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- Hässliche Ansichtssache -

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde aber... Englisch war supi. Adrael hatte gefehlt und Mr Lavrence ist wohl überraschend krank geworden, weswegen der gesamte Kurs sich leise ohne Aufsicht unterhielt und die freie Zeit genoss. Als ich in den Raum hereingegangen bin, hatten sich sofort alle erschrocken nach mir umgedreht, wahrscheinlich in der Vermutung, dass ich ein anderer Lehrer oder doch noch Mr Lavrence selber sein könnte.

Die Gesichter waren zum schießen komisch und entschädigten den Stress von heute Morgen binnen weniger Sekunden.

Ian, die treue Seele, machte mir sofort zum Verstehen, dass ich mich neben ihn setzen konnte, worauf ich zu ihm ging. Mein Platz war eh von irgendeinem anderen Mädchen besetzt und seltsamerweise hatte ich Lust auf Ian's Gesellschaft, der mir gleich von seinem gestrigen Tag erzählte. Seine jüngere Schwester hat wohl bald Geburtstag und gestern wollte er nun unbedingt deswegen eine Torte gebacken, die, als ich das Foto betrachtete, das er von ihr gemacht hatte, etwas schief geworden war und das Einhorn aus modellierten Marzipan ähnelte mehr einem Schwein. Trotzdem klopfte ich ihm stolz auf die Schulter.

Meine Torte hätte noch schlimmer ausgesehen.

Ungewöhnlich gut gelaunt tappelte ich dann gegen den Schülerstrom zum Matheraum. Dort traf ich auf Leandro, der mich genauso freundlich begrüßte und meine Flucht von gestern, genauso wie Ian anscheinend auch, vergessen oder auch einfach nur verdrängt hatte und sich relativ normal zu mir verhielt.

In der Frühstückspause versuchte ich schließlich Liv in der Bibliothek zu beruhigen, die wegen ihrem anstehenden Vortrag in der nächsten Stunde fast kollabierte. Mit einigen Aufmunterungen meinerseits konnte ich sie wieder etwas auf den normalen Puls herunterkriegen, um dann aber gleich wieder mit dem Klingelzeichen zu Französisch zu sprinten. Leider fehlte Adam nicht und warf mir beim Hereintreten in den Raum ein hinterlistiges Grinsen zu.

Arsch.

Physik verbrachte ich dösend auf meinen Platz in der Ecke und übertrug hin und wieder die Aufzeichnungen unserer Lehrerin. Trotzdem war ich hier wieder total glücklich, weil der Kurs fast nur aus Mädchen bestand und unserer einziger Typ Sam war. Keiner von der Clique und deshalb auch keine verachtende Blicke der anderen auf mich.

In der Mittagspause erfuhr ich von Liv, dass sie eine 1+ bekommen hatte, eine andere Note hatte ich ehrlich gesagt auch nicht erwartet, schleppte mich dann wieder zu Physik, um danach zu den Kunsträumen zu schlürfen. Gott sei Dank war wieder keine Spur weit und breit von Adrael und Adrian.

Jetzt saß ich jedenfalls an meinem Tisch, vor mir ein bemaltes Blatt Papier, um mich herum eine müde Menge an Schülern und zählte die Spatzen, die auf dem einen langen Ast vor unseren Fenstern herumhüpften.

"Meine Fresse, sieht das hässlich aus."

Langsam drehte ich meinen Kopf in die Richtung, aus der die tiefe Stimme kam und entdeckte Adam, der neben mir stand, in der rechten Hand eine bunte Mischpalette, in der linken einen Monsterpinsel und mit gerümpfter Nase abfällig mein gemaltes Bild analysierte. 

"Was soll das eigentlich sein? Eine Giraffe mit einem zu langen Hals oder ein Elefant mit einem Diätvorsatz und einem XXL - Rüssel?", fragte er weiter abgeneigt.

Gereizt kniff ich meine Augen zusammen. "Das soll ein Kürbis sein, du Spast. Siehst du hier irgendwo Augen?"

"Pff, bei dir kann man gar nichts erkennen, das ist das Problem", sagte Adam höhnisch. Er nickte zum oberen Teil des Bildes. "Und was ist das? Der Stiel? Denkst du nicht, der ist etwas zu lang geworden?"

"Das ist eine reine Sache der Interpretation", giftete ich ihn an und säuberte aggressiv meinen Pinsel, in dem ich ihn viel zu fest gegen den Boden von meinem Wasserglass haute.

Er schnaubte nur. "Aber sicher doch."

Um mich nicht weiter über ihn aufzuregen und ihm gar nicht erst den Gefallen zum Weiterprovozieren zu geben, drehte ich mich wütend von ihm weg und tupfte meinen Pinsel in der orangen Farbe ein.

"Es sieht trotzdem immer noch hässlich aus, an dem Bild kannst du nichts mehr retten."

Ich hasse ihn. Er gesellt sich mit Adrael schon echt auf der gleichen Stufe in Sachen Freundlichkeit.

Widerwillig drehte ich mich wieder zu ihm hin. "Du bist auch gleich hässlich, wenn du mein Bild weiter heruntermachst, du Spacko."

Er hob einen Mundwinkel an. "Habe ich das gerade ich richtig verstanden? Hast du mich gerade indirekt als heiß bezeichnet? Ich wusste es, Cassandra. Dein Herz schlägt nur für mich. Jetzt kann das Drama ja beginnen", lachte er hämisch los.

Aus den Augenwinkeln registrierte ich, wie wir schon wieder zum Mittelpunkt des Unterrichts geworden waren.

Nicht schon wieder. Wo war nur die Lehrerin? Sie war doch eben gerade noch da! Immer, wenn man die mal brauchte, schienen die Lehrer vom Erdboden verschluckt.

"Ja klar", ging ich also auf seine Aussage ein. "Mein Herz blutet schon vor Eifersucht, weil du mich nicht beachtest, sondern lieber mit anderen Mädchen herummachst. Es ist so schlimm, dass ich jede Nacht in dieser Woche von dir träumen musste und meine hässlichen Skizzen nur aus deinem makellosen Gesicht bestehen, sowie ich Gedichte schreibe, in der Hoffnung, dass du meine Gefühle für dich endlich verstehst", erklärte ich ihm mit gespielt ernster Miene.

Wohl etwas erstaunt über meine Antworten lächelte er plötzlich. "Soso. Na wenn ich das jemanden anderen erzähle, was du so von mir hältst, wird mir derjenige vor Eifersucht den Hals umdrehen."

"Aber klar", meinte ich nur, während ich unserem Blickkontakt standhielt. "Es muss ja Drama geben, stimmts?"

Er schnalzte leise mit der Zunge. "Du hast es erfasst."

"Adam, kommst du jetzt mal wieder zurück?" Ace stand neben ihn, in etwa die gleiche Ausstattung in den Händen wie Adam und guckte ihn drohend an.

Ja, genau! Zeig es ihm! Hol ihn von mir weg! Prügel mit deinen Pinseln auf ihn ein, klatsch ihm die bunte Mischpalette ins Gesicht! Ich unterstütze dich, egal, wie es ausgeht, Ace, wirklich, vertrau mir!

Beide bekamen natürlich von meinen wilden Anfeuerungen nichts mit, aber Adam schien wohl allerdings langsam zu verstehen, dass Ace ihn von mir wegbringen wollte.

Entgegen aller Erwartungen nickte er. "Jup. Ich muss nur nochmal was erledigen."

Innerhalb von einer Sekunde kam ein neuer dunkellilaner Farbtupfer auf den Stiel von meinem Kunstwerk an Kürbis und ein oranger Tupfer an seiner Wange.

"Toll, jetzt habt ihr euch gegenseitig Autogramme gegeben und wir können nun wieder los." Ace schüttelte sichtlich genervt den Kopf und zog Adam letztendlich bestimmend von meinem Platz weg. 

Sauer schaute ich das versaute Bild an, in das ich so viel Arbeit hereingesteckt hatte und mit dem ich, trotz meiner unterirdischen Malkünsten, echt zufrieden gewesen war.

Jetzt hatte dieser bescheuerter Kürbis wirklich ein Auge.

Ich sah wütend über meine Schulter zu Adam, der mich nun wieder gekonnt ignorierte und wie Luft behandelte.

Wenn es nach seinen Interpretationsvorraussetzungen ging, dann war er eindeutig im Charakter auch hässlich. Definitiv eine hässliche Ansichtssache, da gibt es keine Argumente gegen. Hundertprozentig.

Nächstes Kapitel wird spannender.

Wer mag denn so den netten Adam? Am Anfang dieser Story war er ja für die meisten ziemlich unsympatisch. Verstehe ich total. Auch jetzt.

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