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Kapitel 6

Die ganze Nacht über hatte ich mich unruhig von einer Seite zur anderen und wieder zurück gedreht. Meine Gedanken kamen nicht zur Ruhe.
Beim Frühstück hatte ich kein Wort gesagt und nichts gegessen.
Mein Magen war flau bei dem Gedanken an heute Nachmittag.

Den Unterricht überlebte ich mit Mühe und Not. Immer und immer wieder fragte Pansy mich, ob bei mir alles okay sei. Die meisten Male nickte ich nur. Die anderen Male sagte ich einfach nichts und tat so, als hätte ich sie nicht gehört.

Punkt 16 Uhr betrat ich das Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste.
Draco war schon da, stand vorne bei Umbridge. Er schaute mich nicht an, als ich den Raum betrat. Umbridge schon.
"Dann können wir ja loslegen."
Sie wies uns auseinander liegende Plätze zu und legte uns die Schulordnung vor.
Genervt verdrehte ich die Augen.
"Abschreiben.", befahl sie.
"Sie werden heute nicht alles schaffen. Aber wir haben ja mehr als genug Zeit gemeinsam." Sie setzte ihr übertrieben gekünsteltes Lächeln auf.
"Kann ich sie alleine lassen?" Ihr Blick glitt von mir zu Draco und wir beide nickten gleichzeitig.
Sie würde sowieso irgendwann ins Zimmer platzen, bereit uns beide in Frösche zu verwandeln.

Eine halbe Stunde verging ohne das einer von uns beiden etwas sagte. Man hörte nur die Federn über das Pergament kratzen. Doch irgendwann wurde die Stille zu drückend, zu viel. Und ich hatte das riesige Bedürfnis, sie zu durchbrechen.
Meine Hand begann zu zittern als ich die Feder niederlegte. Mein Blick glitt zu der Bank, an der Draco saß.

"Ich erinnere mich noch.", flüsterte ich, schon fast in der Erwartung, dass er mich sowieso nicht hören konnte. Doch er hob seinen Kopf und seine grauen Pfeile bohrten sich in meine Augen.
"Was hast du gesagt?" Er begann nervös mit seiner Feder zu spielen.
"Ich erinnere mich.", sagte ich etwas lauter. Doch meine Stimme klang immer noch genauso unsicher.
"Schön.", erwiderte er und schrieb weiter.

"Schön.", murmelte ich frustriert und richtete meinen Blick wieder auf das Pergament. Ich hatte noch nicht Mal fünf Seiten abgeschrieben.
Die Stille breitete sich weiter aus. Legte sich um meine Brust und erschwerte mir das Atmen.
"Was ist dein Problem?", fragte ich nun viel zu laut.
Ein wenig erschrocken schaute er mich wieder an.
"Du bist mein Problem." Dieses Mal legte auch er seine Feder beiseite.
Ich schluckte schwer.
Okay, das war eine dumme Idee.

"Dann sag mir doch, was mich zum Problem macht."
Für einen Moment starrten wir uns gegenseitig einfach nur an.
"Fehlen dir die Worte?", stachelte ich ihn an, wohlwissend wie gut er auch sowas ansprang.
"Mir fehlen nie die Worte, White." Seine Stimme erhob sich wie eine drohende Wand.
"Dann rede mit mir, Malfoy."
"Ich kann dich einfach nicht leiden.", zischte er.
"Das wirkte gestern aber ganz anders."

Ein lauter Knall hallte durch den Raum, als er aufstand und sein Stuhl dabei nach hinten fiel. Mit großen Schritten kam er auf mich zu, stützte sich auf meinem Tisch ab.
"Hör mir gut zu, White. Nur weil ich einmal nett zu dir war, bedeutet das nicht, dass ich dich leiden kann. Es ist nervig genug, dass die ganze Schule denkt, dass ich die Nacht bei dir verbracht habe."
Mein Blick fiel auf seine Hände, seine silbernen Ringe - und für einige Sekunden konnte ich nicht wegschauen. Für einen Moment dachte ich darüber nach, wie sie sich anfühlen würden.

Alles in mir überforderte mich. Ich konnte nicht klar denken. Ich hatte immer einen passenden Spruch parat. Wusste immer eine Antwort und ließ mich nie unterkriegen. Aber gerade war ich einfach nur hilflos überfordert mit mir selbst.
"Tut mir leid.", flüsterte ich, schaute auf mein Blatt.
"Es tut dir leid?" Ein sanfter Unterton schwang in seiner Stimme mit. Hatte sich innerhalb von Sekunden gewandelt. Ich nickte nur stumm.

"White.", sagte er, doch ich blickte nur stur auf mein Blatt. Aus Angst etwas falsches zu sagen, etwas falsches zu machen.
"Ich würd mich gern ändern, doch irgendwie klappt das nie."
Hatte ich mich verhört?
Langsam schaute ich zu ihm hoch.
Sein Kopf war leicht zur Seite geneigt, als er mich betrachtete.
"Was hast du gesagt?"
"Ich werde das nicht wiederholen."

Hatte Draco sich gerade verletzlich gezeigt? Und das ausgerechnet mir gegenüber?
"Aber du musst dich nicht entschuldigen.", ergänzte er noch.
"Seit der ersten Klasse hast du ein Problem mit mir-."
"Es gibt wenige Menschen, mit denen ich kein Problem habe."
"Aber die sind meistens aus einem anderen Haus. Oder sie heißen Harry Potter. Aber warum ich?" Ich hatte Hoffnung etwas aus ihm rauszubekommen, nachdem ich einen witzigen Moment den echten Draco zu Gesicht bekommen hatte.

Er ließ sich auf den Stuhl mir gegenüber fallen. Verschränkte seine Arme hinter dem Kopf.
Er trug eine schwarze Hose, ein weißes Hemd.
Mein Blick blieb an seinem markanten Gesicht hängen.
"Ich weiß es nicht.", gab er ehrlich zu.
"Du konntest mir schon immer gut die Stirn bieten. Das -"
Gefällt mir.
Ich wusste genau was er sagen wollte, auch wenn er den Satz nicht weiter aussprach.

"Und woher der plötzliche Sinneswandel?", hakte ich weiter nach, wollte antworten.
"White.", ermahnte er mich. Doch mein Name aus seinem Mund klang plötzlich so anders.
"Malfoy." Meine Stimme war fest auch wenn alles in mir wackelte wie ein schlecht gebauter Turm.
"Was ist mit dir. Was ist dein Problem mit mir?", wendete er nun das Blatt.
"Ich habe zu erst gefragt."
"Und ich habe schon geantwortet."

Ich strich mir eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr. Seine Augen beobachteten jede meiner Bewegungen.
"Ich werde mich dir nicht öffnen.", flüsterte ich.
Da war zu viel. Viel zu viel um es überhaupt in Worte fassen zu können.
Neugierig versuchte er meine Gedanke zu erkennen. Doch sie waren viel zu gut verschlossen.
"Dann werde ich mir das wohl erarbeiten müssen.", sagte er dann plötzlich.
"Was meinst du?"
"Dein Vertrauen. Und ich fange an mit einer Entschuldigung. Es tut mir leid, dass ich dich nicht beachtete habe und einfach davon ausgegangen bin, dass du es vergessen hast. Denn ich konnte es nicht vergessen."

Mit leicht geöffnetem Mund und vollkommen sprachlos schaute ich ihn an.
Seine Gesichtszüge wurden sanfter. Der Sturm in seinen Augen lüftete sich langsam. Das Grau wurde heller wie der Himmel nachdem der Regen vorbei war.
Dafür wurde der Sturm in meinem Kopf immer schlimmer.
So viele Momente in denen der Junge mit den weißblonden Haaren mir das Leben zur Hölle gemacht hatten zogen an mir vorbei. So viele Momente, in denen ich mit Wörtern um mich geschmissen habe, die ihn vielleicht genauso verletzt haben könnten.

Doch ich verstand nicht wieso. Es war, als würde mir ein Puzzleteil fehlen, um alles zusammenzusetzen. Damit das Bild schlüssig wurde.
Aber ich wollte es unbedingt herausfinden.
Ich wollte wissen, was sich hinter dieser Maske versteckte.
Wollte Draco kennenlernen, nicht nur Malfoy.
Auch wenn ich mir dabei vollkommen verrückt vorkam.

"Frieden?", flüsterte er.

"Vielleicht.", antwortete ich.

War mir sicher, den Absprung sowieso schon lange verpasst zu haben.

Und er lächelte ein umwerfendes Lächeln.

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