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⫷ Kapitel 57: Bindungen ⫸

- Yuka -

Yuka spürte, wie ein Teil in ihm bereits starb, als Nao Nanouk mit sich schleifte, hinein in das Gerippe einer Herrscherresidenz, die nichts als Knochen ausspuckte. Das Treiben um ihn herum ging glatt an ihm vorbei, durchdrang ihn, ließ jedoch nichts als Leere zurück. Leere und Angst.

Er sah, wie sein Leben vor ihm davon eilte, wie sich sein Selbst einen Weg in die Freiheit suchte, Nanouk nach lief, um sie zu retten und sie an ihr Versprechen zu erinnern. Damit er das seine einlösen konnte. Doch er saß stocksteif auf seinem Stuhl und starrte auf den entstellten Urahn, müsste der Urahn sein, sollte derjenige sein, der durch ihre Hand ein Ende fand. Aber er war immer noch hier.

Er verspürte Erleichterung, als das Zittern durch die Welt fuhr, das ihrer aller Untergang einläutete. Und dann war alles aus. Die Lichter erloschen, als ein Riss durch jenen Ort fuhr, den er einst so verzweifelt auf Knien flehend betreten hatte. Mit der Stirn auf dem Boden, der so hell und fern war, wie die Sterne. Warm und kühl zugleich.

Er spürte, wie eine Erschütterung durch jeden einzelnen der Gäste fuhr, wie das entzückte Stöhnen um ihn herum in verzerrte Schreckenslaute umschlug und die Welt in Angst versank. Die beiden Welten flackerten, als Yuka spürte, wie sich eine Grabeskälte um sein Herz legte. Was auch immer Nanouk getan hatte, was Nao, oder Reiki getan hatte, entlud sich auf der gesamten Spitze des Berges als Wirbelsturm, der durch sämtliche Ebenen der Geister fuhr. Zwischen den Gästen erschienen dunkle Schatten, als würden sich die der Menschen selbstständig machen, warfen ihre Arme in die Höhe und flackerten im tanzenden Licht zwischen der Panik. Die Gäste stießen verängstigte Schreie aus, stolperten übereinander, um das Weite zu suchen und Yuka riss sich endlich von dem Opferstein los.

Er erblickte Adassett, der aufgesprungen war und für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Yuka erstarrte, als Adassett ihn das erste Mal ansah, nicht von Monster zu Monster, sondern von Junge zu Junge und er wunderte sich, ob dieses furchtbare, wehmütige Erkennen in Adassetts Augen bedeutete, dass sämtliche Geschichten hiermit ein Ende fanden.

Ob er in den wenigen Sekunden, die ihnen blieben, um Vergebung bat. Ob er verstand, was Nanouk ihm bedeutete. Ob Nanouk Recht behielt und Adassett kein einziges seiner fürchterlichen Worte je ernst gemeint hatte.

Doch was ihm schlussendlich das Herz brach, war das Verständnis und die Erinnerung in Adassetts Blick. Yuka konnte Chikuks aufgeregtes Lachen beinahe hören, als seine Freunde bei der Hütte vorbeikamen, um ihn zum Spielen mitzunehmen.

Adassetts breites Grinsen, als er Yuka, in dessen Armen kalter Reisig lag, das erste Mal in die Augen sah und wie er ihn mit einem diebischen Funkeln dazu aufforderte, mit ihnen zu kommen. Es hatte nach spätsommerlicher Kälte gerochen, nach kräftigem Harz und feuchter Erde. Selbst die Sümpfe hatten ihren strengen Geruch langsam dem Herbst übergeben und das Heidekraut strömte verblassende Süße durch die kühle Luft.

»Komm schon, es macht nichts, dass du noch klein bist.« Und aus Adassetts Mund hatte dies Trotz Yukas jungen Jahren weder spöttisch noch verurteilend erklungen. Doch Chikuk hatte für ihn geantwortet und Adassett nur mit den Schultern gezuckt. »Er kann nicht kämpfen.«

Yuka wunderte sich, ob das der Anfang gewesen war. Dass er nichts anderes als Adassetts Rücken erblicken würde, weil er stets andere für sich sprechen ließ. Weil er stets den Kopf senkte, den Blicken auswich und sich zusammen kauerte, während das Leben um ihn herum passierte.

Und auch dieses Mal reagierte Adassett bevor er es tat. Yuka zuckte zusammen, als er sich samt seiner Tafel in Schatten hüllte und verschwand. Das war der Moment, in dem Yuka selbst die blanke Angst packte. Wenn Adassett floh, wenn er verstand, was eben geschehen war, dann gab es hier nichts mehr für sie. Nur noch den Tod.

Yuka stieß seinen Stuhl zurück und blickte über die Schulter, doch Reiki war verschwunden. Stattdessen erkannte er Ayiela, die ihn über den Tumult hinweg anblickte. Seinen Mantel anblickte. Und als ihre saphirblauen Augen zu seinem Gesicht schnappten, erkannte er, was in ihrem Kopf vor sich ging. Sie würde ihn niemals gehen lassen und deswegen fing er endlich an zu laufen.

Yuka musste zurück zu Nanouk finden. Nach Wallheim durch die dunkle Treppe in den Bauch des Berges. Doch als er sich zwischen den Gästen hindurch drängte, in die andere Richtung floh, hin zu den hohen Fenstern hechtete, erkannte er aus den Augenwinkeln, wie sich Ayiela auf ihn stürzte. Wie sich ihr schwarzer Pelzmantel um sie schloss, ihre Gestalt bog und dehnte und keinen Moment später hetzte ihm Atashoq'siulliq hinterher.

Ayiela würde ihn nicht gehen lassen. Um keinen Preis der Welt. Yuka lachte beinahe über die Ironie ihrer Hingabe, ihres Verlangen nach ihm, wenn ihm nicht die Tränen bereits die Kehle zuschnürten. Wenn ihm nicht bereits die Lungen jeglichen Laut untersagten.

Er erreichte das Fenster und zog den Kopf ein, als er sich ohne Rücksicht gegen das Kristallglas schmetterte und durch den Regen aus Scherben hindurch tauchte, als wäre es ein Wasserfall.

Das harte Knirschen von Kiefern, die erfolglos hinter ihm in der Luft zusammenschlugen, verfolgte ihn durch den kurzen Moment der Trägheit, ehe sein Körper in den freien Fall überging. Er fühlte, wie er sich selbst dazu zwang in seinen Mantel einzutauchen, sich der Federn zu bedienen, die ihn aufs Neue retten sollten, wie seine Seele schrie, als seine Haut sich spannte und sein Geist in der Dichotomie seiner Beschaffenheit die Orientierung verlor.

Yuka stürzte aus dem Himmel, gewandet in den Körper, der ihm nicht gehörte und mit Kraft im Herzen, die ihn längst auffressen hätte müssen. Doch er war wieder frei, ungebunden und hatte ein Ziel.

Wäre da nicht Ayielas eiserner Überlebenswille. Eine harte Klaue traf seinen Flügel, riss an dem geborgten Fleisch und brachte ihn zum straucheln. Sein Flug kippte, als das massige Gewicht der Wölfin seinen Körper nach unten zog, stetig hinab. Er schlug nach ihr, trat mit den Krallen eines Wesens, das nie etwas mit Gewalt zu tun haben sollte, nach dem Gesicht der Wölfin und spürte, wie die Übelkeit drohte, ihm die Gestalt zu nehmen, sie ihm zu entreißen.

Ayiela knurrte und schlug nach seinem Gefieder, verbiss sich in seiner Brust und beendete seinen Flug noch ehe dieser begonnen hatte.

Sie stürzten als wild um sich schlagendes Bündel aus Federn und Fell, Klauen und Zähnen durch die Baumkronen der Fichten, die an der Palastmauer empor ragten, brachen Äste und Zweige in ihrem Sturz und schlugen hart im Tiefschnee auf, der vergangene Nacht noch auf die Welt gesunken war.

Yuka keuchte und wand sich aus Ayielas Biss, der so fest, so tief, so verzweifelt war, dass er den Schmerz in seinem eigenen Brustkorb erblühen fühlte. Er schlug ihr die Krallen und den Schnabel gegen die Ohren, den Hals, die Brust. Er wehrte sich, wie er sich noch nie zuvor gewehrt hatte, wie er es nie gelernt hatte. Mikkituq. Winzling, Schwächling, kannst nicht kämpfen, kannst nicht für dich einstehen.

Doch der Instinkt, der sich nach oben arbeitete war drängend, fordernd und endgültig. Er hätte Chikuk damals mit eben dieser Vehemenz verteidigen müssen, als die Wachen ihn fort zerrten. Hätte in diesem letzten, endgültigen Augenblick endlich seine Stimme finden und seinen Bruder retten müssen. Aber er war zu verängstigt, zu schwach, zu feige gewesen.

Die Möwe schlug heftig mit den Flügeln, stieß sich im tiefen Schnee von Stämmen und Knochen ab, versuchte zurück in die Lüfte zu steigen, doch die Federn ihres linken Flügels waren eine zusammengeklebte, blutige Unordnung, sodass Yuka es nicht schaffte sich selbst und seinen geborgten Körper vom Boden zu drücken.

Er kämpfte sich durch den Schnee, ignorierte die Gebeine seiner gefallenen Genossen und versuchte den Ekel zu unterdrücken der ihn befiel, als er durch den Blutwald humpelte, halb flog, halb stürzte, immer fort von der gierigen Wölfin und ihren unnachgiebigen Kiefern. Er erkannte Wallheim zwischen den Zweigen vor sich und hätte beinahe laut aufgeschluchzt, besäße er in diesem Körper die Fähigkeit dazu.

Die Tore waren nahe, greifbar nahe, als er schließlich nicht länger bleiben konnte, wie er war und sein Gefieder verblasste, sich seiner Kontrolle entzog, beinahe als strafe es ihn für seine blutige Tat.

Yuka stürzte und schlug hart mit dem Kinn im Schnee auf, als auch schon die schwarze Wölfin über ihm war. Ayielas Kiefer schnappten vor seinem Gesicht mit einem Knirschen zusammen, doch sie ließ ab von ihm, drückte ihm lediglich eine schwere Tatze auf die Brust und fletschte knurrend die Zähne.

Yuka hob beide Hände und ließ endlich zu, dass sich seine Wahrheit vor ihr in den Schnee ergoss. »Du kannst mich nicht anketten.«

Die Wölfin ließ die Zunge über ihre gefletschten Zähne gleiten und legte die Ohren mit einem tiefen Knurren an, doch als Yuka bloß schwer atmend zurück blickte, versiegte das Knurren.

Ayiela erschien über ihm, das schwarze Haar zerzaust und mit Blut auf dem Gesicht. »Ich brauche dich«, keuchte sie und ihre Finger klammerten sich fest an seinen Kragen, als sie sich daran hindern musste, auf ihn zu sacken. »Du darfst nicht gehen.«

Yuka stieß ein Lachen aus, welches hart und zynisch durch seine Tränen brach. »Du brauchst nicht mich«, sagte er. »Nur meinen Mantel. Nur Etamashuks Kraft, mehr nicht.«

Ayielas Brustkorb hob und senkte sich erratisch, als sie selbst mit ihren Gefühlen zu kämpfen hatte. »Ich lasse nicht zu, dass sie dich mir wegnimmt«, zischte sie atemlos. »Du warst alles, das ich hatte. Nanouk will dich mir wegnehmen, aber bei ihr gibt es nichts für dich, Yuka. Sie wird dich niemals lieben, weil du es nicht kannst.«

Yuka schüttelte den Kopf. »Und deswegen soll ich für dich sterben?«

Ayiela schloss die Augen und schluckte fest gegen die Tränen an. »Ich verdanke dir mein Leben«, presste sie hervor. »Doch du verdankst mir ebenso deines. Du wärst deinen Geschwistern gefolgt und freiwillig in den Tod gegangen! Ich habe dir alles gegeben, was du wolltest!«

Yuka schob seine Hände zwischen sie und wischte sich die Tränen vom Gesicht. »Und deswegen muss ich mein Leben jetzt für deines geben? Du hast mich in einen Käfig gesperrt.«

Ayiela zuckte vor ihm zurück und ließ Yuka endlich den Raum, um sich aufzurappeln. Seine Brust fühlte sich wund an, doch er ignorierte den Schmerz. »Du hast mir gegeben, was du dir für mich gewünscht hast. Jemanden, der vergisst, wer er ist und was er will, damit du ihn zur Seite schieben und über seine Verkommenheit urteilen kannst.« Ayiela schüttelte entsetzt den Kopf.

»Damit du am Ende«, schluchzte Yuka, obwohl ihm die Luft fehlte, »keine Schuld empfinden musst, wenn ich sterbe. Weil ein Mann wie ich es nicht anders verdient hat.«

Ayiela schüttelte weiterhin den Kopf. »Das ist nicht wahr.«

»Ich wollte niemals, dass du dich auf dieses furchtbare Spiel einlässt. Wir hätten weglaufen können, wir-«

»Hat Nanouk dich mit diesen Lügen gelockt?«, fuhr sie ihm dazwischen und der Zorn, welcher in ihren verweinten Augen funkelte, riss an Yuka. »Hat sie dir dein Seelenheil versprochen?«

»Sie gab mir zumindest einen Ausweg, um mein Versprechen einzulösen!«

Ayiela legte den Kopf in den Nacken und atmete heftig durch den Mund, um ihre Emotionen in den Griff zu bekommen. Sie schluchzte ein einziges Mal, ehe sie mit jener Resilienz aufstand, die Yuka stets an ihr bewundert hatte. Es gab nichts auf dieser Welt, nichts an diesem Palast, was ihr Einhalt gebieten würde, selbst ein Kindheitsfreund nicht, der durch sein eigenes Leben an sie gebunden war.

»Wenn du mich verlässt«, sagte Ayiela mit fester, voller Stimme und wischte sich die Tränen vom Gesicht, »werde ich sterben. Ich bin dir dankbar für alles, Yuka. Für alles, was du für mich getan hast, aber ich werde nicht zulassen, dass du mein Leben beendest.«

Yuka verkrampfte seine Finger in den blutigen Federn seines Mantels. »Ich wollte nie, dass du mich verlässt«, sagte er leise, weil die Wahrheit scharfkantig war und er fürchtete, sich daran zu schneiden, wenn er sie zu fest packte. »Ich habe dir alles geschenkt, was ich konnte. Alles gegeben, was ich geben konnte. Aber es war nie genug.«

Und obwohl es Yuka zerriss, zu verstehen, was Ayiela antrieb, gab es nichts, das er besser begriff als diesen rohen, verzweifelten Wunsch, das eigene Ende von sich zu weisen. Er wollte nicht sterben, nicht jetzt, als er endlich begonnen hatte zu leben, doch für ihn hatte es diese Möglichkeit nie gegeben. Er hatte sein Leben eingetauscht, nicht für Ayielas, sondern für das Etamashuk'siulliqs und niemand in dieser Welt konnte sein Ende aufhalten.

Von seiner geborgten Zeit war nichts mehr übrig und er hatte versagt. Weil er zu menschlich war.

Yuka öffnete den Federmantel und zog ihn sich von den Schultern. »Du kannst ihn haben. Es ist mein letztes Geschenk an dich.«

Ayielas Augen weiteten sich vor Ungläubigkeit, doch sie fragte bloß: »Woher weiß ich, dass er wirkt, wenn du ihn nicht führst? Ich habe Etamashuk'siulliq nicht selbst erbeutet.«

Yuka atmete gegen die Tränen an und reichte ihn ihr mit zitterndem Arm. »Weil Etamashuk'siulliq ihn mir geschenkt hat. Sich töten ließ, damit ich diejenige retten konnte, die mir die Welt bedeutet hat.«

»Du lügst«, sagte Ayiela defensiv und Yuka lächelte matt.

»Nimm ihn. Ich brauche ihn nicht mehr. Du weißt ja«, sagte er mit einem wehmütigen Grinsen, »ich war schon immer der stärkere von uns beiden.«

Ayiela stieß ein würgendes Schluchzen hervor und packte den blutbefleckten Mantel.

»Damit du lernen kannst, zu fliegen.«


- Nanouk -

Nanouk spürte als erstes die Wärme und dann die Strahlen der Sonne, wie sie durch die breiten Öffnungen im Fels fielen, vom schwarzen Gestein verschluckt wurden und vom weißen abprallten. Neben der Wärme gab es nichts. Keine Schmerzen, kein Gebrechen und am wichtigsten, keine Angst.

Nanouk wollte sich tiefer in den weichen Pelz kuscheln, der sie umfing, doch eine zarte Berührung in ihrem Gesicht hielt sie davon ab.

»Nanouk, wach auf. Bitte.«

Die Stimme war sanft und zeitlos, wie Wasser, welches still und gemächlich durch sein Bachbett floss, unbekümmert ob der Zeit, welche es durchlief, immer stet und ewiglich. Nanouk kannte diese Stimme, war ihr unzählige Male hinter den Sternen und im Diesseits begegnet, hatte sie zu aller erst über knisterndem Feuer vernommen und das letzte Mal, als sie der Blutverlust südwärts gedrückt hatte.

Und dann wachte Nanouk augenblicklich auf. Sie nahm verschwommen den Raum wahr, welcher ihr von Sina-wa gezeigt worden war, erkannte den weißen Altar, welcher umgeben von funkelnder Gischt regungslos unter Utaaki ruhte, doch tief im Gestein. Sie blinzelte und wurde sich des Schemens gewahr, der sich über sie beugte und ihr nun vorsichtig die blutverklebten Haare aus dem Gesicht strich.

»Reiki«, murmelte sie und setzte sich rasch auf. Ihr Herz machte einen gewaltigen Satz, als sie den Gestaltenwandler neben sich knien sah, kein Rot mehr in seinen Augen, da es nun nichts mehr zu verstecken galt. Und mit einem Mal erschien ihr Sina-wa'siulliq um so vieles unmenschlicher. Nanouk hatte Reiki schon immer als bizarr empfunden, so makellos und unberührt von der Zeit hatte er in den lebensfeindlichen Schneisen des Zittergebirges völlig fehl am Platz gewirkt. Doch nun huschte ihr Trotz Erleichterung ein kalter Schauer über das Rückgrat, als sie dem mächtigen Geist in die schwarzen Augen blickte. Er besaß keine Iris oder vielleicht war die Iris einfach ebenso bodenlos wie seine Pupille und Nanouk hielt unbewusst den Atem an.

Er sah das erste Mal aus wie ein ätherisches Wesen, bedrohlich obgleich seiner Vertrautheit. Seine Gesichtszüge waren eine Spur zu fein, zu scharf und obwohl Nanouk wusste, dass er ihr nicht schaden würde, sie unzählige Male vor dem Tode gerettet hatte, befiel sie ein tiefes Unbehagen, als sie die bodenlose Schwärze in seinen Augen an die Naos erinnerte.

»Wir müssen fort«, sprach Reiki schließlich und Nanouk packte seine Hand, die ihr die letzte Strähne aus der Stirn strich. Ein Kribbeln jagte ihr über die Kopfhaut, als sie seine Hand ein Stück von sich fort schob und kräftig schluckte.

»Wir können nicht fort«, sagte sie und blickte sich hektisch um. Sie erkannte zwei Torbögen in dem Raum, die sich beide nach oben wanden und Nanouk musste nicht raten, um zu erkennen, dass ein Weg an den Palast und der andere nach Wallheim führte. »Wie lange war ich bewusstlos?«, wollte sie eisig wissen und rappelte sich auf.

Sie erinnerte sich an den sengenden Schmerz, an die Kälte in ihrem Körper und das Gefühl des Ertrinkens, als Nao sie beinahe umgebracht hatte. An das plötzliche Schwinden sämtlicher Lichter als die Mauer zwischen dem Dies- und dem Jenseits zerflossen war und ihr einen Blick auf Naos wahre Gestalt ermöglicht hatte. Und Reiki hatte sie daran gehindert zu tun, was sie versprochen hatte zu tun.

»Nicht lange, kaum eine halbe Stunde«, antwortete Reiki und beäugte sie mit besorgtem Blick. »Nanouk, wir-«

»Wir«, schnitt sie ihm das Wort ab und fuhr sich durch die Haare, die unangenehm feucht waren. Sie ließ es bleiben, auf ihre Finger zu blicken und schluckte. »Du hast Nao entkommen lassen.«

Reikis überirdischer Mund verzog sich in eine scharfe, kalte Linie. »Du wolltest Nao töten, doch Nao ist bereits längst tot«, wandte er ein und hielt ihr eine Hand hin, als er merkte, wie unsicher Nanouk auf den Beinen war.

Doch sie ignorierte ihn. »Erklär mir das«, forderte sie und konnte die Unruhe nicht aus ihrer Stimme zwingen. In einer halben Stunde konnte alles mögliche schief gegangen sein. Was, wenn Nao Adassett oder Yuka verletzt hatte? Sie erinnerte sich an den letzten Befehl, den Nao gegenüber Reiki geäußert hatte und holte scharf Luft.

»Nein«, schüttelte Reiki rasch den Kopf und hob die Hände. »Nein du ... du hast mich befreit, ehe es dazu kam.«

Nanouk schluchzte einmal kurz auf und schloss die Augen, als ihre Beine vor Erleichterung weich wurden.

»Du hast mich befreit«, wiederholte Reiki sanft und griff vorsichtig nach ihren Händen. Sie ließ es zu und presste ihre zitternden Lippen aufeinander. »Ich konnte Naos Körper für einige Zeit binden, ihn in einen Scheintod versetzen, wenn du so willst. Aber der Bann hält nicht lange, denn ich bin weit jenseits dessen, was sich mit seiner Macht messen kann. Ich bin kein Ewiger.«

»Dann ist er immer noch-?«

Reiki nickte sanft. »Er wird nicht ewig schlafen, da seine Hülle keinerlei Macht mehr ausübt. Du kannst Nao nicht töten, alles, was ihn noch aufrecht hält, ist der Ewige in seinem Inneren. Und du kannst den Ewigen der Seele nicht töten, weil er an mich gebunden ist«, erklärte Reiki hastig.

»Aber ich habe dich frei gewunschen«, flüsterte Nanouk und Reiki lächelte wehmütig.

»Ein Wunsch, der im Rahmen meiner Macht liegt«, summte er sanft und ließ seine unmenschlich schwarzen Augen über ihr Antlitz schweifen. »Doch existieren zwei Eide. So wie ich an Nao gebunden war, so ist auch er an mich gebunden. Damit sein Körper nicht zerstört werden kann, selbst über den Tod seiner Seele hinaus. Denn geschieht dies, ehe er zurück in seine Heimat treten kann, würde er das Diesseits mit seiner Macht zerreißen.«

Nanouk erinnerte sich an den Moment, als sie im Geist des mächtigen Schneebären Nanuq festgesteckt war. Würde ein Ewiger in seiner reinen Gestalt auf Erden wandeln, zöge das kolossale Ausmaße mit sich, welche sämtliches Leben aufzuzehren vermochten.

»Er würde das Leben vollständig zerstören. Dich zerstören.«

Reiki nickte. »Halte dich an mir fest, ich bringe uns fort.«

Nanouk schüttelte heftig den Kopf. »Warte. Wir können nicht gehen. Wir müssen Adassett Bescheid geben, ich muss Yuka finden, um-«

»Nanouk«, unterbrach Reiki sanft doch bestimmend, »Adassett ist lange fort.«

»Was?« Nanouk blinzelte verständnislos. »Er wartet oben mit seinen Männern, vermutlich sucht er bereits nach Nao ...« Nanouk verstummte, als Reiki bloß langsam den Kopf schüttelte.

»Er ist weg. Samt seiner Männer. Er hat sie ins Gebirge gebracht, um sich vor Naos Zorn zu verstecken. Und ihm ist gut geraten, das zu tun.«

»Nein«, murmelte Nanouk und schüttelte den Kopf, um dem dumpfen Gefühl in ihrer Brust zu trotzen. »Er würde nicht ohne mich gehen.«

Reikis Mund formte sich zu einer harten Linie. »Hör zu. Er ging, weil es der einzige Weg ist. Weil Adassett pragmatisch denkt und immer auf den nächsten Morgen setzt. Bliebe er, würde Nao ihn sofort als Druckmittel missbrauchen.«

»Gegen dich oder mich?«

Reikis harter Gesichtsausdruck wurde eine Spur weicher, als er ihre schneidenden Worte vernahm und ein beinahe wehmütiges Lächeln zog an seinen Lippen. »Vermutlich für uns beide. Sei froh, dass er fort ist.«

Nanouk blickte ihn stumm zurück an. Reikis Worte machten Sinn, aber sie fühlte sich dennoch seltsam zurück gelassen. »Dann gehen wir jetzt zu Yuka«, krächzte sie, doch ehe sie sich auf den Weg machen konnte, fuhr ein Donnern durch den Berg.

Reiki blickte alarmiert auf und wandte sich zur Treppe um, welche hinauf in den Palast führte. Das Donnern wurde zu einem immer stärkeren Beben und dann hallte ein markerschütternder Schrei durch das unterirdische Gewölbe, brach an den rauen Wänden und fuhr Nanouk durch Mark und Bein. Mit Schreck erinnerte sie sich an das hohle Wimmern, welches sie vor wenigen Tagen am oberen Ende der Treppe nach Wallheim vernommen hatte.

»Was habt ihr mit Nao gemacht?«

Nanouk und Reiki fuhren beide herum, als Yuka ohne Vorwarnung am Ende der Treppe zu Wallheim ankam und sich schwer atmend gegen den feuchten Stein lehnte.

»Yuka!« Nanouk stürzte zu ihm und fasste seine Erscheinung ins Auge. Er sah furchtbar bleich aus, bleicher als sonst und seine schweißbenetzte Stirn zeugte von körperlicher Anstrengung, die Nanouk alarmiert mit etwas weitaus zehrenderem als dem Abstieg einer Treppe in Verbindung brachte. Er trug nicht mehr seinen weißen Federmantel, sondern einen schlichten, der seinen zitternden Körper bedeckte.

»Nao muss aufgewacht sein«, sagte Reiki. »Wir müssen gehen. Jetzt.«

Nanouk schüttelte den Kopf und suchte in Yukas Augen nach einer Antwort auf die stille, entsetzte Frage zwischen ihnen, doch stieß bloß auf ein wehmütiges Lächeln.

»Jetzt klingt ganz gut«, schnaufte er und sein blasser Blick glitt von Nanouk zu Reiki. »Ich denke, die Geschichte hinter eurer Zusammenkunft dürfte spannend sein. Langsam glaube ich«, keuchte Yuka und ein schelmisches Funkeln stahl sich in seinen Blick, »dass Nanouk sich sämtliche Junggesellen hier unter den Nagel reißt.«

Nanouk schüttelte den Kopf, als ein weiteres, gepeinigtes Heulen durch das Tosen des Meeres an den Klippen drang. »Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um zu scherzen!«

Yuka lächelte merkwürdig betroffen, wie Nanouk es nur dann von ihm gewohnt war, wenn er über einen prekären Umstand hinwegtäuschen wollte. »Später habe ich aber keine Zeit mehr dafür. Nanouk«, hauchte er und biss sich auf die blassen Lippen.

»Yuka ...«, setzte Reiki mit einer Resolution in der Stimme an, die Nanouks Alarmglocken schrillen ließen. Reikis Blick wanderte an Yukas Gestalt herab und Nanouk erkannte mit dumpfer Vorahnung, wie er seinen Mantel energischer um sich zusammenzog. »Wo ist Saghani?«

Yuka stieß ein Lachen aus und richtete sich ein Stück weit auf. »Oh, sie konnte nicht genug von mir bekommen.«

»Wo ist sie?«, wiederholte Nanouk.

»Nao wird nach uns suchen. Nanouk, bitte, lass uns gehen«, unterbrach Reiki und griff erneut nach ihrer Hand. »Wenn Nao-«

Das Grollen im Berg ließ den Boden erzittern und Nanouk wurde von den Beinen gefegt, als sich das Splittern von Gestein in den Vordergrund drängte. Yuka ging neben ihr zu Boden und Reiki wich ebenfalls zurück, als der steinerne Gang, welcher zum Palast führte, in einem Regen aus scharfen Gesteinsbrocken zerbarst.

»Wie kannst du es wagen!«, schallte Naos schmerzverzerrte Stimme durch das Sonnenlicht und Nanouk senkte die Arme, welche sie zum Schutz vors Gesicht gerissen hatte.

Sie erblickte Naos bleiche Gestalt, die sich mit hängendem Oberkörper in den Durchgang stemmte, sich vorwärts drückte, als hätte er sich in dem schmalen Gang verkeilt. Dort, wo seine Hände gegen den Fels drückten, zogen sich tiefe Risse durchs Gestein und Nanouk schnappte entsetzt nach Luft, als sie den Winterkönig in seiner gesamten Gestalt wahrnahm. Nur am Rande war sie sich bewusst, dass Yuka seine verschwitzte Hand in ihren Unterarm krallte, denn das, was sich nun durch den Torbogen drängte, war nicht von dieser Welt.

Nao, soweit man die Kreatur noch Nao nennen konnte, besaß zwar noch die Proportionen eines Menschen, doch sah unmenschlicher aus, als Reiki anmuten ließ.

Seine Unterarme und Hände liefen zu spitzen Klauen aus, welche dunkel und halb opak wie der schwarze Kristall seines Palastes tief in den Stein geschlagen waren. Sein fein gewebtes Wams war zerrissen von etwas, das aussah wie spitze Glasscherben, welche sich durch den Stoff gebohrt hatten und im Sonnenlicht über seinen Schultern aufblinkten. Seine schneeweißen Haare fielen ihm wirr ins Gesicht und Nanouks Blick fiel auf seine Brust, dort, wo er seine Hand verkrampft hatte, als ertrüge er selbst elende Qualen.

»Du Verräter«, zischte Nao und seine Augen kamen auf Reiki zu liegen. Doch wo zuvor das tote Weiß einer kalten Wüste beunruhigend aus seinem Gesicht geblickt hatte, herrschte nun pechschwarze Leere. »Wie kannst du es wagen dich mir zu widersetzen? Und am aller widerwärtigsten; wie kannst du es wagen mich zu verhöhnen?!«

Reiki wollte Nanouk am Unterarm packen, doch Nao stieß sich aus dem Torbogen, riss mehr des dunklen Granits mit sich und war in sekundenschnelle bei ihnen angekommen. Sein Arm schoss nach vorne und pflückte Nanouk derart rasch vom Boden, dass sie nur einen erstickten Schrei ausstoßen konnte.

»Du schlägst dich auf ihre Seite?« Er riss Nanouk an sich und wich vor Reikis ausgestrecktem Arm zurück. »Was fällt dir ein?« Nao lachte laut auf, doch sein Gesicht war verzerrt vor Wut und Schmerz, als er Nanouk seine klauenartigen Finger in den Hals grub. »Ich werde sie ausbluten lassen und du wirst dabei zusehen, das ist ein Befehl.«

Reiki aber reckte bloß den Kopf und half Yuka wieder auf die Beine, der jedoch kaum noch bei Sinnen war. Er wollte einen Schritt auf Nao zu machen, doch dieser stieß ein so unmenschliches Fauchen aus, dass Nanouk alle Haare zu Berge standen.

Der schwarze Kristall formte sich langsam zu etwas, das Nanouk am ehesten mit Federn in Verbindung brachte, wenngleich die spiegelglatten Splitter mehr von dunklem Bleiglas, als Gefieder zeugten, so wie sie das Licht fingen.

»Ein Schritt weiter und ich zerquetsche ihren Hals.«

Reiki blieb stehen. »Ich bin nicht mehr an dich gebunden.«

Naos Gesichtsausdruck wechselte zu Unverständnis und er legte den Kopf schief. »Du tust, was ich sage. Das hast du mir versprochen.«

Reiki lächelte wehmütig. »Das habe ich Nao versprochen.«

Der Winterkönig wich zurück, als hätte ihn diese Aussage auf eine merkwürdige Weise vor den Kopf gestoßen. »Oh, aber ich bin Nao. In all den Facetten seines widerlichen Lebens.«

»Nein«, presste Nanouk hervor und versuchte mit den Zehenspitzen Halt auf dem glitschigen Fels zu finden. »Du bist nur noch seine Hülle. Der Gedanke an ihn«, keuchte sie und blickte dem Winterkönig mit tränenden Augen ins Gesicht. »Aber sein Selbst hast du getötet und mit ihm seine Seele.«

Naos Augen ruhten für einen Moment vollkommen reglos auf ihr, als sich nichts auf seinem Gesicht spiegelte, das verraten hätte, was ihm dabei durch den Kopf ging. Am ehesten – so bildete Nanouk es sich ein – erkannte sie das dumpfe, beunruhigte Flackern von Verständnis auf seinen edlen Gesichtszügen.

»Ich bin die Seele«, sagte er daraufhin kurz angebunden und mit einer Stimme, die klar machte, dass er diese Worte bloß seiner selbst Willen äußerte und der Umstand, welchen Nanouk an die Oberfläche gezogen hatte, ein Gefühl in ihm auslöste, welches dem Winterkönig weder geläufig noch geheuer war.

»Was es auch geworden ist«, fing Reiki ruhig an. »Nanouk hat meinen Eid an dich gebrochen. Ich bin frei.«

Nao starrte Reiki für einige Sekunden fassungslos an, als er in seiner unbewegten, beinahe verunsicherten Pose im letzten Sonnenlicht des Tages verharrte, doch dann riss er seinen Kopf herum und blickte Nanouk erneut ins Gesicht. Sie röchelte, als ihr langsam die Luft zur Neige ging, doch schaffte es matt zu grinsen.

Entsetzen breitete sich auf Naos Gesicht aus, als er endlich verstand und dann verzog sich seine Mimik. »Du!«, schrie er wutentbrannt aus tiefster Kehle und Nanouk konnte hören, wie noch mehr der schwarzen Kristalle knisternd und zischend durch Naos Haut und Kleidung schnitten. Wie sich entlang seiner Wirbeln scharfe Splitter hervordrängten und seinen Hals hinauf wanderten. Als erstarrte das Lebenslicht in seiner Verkommenheit im Diesseits zu kaltem Tod, dachte Nanouk entrückt bei sich.

»Du Diebin!«, kreischte der Winterkönig und ehe Nanouk sich wehren konnte, war er an den Abgrund herangetreten, sodass das Licht der Sonne in ihren Augen blendete. »Eure Schamanen rühmen sich mit Weisheit«, fauchte Nao und sein Griff um Nanouks Kehle verstärkte sich. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Yuka seinen Arm nach ihr ausstreckte, doch im nächsten Moment vornüber sackte und hustend zusammen brach. »Mit Verständnis für die Geister, mit Verständnis für die meinen«, schrie Nao indes weiter.

Nanouk klammerte sich röchelnd an Naos Hände, um seinen schmerzhaften Griff zu lösen, oder sich an ihm fest zuhalten, als ihre Zehenspitzen ins Leere traten. Utaaki blickte auf sie hinab, spiegelte sich in Naos pechschwarzen Augen und wurde vom schwarzen Kristall, welches seinen Körper entstellte, blendend reflektiert.

»Doch bei all eurer Weisheit«, fauchte Nao und das irre Funkeln in seinen Augen drohte Nanouk noch auf der Stelle den Verstand zu rauben, »seid ihr nicht mehr als Folterknechte, welche mit den Bindungen dieser Welt spielen. Ich werde euch allesamt vernichten, bis das Wissen über eure Praktiken verschwunden ist.«

»Nao.« Reiki machte einen Schritt auf sie zu, doch der Mund des Winterkönigs verzog sich zu einem grotesken Grinsen.

»Ein Schritt weiter und ich reiße ihr die Zunge durch den Hals heraus.« Reiki blieb stehen, während Yuka Blut auf den Boden spuckte und mit rasselndem Atem wieder auf die Beine kam, sich aber kaum noch aufrecht zu halten vermochte.

»Wenn du nicht mehr an Nao glaubst, weshalb suchst du ihn noch so verzweifelt in mir?«, flüsterte der Winterkönig und Nanouk spürte, wie seine spitzen Krallen langsam in ihre Haut schnitten. Der Schmerz blieb aus, doch die Panik über das Wissen, was sie durchleben würde, alsbald sie Reikis Mantel ablegte, bohrte sich wie eiskalte Angst in ihren Verstand.

»Und die kleine Schamanin hat vielleicht sogar Recht. Ich will fort an nur noch schierer Wahnsinn sein«, säuselte der Winterkönig und seine kalten, toten Augen kamen wieder auf Nanouk zu ruhen. »Und ihr Erdlinge werdet meinen Namen bis in die hintersten Winkel eurer kümmerlichen Welt tragen. Denn das hier ist nur der Anfang.«

»Nao!«, rief Reiki entsetzt, doch da hatte der Winterkönig Nanouk auch schon gewaltsam von sich geschleudert und über die Klippe gestoßen.


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