laufen und ich zeige es dir. »
Eve will entkommen - was ich aufgrund der Behandlung die ihr zuteil wird nachvollziehen kann. Das sie es dennoch gewissermaßen verdient hat behalte ich für mich, beuge mich ihr entgegen und verschränke die Arme. « Du weißt genauso gut wie ich dass das nicht passieren wird... Oder? »
Ein wilder Ausdruck auf ihrem Gesicht zeugt von wahrem Wahnsinn. Sie gehen zu lassen würde bedeuten dass das was sie getan hat weiterhin tun wird, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie wird nie aufhören andere zu quälen bis zum Tod, sie zu drangsalieren und zu misshandeln. Trotzdem keimt in mir der Verdacht, dass das womöglich die einzige Chance ist die wir haben um die anderen Opfer zu retten... Und just in dem Moment als ich darüber beginne nachzudenken bestätigt sie es, als würde sie meine Gedanken lesen. « Wenn du mich nicht gehen lässt werdet ihr nie erfahren wo wir die anderen versteckt haben. Ihr werdet irgendwann über ihre Leichen stolpern in dem Wissen das ihr sie nicht gerettet habt... Dabei spielt es keine Rolle wen ihr alles einfangt und unter Gewalt befragt, kleine Avery. Es sind nur Marionetten die ohnehin keine Deutungshoheit haben. »
○
Ich verlasse den Raum mit Eve um nachzudenken. Vor der Tür empfangen mich Miguel und Alaric, die mich beide prüfend ansehen. Offenbar wollen sie in Erfahrung bringen ob die Begegnung mit Eve Spuren bei mir hinterlassen hat und das stimmt auch - nur sind diese nicht sichtbar.
« Es geht mir gut. » erkläre ich sofort und hebe beide Handflächen in die Höhe. « Alles in Ordnung. Wirklich. »
Während Alaric vorsichtig nickt sieht Miguel mich weiter unverblümt an. Er hat sich von diesem aufeinandertreffen natürlich weitaus mehr erhofft - eine Adresse oder irgendeinen anderen Hinweis auf den Aufenthaltsort seiner Schwester. Leider kann ich ihm weder das eine, noch das andere liefern. Als er das realisiert blähen sich seine Nasen Flügel sichtbar auf und er ringt damit, etwas zu sagen. Schließlich entscheidet er sich dagegen und drückt sich an mir vorbei, um direkt zu Eve zu gelangen. « Wenn sie weiterhin nichts sagt wird er noch durchdrehen. »
« Ich weiß. Und es wird schlimmer da wieder eine Ankündigung im Dark Web aufgetaucht ist. Uns läuft die Zeit davon. »
Davon wusste ich nichts, aber es bringt mich in Bedrängnis - was ich Alaric weder zeige noch sage. Ich muss einen Weg finden die Opfer zu retten bevor es zu spät ist. Nicht nur um schlimmeres zu verhindern sondern auch, um Miguel zu helfen.
○
Nach einem längeren Meeting indem wir uns die Ankündigung gemeinsam angesehen haben, fasse ich einen Plan. Ich behalte ihn für mich, weil ich damit sicher nicht auf Zustimmung treffe aber ich bin mir sicher das es nur so funktioniert. Alle ziehen sich zurück, außer Alaric, der an meiner Seite bleibt. Seit unserer kleinen Liaison im Wagen ist er mutiger geworden auf mich zu zu gehen, was ich durchaus begrüße. Gedankenverloren streicht er mit den Fingerspitzen über die Haut an meinem Arm während wir schweigend nebeneinander sitzen und die letzten 15 Minuten Revue passieren lassen.
Was ich vor habe ist gefährlich und kann alles vernichten was Alaric sich hier aufgebaut hat - und zusätzlich ist es keine Garantie was die Opfer angeht. Es könnte eine Falle sein, die mich tiefer in die Verdammnis reißt aber dieser enorme Zeitdruck ist es, der mich zum handeln zwingt. Ich muss nur sicher sein das mich niemand aufhalten kann... Was bedeutet das ich Alaric anderweitig ablenken muss.
« Hast du noch was vor? » frage ich, während meine Gedanken bereits eine Ablenkung planen. Ich beobachte Alaric der mich nun auch ansieht und dessen Augen so intensiv und voller Tiefe sind, daß man darin fast ertrinken kann. « Nein, wieso? »
Ich antworte nicht, erhebe mich stattdessen. Alaric tut es mir gleich und wir bewegen uns fast synchron, was schon lustig ist. Ohne weitere Worte zu verschwenden greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn mit mir Richtung Schlafzimmer um meinen Plan in die Tat umzusetzen.
○
Dort angekommen fällt die Tür ins Schloss. Alaric läuft lässig Richtung Bett, lässt sich an der Kante nieder und sieht mich wieder an, diesmal jedoch mit diesem Feuer in seinem Blick. Offenbar hat er genau den selben Gedanken wie ich...
Wortlos beginne ich mich auszuziehen. Es ist nicht mal ansatzweise so sexy wie es Stripperinnen tun würden, trotzdem fesselt es Alarics Blick. Ich lasse mir Zeit als ich mit nichts weiter als meiner Unterwäsche vor ihm stehe, bewege mich langsam aber gewollt provokant, was seinen Adamsapfel auf und ab wippen lässt.
Die wachsende Freude zeichnet sich besonders durch seine Hose ab, was mir nicht entgeht.
« Avery... »
« Sag mir, was du willst Alaric. »
Er ringt um Fassung, um Worte. Für einen kurzen Moment wirkt es, als sei all das zuviel für ihn und er schaut weg. Doch sobald seine Augen mein Gesicht wieder erreichen erkenne ich das die Lust ihn vollständig eingenommen hat. « In erster Linie will ich nicht das du etwas tust das du selbst nicht willst... Fühl dich nicht verpflichtet zu irgendwas, Baby. Geh's langsam an. »
In diesem Moment liebe ich ihn mehr als ich es in Worte fassen kann. Er nimmt noch immer so sehr Rücksicht auf mich und meine Befindlichkeiten, er sorgt sich. Dadurch, und durch seine passive Haltung direkt vor mir, gibt er mir Macht, die ich nur zu gern ergreife.
« Sag mir, Ric... Sag mir was du willst. »
Er bleibt sitzen, behält mich im Blick - öffnet allerdings langsam den Reißverschluss seiner Hose. Mit angehaltenem Atem beobachte ich was er tut, wie er langsam aber zielstrebig seinen Schwanz befreit, ihn festhält und damit beginnt ihn zu massieren. Ich weiß was er will, aber ich will es von ihm hören. « Sag es mir... »
« Ich will sehen wie du kommst... Bevor ich selbst dafür sorge daß du es tust. »
Wie feucht mich seine Worte machen kann ich gar nicht beschreiben. Schnell greife ich nach dem Stuhl, schiebe ihn in Position und setze mich breitbeinig darauf sodass er alles sieht - genauso wie ich alles sehen kann. Jede Berührung, jedes auf und ab an seinem Schaft und jedes noch so leise stöhnen von ihm lassen meinen Körper fast vollends in Flammen aufgehen. Meine Hand wandert zwischen meine Beine und ich streichle mich über dem dünnen Stoff meines Höschens, bis ich es selbst nicht mehr aushalte und es zur Seite zerre um ihm meine Lust zu zeigen.
Meine Finger gleiten zwischen den Lippen entlang, entblößen bereitwillig alles. Als ich einen Finger einführe ertönt ein leises, schmatzendes Geräusch das meine Feuchtigkeit nur noch deutlicher unterstreicht.
« Du bist wunderschön. » spornt er mich an.
So sitzen wir da, stärken einander auf eine völlig intime Art und Weise bis jeder im Feuer des Höhepunktes verglüht - doch damit endet es nicht... Es fängt gerade erst an wie Alaric eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Seine Hose rutscht an ihm herab als er sich erhebt und sein Shirt abstreift, dann befreit er seine Beine aus den Hosenbeinen. Zielstrebig kommt er auf mich zu, kniet sich dann vor mich um von dem süßen Nektar zu kosten, der mich immer noch feucht hält. Seine Zunge streift entlang der Innenseite meiner Schenkel, erreicht jedoch schnell sein Ziel.
Dann schmeckt er mich und treibt mich in Richtung des nächsten Orgasmus.
○
Stunden später und nach einigen Orgasmen fühlt sich mein Körper leicht und gleichzeitig müde und schwer an. Ich blicke zu Alaric, der direkt neben mir liegt und friedlich schläft und genieße für ein paar letzte Momente, was wir miteinander haben... Ehe ich mich aus dem Bett schleiche und anziehe. Ich versuche dabei so leise wie möglich zu sein um ihn nicht zu wecken denn mir würde keine plausible Ausrede einfallen.
Ich schnappe mir Stift und Papier, überlege kurz was ich schreiben soll... Aber kein Wort würde dem gerecht werden, was ich nun gleich tun werde. Nichts wird entschuldigen können, wieso ich handle wie ich es eben tue. Trotzdem möchte ich nicht gehen ohne eine Nachricht zu hinterlassen...
'Es tut mir leid, aber das ist die einzige Chance. Bitte verzeih mir, vertrau mir. Ich liebe dich. - A.'
Ich habe es mir anders vorgestellt wenn ich ihm gegenüber diese Worte zum ersten Mal benutze, allerdings werde ich das Gefühl nicht los das es hierfür keinen wirklich geeigneten Moment geben wird. Gleichzeitig möchte ich das er weiß wie ich denke und empfinde, auch wenn ich gerade die wohl größte Dummheit begehe.
Sobald der Zettel direkt neben ihm auf dem Kissen Platz findet schleiche ich mich aus dem Schlafzimmer auf direktem Weg zu Eve. Gott sei Dank scheinen alle zu schlafen, nicht einmal Miguel ist in den Gängen unterwegs. Als ich vor der Tür zu Eve ankomme verharre ich einen Moment, überdenke alles noch einmal, aber... Es gibt keinen anderen Weg. Ich muss es tun, auch wenn vieles dagegen spricht.
Also öffne ich die Tür und trete ein und werde empfangen von Eve die mit einem süffisanten Blick jeden meiner Schritte beobachtet. Könnte sie lächeln würde sie es garantiert tun...
« Du hast dich also entschieden. »
« Ja. » antworte ich, wirke dabei sicherer als ich es in Wirklichkeit bin. « Ich werde dich hier raus bringen und gehen lassen. Im Gegenzug will ich wissen wo die Opfer festgehalten werden. »
Ich war schon in der Hölle und nach allem was ich getan habe werde ich dort sicher nach meinem Tod hinkommen... Was habe ich also noch zu verlieren?
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