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Der Anwalt...

Hannah hatte gerade den Buchladen betreten, als ihr Handy klingelte. „Echt mieses Timing", knurrte sie und stellte ihre Tasche ab, während ihre eine Hand nach dem vibrierenden Gegenstand suchte. „Na deine Begrüßung war auch mal besser", erwiderte Jenny neckend. Gewohnheitsgemäß war sie schon zwei Stunden früher im Laden, als ihre Kollegin. „Nicht du." Hannah ergriff das Handy und runzelte die Stirn. Normalerweise ging sie bei Unbekannten Nummern nicht ran, aber etwas sagte ihr das sie es dieses Mal tun sollte. „Hallo?" Auf der anderen Seite der Leitung ertönte eine männliche Stimme. „Guten Tag, spreche ich bin Hannah Stone, dem Vormund von Jamie Stone?" „J–Ja", erwiderte sie verwirrt. Ihr wurde übel, als der Mann weitersprach. „Polizeirevier Manhatten, New York City. Wir haben Ihren Bruder auf dem Revier sitzen." „Was? Wieso?" Hannahs Augen weiteten sich, während Jenny ihr einen verwirrten Blick zuwarf. „Er wird einer schweren Straftat beschuldigt." „Okay..." Sie fuhr sich durchs Haar. „Können Sie mir die Adresse des Reviers nennen? Ich komme sofort!" 

***

Das traurigste war, das es Jamie bekannt vor kam. Er war die durchdringenden Blicke der Beamten gewöhnt, so wie das stetige Tippen am Computer wenn sie seine Aussage aufnahmen. Und plötzlich fühlte er sich zurückversetzt zu jenem Tag, als er wegen Diebstahls beschuldigt wurde. Hannahs Vater, welcher als Anwalt tätig war, hatte ihn damals relative unbeschadet aus der Sache heraus geritten. Doch jetzt...? „Mister Stone..." Die Stimme des Detektives kam ihm bekannt vor. Er drehte den Kopf und blickte in Browns ebenmäßiges Gesicht. Sie schloss eine Akte und betrachtete ihn von oben bis unten. „So schnell sieht man sich wieder, nicht wahr?" Jamie sagte nichts und Widerstand dem Drang, den Blick zu Boden zu senken. „Ich nehme an, Sie wissen warum Sie hier sind?" In ihrer Stimme schwang Verachtung mit, doch er schüttelte nur den Kopf. Ihre Augen funkelten. „Sie sind Beschuldigter des Mordes an Nicholas Johnson. Er wurde heute Morgen tot in seiner Wohnung aufgefunden. Haben Sie dazu irgendwas zu sagen?" Jamie spürte wie sein Herz einen Aussätzer machte. Die Übelkeit stieg wieder in ihm hoch, während er ihren Blick suchte. „Aber...", flüsterte er ungläubig. „Das–Das war doch nur... ein Traum..." Es konnte nicht wahr sein, es durfte nicht! Brown baute sich vor ihm auf. „Ich weiß nicht, ob Sie zwischen Traum und Realität unterscheiden können, aber wir haben Beweise, Mister Stone, knallharte Beweise!" In diesen Moment ging die Tür auf und eine vollkommen abgehetzte Hannah stand im Raum. „Du sagst gar nichts mehr, Jamie", warf sie ein und funkelte den Detektive an. „Er ist Minderjährig und Sie behandeln ihn wie einen Schwerverbrecher! Warum haben Sie mit der Befragung nicht auf mich gewartet? Haben Sie ihn aufgeklärt, dass er das Recht hat zu schweigen?" Ihre autoritäre Stimme verriet, dass sie später mal Anwältin werden würde. Detektive Brown erwiderte ihren Blick eisig. „Er muss überhaupt keine Aussage mehr machen." „Ah ja, ich hörte ja, dass sie ‚knallharte Beweise' hätten, so wie es absolut jeder im Revier gehört hat", konterte sie und warf Jamie einen schnellen Blick zu. Dieser lehnte sich in seinem Stuhl zurück, einen unsichtbaren Punkt vor sich fixierend. Alle Geräusche schienen zu verschwimmen. ‚Aber es kann doch nur ein Traum gewesen sein! Ich war heute Nacht in meinem Bett, ich...' Plötzlich schlich sich ein fürchterlicher Gedanke bei ihm ein. Ein Gedanke der in ihm alles hoch kommen ließ, was in seinem eigentlich leeren Magen noch lag. ‚Nein, unmöglich.' „Was sind das denn für Beweise?", hörte er Hannah fauchen, doch es war ihm im Moment egal. Ihm war gerade alles egal, nur diese eine Sache durfte... durfte einfach nicht wahr sein, KONNTE nicht wahr sein! „Seine Fingerabdrücke waren auf der Tatwaffe, welche im Körper des Opfers gelassen wurde. Außerdem habe ich ihn persönlich ein paar Stunden zuvor vor genau dem Haus angetroffen." Hannah warf ihrem Stiefbruder einen überraschten Blick zu. Er hatte ihr von dem Vorfall mit der Riesenschlange nichts erzählt. Was hätte es auch genützt, sie hätte sich nur Sorgen gemacht. Doch das dieser Johnson genau in der Straße ermordet wurde, in der Jamie ein paar Stunden zu vor gesessen hatte, trug einen gewaltigen Teil zu seinen Bauchschmerzen bei. Plötzlich war ihm, als würden tausende Augenpaare auf ihm liegen. ‚Wie hat er das herausgefunden? Wie hat er mich gefunden?' Die Übelkeit suchte sich ihren Weg und ihm schwindelte leicht. „Hören Sie", knurrte der Detektive nun, da sich Hannah anscheinend in Rage geredet hatte. „Sie haben das Recht einen Anwalt einzuschalten oder ihn jetzt hier zur Wache zu bestellen, aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass ihr Bruder, ob minderjährig oder nicht, in Untersuchungshaft kommen wird." Hannah fuhr sich durch das rötliche Haar. „Ist das wirklich nötig? Ich schwöre Ihnen, Jamie ist der liebste Junge der ganzen Welt! Niemals würde einem Menschen so etwas antun." Brown verschränkte die Arme vor dem Körper. „Es tut mir leid, aber es besteht Fluchtgefahr. Das hier ist nicht wie einer seiner vergangenen, kleineren Delikte..." Dabei spürte Jamie ihren Blick auf sich. „...sondern ein Mord. Die Staatsanwaltschaft wird in jedem Fall einbezogen und es wird zu einer Verhandlung kommen." „Wann soll denn der Tatzeitpunkt gewesen sein?" Hannah schien sich an alles Klammern zu wollen, was die Unschuld ihres Stiefbruders beweisen könnte. „Wissen wir noch nicht genau, aber es war spät in der Vorletzten Nacht." „Na gut", erwiderte Hannah schnell. „Da war Jamie Zuhause und hat geschlafen!" Brown runzelte die Stirn, bevor sie fragte: „Haben Sie ihn denn schlafen sehen?" Kurz stockte Hannah der Atem. Sie suchte Jamies Blick, doch dieser wagte nicht sich zu bewegen. Die Erkenntnis das es tatsächlich kein Traum gewesen war, ER ihn getötet hatte, ließ ihn erschaudern. „Nein...", gab Hannah schließlich zu. „Aber wir wohnen im fünften Stock und die Haustür hätte ich definitiv gehört, also..." Doch Detektive Browns Gesichtsausdruck nach zu urteilen, reichte das alle mal nicht. Diese wandte sich kopfschüttelnd dem Beschuldigten zu und sah ihn ernst an. „Ein Geständnis könnte sich strafmildernd auswirken, also überleg es dir." Hannah machte kurz den Mund auf um wahrscheinlich zu widersprechen, wusste jedoch nicht was sie sagen sollte. Kurz herrschte eine unheimliche Stille im Raum, von der Jamie jedoch nichts mitbekam. Er fühlte sich wie taub, während das Entsetzen ihm weiter den Rücken herab kroch, ihm die Luft zum Atmen nahm. Langsam drehte er Hannah den Kopf zu und sah in ihr plötzlich seine Mutter, welche ihm damals zur Seite gestanden hatte. Damals, als sie ihn eingesperrt hatten, als er endlich nicht mehr sein Leben einnahm. Als er keine Gefahr mehr darstellte. Und nun... Es war wie ein Albtraum, in den er nun zurückgerissen wurde. Detektive Brown schien immer noch auf eine Aussage zu warten, doch Jamie war es egal. „Er ist wieder da", hauchte er leise. Aus Hannahs Zügen spiegelte sich sein eigenes Entsetzen wieder. Brown runzelte die Stirn. „Wer ist wieder da?" „Ich." Bei der Stimme fuhren sie alle zusammen. Niemand hatte das Öffnen der Tür bemerkt, genauso wenig wie den Mann, welcher nun herein lugte. Seine Augen waren so dunkel wie sein strubbeliges Haar, was gar nicht zu dem schicken Anzug passte, mit dem er auftrat. Eine Krawatte schmückte seinen Kragen, während er mit einem freundlichen Lächeln eintrat. „Verzeihen Sie die Verspätung, der New Yoker Verkehr ist furchtbar." Er ergriff Hannahs Hand und schüttelte sie, als würden sie sich schon lange kennen. Dabei fielen Jamie die Lederhandschuhe ins Auge, welche die bräunliche Haut des Mannes beinahe komplett verdeckte. Hannah sah ihn verwirrt an, während Brown meinte: „Entschuldigung, wer sind Sie?" „White mein Name", erwiderte dieser. „Ich bin der Anwalt der Familie Stone. Und ich bin doch sehr überrascht, das Sie mit der Befragung nicht auf mich gewartet haben, Detektive... Brown?" Er deutete mit einem Nicken auf ihre Marke. Brown erwiderte seinen Blick eisig. „Es handelt sich um ein schweres Vergehen, Herr Anwalt. Ihr Mandant..." White hob eine Hand und unterbrach sie damit. „Ich weiß. Und deswegen würde ich gerne mit meinem Mandanten allein reden. Wenn Sie so freundlich wären?" Kurz wollte der Detektive widersprechen, schien es sich jedoch anders zu überlegen und verließ den Befragungsraum. Als die Tür hinter ihr zufiel, drehte sich Hannah zu Mister White um. „Okay, was soll das? Wer sind Sie?" Ihre Augen funkelten trotz dessen, dass der Mann ihr gerade sehr hilfsbereit war. Jamie betrachtete ihn. Etwas an ihm kam ihm bekannt vor. Diese dunklen Augen hatte er schon mal gesehen. White hob beschwichtigend beide Hände. „Ich wurde von der Schule informiert, Miss Stone. Ich möchte Ihnen helfen..." „Sie waren heute in der Schule." Jamie wusste erst als sich beide zu ihm umdrehten, dass er diesen Gedanken laut ausgesprochen hatte. Whites dunkle Augen fixierten ihn überrascht und doch anerkennend. Hannah hingegen stand die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. „Sie haben mit Miss Doll geredet, am Tor. Aber irgendwie..." Jamie suchte nach den richtigen Worten. „Irgendwie war es... seltsam, als wenn..." „Als wenn etwas deine Sinne täuschen würde?", grinste White. Jamie nickte langsam. Hannahs Augen begannen zu blitzen, als sie sich schützend vor ihren Stiefbruder stellte. „Ich weiß, wer Sie sind! Sie sind ein Spion der Mystics." Kurz herrschte Stille in dem Raum. ‚Mystics?' Jamie konnte mit dem Wort nichts anfangen. White warf kurz einen Blick zu dem Einwegspiegel, als würde er jemanden dahinter ein Zeichen geben wollen. Dann nahm er sich den zweiten Stuhl und bedeutete Hannah, sich zu setzen. „Bitte, Miss Stonewatch." Beide zuckten zusammen. Jamies Kiefer klappte herunter, denn eigentlich war ihr richtiger Nachname in „Stone" geändert worden, von ihren Eltern. ‚Woher weiß er...?' Hannah zögerte, schien jedoch zu verstehen, das sie so nicht weiterkommen würden. Als sie sich gesetzt hatte, erzählte Mister White: „Ganz recht, ich bin ein Mystic. Aber als Spion würde ich mich jetzt nicht betiteln." Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Ich bin hier wegen dem Jungen Jamie. Und anscheinend bin ich im richtigen Moment gekommen..." Jamie schluckte als die Aufmerksamkeit des Mannes auf ihm lag. Auch wenn er freundlich zu sein schien, beschlich sich ein ungutes Gefühl bei seinem Anblick. Als wäre er nur eine Puppe. Eine sich bewegende, lebendige Puppe, etwas was nicht existieren durfte. „Sie nehmen Jamie nicht mit", fauchte Hannah entschieden. White seufzte leise. „Bedaure, Miss Stonewatch, aber ich habe keine Wahl. Und Sie auch nicht, wenn man die heikle Situation betrachtet in der Ihr Bruder ist." „Ich–Ich habe ihn nicht umgebracht", flüsterte Jamie schnell. „Ich war das nicht! Ganz ehrlich, es war..." Die Worte blieben ihm im Hals stecken. Plötzlich fühlte er sich wie in Hapers Büro, wo er sich die Sorgen von der Seele reden konnte, und doch lügen musste. Niemand würde verstehen, niemand würde ihm glauben. Man würde ihn für verrückt erklären und ihn wieder einsperren. Jamie erschauderte bei der Erinnerung an den langen Korridor aus seinen Träumen. „Ich weiß, Jamie", erwiderte White jedoch ruhig. „Ich weiß auch, wer es war und warum du es der Polizei nicht erklären kannst. Du dachtest wahrscheinlich es wäre nur ein Traum gewesen, nicht wahr?" Er spielte auf Johnsons Ermordung an, was Jamie mit einem Nicken bestätigte. „Eine Verbindung, wahrscheinlich telepathischer Herkunft. Das gab es früher schon, als die Schatten noch nicht gejagt wurden." Jamie schnappte nach Luft. „Sie wissen–" „Ja, ich weiß, was du bist, Jungchen. Aber anscheinend weißt du es nicht. Nicht direkt..." Dabei sah White wieder zu Hannah. Diese kaute auf ihrer Unterlippe herum. Anscheinend war ihr etwas unangenehm. „Schattenmagier? Bitte was... Wer sind die Mystics?" „Menschen mit angeborenen Soul–Kräften. Sie werden auch als ‚mystisch' bezeichnet. Etwas zu dramatisch, wenn ihr mich fragt. Du, Jungchen, bist ein Schattenmagier. Dein Schatten hat diesen Mord begangen, daher auch der Traum." Jamie konnte beinahe nicht glauben, was er da hörte. Nicht nur, dass es jemanden gab der von ihm – dem Schatten, seinem Schatten – wusste, sondern das er damit auch nicht allein war. Das er nicht der einzige war, mit den Fähigkeiten Dinge erscheinen zu lassen. ‚Schattenmagier', dachte er stirnrunzelnd. Als sein Blick zu Hannah flackerte, sah er dort jedoch keine Überraschung. Bedauern. Sie bereute etwas... Ein dumpfes Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Als sich die Tür öffnete, erwartete er Detektive Brown, doch stattdessen waren dort zwei andere Polizisten. Ein junger Mann und eine etwas älter aussehende Frau. Beide trugen Marken. Mister White nickte ihnen zu und murmelte an Hannah gewandt: „Es tut mir leid, aber wir müssen ihn jetzt mitnehmen. Das ist das beste für ihn und uns alle, Okay?" Hannah hob den Kopf, ihre Augen funkelten wieder entschlossen. „Ich komme mit!" White schien kurz zu zögern. Jamie sah zu den Polizisten, welche ihn betrachteten und leise miteinander flüsterten. Ihm war, als würde alles so schnell gehen. Normalerweise kam ihm die Welt wie in Zeitlupe vor, doch nun... „Es ist mir egal, ob ich normal bin, oder nicht! Ich bin nicht nur Jamies Vormund, ich bin seine Schwester." Sie hielt Whites Blick stand. Dieser betrachtete sie für eine halbe Minute ungefähr, dann nickte er den beiden Polizisten zu. „Ist Gut. Dann auf zur Kolonie." Jamie machte den Mund auf, doch ihm fielen keine Worte ein. Die Fragen schwirrten gerade zu in seinem Kopf und doch war seine Kehle wie zugeschnürt. Doch die Gewissheit, das sich nun alles ändern würde, blieb hartnäckig an ihm kleben.

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