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- 23 / Ric -

Ich war wie im Rausch.

Antonio machte es mir nicht leicht, aber umso leichter fiel es mir ihm Dinge anzutun. Er schwieg, stotterte und stöhnte, bis ich ihn dazu bekam für mich zu schreien.

« Gefällt dir das, hm? Ich hab noch ein paar lustige Ideen, Antonio. WO SIND SIE? »

Er hatte bereits aufgehört zu lachen weil er wusste das er mir nicht gewachsen war. Spätestens nachdem ich mit dem Vorschlaghammer seine Kniescheiben bearbeitet hatte konnte er sicher sein das er hier nicht mehr raus kam. Ganz egal wie oft ich es ihm ohnehin gesagt hatte, jetzt hatte er den Beweis. « Wir wissen bereits von den Standorten, Antonio. Sag mir wo sie sind. »

Er schwieg beharrlich, aber er war kurz davor komplett zusammen zu brechen. Emmett hatte mir geholfen ihn zu stabilisieren, damit er nicht zu früh abtrat und wir noch ein wenig Spaß miteinander haben konnten... Aber sein Lebenswille war bereits erloschen.

Eugene arbeitete mit Überwachungskameras daran, Informationen über Avery's und Jess' Verbleib zu erfahren, allerdings dauerte das etwas. Antonio konnte das ganze beschleunigen, ebenso wie seinen Tod. Als ich die Säge hochhielt damit er sie sehen konnte weiteten sich seine Pupillen merklich. « Du hast jemandem der mir viel bedeutet weh getan. Mit diesen Händen. Weißt Du, was nun die Strafe dafür ist? »

Ich setzte die Säge an, war bereit weit über die Grenze zu gehen, ihn fühlen zu lassen was für ein erbärmliches Stück Scheiße er war... Aber Antonio hatte offenbar genug. Er keuchte. « C. Sie ist bei C. Die andere ist bei A... Es ist wahr. »

« Gut. »

Die Säge lag auf seiner Haut auf und Sekunden später hallten Antonio's Schreie durch das Bates. Ich kannte keine Gnade, vor allem nicht nachdem was er getan hatte. Er würde leiden bis zu seinem Tod und ich sorgte dafür.

Eugene bekam die Information von mir, die wir brauchten um den Einsatz zu planen. Er ignorierte es mich anzusehen, hatte ich doch mehr Blut an meinen Klamotten und Händen als gewollt. Gleichzeitig sorgte er dafür das zwei Teams bereit waren aufzubrechen. Eines davon würde ich anführen, das andere musste nur auf meine Befehle hören. Eugene lud die erforderlichen Infos hoch, sodass alle Teams darauf zugreifen konnten und ich nickte, denn ich hatte genug Zeit verschwendet. Als ich gehen wollte, hielt er mich auf. « Du... Du solltest dich vorher frisch machen... Umziehen. Ich meine... Wenn du sie findest und sie dich so sehen,... Ich weiß nicht... »

« Danke Eugene. Du hast recht. »

Für ihn war all das ein wahr gewordener Alptraum. Er hatte seine sichere Zuflucht verlassen um im Bates direkt zur Stelle zu sein, mich zu unterstützen... Nur um dann zu sehen, daß ich vollkommen entgleist war. Trotzdem hielt er zu mir, weil er wusste das ich das richtige tat.

Auf dem Weg zu den Waschräumen lief ich bei Antonio vorbei. Emmett sorgte gerade dafür das die abgetrennten Gliedmaßen wieder zurück an ihren Platz kamen, versorgte Stich und Brand Wunden. Einzig die gezogenen Zähne konnte er ihm nicht mehr einsetzen, aber das war egal. Er würde dafür sorgen das er am Leben blieb, bis ich hatte was ich wollte.

Avery und Jess.

Mit den Teams besprach ich die Vorgehensweise. In welchem Zustand Jess und Avery waren wusste ich nicht und schlussendlich war es auch egal, solange wir sie fanden und in Sicherheit brachten.

« Eugene hat euch Standort A markiert. Achtet darauf keine Frauen zu verletzen. Ich gehe mit dem zweiten Team zu C. Funkkontakt nur, wenn es wirklich erforderlich ist. »

Keiner hatte Fragen also ging es los.

Entsprechend des Plans hätte ich einen Hoodie und bequeme Hosen vorgezogen, allerdings war das meiste davon beschmutzt, was also damit endete das ich komplett in schwarz gehüllt aussah als wäre ich auf direktem Wege Model Fotos zu machen. Diese Anzüge nervten mich und ich trug sie meist nur zu wirklich besonderen Anlässen - aber wenn man genau darüber nachdachte und ich nur noch wenige Schritte von meiner Familie entfernt war, war es ein besonderer Anlass.

Bis zur letzten Sekunde bestanden zwischen den Teams Kontakt, doch sobald jedes Team seinen Standort erreicht hatte wurde es still. Wir hatten uns entschieden zeitgleich anzugreifen um für maximale Ergebnisse zu sorgen. Alles wartete auf mein Kommando. Ein letztes Mal legte ich den Kopf in den Nacken, schloss die Augen. « Los geht's. »

Ich hatte mich für Brandbeschleuniger entschieden als erste Phase des Angriffs. Die nächste Phase bezog sich auf einen Stromausfall, der sofort danach folgen sollte. So konnte ich die Dunkelheit für mich nutzen wie ich es gewohnt war. Sobald die ersten Flammen in die Luft züngelten war es nur noch eine Frage der Zeit - jeder, der durch den Eingang flüchtete wurde erschossen oder in Sicherheit gebracht. Aber ich war ziemlich sicher das diese Schweine keine Rücksicht auf ihre Opfer und sich selbst am nächsten waren.

Die ersten paar Männer traten an die Luft und husteten, hatten keine Zeit auch nur eine Sekunde über die direkte Gefahr nachzudenken. Kugeln flogen durch die Luft und ich machte mich auf den Weg als wäre das hier nur ein Spaziergang.

Drinnen hörte ich Schreie und lief direkt zur Quelle, nur um dann einen der Schweine dabei zu ertappen wie er über eine Frau stolperte. Sie war in der Panik offenbar zu Boden gerissen worden. Mit einem gezielten Wurf auf seinen Hals drang die Klinge ein und ließ ihn fast augenblicklich zu Boden gehen. Dann kniete ich neben der Frau. Einerseits war ich erleichtert als ich sah das es weder Avery noch Jess war, andererseits tat es mir leid zu sehen was sie mit ihr gemacht hatten. Die Hälfte ihres Gesichts wies tiefschwarze Blutergüsse auf. « Hey, hörst du mich? Wach auf,... »

Ihr Puls war schwach aber noch vorhanden, das reichte mir. Vorsichtig nahm ich sie auf den Arm und trug sie aus dem Haus. Sie musste in Sicherheit gebracht werden. Danach verschwand ich wieder im inneren. Es gab einige Räume und ich hatte noch keines davon unter die Lupe genommen. Womöglich waren weder Jess noch Avery hier, aber das spielte keine Rolle. Es gab auch noch andere Opfer, dessen war ich mir sicher. So wie all das hier aufgebaut war glich es einer Orgie - zum Leidwesen der Frauen.

Ein paar konnte ich retten je weiter ich vor drang... Andere wiederum waren bereits tot.

Jeder normale Mensch wäre allein anhand der Geräusch Kulisse durchgedreht, für mich jedoch war es nichts neues. Ich hatte schon so viel Scheiße gesehen, das ich das hier nur noch als Randnotiz wahrnahm. Selbst die Schüsse, die die Schreie und übertönten waren nichts neues für mich... Aber ich war vorbereitet. Stück für Stück arbeitete ich mich vorwärts.

Das Feuer hatte mittlerweile fast alles übernommen. Hier und da brachen bereits die ersten Balken herunter, in der Luft lag Rauch. Es brannte fürchterlich in meinen Lungen, aber ich war noch nicht fertig, also machte ich weiter.

Bei der nächsten Räumlichkeit hielt ich inne. Eine Frau kam mir entgegen und weinte fürchterlich, stoppte als sie mich sah weil sie dachte ich wäre eines dieser Monster. « Hab keine Angst... Weißt du wo der Ausgang ist? Geh da hin. Du bekommst Hilfe. »

Sie wusste nicht ob sie mir trauen konnte aber die Angst bei lebendigem Leib zu verbrennen war offensichtlich größer und so rannte sie an mir vorbei, auf direktem Weg nach draußen - in Sicherheit. Ich wollte weiter, musste sie finden oder zumindest alles durchsuchen um sicher zu gehen, doch ich hielt abrupt inne als ich die Gestalt erkannte die sich aus den Schatten heraus langsam an der Wand entlang Richtung Ausgang bewegte.

Ich weiß nicht was es war, aber da war dieses Gefühl... Das Gefühl das sie es war. Das ich mein kleines Vögelchen gefunden hatte. Ich verfolgte sie, bis sie sich herum drehte und die Kugel mich nur knapp verfehlte, erst da sah ich die Waffe in ihrer Hand - offenbar war das allerdings ihre letzte Kugel, denn jedes weitere betätigen des Abzugs brachte nichts weiter als ein leises klicken.

Avery kämpfte wie eine Löwin. Sie schaffte es mich ein paar Mal mit ihren Schlägen zu treffen, auch wenn es rein gar nichts bewirken konnte - mein Körper war vollends auf Adrenalin gepusht und federte jede Einwirkung von außen ab. Ich hielt sie fest, legte meine Arme noch enger um sie, wollte sie beruhigen... Aber nichts davon hatte wirklich eine Wirkung auf sie. Ich konnte nur erahnen was sie durchgemacht haben musste um so voller Zorn und in Rage um sich zu schlagen.

Durch Emmett hatte ich gelernt das Menschen in solchen Situationen wie im Wahn waren. Alles äußeren Einflüsse könnten das Gegenteil von dem bewirken was man selbst wollte - also wählte ich den besten Weg für Avery ; Ich begann zu flüstern während ich sie festhielt. Ich hoffte dadurch etwas in ihr drin zu erreichen, damit sie erkannte wer ihr gegenüber stand. Ich hoffte sie dadurch durch den Schleier des Zorns zu führen, zurück zu mir. Ihre Dunkelheit hatte sie fast vollständig eingenommen. Ich hatte immer gewusst das sie da war, hätte sie lieber auf anderem Wege aus ihr heraus gekitzelt - aber womöglich war es genau diese Dunkelheit die sie am Leben erhalten hatte an diesem Ort. « Kleines Vögelchen... »

Avery stoppte ihre Versuche aus meinem Griff zu entkommen. Langsam bewegte sich ihr Gesicht in Richtung meines Gesichts und die Hoffnung sie erreicht zu haben wuchs auf das maximum an. Als ihre Augen meine langsam fokussierten sprach ich erneut.
« Ich bin hier, kleines Vögelchen. Du bist in Sicherheit. »

Wir konnten viele Anhänger der Kuttenträger erledigen und einige wenige Frauen retten. Die, die wir nicht retten konnten verbrannten an diesem Ort, doch ihre Seelen waren endlich frei. Es gab keinen Schmerz mehr, dem sie ausgeliefert waren, das musste ich mir immer und immer wieder sagen.

Nachdem Avery erkannte das ich es war der vor ihr stand brach sie in meinen Armen zusammen. Sie weinte nicht, sie sprach nicht. Es schien als hätte sie aufgegeben, als wäre all das erlebte und der Kampf um ihr Überleben so kräftezehrend gewesen, daß nun nichts mehr übrig war... Also trug ich sie. Ich trug sie in die Freiheit, weit weg von dem Ort, der ihr so zugesetzt hatte. Im Bates etwas später begann Emmett sofort sich um sie zu kümmern und ich ließ ihn, denn wenn es jemand konnte dann war es Emmett und ich vertraute ihm blind.

Gleichzeitig war ich allerdings auch besorgt, denn das zweite Team an Standort A hatte sich weder zurück gemeldet, noch waren sie bis zu diesem Zeitpunkt zurück gekehrt. Ich war hin und her gerissen das ganze zu überprüfen, wollte aber Avery keine Sekunde alleine lassen. Immer wieder versuchten Eugene und ich das Team zu erreichen, doch es blieb erfolglos. « Jess war also nicht bei Avery. Das kann nur bedeuten das sie bei A ist... Oder ist sie vielleicht bei B? »

Eugene war verzweifelt und seine Sorge spiegelte meine wider. In der Zwischenzeit hatte er erfahren das B nichts weiter als ein Krematorium war - dort wurden die unbrauchbaren Frauen und Mädchen entsorgt. Standort A wiederum war für mich deshalb keineswegs die leichtere Kost, denn dieser Standort diente den Kuttenträgern als Schauplatz ihrer kranken Videos. Das ganze war einfach nur abgef*ckt. « Sie ist nicht bei B, Eugene. So etwas will ich nicht noch einmal hören. »

Ich hatte keine Ahnung ob sie bei B war... Ich hoffte aber inständig, das dem nicht so war... Das sie lebte und auf dem Weg zurück war. Unversehrt und munter. Diese Ungewissheit ließ mich nicht los, schürte meinen Zorn und ich stand auf um Antonio ein paar weitere Fragen zu stellen. Gerade als ich zur Tür hinaus wollte, kam ein Funkspruch. « Team Alpha an Team Beta. Bitte kommen. »

Ich blieb reglos stehen, die Zeit verging plötzlich sehr viel langsamer. Eugene meldete sich und gab das Wort zurück an den Teamführer, auf dessen Rückantwort wir gewartet hatten. « Hier war die Hölle los. Wir haben ein paar Verletzte auf unserer Seite, aber alles noch im Rahmen. »

« Was ist mit der Zielperson? »

Das rauschen des Funks und die Stille brachte mich fast um den Verstand. Der Teamführer zögerte, ob bewusst oder unbewusst war egal - er schien jedenfalls keine guten Nachrichten zu haben. Als er schließlich endlich wieder sprach war mein Kopf vollkommen leer. « Zielperson befindet sich in unseren Reihen, aber... Wir werden medizinische Hilfe brauchen. »

Eugene übernahm ohne meinen Befehl die weitere Kommunikation, weil ich dazu nicht mehr in der Lage war. Es fühlte sich scheiße an, so hilflos zu sein und nicht zu wissen was genau los war. Bei Avery war ich entspannter, zumindest in dem Moment als ich sie lebend fand... Aber was Jess betraf gab es kaum Informationen. Ohne dem Gespräch noch weitere Aufmerksamkeit zu schenken stapfte ich los, hatte nur noch einen Tunnelblick. Geräusche um mich herum klangen dumpf.

Ich betrat den Raum in dem Antonio lag. Er schlief seelenruhig, was an den Medikamenten liegen mochte - aber ich empfand das bereits als Provokation. Er und die Sippe um ihn herum hatten bereits so viele Frauen auf dem Gewissen, daß er jegliches Recht auf Leben verwirkt hatte. Dazu kam das sie meine Familie entführt und verletzt hatten.

Die Nähte waren frisch und sein Körper befand sich mitten in der Heilungsphase, doch für ihn gab es keine Heilung mehr. Nicht nachdem was er getan hatte. Nicht nachdem was ich wusste. Ich fackelte nicht lange, zog die Decke, die über seinem erbärmlichen Leib lag weg und überlegte wie ich ihn am besten zur Hölle schicken konnte.

« Alaric. »

Avery's Stimme hinter mir stoppte mich, meine Gedanken. Mit einer leichten Drehung zu ihr blieb ich schließlich reglos stehen, nicht imstande die Situation vollumfänglich einzuschätzen... Aber ich wollte sie auch nicht in der Nähe des Mannes wissen, der sie wie einige andere gepeinigt hatte. « Du solltest nicht hier sein, kleines Vögelchen. »

Sie sah noch genauso aus wie ich sie gefunden hatte. Verdreckt, Blut beschmiert. Übersät mit blauen Flecken... Aber die schlimmste Wunde verbarg sich tief in ihrem inneren - ihre geschundene Seele. Ihre Stimme war so rau und klang ganz und gar nicht nach der Stimme, die ich so gern gehört hatte. Das ließ ich mir aber nicht anmerken...

Stattdessen beobachtete ich, wie sie langsam näher kam, die Augen auf das schlafende Schwein vor uns gerichtet. Sie betrachtete die Nähte ohne ein Wort zu sagen, ohne vor Ekel zusammen zu zucken. Ich musste ihr nicht sagen das ich dafür verantwortlich war, denn sie wusste es auch so. « Er lebt noch... Aber wieso? »

« Weil ich euch zuerst finden wollte. Ich konnte seinen Worten nicht mehr Gewicht schenken, dachte er lügt. Für den Fall wollte ich das er greifbar war, um... »

« Ihn leiden zu lassen. »

Ihr Gesicht war vollkommen neutral. Nicht eine einzige Emotion spiegelte sich darauf ab. « Weck ihn auf. »

« Avery... »

« Bitte, Alaric. »

Ich hatte keine gottverdammte Ahnung was sie vor hatte, war mir aber sicher das es für sie persönlich ein wichtiger Schritt war, also weckte ich ihn. Ein paar Stöße in seine Rippen genügten und er schlug langsam die Augen auf, high von den Schmerzmitteln. Als erstes erblickte er mich und offenbar reichte das schon um ihn leicht zu verängstigen... Doch als Avery noch näher trat und in sein Sichtfeld kam veränderte sich sein gesamtes Wesen schlagartig und die Temperatur im Raum fiel um einige Grad. « Du dreckige Nu... »

Mit einem Schrei, grell und laut als käme er aus den Tiefen der Hölle, rammte Avery ihm ein Skalpell in den Brustkorb. Sie hatte es bei Emmett mitgehen lassen und ich hatte die Zeichen nicht als das erkannt was sie waren : sie war auf Rache aus. Sofort versuchte ich mich zwischen sie und Antonio zu schieben, weil ihre Seele nicht noch mehr Schmerz und Leid ertragen konnte.

Selbst dann nicht, wenn ihre Handlung absolut gerechtfertigt war.

Blind vor Zorn versuchte sie einen Weg an mir vorbei zu finden und ich tat das, was ich tun konnte und hielt sie fest, ließ nicht locker. Meine Arme verwandelten sich um sie herum wie ein Schraubstock, der immer enger wurde. « Hey... Hey! Hör auf... Hör auf, Avery! Ich weiß was du empfindest, aber tu dir das selbst nicht an. »

« Er hat mich vergewaltigt. Gedemütigt. Misshandelt. Er hat den Tod verdient! Und wenn ich dir nur ein klein wenig bedeute lässt du mich machen, was ich machen will, Ric! Er darf nicht leben und ich will das er mit meinem Gesicht vor Augen realisiert das sein Ende gekommen ist! »

Ich ließ sie nicht los, löste meinen Griff allerdings leicht. Avery sah das als Chance, spuckte in Antonio's Richtung. « Wo ist sie, hm? Wohin ist sie verschwunden? »

Ich runzelte die Stirn.

« Antworte mir, du Bastard! Oder ich schneide deinen Schwanz ab und stopfe ihn dir ins Maul. »

Antonio lachte. Er spürte den Schmerz des Skalpells dank der Schmerzmittel nicht und offenbar war es ihm auch egal das er blutete wie ein Schwein. Belustigt sah er uns beide an. « Ihr werdet sie niemals finden. »

« Falsch... Mein Team hat sie bereits gefunden und ist auf dem Weg sie zurück zu bringen. Also was auch immer du versuchst... »

Avery war es nun, die die Stirn runzelte. In ihren Augen lag Unglaube. « Ihr habt Eve gefunden? »

Ich hatte das nicht kommen sehen. Der Kopf dieser Kuttenträger war die ganze Zeit direkt vor meiner Nase und ich hatte es nicht mal gemerkt.

Es war Eve.
Die ganze verdammte Zeit über.

Ich zog Avery aus dem Raum, obwohl sie sich stark wehrte. Woher auch immer ihr Kampfgeist kam, ich hatte die Oberhand - zumindest für diesen Moment. « Was? »

« Lass mich wieder rein, Alaric. Ich werde ihn töten. Er hat es nicht verdient zu leben. Lass. Mich. Rein. »

Sie war wie von Sinnen. Als stünde eine gänzlich andere Person als Avery vor mir, die den dringenden Wunsch auf Rache verspürte. Ich konnte sie verstehen, doch ich musste auch die Gesamtsituation betrachten - denn wenn das was sie sagte der Realität entsprach und nicht einfach nur aus einem Fiebertraum innerhalb ihres Traumas entstanden war, dann lief irgendwo da draußen der Kopf einer sehr gefährlichen Sekte umher und konnte weiter Dinge tun, die anderen schaden würde. « Wenn es stimmt was du sagst dann brauchen wir mehr Informationen, kleines Vögelchen. Und die bekommen wir nicht wenn der Bastard da drin nicht mehr atmet, versteht du das? »

Mein Monolog war noch nicht durch, aber wir wurden unterbrochen. Eugene und Emmett standen unweit von uns und beobachteten die wenigen Männer, die von Team Alpha übrig geblieben und zurück gekehrt waren. Der letzte von ihnen trug eine Person, die halsabwärts mit einem Laken bedeckt war. Ich wusste sofort dass das Jess war.

Sofort vergaß ich alles um mich herum und spürte wie der Kloß in meinem Hals wuchs. Auch Avery hatte die Situation erfasst und blieb ohne das ich etwas dafür tun musste neben mir stehen. Eugene begann zu schluchzen und ich war dem Wahnsinn wieder ein ganzes Stückchen näher als mir lieb war, doch ich durfte es mir nicht anmerken lassen.

Nichts davon.

« Lebt sie noch? »

Emmett marschierte sofort los nachdem er aus seiner Starre erwacht war, brachte eine Bahre und half Jess dort abzulegen. Er hob das Laken an, ohne daß irgendwer sonst etwas von dem, was sich darunter befand, sehen konnte. Dann sprach er... Es wirkte ab gewürgt. « Sie... Sie lebt. Ric, ganz egal was du auch gerade empfindest, ich brauche dich. Ich brauche deine Hilfe. Du musst mir vertrauen, in Ordnung? Bleib also bitte genau da, wo du gerade stehst. »

Seine Worte klangen genauso verzweifelt wie das Gefühl das mich fast vollends betäubt hatte. Nichts von alldem ergab einen Sinn für Mich und meine Beine bewegten sich fast automatisch. Einer der Männer des Teams stellte sich mir in den Weg, entschied sich dann allerdings doch dazu mich durch zulassen... Was wohl an meinem Gesichtsausdruck lag, der keinen Interpretationsspielraum zuließ. Er wusste das ich ihn notfalls sogar ausschalten würde, um zu meiner Schwester zu gelangen.

Im Hintergrund hörte ich Avery's Rufe, aber auch sie konnte mich nicht aufhalten. Und da war ich dann... An der Bahre mit meiner Schwester darauf, die jegliche Farbe in ihrem Gesicht verloren hatte. Sie war weiß wie eine Wand, ihre Lippen spröde und aufgerissen. Ich entdeckte einige blaue Flecken in ihrem Gesicht und musste bereits an die vielen schrecklichen Dinge denken, die sie durchgemacht haben musste. Doch all das war nichts gegen das, was ich unterhalb des Lakens zu sehen bekam... « Nein... »

Ihre Beine knieabwärts waren... Schlichtweg nicht vorhanden. Den Wunden nach zu urteilen, so erklärte es Emmett vorsichtig und sanft, wurden diese nicht einfach abgetrennt, sondern eher abgerissen. Als hätte eine gewaltige Krafteinwirkung - wie eine Streckbank - dafür gesorgt, dass das passierte. Das Bild brannte sich in meinen Kopf, ebenso wie die vielen Verletzungen ihres restlichen Körpers. Nur am Rande bekam ich mit wie Emmett sie langsam auf der Bahre vorwärts schieben wollte, um sie bereit für den OP zu machen. « ... RIC... RIC HÖR MIR ZU. WIR MÜSSEN SIE SOFORT OPERIEREN, OKAY? UND DU WIRST MIR HELFEN. »

Die Operation dauerte 5 Stunden. Emmett tat sein bestes um die Wunden zu verschließen, andere Stichwunden und Verletzungen zu behandeln. Und ich war die ganze Zeit dabei, hielt Jess' Hand. Team Alpha hatte sich auf meinen Befehl hin vor Antonio's Zimmer postiert, weil ich gerade nicht auf Avery aufpassen konnte, nicht die Kraft dazu hatte. Eugene wartete geduldig vor dem OP.

Als alles vorüber war und Jess in einen separaten Raum geschoben wurde stand ich da, mit dem Blut meiner Schwester an meinen Händen. Das rauschen in meinen Ohren waren so laut, daß kein Wort zu mir durch drang. Schließlich schaffte ich es meinem Körper den Befehl zu erteilen, sich zu bewegen. Ich lief und lief, erreichte das Treppenhaus des Bates und stieg weiter hinauf bis ich auf dem Dach angekommen war. Kurz vor der Kante in schwindelerregender Höhe blieb ich stehen.

Mein Blick glitt umher.
Nichts von alledem hatte gerade eine Bedeutung für mich und zum ersten Mal in meinem Leben brach mich das, was diese Monster getan hatten. Es brach mich so extrem, daß ich die Tränen nicht daran hindern konnte zu fließen. Ich gab keinen Ton von mir, weinte still, betrauerte die Lage in die ich beide Frauen gebracht hatte... Und gab mir die Schuld daran. Es dauerte nicht lange bis meine Trauer in absolute Wut umschlug, meine Tränen versiegten. Zornig wischte ich sie fort, atmete noch einmal tief durch und begab mich dann zurück zu den anderen.

Ich hätte niemals zugelassen, daß sie mich so sehen.

Alpha beschützte immer noch das Zimmer von Antonio, aber ich sah Avery die davor auf und ab ging. Ihre innere Unruhe konnte man deutlich erkennen und ich zweifelte nicht mehr länger. « Alpha, abziehen. »

« Aber... »

« Sie darf rein. Unter einer Bedingung. »

Avery blieb stehen und sah mich direkt an. Ihr Blick war fokussiert. « Welche Bedingung? »

Ich wollte das sie herausfand wo Eve sich versteckte, mehr nicht. Was sie dann mit Antonio machen wollte und würde, würde sie entscheiden und ich würde sie nicht aufhalten. Ich wusste das der Deal gut genug war das sie einschlagen würde und ich wusste auch, daß ich sie damit womöglich verlieren würde... Denn wenn man einmal in den Abgrund gestürzt war, umgeben von Hass und Gewalt, war der Wiederaufstieg das schwerste. Fast unmöglich.

Aber ich war bereit sie dort raus zu holen.

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Damit endet Teil 1 der Dark Reihe... Aber seid gewiss das ich bereits an Avery's Rache arbeite. Stay tuned ❤️

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