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- Eine Möglichkeit -

Wie ferngesteuert trottete ich gähnend zum Kühlschrank, holte aus ihm die Milch heraus, in der Hoffnung, Jona hatte nicht schon vorher so daraus getrunken, und goss mir einen kleinen Teil in die kleine grüne zerkratzte Schüssel. Dann griff ich ebenso unglaublich schnell nach den ranzigen bunten Lieblingseinhorncornflakes von Jona und schüttete mir eine Menge in die Milch.

Also eigentlich meinte ich mit einer Menge und mit der Milch, dass diese Schüssel zehn Prozent flüssigen Anteil hatte und der Rest aus Cornflakes bestand.

Sozusagen nicht Milch mit Cornflakes, sondern Cornflakes mit Milch.

Erneut gähnend, mein Kiefer knackte dabei merkwürdig, öffnete ich das Schubfach mit dem Besteck - zumindestens wollte ich es öffnen, stattdessen aber hielt ich die Front von der Schublade plus Griff in der Hand. Der Restbestand vom Schubfach mit dem Boden und seinen niedrigen Wänden befand sich noch immer dort, wo es vorher auch schon war.

"Ach scheisse", zischte ich. 

Laut klappernd legte ich die Front auf den schmalen Esstisch neben mir ab, den ich mindestens genauso so sehr hasste wie dieses hässliche Schubfach, weil ich mindestens einmal am Tag mit der Hüfte gegen die spitze Ecke lief.

Das Parkett knarrte, was so viel hieß, dass jemand den Flur entlang lief und wenig später stand meine Tante in der Küche.

"Guten Morgen, Sonnenschein."

Als ich mich zu ihr umdrehte und ihr breites strahlendes Grinsen sah, das auf ihrem Gesicht förmlich festgetackert war, fragte ich mich zum wiederholtenmal in den vielen Jahren, in denen ich hier schon wohnte, wie sie bitte an jeden Montag so gute Laune haben konnte.

Ich konnte das einfach nicht verstehen.

Deshalb rang ich mich auch nur zu einem schwachen Lächeln ab, wahrscheinlich glich es eher einer Grimasse. "Morgen", begrüßte ich sie knapp.

Ihre grauen Augen, die Jona eins zu eins von ihr vererbt bekommen hat, wanderten zu dem kaputten Schubfach herüber. "Oh, ist es schon wieder kaputt? Ich habe es doch erst gestern geklebt", meinte sie irritiert.

"Ja", machte ich nur. 

Mehr fiel mir dazu nichts ein, da unsere Schubfächer, als wäre alles zeitlich vorprogrammiert, nacheinander kaputt gingen und wir sie dann wieder flickten. Die Besteckschublade war nun schon zum fünften Mal fast auseinandergefallen.

"Ich kümmere mich später darum." Schnell trank sie noch einen Schluck von ihrer dampfenden Tasse, höchstwahrscheinlich mit koffeinfreien Kaffee gefüllt und trat dann lächelnd auf mich zu, um mich kurz zu umarmen. Ihr vertrauter Parfumduft nach Vanille und etwas anderes stieg mir in die Nase. 

Fest drückte ich sie ebenfallls an mir.

Ich liebte meine Tante über alles, sie war mir sogar schon wichtiger als meine Mutter geworden. Oder mein Vater. Beide waren nie da, wussten nichtmal banale Sachen wie zum Beispiel meine Lieblingsfarbe oder die Fächer, in denen ich gut war. Wenn ich meine Tante danach ausfragen würde, könnte sie alles haargenau beantworten, selbst wenn sie oft arbeiten musste. Und auch Jona, der ja auch mehr oder weniger fast ein Bruder für mich ist, kennt leider schon fast zu viele Details über mich, aber... das machte doch eine Familie aus.

Genaugenommen hatte ich wirklich meine Familie hier bei mir und meine Erzeuger waren irgendwo eben unterwegs.

"Viel Spaß heute in der Schule, Süße", sie zwinkerte mir zu. "Ich bin heute erst wieder spät Zuhause, aber ich will trotzdem alles von deinem Date heute mit Adrian wissen", fügte sie schmunzelnd hinzu.

Beinahe hätte ich genervt aufgestöhnt. "Das ist kein Date", sagte ich etwas verlegen.

Sie hatte gestern mehr oder weniger mitbekommen, dass ich heute etwas anderes vorhatte. Eigentlich wäre das nie herausgekommen, aber dank Jona's zahlreichen Andeutungen am Abendbrotstisch musste ich wohl oder übel mit der Sprache herausrücken. Auch wenn sie längst noch nicht weiß, was ich vor diesen Vortrag mit den ganzen Jungs schon erlebt hatte.

"Wie du meinst", gluckste sie. "Nenn es so wie du willst. Aber hab Spaß - und hör immer auf dein Herz", belehrte sie mich und guckte mich sanft an.

Ich lächelte diesmal breit zurück. "Klar, mache ich." Amüsiert schaute ich zu, wie sie in ihrer karierten Hose und der weißen Bluse wieder kurz anm Türrahmen lehnte und gleichzeitig nach ihrer kleinen schwarzen Handtasche, die über einen Stuhl hang, griff, ihre weißblonden glatten Haare fielen ihr kurz ins Gesicht.

"Hi, Mom." Jona quetschte sich an ihr vorbei.

"Hi, Schatz", begrüßte sie ihn fröhlich. "Dir wünsche ich auch viel Spaß heute. Und sei diesmal bei deinen Vorlesungen pünktlich."

Jona verdrehte kaum wahrnehmbar genervt die Augen, grinste jedoch vor sich hin. "Klar, Mom. Ach und", er musterte kurz ihr Outfit. "Ist das unser alter Vorhang, den du zu einer Hose genäht hast?"

Stolz klopfte sie sich auf den Stoff. "Richtig. Aber nun muss ich los. Bis nachher, ihr beiden."

Die restliche Morgenroutine verlief wie immer. Reichlich viel Stress, die Frage, welche Sachen heute am besten zu tragen sind und dieses gewisse Trödeln. Neu hinzu kam aber dieses ungewohnte flaue Gefühl, das ständig in mir aufkeimte, wenn ich daran dachte, was heute so bevorstand.

Viel zu schnell verging die Zeit und schließlich stand ich, nachdem Jona mir noch zahlreich betont gesagt hatte, ich sollte auf mich aufpassen, vor unseren Wohnblock und sah Adrian's grauen Audi vorfahren. Gleich darauf wurde auch schon die Scheibe heruntergelassen.

"Hey, Cassie", grinste er, ein Rapsong plärrte im Hintergrund vor sich hin. "Steig ein."

Ich machte die Beifahrertür auf und setzte mich herein, um sofort in seine glitzernden hellgrauen Augen mit dieser dunklen Umrandung zu sehen. "Hey, Adrian", ging ich auf seine Begrüßung von vorhin lächelnd ein.

Er guckte mich noch einen Augenblick länger als nötig an, bis er wieder den Wagen vollständig auf die Straße steuerte. "Na dann. Ich hoffe, wir überstehen den Schultag irgendwie. Du hast Biologie in der ersten Stunde mit mir, richtig?"

So ungefähr verliefen die Unterhaltungen während der Fahrt. Ein bisschen Smalltalk hier, ein bisschen Witzeln da. 

An der Schule angekommen parkten wir relativ am Ende vom Platz, da wir uns ein wenig bei der Fahrt Zeit gelassen und lieber glucksend die grimmigen Gesichter der vielen Geschäftsleuten in der Innenstadt kommentiert hatten. Trotzdem fiel aber genug anderen Schülern auf, wie ich mit Adrian aus dem Auto ausstieg und er auch noch einen Arm um meine Schultetn legte, während wir lachend zum Gebäude schlenderten. 

Die anderen Stunden und Pausen vergingen abnormal schnell. Glücklicherweise war Adrael nicht da, sodass mir weitere Konflikte ersparen blieben und der Rest der Clique verhielt sich so normal wie immer zu mir, keine Spur von Misstrauen. Selbst Leandro hatte sich wohl wieder unter Kontrolle. 

Obwohl alles so friedlich schien, hatte ich immer mehr das Gefühl, dass das hier nur alles die Ruhe vor dem Sturm war.

Ab und zu redete ich mal mit Liv, sonst schenkte mir Adrian ziemlich viel seine Aufmerksamkeit und die Zahl der eifersüchtigen Mädchen um mich herum wurde von Sekunde zu Sekunde höher.

Ich darf nie alleine hier herum laufen.

Leider brach ich diese, für mich offizielle, erst gerade aufgestellte Regel gleich, als ich in der letzten Mittagspause einen kurzen Abstecher zum Snackautomaten machte und gleich von mehreren Mädchen angehalten wurde. Alle waren mir relativ unbekannt. Doch, anstatt sie mir jetzt sagten, ich konnte mir Adrian schön abschminken und er ist für andere bestimmt, wollten sie etwas ganz anderes.

"Cassandra Steven, richtig?"

Verwirrt blinzelte ich zu der Schwarzhaarigen, die mich gerade angesprochen hatte. Eigentlich wollte ich mir doch nur einen Snickers holen und jetzt hatte ich wieder etwas Gesellschaft. "Ja?" Meine Antwort klang schon mehr nach einer Frage und selbst ich konnte deutlich heraushören, wie unsicher ich klang.

"Hey, es ist alles okay, wir wollten dir nur was sagen", beschwichtigte mich die Blondhaarige mit der dunkelroten, riesigen Nerdbrille, die ihr trotz des Modells extrem gut stand. 

"Und... uhm... was wollt ihr mir sagen?"

Beide Freundinnen tauschten untereinander kurz einen Blick aus, was mich gleich noch unruhiger werden ließ.

"Also", begann die Blondhaarige. "Du hast ja ziemlich viel mit den Fray Zwillingen zu tun und wir wollen dir da auch gar nichts einreden, nur eben vielleicht ein bisschen vorwarnen-"

Entnervt unterbrach die Andere sie. "Adrian ist nicht sauber, wenn du weißt, was ich meine. Pass besser bei ihm auf", flüsterte sie mit großen Augen und zusammengezogenen Augenbrauen. "Ihm ist nicht zu vertrauen."

Skeptisch runzelte ich nur die Stirn. "Und das wisst ihr woher?"

Die Blondhaarige räusperte sich etwas, ehe sie näher an mich herantritt. "Wir können dir nur die Erfahrungen von anderen sagen, die sie mit ihm hatten. Also pass einfach auf, ja?"

Und weg waren sie.

Seit dieser Pause grübelte ich nun schon die ganze letzte Stunde vor mich hin, ob mein anfängliches Misstrauen gegenüber Adrian nicht doch seine Gründe hatte und ich einfach instinktiv reagiert habe.

Es war klar, dass ich diese Aussage nicht einfach ignorieren werde.

Viele andere Menschen hatten jetzt schon verschiedene Andeutungen über ihn gemacht. Ob Ian, Adrael, Jona oder es jetzt diese Mädchen waren.

Es war genauso klar, dass ich mir langsam selber ein eigenes Bild über Adrian Fray machen sollte und das ging am besten, wenn ich ihn näher kennenlernte. 

Heute hatte ich ja die Möglichkeit dazu.

Langweiliges Überbrückungskapitel, I'm so sorry. Nächstes Kapitel wird spannender, denke ich.

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