Chapter 44
Ich blieb für 2 Tage in meinem Bett, kuschelte mich in meine sichere Decke. Schließlich hatte ich den Mut um in den Spiegel zu schauen und meine Wunden zu betrachten. Der Blick erschreckte mich. An meiner Lippe war immernoch ein schmerzvoller Riss, mein Kiefer leicht verletzt. Die Nässe von meinen Wangen hatte etwas von einem konstanten Fluss, Tränen flossen aus meinen undichten Augen. Ich spürte die Schmerzen, als ich meinen Arm bewegte. Ein paar dunkle Flecken waren auf meiner Haut zu sehen. Ich sprang und schob die Decke zurück, als ich das Vibrieren meines Handys auf der Holzoberfläche von meinem Nachttisch hörte. Meine Finger fummelten mit dem Gerät herum. Ich schluckte nervös, als ich den Namen las, atmete tief ein und musste mich erstmal beruhigen.
“Bo?”
“Hey, Harry.” sagte ich leise.
“You didn’t tell me you felt unwell yesterday.” sagte er, “I went to pick you up today and Poppy said you phoned in ill.”
“Shoot, sorry Harry. I should have text you.” sprach ich aufrichtig. Der Gedanke war mir nie in den Sinn gekommen.
“How are you feeling?” Seine Stimme klang ein wenig distanziert, nicht so frech wie sonst.
“I’m alright thanks.”
“I’ll come by later to see you.” schlug Harry vor.
Mit seinen Worten schub ich Panik. Das Letzte, was ich wollte war, dass Harry vorbeikommt. Nicht wenn ich so aussah.
“No, no, I feel a lot better today, there’s no need.” sagte ich.
“I don’t care, I’m coming to see you anyway.” Die Autorität in seiner Stimme verkühlte mich.
“I-I’ll come to you.” sprach ich leise.
***
Ich dachte, wenn ich zu Harry gehe wäre es vorteilhafter. So hatte ich mehr Zeit mich vorzubereiten und könnte gehen wann immer ich wollte. Aber als ich mein Spiegelbild sah, fand ich die Idee garnicht mehr so gut ihn überhaupt noch zubegegnen. Egal wie viel Make-Up ich benutzte, die Blutergüsse schienen immernoch durch. Ich wusste nicht, wie ich die Verletzung an meiner Lippe verbergen sollte. Ich glaube, dass das Kosmetikprodukt, was ich jetzt brauchte, noch nicht erfunden worden war. Meine Augen waren von den ganzen Tränen ein wenig angeschwollen. Diese kamen, während ich versuchte einzuschlafen. Ich war ein Wrack. Ich schaute noch einmal in den Spiegel, bevor ich meine Jacke und Tasche nahm. Meine Mutter war überraschenderweise ruhig, als sie meine Verletzungen sah. Ich glaub ich war einer der Gründe wieso sie sich beruflich für die Pflege entschieden hatte. Als Kind vergingen nicht mal Tage an denen ich mir nicht meine Ellbogen oder Knie aufgeschlagen hatte. Ich lief andauernd gegen irgendwelche Sachen. Wenn sie mich fragte wie ich mich verletzt hatte, reichte es einfach wenn ich sagte, dass ich gegen eine Tür gelaufen war. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich die Klingel hörte, die ein Junge gedrückt hatte, damit der Busfahrer wusste, dass er anhalten sollte. Plötzlich fühlte ich mich ein wenig schwach, erkannte die vertraute Straße. Ich stand von meinem Sitz auf, versuchte mit meine wunden Armen keinen der Menschen zu berühren, die im Bus standen. Ich dankte dem Fahrer, stolperte vom Bus aus auf den Bürgersteig. Ich versuchte die Zeit ein bisschen zu verlangsamen, bevor ich auf Harry traf. Die Dämmerung entspannte mich ein wenig. Die Luft war warm, aber ich hatte keine lust, alleine draußen zu sein, wenn die Dunkelheit einbrach. Das Bild von einem wütenden Mann in meinem Kopf zwang mich einen Tick schneller zu gehen. Ich wusste, er würde auf mich warten. Meine Füße liefen die Treppen hoch zu Harry's Wohnung. Meine Finger fuhren zu meinen Haaren. Ich legte die Wellen auf irgendeiner Art und Weise so an meinen Kopf, sodass man die Blutergüße nicht erkennen konnte. Ich hob meine Hand um gegen die dunkle Tür zu klopfen. Sekunden später konnte man seine Schritte hören, sie näherten sich der Tür, dann öffnete sie sich schließlich. Er blieb still, bevor er seinen Blick senkte und zur seite ging, erlaubte er mir einzutreten. Harrys Rücken war zu mir gedreht, als er die Tür schloss. Ich stand still da und hielt meinen Atem an, während er tief einatmete, fast so als würde er sich darauf vorbereiten, mir ins Gesicht zu sehen. Als er es endlich tat, war es nicht schwer die Traurigkeit in seinen gefrorenen Augen zu erkennen, als sie über meinen Gesicht wanderten. Seine dunklen Locken waren durcheinander, seine Lippen waren blass, nicht so rosa wie sonst. Mein Griff wanderte über die Riemen meiner Tasche. Harrys Finger strichen leicht meine Haare aus meinem Gesicht. Ich beobachtete wie sein Kopf sich kippte, um einen besseren Blick zu erhaschen. Sein beurteilender Blick war gemischt mit Traurigkeit und Wut. Seine Finger fuhren leicht über mein Kinn. er war so ruhig, abnormal ruhig. ich hasste es.
“What happened to your face?” Es war fast nur ein Flüstern.
Es war die Frage, bei der ich betete, dass er sie nicht stellen würde.
“You tried to cover it.” sein Daumen fuhr über die Stelle, die ich versuchte mit Make-Up zu verdecken. Ich wagte einen Versuch mich wegzudrehen, aber Harry erlaubte es nicht. Sein Finger strich sanft über meine Unterlippe.
“I didn’t want you to worry. I fell…it was an accident.” erzwang ich.
Ich fand es schwierig, den Augenkontakt zu halten. Das frostige Grün hielt mich fest, die Farbe began sich zu verhärten. Er runzelte die Stirn, sein Kiefer spannte sich bei meinen Worten an. Wut. Meine Finger fingen an zu zittern, als seine Berührung von meinem Gesicht verchwand. Harrys Körper bewegte sich näher auf mich zu. Mein Atem war uneben. Hochkonzentrierte Augen sahen mich an. Sanfte Lippen streiften an meinem Hals entlang, bevor er sich zu meinem Ohr bewegte, unsere Wangen berührten sich.
“You don’t think me naïve enough to believe that bullshit, do you?” flüsterte seine raue Stimme.
Meine Lippen öffneten und meine Augen weiteten sich. Harry wusste es. Seine drohende Presenz war überragend. Harrys Höhe ragte einschüchternd über mir.
“I don’t know what angers me more, the fact that you didn’t tell me yourself..or who I actually had to find out from.” sprach er.
Seine Worte verweilten. Ich war unfähig etwas zu sagen, wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Mein Mund öffnete sich, aber nur um sich Sekunden später wieder zu schließen.
“Bo, you were attacked.” Harrys Stimme hallte. “He fucking hit you!”
Seine laute Stimme ließ mich zusammenzucken, Tränen liefen an meinen Wange herunter, während ich schluchzte. Wir standen immernoch in seinem Flur. Es war der Bereich, an dem wir uns normalerweise küssten zur Begrüßung. Aber diese Vorstellung schien weit entfernt, während er die Tür blockierte.
“Do you know who told me?”
Ich blieb still, als die Dunkelheit in seinen Augen blitzte, sie überdeckte das schöne Grün. Es war angsteinflößend wie er von sanften Berührungen, so schnell zu strengen Worten wechselte.
“That fucker from your work, Dan.” schnappte er.
Als die Information in mir sackte, begriff ich, dass Harry nie mit Poppy geredet hatte, er sprach von Dan. Ich zuckte zurück, als Harrys Körper meinen streifte. Ich folgte ihm hastig, bevor ich wie versteinert an der Küchentür stehen blieb. Er stand am Waschbecken, seinen Kopf gesenkt, seine Rückenmuskulatur war gut sichtbar. Sie drückten gegen das T-Shirt, als er nach der Arbeitsplatte griff.
“I need another drink.” murmelte Harry zu sich selbst.
Mein Herz sank, als Harry zur Vodkaflasche auf der anderen Seite der Küche lief. Ich beobachtete wie er die kleine Menge im Glas ausleerte und es dann mit neuer Flüssigkeit füllte. Mein Puls raste. Das letzte Mal als ich Harry in einem betrunkenen Zustand angetroffen hatte, war als ich gezwungen war mich um ihn zu kümmern und ihn die Wunden zu heilen, die er von dem Kampf hatte. Er war spielerisch, schon fast kindisch in dieser einen Nacht. Aber dieses Mal war es anders. Er war voller Zorn und dass machte mir Angst. Er stellte das Glas zur seite, und ich stolperte zurück. Harry drehte sich um, seine Augen schauten in meine, als er sich vorwärts bewegte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte ... also rannte ich los. Ich rannte zur Tür von Harrys Schlafzimmer. Er schrie nach mir. Ich knallte die Tür zu, geriet in Panik, als ich seine schweren Schritte hörte. Tränen rannten meine Wange herunter, als ich in Richtung Badezimmer lief. Hastig legte ich eine Barriere zwischen mich und dem wütenden engelsgleichen Jungen. Sekunden vergingen, bis ich Fäuste hörte, die Harry gegen die Tür schlug. Die Geräusche schienen lauter zu werden, er ließ seine Wut an der Tür aus. Ich legte meine Hand auf meinen Mund, um das Schluchzen zu verhindern.
“Bo, open the door.”
Ich zweifelte daran, dass der Schutz der Tür länger standhalten würde. Mein Körper zog sich von Harrys Stimme zurück. Ich war wie versteinert, als ich in die Badewanne kletterte. Ich zog meine Knie zu meiner Brust. Meine Finger griffen nach dem Duschvorhang, zogen ihn über die Badewanne, um sein Geschrei nicht zu hören. Er würde nicht aufhören. Meine Hand wanderte nach oben, stellte das Wasser an. Das Wasser war kalt, lief über meine Haut und bewässerte meine Klamotten. Es erreichte schließlich die warme Temperatur, nach der ich mich sehnte. Ich wollte seine Stimme blockieren.
“Bo?” fragte Harry.
Es vergingen schließlich ein paar ruhige Momente.
“Bo, open the fucking door!” brüllte Harry.
Das war das Letzte, was ich hörte, bevor die Tür mit Hilfe von Harrys Schulter aufknallte. Der Duschvorhang wurde zurückgezogen. Mein Leib versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Ich riskierte einen Blick auf meinen Freund. Er starrte mich an, seine Lippen öffneten sich, als er versuchte das Bild von dem ängstlichen Mädchen in der Badewanne zu verkraften. Harrys T-shirt wurde über seinen Kopf gezogen, er warf es auf den Boden. Ich keuchte, als große Hände mich vorsichtig nach vorne schoben. Mein Körper wurde zurück zu Harrys gezogen, als ich dann zwischen seinen gespreizten Beinen saß. Ich war in seinen starken Armen verschlungen, sie zogen mich an seine nackte Haut. Ich war überrascht, als sein Kopf auf meiner Schulter ruhte.
“I’m still angry with you.” sagte Harry sanft.
“I know.” ließ ich in einem Atemzug aus mir heraus.
Wir saßen unter dem Wasser, es fühlte sich wie Stunden an. Wir waren still, bis mich eine Frage quälte.
“What are you going to do?”
Er überlegte sich seine Antwort.
“I don’t know yet.” sagte er.
“P-Please don’t..
Meine Worte wurden unterbrochen, als Harry mich näher an sich zog. Er hielt mich mit unglaublicher Wut, anstatt Zuneigung.
“You don’t get to decide.” sprach Harrys heisere Stimme. “You have no say in what I do.”
Ich schluchzte leise. Seine Worte waren kein bisschen herzlich. Als ich nicht antwortete, schüttelte er mich.
“Do you understand?” Fragte er hart.
“Y-es, yes.” flehte ich.
Das Wasser wurde aus gestell, als Harry mich auf meine Beine stellte. Es wurde nach meiner Hand gegriffen, um mir aus der Badewanne zu helfen, damit ich vor ihm stand. Ich beobachtete wie er nach einem Handtuch griff, seine Haare mit dem weichen Material trocknete um sie von dem Wasser zu befreien. Tropfen rannten über seine gebräunte Haut, tauchten in die verspannte Muskulatur ein. Er hielt mir das Handtuch endgegen, ich nahm es und warf meine Haare über meine Schulter. Er beobachtete mich eine Zeit lang, bis seine langen Finger an die Knöpfe von meiner nassen Hose wanderten. Harrys Arger wurde in einem Grunzen geäußert, als ich stolperte. Ich kreischte laut, als er meinen Unterarm packte, seine Fingerspitzen gruben sich unbeabsichtigt in meine Haut. Grüne Augen warteten neugierig auf meine Reaktion, als er meine getränkte Jacke von meine Schultern nahm. Die Klamotten berührten den Boden, bevor Harry mir mein langärmliges Oberteil auszog. Er griff nach meinem Handgelenk und hob sanft meinen Arm an. Harry biss sich auf die Unterlippe, als die dunklen Blutergüsse zum Vorschein kamen. Seine Augen schlossen sich voller Schmerz, er ging auf die Knie und zog mir die Schuhe aus. Ich stand komplett still da. Meine Füße waren nackt, als Harry ein zweites Mal versuchte mir die Jeans auszuziehen. Ich protestierte nicht, während er mir die Unterwäsche auszog, Mein Körper war nass und kalt. Ich zitterte weiter, als er meinen BH öffnete, mein Schlüpfer hing um meine Knöchel. Ich stand nackt vor ihm. Harry's Blick wanderte meinen Körper rauf und runter, bis er schließlich seinen Gürtel öffnete. seine Finger fummelten an dem Knopf und dem Reißverschluss herum, als er sich dann die Hose auszog, Danach die Boxer. Ein Handtuch war um seine Taille befestig. Dann lief er einfach weg. Er ließ mich zitternd im Badezimmer zurück. Meine Arme legten sich um meinen Körper, als ich anfing zu weinen.
Während ich in Harrys Zimmer ging, war er gerade dabei sich eine graue Jogginghose über die schwarze Boxer zu ziehen. Ich beobachtete, wie er ins Bett stieg. Seine Augen schauten in meine, als ich fest nach meinem Handtuch griff. Sein Blick war emotionslos. Ich lief rüber zur Kommode, fühlte mich leer. Es war nichts mehr übrig für den Jungen, der jeden Tag in meinen Gedanken war. Ich schluchzte, ließ das Handtuch fallen und zog mir eines seiner T-shirts über. Meine Finger fanden eine Boxer, die ich mir dann anzog. Ich schaute zu Harry, er war auf dem Ellenbogen abgestützt und lag auf seinem Bett, seine Hand wanderte über die Decke und hob sie dann hoch. Ein funke Hoffnung weckte sich in mir, als ich mich dem Bett näherte. Mein Körper kletterte in die kühlen Laken. Ich zuckte ertwas zusamsen, als Harry mich näher zu sich zog.
“Keep me warm.”
Seine Worte brachen mein Herz, sie waren kalt und emotionslos. Ich weinte, wie er mich für seine Bedürfnisse repositionierte. Ich war nichts mehr als eine Hitzequelle für ihn. Meine Hand ruhte auf seiner Brust. Meine Tränen kullerten auf seine Haut herab, er tat nichts um mich zu beruhigen. Ich weiß nicht wie lange ich da lag, noch völlig erschöpft von dem Schlafmangel der letzten Tage. Die Person auf die ich mich immer verlassen konnte, hatte mich ausgesperrt. Ich schaute hoch zu dem hübschen Jungen. Seine Locken leuchteten von der Nachtischlampe. Normalerweise würde er die Lampe nicht anlassen. Er schlief gewohnterweise in der kompletten Dunkelheit. Das Licht erhellte die Ecke des Raumes. Harry wusste, ich hatte immer noch Angst vor dem, was er vorhing getan hatte. Vielleicht hatter er das Licht wegen mir angelassen. Harrys Augen waren geschlossen, lange Wimpern ruhten auf seiner Wange, als meine Hand langsam seine Brust hochwanderte. Meine Finger strichen seine Locken, während eine große Hand nach meinem Handgelenk griff und meine Hand wegzog.
“Please, Harry.” wimmerte ich.
Unsere Haut berührte sich, aber er ließ nicht zu, dass ich ihn anfasste. Ich zitterte, während ich auf irgendein Zeichen wartete, irgendwas, das mir zeigte, dass ich nicht allein war.
“I did it for you.” flüsterte ich.
Meine Augen schlossen sich mit der Niederlage. Ich legte meine Hand auf Harrys Brust zurück, als ich schließlich einschlief.
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MEIN TOP-CHAPTER DER GEFÜHLE!!! Ich habe geheult, als ich dieses Kapitel zum ersten Mal gelesen hatte, im letzem Jahr oder so:)
Wie findet ihr ihn? Natürlich ist er traurig, aber Hannah besitzt einfach diese Fähigkeit, Gefühle PERFEKT zu beschreiben:)x
*FF-WEEKEND*
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