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Rätsel und Angst

Die Schule war längst beendet, als es an der Tür klopfte. Ruckartig hob Ayline Doll den Kopf und versteckte hastig einige Unterlagen in ihrer Tasche. "Ja bitte?" Sie setzte ein gespieltes Lächeln auf, atmete jedoch erleichtert aus als sie ihren Besuch erkannte. Der Mann, welcher die Klasse betrat, schloss die Tür wieder hinter sich, bevor er sich mit einer eleganten Bewegung zu ihr umdrehte. "Ist die Stunde schon beendet, Miss Doll?", grinste er neckend. Ayline verdrehte nur die Augen. "Sehr lustig, Nex. Was verschafft mir diese unpassende Ehre?" "Unpassend?", erwiderte Nex grinsend. "Also, ich sehe hier nichts ernsthaftes, was du zu tun hast." "Das du hier in der Schule bist ist unpassend genug! Aber ich denke dafür gibt es einen guten Grund." Der Mann legte eine Mappe auf ihren Lehrerpult. Seine belustigt funkelnden, dunklen Augen verwandelten sich in puren Ernst. "Alles was ich tue hat einen Grund, werte Miss Doll. Und der hier wird dich interessieren..." Ayline hob neugierig den Kopf, als ihr Besucher die Mappe öffnete. Es waren Bilder von Trümmerhaufen zu sehen. "Das Swan-Hospital", murmelte sie gedankenverloren. "Ganz genau. Eine Anstalt." "Was hat die mit unseren Fällen zu tun? Dort war niemand von uns eingesperrt." "Dort nicht", erwiderte Nex mit ruhiger Stimme. Seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich. "Aber darunter." "Was?" Ayline riss ihm die Akte aus der Hand und blätterte sie hastig durch. Mittig fielen einige alte Baupläne heraus. Entsetzt bedachte sie die Tunnel und Räume weit unter dem Swan-Hospital und sie schloss die Augen. Eine dunkle Vorahnung breitete sich in ihrem Inneren aus. "Wurden diese unteren Räume von der Explosion auch in Mitleidenschaft gezogen?" Nex nahm ihr die Akte wieder ab, das Tageslicht glänzte auf den dicken Lederhandschuhen. "Bedauerlicherweise ja. Und nicht nur das: die Unter-Konstruktion war mit der Kanalisation verbunden. Bei der Explosion wurden also einige Wege für die Insassen frei gesprengt." Ayline fuhr sich entsetzt durch das Haar. Ihr Mund war wie ausgetrocknet. "Wir haben bereits ein paar Leute losgeschickt, die sich darum kümmern..." Seine Augen flogen an seiner Kollegin vorbei durch den leeren Klassenraum. Kurz blieb er an dem Tisch in der vorletzten Reihe hängen, auf dem "Freak" geschrieben stand. Murrend schüttelte er den Kopf, leise murmelnd: "Keine Manieren, die Kinder heutzutage." Ayline kannte seine Frage bereits, bevor sie ausgesprochen war und erwiderte: "Ich bin leider noch nicht ganz fündig geworden. Die Spur ist irgendwie... undeutlich." "Undeutlich?" Nex zog einer seiner schmalen Augenbrauen hoch. "Wie kann das undeutlich sein? Hast du nicht nach den Runen gesehen?" Ayline verdrehte die Augen. "Ich bin nur die Vertretungslehrerin und nicht ihre Mutter! Ich kann nicht einfach zu den Kindern sagen: 'Zeigt mir mal bitte alle eure Handgelenke, ich will sehen, ob ihr Außenseiter seit!'" Nex zuckte mit den Schultern. "Na und? Lange bist du sowieso nicht hier, es sei denn der gute Herissen soll länger krank bleiben." Dabei schlich sich ein wissendes Grinsen auf sein Gesicht. Ayline verdrehte die Augen. "Ich will gar nicht wissen, was du mit ihm gemacht hast. Aber mal im Ernst, du weißt, dass wir nicht auffallen dürfen." "Ja, ich weiß... Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst, aber bedenke, dass wir nicht ewig warten können!"

***

Am nächsten Tag öffnete Jamie die Tür des Buchladens. Das einladene Klingeln erfüllte den Raum kurz und ließ Hannah herum fahren. Sie und ihre Kollegin waren wieder beim einsortieren gewesen. "Jamie", meinte sie lächelnd. "Entschuldige, ich musste heute früher zu Arbeit-" "ich weiß", erwiderte er. "Hab die Nachricht gelesen." Er bedachte gedankenverloren eines der Bücherregale, während Jenny rief: "Hey Jamie! Lange nicht mehr gesehen. Wie geht's dir so?" "Hallo Jenny", erwiderte er lächelnd. "So weit so gut und dir?" "Ja, muss ja, ne?" Hannah schnaubte nur belustigt und fragte ihren Stiefbruder: "Willst du was trinken? Wir haben... naja, wir haben Wasser aus dem Wasserhahn." Jamie nickte nur, während er sich auf einem der Sofas fallen ließ, welche im Buchladen verteilt standen. Dieser machte einen recht netten Eindruck mit den hölzernen Regalen, welche sich unter dem Gewicht der Bücher leicht bogen. Zudem die großen Fenster durch die das Sonnenlicht strahlte und der Teppichboden, welcher angenehm weich unter seinen Schuhen war. Jamie strich sich gedankenverloren durch das braune Haar, während Hannah herbei kam und ihm ein Glas Wasser anbot. Dankend nahm er es an, während sie sich zu ihm hinab beugte. "Wir hatten gestern keine Zeit mehr zu Reden. Hast du das gehört, mit dem..." "Mit dem Swan-Hospital?" Seine Augen begegneten den Ihren und sie nickte kaum merklich. Kurz schluckte Jamie, denn die Bilder der zertrümmerten Anstalt mischten sich mit denen des dunklen Korridors. "Ja. Du hast die Nachrichten also gesehen?" "Du auch? Oder hat Jenny es erzählt?" Kurz huschte ein Lächeln über Hannahs Gesicht. "Mehr oder weniger. Aber..." Sie hockte sich etwas hin, so das er auf ihr Gesicht herab sah. "wie geht es dir damit? Ich meine, wegen... Wegen deinen Träumen." Jamie machte kurz den Mund auf, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Er wusste selbst nicht was er empfand und ihm graute schon vor der nächten Stunde mit Doktor Haper. Dann würde er wieder reden müssen, alles hochkommen lassen und doch nicht das loswerden, was ihn so quälte. Hannah beobachtete seinen Gesichtsaudruck genau und erhob sich wieder, als ein Kunde mit einem Klingeln den Raum betrat. Jamie schloss dankbar die Augen für diese Unterbrechung und schlürfte sein Glas Wasser, während Hannah den Kunden bediente. Oder die Kundin, denn die Stimme klang weiblich und... Jamie hob überrascht den Kopf. Sie kam ihm bekannt vor. Erschrocken erkannte er die blonden Haare und die perfekt sitzende Brille von Miss Doll. Diese stand am Tresen und unterhielt sich fröhlich mit Jenny. Langsam zog Jamie den Kopf ein, denn, so nett er seine Vertertungslehrerin auch fand, er wollte einfach seine Ruhe. Kurz spielte er mit dem Gedanken so schnell es ging den Laden zu verlassen. Wenn er ihr immer den Rücken zuwenden würde, könnte er es schaffen, unerkannt zu bleiben. Doch dann? Leise seufzte Jamie, denn er hatte keine Ahnung was er mit seiner restlichen Zeit anstellen sollte. Immer noch darauf bedacht keine ruckartigen Bewegungen zu machen, strich er sich über die Arme bis er an seinem Handgelenk hielt. Durch den dünnen Stoff seines Hemdes würde man die merkwürdigen Zeichen nicht spüren und das war auch gut so. So war es einfacher, es vor der Umwelt zu verbergen. "Hier sind Ihre Bücher", meinte Hannah gerade zu Miss Doll, welche ihr zu lächelte und aus dem Augenwinkel ihren Schüler bemerkte. Jamie biss sich auf die Unterlippe, als er ihren freundlichen Blick auffing. "Hey, dich kenne ich doch! Du bist... Jamie, nicht wahr?" Der Angesprochene nickte mit einem Kloß im Hals. "Guten Tag, Miss Doll." Hannah runzelte die Stirn. "Sie sind seine Vertretungslehrerin?" Miss Doll nickte feierlich. "Ja, das bin ich. Mister Herissen hat sich leider eine sehr hartnäckige Grippe eingefangen..." "Ich dachte, es sei eine Erkältung." Diese Worte waren schneller über Jamies Lippen gekommen als es ihm recht war. Kurz herrschte eine unangenehme Stille im Raum. Miss Doll schien sich für einen Moment ertappt zu fühlen, dann setzte sie wieder ihr Lächeln auf und erwiderte höflich: "Mittlerweile hat es sich leider als Grippe herausgestellt. Aber ich bin sicher, es geht ihm bald wieder gut..." Kurz bedachte sie Jamie mit einem prüfenden Blick. Dann wandte sie sich wieder an Hannah. "Und Sie? Wie darf man Sie nennen?" "Hannah Stone. Ich bin Jamies Stiefschwester und sein Vormund!" Die letzten Worte sprach sie mit Stolz in der Stimme. Miss Dolls Augen blitzten interessiert. "Das ist gut zu wissen, Miss Stone. Ich bin froh, dass Jamie so einen wunderbaren 'Vormund' hat." Jamie schluckte beschämt, während es Hannah ebenfalls etwas unangenehm war. Sie winkte ab und hielt der Lehrerin die Tüten hin. "Es ist mir eine Ehre." "Wenn ich fragen darf..." Miss Doll bedachte sie durch ihre runden Brillengläser. "Was machen sie momentan? Eine Ausbildung oder gehört dieser wunderbare Buchladen ihnen?" Hannah lachte leise. "Nein, ich bin hier nur Angestellte. Momentan studiere ich Jura und..." "Oh wow, das ist aber mutig. Mir wäre das viel zu stressig." Jamie hörte gar nicht mehr zu, sondern versuchte sich klammheimlich aus dem Laden zu schleichen. Beim Klingeln der Glocke zuckte er zusammen, doch die Frauen waren so in ihr Gespräch vertieft, dass es nur Jenny auffiel. Jamie warf ihr einen flehenden Blick zu, welchen sie mit einem Nicken erwiderte, zum Zeichen das er schnell machen sollte. Als sich die Tür so leise wie möglich schloss, atmete Jamie erleichtert die Nachmittags Luft ein und ging die Straße hinauf, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Immer wieder dachte er an den langen Korridor. Die blauen Flecken an seinen Armen waren noch da, genau so wie die Stimme des Doktors. Dieses Wahnsinnigen, der ihn damals gefangen gehalten hatte. Vor Entsetzten schloss er die Augen als er sich an die Nadeln der Spritzen erinnerte, an das Geschrei der anderen Patienten und die dumpfen Laute, wenn ihre Köpfe und Gliedmaßen an die Wände schlugen in dem verzweifelten Versuch zu entkommen. Zitternd richtete er den Blick stur zu Boden aus Angst an sich herab zu sehen und die Gurte wieder zu spüren, welche ihn bewegungslos gemacht hatten. "Das ist nicht real...", flüsterte er leise und ignorierte die paar Leute, welche an ihm vorbei liefen. Er hatte das Gefühl, dass jeder von ihnen ihn anstarrte. "Das ist nicht real, nicht mehr-" Plötzlich ertönte ein lauter Schrei. "Was zur Hölle?" Noch bevor Jamie den Kopf hob, wusste er was geschah. Entsetzt wichen die Passanten vor der großen Schlange zurück, welche sich ihren Weg quer über die Straße bahnte. Ein Auto blieb hupend stehen, während ein andere das Telefon zückte - anscheinend um die Polizei zu verständigen. Schnell sprang Jamie auf, das wütende Zischen des Wesens ignorierend und flüchtete sich in eine Gasse hinein. Sein Atem ging schnell, während er die Augen schloss und versuchte sich zu beruhigen. "Das ist nicht real." In seinem Kopf sah er die schwarzen Schuppen und die rotglühenden Augen, doch er bemühte sich seine Gedanken zu leeren. All die Gefühle der Angst abzuschütteln und sich einfach fallen zu lassen. Langsam sank er gegen die Wand gelehnt zu Boden, während das Zischen der Schlange aufhörte. Die Passanten murmelten leise miteinander, während in der Ferne bereits die Polizeisirene erklang. Jamie holte rasselnd Luft, während sein Herz wie wollt gegen seine Rippen schlug. Er wusste, dass die Schlange nun verschwunden war und malte sich aus, was die Beamten vermutlich denken würden. 'Eine Massenhaluzination.' Noch lange lauschte er den Sirenen und dem Gemurmel der Passanten, welche den Polizisten versuchten die Situation zu erklären. Jamie wagte nicht die Augen zu öffnen, aus Angst er könne die Riesenschlange vor sich erblicken. Auch wenn sie nicht real war, so furchteinflößend klang doch ihr Zischen. Erst als sich Schritte näherten, blinzelte er. Links von ihm endete die Häusernische in einer Sackgasse, während sich rechts einer der Polizisten näherte. Jamie hielt die Luft an und betete, er würde ihn einfach übersehen. Doch er schienen sehr aufmerksam zu sein. „Hey Kleiner!" Es war die autoritäre Stimme einer Frau. Langsam hob Jamie den Kopf, die Frau fragend ansehend. Diese holte eine golden schimmernde Marke hervor. „Detektive Brown, New Yorker Polizei. Wie ist Ihr Name?" Jamie blickte sie weiter wortlos an und fühlte sich plötzlich wieder zurückversetzt zu jenem Tag vor drei Jahren, als er im Befragungsraum war. Damals hatte er auch nur wenig gesagt und nur mit Hilfe von Hannahs Vater, welcher Anwalt war, war er dort relative unbeschadet heraus gekommen. „Ich rede mit Ihnen, junger Mann!" Der Detektive musterte ihn von oben bis unten. Jamie saß immer noch auf dem kalten Boden, biss sich auf die Unterlippe und sagte langsam: „S–Stone. Mein Name ist Jamie Stone. Ähm... gibt es ein Problem, Detektive?" Er beschloss auf unwissend zu tun. Die Frau zog eine Augenbraue hoch. „Haben Sie nichts mitbekommen, Mister Stone? Hier soll eben eine riesige Schlange über die Straße gekommen sein." Jamie zuckte mit den Schultern, seine Nervosität verbergend. „Wo ist denn dann diese riesige Schlange?" „Angeblich hat sie sich plötzlich in Luft aufgelöst... Also, Sie haben nichts gesehen?" „Nein, Detektive. Gar nichts." Detektive Brown notierte sich alles, schenkte ihm noch ein Lächeln und verschwand schließlich wieder. Jamie seufzte laut und schloss wieder die Augen. Er wollte nur noch schlafen...

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