Schreckliche Träume...
Die Sterne funkelten wie Messerspitzen am Nachthimmel, als Jamie aus der dunklen Gasse trat. Die Kälte kroch ihm unter das zerrissene Hemd, doch es machte ihm nichts. Sonst hasste er die Kälte immer. Sie gab ihm ein Gefühl von Einsamkeit und bodenloser Leere. Dieses Mal jedoch, genoss er sie. Genau wie der Griff des funkelnden Gegenstandes in seiner Hand. Er bedachte die Häuserreihe vor sich. In dem einen oder anderen Fenster brannte noch Licht, welches die dunkle Straße beleuchtete. Langsam schritt Jamie auf eine Haustür zu. Die Nachnamen an den Klingelschildern waren gut auszumachen, so wie die Hausnummer. Ein kaltes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, während sich seine Finger fester um den Griff schlangen. Es war ein leichtes die Tür zu öffnen. Seine Schritte hallten kaum in dem Treppenhaus wieder, als er vor jeder Tür kurz stehen blieb, lauschte und weiter ging. Hier und da ertönten Fetzen eines Gesprächs, welches sein Interesse jedoch nicht weckte. Im obersten Stockwerk angekommen fuhr er mit der Klinge seines Messers unter dem Türspion entlang. Als er bei der Klinke angekommen war, fiel sein Blick auf die kleine Statur am Rande der Fußmatte. Es zeigte eine Katze. Den Schwanz ordentlich um die Pfoten gelegt, blickte sie in Richtung seiner Knie. Jamie drehte den Kopf auf die Seite, grinste eisig und trat die Tür mit einem gezielten Stampfer ein. Das laute Knacken war im ganzen Treppenhaus zu hören und auch in der Wohnung, denn ein erschrockener Schrei folgte. Der Flur vor ihm war dunkel, nur ein Standspiegel am gegenüberliegenden Ende warf etwas Licht auf den hölzernen Boden. "Wer ist da?" Die Stimme klang müde und etwas ängstlich. Langsam machte Jamie einen Schritt vor den anderen, ein leises Lied summend. "Hey!" Eine Tür ging auf und ein großgewachsener, glatzköpfiger Mann kam zum Vorschein. Er fixierte den Eindringling mit rasender Wut, doch diesen kümmerte es nicht. "Mach besser das du verschwindest, du kleiner Sch-" Der Mann brach ab und sah an Jamie vorbei zu der Tür, welche nur noch schlaff in den Angeln hing. Sein Gesichtsausdruck wechselte zwischen Entsetzt und zornig, als er sich wieder an Jamie wandte. "Okay Freundchen, das wars! Ich rufe die Polizei, aber vorher prügel ich die Innereien aus dir heraus!" Jamie blieb ruhig stehen als der Mann vor Zorn brüllend ausholte. Doch seine Faust glitt einfach durch seinen Körper hindurch, wie ein Schläger durch Nebel. "Was...?" Der Mann hob den Kopf, nach seinem ungebetenem Gast suchend, welcher verschwunden war. "Sagen Sie, Mister Johnson..." Erschrocken wirbelte er herum und wurde bleich, als er sah wie Jamie durch den Flur schritt. In der Hand hielt er einen Bilderrahmen. Einer der nicht da sein sollte sondern in dem Schlafzimmer des Alleinlebenden. "...vermissen Sie sie?" "Wie- Was meinen Sie?", stotterte Johnson verwirrt. Er fuhr sich mit der Hand über den glatten Kopf, anscheinend nicht sicher ob er nur träumte. "Ihre Frau. Sie hat Sie verlassen, nicht wahr?" Jamie deutete auf das Foto einer jungen Dame. Das ebenmäßige Gesicht strahlte ein Lächeln aus, während die Arme um einen runden Babybauch geschlungen waren. Die Miene des Mannes wurde kreidebleich. "Ich..." "Oh ja, das hat sie. Und aus gutem Grund, wenn ich mich nicht irre?" Jamie betrachtete die Emotionen in den Augen seines Gegenüber. Trauer? Angst? Schuld... "Konnten Sie es nicht ertragen, Mister Johnson? Zu wissen, dass Sie nicht mehr die Nummer eins waren... Hat es Ihnen wehgetan?" Bei jedem Wort kam Jamie ein Stück näher. Die anfängliche Wut des Mannes war verflogen. Stattdessen zitterte sein Körper, in seinen Augen spielten sich qualvolle Erinnerungen ab. "Ich-Ich wollte ihr doch nie... Nie wehtun. Es kam einfach über ich, ich-" Er schnappte nach Luft. Sein Blick huschte zwischen dem Bild und Jamie hin und her. "Wer sind Sie?" "Niemand", erwiderte dieser und hielt ihm das Bild hin, die andere Hand hinterm Rücken versteckt. Kurz schien sich Johnson unsicher zu sein, dann jedoch nahm er den Rahmen. Eine kleine Träne rann ihm über die Wange als er die Frau musterte. Und doch quälten ihn die Schuldgefühle als Jamie eine ruckartige Bewegung nach vorn machte. Alles was die Nachbarn noch hörten war das dumpfe Aufschlagen eines Körpers und ein kehliges Lachen...
Manchmal fragte sich Hannah, ob es eine gute Idee gewesen war, ausgerechnet Jura zu studieren. Das Auswendiglernen der ganzen Paragraphen raubte Zeit und vorallem Kraft. So saß sie oftmals noch bis spät in die Nacht an ihrem Schreibtisch. Die kleine Lampte erhellte das Buch vor ihrer Nase, doch um sie herum schien es dunkler zu werden. Die Standuhr an der gegenüberliegenden Wand zeigte Ein Uhr nachts, während der Sekundenzeiger weiter tickte. Tick, tack, tick, tack... Seufzend lehnte Hannah sich zurück, die Hände kurz über die Augen legend, welche sich nach der Dunkelheit und Ruhe des Schlafens sehnten. Jamie schlief schon längst und sie hoffte, dass er es leichter haben würde, sollte er mal in ihrem Alter sein. Zudem spukte noch die Sache mit dem Swan-Hospital in ihrer beider Köpfe herum. Jedoch wenn Hannah wirklich darüber nachdachte, schlich sich ein kleines Triumphgefühl bei ihr ein. Die Trümmer der Anstalt zu sehen, war furchteinflößend und genugtuend zugleich gewesen, allein wegen der Tatsache, dass es ein Gefängnis weniger gab. Und doch hatte es Hannah wieder klar gemacht, dass sie wohl niemals Frieden finden würde. Das Jamie es niemals tun könne. Niemals würden sie beide ein normales Leben führen können, nicht komplett. 'Nach vorne sehen', ermahnte sich Hannah und hob wieder den Kopf. 'Unfälle geschehen tagtäglich, das hier ist bestimmt keine große Sache. Wir machen einfach weiter wie bisher...' Ihre Gedanken wurden trüber, während ihre schweren Augenglieder zufielen und sie in einen kurzen Schlaf fiel. Gegen drei Uhr in der Nacht wurde dieser jedoch beendet, denn ein vollkommen aufgelöster Jamie stand im Türrahmen.
***
"Hier." Hannah stellte die dampfende Tasse Kakao auf den Küchentisch, bevor sie sich setzte. Jamie griff mit zitternden Händen nach ihr, seine Augen fest auf die Tischplatte gerichtet. Sein Herz schlug ihm immer noch bis zum Hals. Seine Stiefschwester bedachte ihn mit einem sorgenvollen Blick und fragte vorsichtig: "Soll ich Doktor Haper anrufen? Vielleicht kann er ja herkommen..." "Nein." Jamie umklammerte die heiße Tasse. Sie spendete Trost und doch spürte er noch die eisige Kälte in seinen Gliedern. Er frohr, als wenn sein Traum echt gewesen wäre. Als wenn er wirklich in dieser dunklen Gasse gestanden hätte und diesen Mann... Er schnappte nach Luft als die grausamen Bilder wieder vor seinem geistigen Auge vorbei zogen. Das rote Blut, welches sich als Lache auf den hölzernen Dielen ausbreitete, sein eigenes Wohlgefühl dabei. Der feste Griff um das Messer. "Okay", erwiderte Hannah langsam. "Möchtest du es denn mir erzählen?" Sie suchte seinen Blick, doch er wandte den Kopf zur Seite. Eine stumme Träne kletterte seine Wange hinunter. Er fühlte sich im Moment so schwach, so zerbrechlich. Als würde ein winziger Stupser seine Hülle zerbrechen. Hannah strich ihm ein paar verschwitzte Haarsträhnen aus dem Gesicht, wobei Jamie bei der Berührung zusammenzuckte. Entsetzt über den Zustand ihres Stiefbruders schloss sie die Augen. Für einige Minuten herrschte eine unheimliche Stille. Bei jedem Knarzen oder Vogelzirpen von draußen zuckte sie zusammen. Jamie nahm den ersten Schluck von dem nur noch lau warmen Kakao und war dankbar, für den vertrauten, süßen Geschmack. Hannah beobachtete ihn, bevor sie sich erhob und die Rollos des Küchenfensters hoch zog. Schwaches Morgenlicht erhellte bereits die Wohnungshäuser der noch ruhigen Straße. Es war nicht die sauberste, doch die Wohnungen waren günstig für die drei Zimmer jener. „Ich werde dich für heute Krank melden." „Nein", erwiderte Jamie und fuhr sich durchs verschwitze Haar. „Nein, schon gut. So schlimm ist es nicht..." Hannah warf ihm einen tadelnden Blick zu. „So gehst du mir sicher nicht zur Schule! Du bleibst heute Zuhause, ich kaufe dir auch Schokolade." Jamie seufzte, nicht die Kraft für eine Diskussion aufbringend. In den nächsten Morgenstunden setzte er sich aufs Sofa, während Hannah in der Schule anrief. „Ja, ich weiß, es ist früh...", kam ihre entnervte und müde Stimme aus der Küche. Jamie erhob sich, die Decke noch immer über die Schultern gezogen und öffnete den Kühlschrank. Auch wenn er keinen Hunger hatte, wollte er wenigstens etwas frühstücken. Während er sich sein Müsli hervor holte, murmelte Hannah leise vor sich hin. „Nein, er–Ja. Ja, genau, er ist heute nicht dazu im Stande zur Schule zu gehen. Bitte–Nein, es ist keine Krankheit! Herr Gott..." Jamie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und verzog sich wieder ins Wohnzimmer. Seine Schule hatte seine psychischen Probleme nie ernst genommen. Mister Herissen hatte es immer herunter gespielt, was dazu beitrug, das die Kinder ihn andauernd als Freak bezeichneten. Dafür hasste Jamie ihn, doch Miss Doll war schwer in Ordnung. Obwohl sie ihm etwas merkwürdig vorkam. Immer musterte sie die Klasse mit einem durchdringenden Blick. Als würde sie etwas suchen. Oder jemanden. Leise murmelnd schüttelte Jamie den Kopf und löffelte sein Müsli. Er würgte es eher herunter, denn vor seinem geistigen Auge verwandelte sich die Milch in rotes Blut. Augenblicklich wurde ihm übel und er sprang auf. Das Badezimmer war schnell erreicht, wobei Hannah ihm etwas besorgtes nachrief, als er an der Küche vorbei rauschte. Doch er verstand es nicht mehr. Die Tür stieß gegen die Fliesen, welche die Wände des kleinen Badezimmers schmückten. Gerade noch konnte Jamie sich hinknien, bevor er alles was in seinem Magen war, in die Toilette entleerte. Es war ein befreiendes Gefühl und doch wurde ihm immer schlechter, denn noch immer spürte er die Wärme des Blutes an seinen Händen. Wie sein Körper mit erschreckender Geschicklichkeit vorsprang, wie sich sein linker Arm hob, die Finger umklammerten die kalte Klinge. Dessen Spitze blitzte im Licht der Laternen, welche von draußen in den kleinen Flur leuchteten. Er spürte wie es ihm warm über die Hand lief, während der Mann, der lebende, atmende Mensch, zusammenbrach, sich die Hände auf die Wunde haltend. Jamie sah seine Augen vor sich, welche von Entsetzen und Angst zeugten, während er sich mit den letzten röchelnden Atemzügen ans Leben klammerte. Und doch lag er eine Sekunde später reglos vor ihm. Jamie fuhr sich durchs Gesicht, die grausamen Bilder ich ertragend. Er drückte sich mit dem Rücken gegen den Heizkörper des kleinen Bades und presste die Hände auf die Ohren, denn noch immer hallte sein eigenes irres Lachen in seinem Kopf wieder. Als wäre dieser kaltblütige Mord nichts weiter als ein Witz gewesen. Ein Witz den er gemacht hatte, um sich selbst zum Lachen zu bringen. Verschwommen nahm Jamie aus dem Augenwinkel die Silhouette von Hannah war. Sie stand im Türrahmen, das Handy in der Hand aus dem noch die leise Stimme des Schulsekreteriates hallte. Ihre Augen bedachten Jamie entsetzt, doch sie blieb vollkommen ruhig. Langsam hob sie das Handy wieder ans Ohr und murmelte: „Schönen Tag noch." Die Frau auf der anderen Seite der Leitung wollte noch was sagen, doch Hannah legte mitten im Satz auf. Kurz stand sie nur da, nichts sagend, während sich Jamie die Tränen von der Wange wischte. Er hatte nicht bemerkt, dass er geweint hatte, doch überraschend war es auch nicht. Ohne in weiteres Wort hob Hannah wieder das Handy ans Ohr und verschwand aus seinem Sichtfeld. Jamie fuhr sich über die zitternden Arme. Seine Beine knickten unter ihm weg, als er aufstehen wollte. Sein Herz schlug so dolle gegen seine Rippen das er Angst hatte, sie würden unter dem Druck brechen. Es dauerte gefühlte Stunden bis er es schaffte, sich zu erheben. Das Gefühl von Kälte war zurückgekehrt und ließ ihn erzittern. Die paar Meter zu seinem Zimmer kamen ihm wie Meilen vor, doch er konnte nicht schlafen. Jedesmal wenn er die Augen schloss, kehrten die Bilder zurück. Diese schrecklichen... Erinnerungen? Sie waren zu real für einen Traum gewesen. Viel zu real. Jamie ließ sich an seinem Schreibtisch nieder und kramte ein Notizbuch hervor. Es war voll mit Kritzeleien und einzelnen, wirren Worten, als hätte jemand den Kopf eines Verrückten über den Seiten ausgeschüttet. Jamie bedachte die Zeichnung von Vorletzter Nacht, welche den langen Korridor zeigte. Es war mit Füller gekritzelt worden, drum war die nächste Seite etwas verschmiert. Jamie setzte mit zitternden Händen an und fuhr mit der Füllerspitze über die Seite. Er ignorierte das Klingeln der Tür, Hannahs sorgenvolle Stimme und die Schritte die den Flur entlang kamen. Es klopfte. Jamie hob den Kopf, als sich die Tür öffnete und Doktor Haper eintrat. Es war keine Überraschung, auch wenn Jamie eigentlich mit niemanden gerade reden wollte. Doktor Haper nickte Hannah kurz zu, welche ebenfalls im Türrahmen stand zum Zeichen, das sie gehen sollte. Jamie senkte den Kopf, unfähig ihm in die Augen zu sehen. Haper blickte ihm über die Schulter, die Zeichnungen musternd. " Du führst also immer noch dein Traumbuch, das ist gut." Er lächelte aufmunternd, bevor er sich auf das Bett seines Patienten setzte. Dieses Quietschte verdächtig. Jamie legte mit zittrigen Händen den Füller weg, auf die Fragen des Therapeuten wartend. Doch dieser sah ihn nur mitleidig an. Langsam begann er: "Hannah rief mich während deines Zusammenbruchs an. Sie sagte, du hättest einen Albtraum gehabt." Jamie reagierte nicht, was seinem Gegenüber als Antwort zu reichen schien. "Kannst du mir denn sagen, um was es darin ging? Warst du wieder im Krankenhaus..." "Nein", erwiderte Jamie schnell. Seine Atmung ging schnell. "Nein, es-es war..." Er strich sich über die Arme. "Ich... Ich war es." Für Haper ging sein Blick ins Leere, doch sein Patient sah wieder das Blut, welches überall auf dem Leichnam war. "Ich war es, ich habe es getan..." Haper bedachte ihn mit einem sorgenvollen Blick. "Was meinst du damit?" "Ich... Ich habe ihn umgebracht." Haper, welcher sich Notizen gemacht hatte, hob nun den Kopf. "Wen hast du umgebracht?" "Diesen Mann... Er lebte ganz allein. Er hat einen Fehler gemacht, aber er... Ich habe ihn einfach..." Wieder erzitterte er und spürte mehr denn je die blauen Flecken an seinen Armen. Langsam fuhr seine rechte Hand zu seinem linken Handgelenk. Doktor Haper schien kurz zu überlegen, schrieb sich wieder einige Notizen und erhob sich. Sein Blick glitt wieder zum Traumbuch. Die Umrandungen eines Messers, welches in einer Brust steckte war darauf zu sehen. Die Augen des Mannes waren merkwürdig verkreuzt. Jamie wusste selbst nicht, wieso er dies gezeichnet hatte doch sein Kopf drehte sich nur noch. Haper ging langsam auf die Knie so das sein Patient auf ihn herab sah. „Jamie...", begann er mit ruhiger Stimme. „das war nur ein Albtraum. Es war nicht real, Okay? Ich möchte, das du dir das sagst. Es war nicht real." Jamie spürte eine einzelne Träne, wie sie seine Wange hinunter rann. Der Therapeut schien auf eine Reaktion seinerseits zu warten. „Verstehst du?" Er suchte seinen Blick, welchen Jamie ausdruckslos erwiderte. „Sie verstehen es nicht... Sie werden es nie verstehen." Es lag kein Vorwurf in seiner Stimme, nur Müdigkeit.
***
Hannah lief im Flur hin und her, während der Therapeut mit ihrem Stiefbruder sprach. Sie machte sich schreckliche Vorwürfe, dass sie ihm nicht hatte selbst helfen können. Er hatte extra gesagt, dass er nicht mit Haper sprechen wollte, doch sie hatte keinen anderen Weg gesehen, als er so zusammengekauert im Badezimmer saß. Sie drehte sich ruckartig um als sich die Tür zu Jamies Zimmer öffnete. Doktor Haper trat hervor und schloss sie hinter sich. Seine Miene war sorgenvoll. „Wie geht es ihm, Doktor?", flüsterte Hannah flehentlich. Der Druck auf ihrer Brust wurde stärker. Haper seufzte leise. „Schlechter als ich dachte. In den drei Jahren in denen er schon Patient bei mir ist, habe ich ihn noch nie so aufgelöst gesehen..." Hannah schloss entsetzt die Augen. „Es kann sein...", fuhr Haper zögerlich fort. „das er eine Psychose entwickelt. Er kann zwischen Traum und Realität nicht mehr unterscheide. Ich muss leider sagen, das ich eine ambulante Aufnahme empfehle." Hannah sog kurz erschrocken die Luft ein, bevor sie den Kopf senkte und mit dem Kopf schüttelte. „Das teile ich in keinster Weise, Doktor Haper. Da würde er noch mehr zerbrechen!" „Das ist er schon, Miss Jones. Er ist komplett traumatisiert, er hat Tötungsvorstellungen! Das kann ich nicht ignorieren und Sie auch nicht." Er suchte ihren Blick doch Hannah drehte sich weg. In diesem Moment schmerzte es sie, das ihr Vater nicht bei ihr war. Er hätte es dem Therapeuten glaubwürdig erklären können, auch wenn es nicht die ganze Wahrheit war. „Ich werde darüber nachdenken", murmelte sie leise. Haper nickte, bevor er die Wohnung verließ, erwiderte er noch: „Ich werde ein Krankschreiben einreichen. Für diese Woche sollte er nicht mehr in die Schule."
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