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KAPITEL 9

Emilio

„Gib mir mal bitte noch eine Dose Red Bull", bat ich Sid, der auf der Rückbank des schwarzen Kleinwagens saß und neben dem sich bereits ein ganzes Lager an leeren Energy Drinks gesammelt hatte.

Wir waren schon seit über zwei Stunden dabei, das Haus von Lorenzo Russo, dem Boss der Devils of Detroit, aus sicherer Entfernung auszukundschaften. Natürlich war es ein Risiko, sich in dem Gebiet der Devils aufzuhalten, doch wir hatten durch Caps und Sonnenbrillen versucht, unsere Identität so gut es ging zu verbergen. Außerdem hatten wir unsere Waffen für den Notfall auf Anschlag bereit, aber bisher hatte sich noch rein gar nichts geregt, sodass wir langsam alle am Eindösen waren.

„Hier mein Engel, da hast du deine Flügel", säuselte Sid, der schon die ganze Zeit über einen schlechten Witz nach dem anderen erzählte und sich dabei unfassbar lustig fühlte.

Nach „Egal wie gut es dir geht. Bill Gates besser" hatte sich Blake, der auf dem Beifahrersitz neben mir saß und Sid davor geflissentlich ignoriert hatte, zu ihm umgedreht und seine Waffe mit den Worten „Und dir geht es gleich gar nicht mehr gut" auf ihn gerichtet, doch Sid war nur so sehr in Lachen ausgebrochen, dass ihm sogar Tränen gekommen waren. Ich wollte gar nicht wissen, was dieser Junge heute bereits alles genommen hatte, aber ich war mir sicher, dass wir alle durchdrehen würden, wenn wir noch länger hier eingepfercht sitzen müssten, ohne dass etwas passierte.

Nach den gescheiterten Friedensverhandlungen von Marcio und Lorenzo war es nun erstmal unser Auftrag, möglichst viel über die Mitglieder der Devils herauszufinden, angefangen bei ihrem Boss, um eine Strategie zu entwickeln, wie wir die Gang am besten von innen heraus sabotieren konnten, um einen blutigen Straßenkrieg mit unnötigen Opfern zu verhindern. Doch an diesem Abend sollten wir anscheinend nicht erfolgreich sein.

Ich stieß einen genervten Seufzer aus und wollte gerade dazu ansetzen, einen Schluck aus meinem Red Bull zu trinken, als ein schwarzer Golf eins um die Ecke bog und auf der Auffahrt des Hauses hielt. Die Tür schlug auf und ein junger Mann ungefähr in unserem Alter verließ das Auto. Ich kniff die Augen zusammen, um ihn besser sehen zu können, denn die Dämmerung war mittlerweile über den Häusern hereingebrochen. Er trug einen schwarzen Kapuzenpulli, sodass man von hinten nicht viel erkennen konnte. Doch als er sich kurz zur Straße drehte und der Schein einer der wenigen funktionierenden Straßenlaternen direkt auf sein Gesicht fiel, stockte mir der Atem. Das war der Junge, den ich vor ein paar Tagen auf dem Schulflur mir Cassiopeia wie wild rummachen gesehen hatte! Konnte es sein, dass Cassies Macker der Sohn des großen Drogenbarons Lorenzo Russo war?

Ich spürte, wie erneut der Frust, den Cassiopeias Abfuhr bei mir hinterlassen hatte, hochkam und es in mir zu brodeln begann. Auch wenn ich noch kein einziges Wort mit diesem Typen gesprochen hatte, besaß ich bereits zwei Gründe, ihn nicht leiden zu können.

„Ist der nicht auf eurer Schule?", fragte Blake leise, als ob er Angst hatte, trotz der großen Entfernung von dem jungen Mann gehört zu werden.

„Ja, ist er, ich habe Spanisch mit ihm. Diego Russo, das größte Arschloch, das ich kenne und ich kenne echt viele Arschlöcher", wusste Sid und rümpfte angewidert die Nase. „Kein Wunder, wenn er der Sohn von Porenzo ist."

„Sieht so aus, als hätte ihr eure neue Zielperson. Wenn Diego Russo schon an eurer Schule ist, wird Marcio euch bestimmt auftragen, euch an ihn ranzuheften und möglichst viel über ihn, seinen Vater und die gesamten Devils herauszufinden", meinte Blake, während Diego die dunkle Haustür, die offensichtlich deutlich mehr als nur ein Schloss besaß, aufschloss und das Haus betrat.

Ich blickte ihm nach und versuchte das angewiderte Gefühl in meinem Bauch loszuwerden, indem ich bewusst ruhig atmete. Anscheinend tat ich das jedoch so offensichtlich, dass ich Sids und Blakes Aufmerksamkeit auf mich zog.

„Alles gut, Milo?", fragte mich Blake und betrachtete mich skeptisch. „Sieht so aus, als hättest du auch schon Erfahrungen mit Diego Russo gemacht oder wieso schnaubst du plötzlich wie ein abgehetztes Rennpferd?"

Die Blicke meiner beiden besten Freunde lagen aufmerksam auf mir und ich wusste, dass sie mich nicht einfach so davonkommen lassen würden. Aber was sollte ich ihnen antworten? Dass ich Gefallen an Diegos Freundin gefunden hatte, bis ich erfahren hatte, dass die beiden zusammen waren und ich sie mir trotzdem nicht aus dem Kopf schlagen konnte, auch wenn wir erst ein paar Male miteinander geredet hatten?

„Kennt ihr Cassiopeia, Diegos Freundin? Wir sind uns in den Sommerferien mehrfach begegnet und haben uns eigentlich echt gut verstanden, aber jetzt habe ich herausgefunden, dass sie mit diesem Spasten zusammen ist. Reicht das und dass er der Sohn von Lorenzo ist nicht, um ihn nicht ausstehen zu können?", entgegnete ich bitter, ohne auch nur zu versuchen, meine Emotionen zu verdecken. Nicht, das mir das jemals gut gelungen wäre.

„Uhh ist da etwa jemand verknallt?", kam es daraufhin sofort von Sid, der nun immer wieder anzüglich die Augenbrauen hob.

Ich schüttelte energisch den Kopf. „Nein. Oder war ich etwa schon mal in ein Mädchen verliebt?", erwiderte ich scharf.

Ich war bisher wirklich noch nie verliebt gewesen, was ich auf die ganzen Vertrauensprobleme aus meiner verkorksten Vergangenheit geschoben hatte, weshalb es mich auch extrem überraschte, wie schnell ich Cassiopeia gern gewonnen hatte. Dieses Gefühl war total neu für mich und verwirrte mich sehr, aber irgendwas hatte Cassiopeia an sich, dass mich glauben ließ, dass sie das Mädchen war, auf das ich bereits mein ganzes Leben lang gewartet hatte. Aber sie war vergeben und das ausgerechnet an einen meiner größten Feinde.

„Wart es nur ab, Milo. Früher oder später wird es ein Mädchen geben, dass dein eingefrorenes Herz zum Schmelzen bringt", meinte Sid und legte seinen Kopf schief. Dann zog sich ein Grinsen über sein Gesicht. „Das klang gerade echt verdammt poetisch, vielleicht sollte ich doch überlegen, Dichter zu werden."

„Damit du dichter wirst, reicht auch eine Flasche Vodka, aber um dich zu einem Poeten zu machen, müssten erst einmal Gehirntransplantationen möglich sein, denn mit deinem jetzigen ist echt nicht viel anzufangen", holte Blake unseren Freund trocken auf den Boden der Tatsachen zurück. Während er dabei keine Miene verzog, brach ich schonungslos in Gelächter aus, froh darüber, dass nicht mehr ich und meine Beziehung zu Mädchen das Gesprächsthema waren. Auch ich konnte mir absolut nicht vorstellen, dass der blonde Junge mit den unzähligen Tattoos jemals einen Text ohne zehn Fehler pro Seite schreiben würde und zehn wären schon wenig für ihn.

„Ihr seid gemein. Manchmal frage ich mich, warum ich mich überhaupt mit euch abgebe", beschwerte sich Sid und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, doch ich konnte sehen, wie auch seine Mundwinkel leicht nach oben zuckten.

In diesem Moment öffnete sich wieder die Tür des Hauses, das wir nun den ganzen Abend über beobachteten und Diego und ein hoch gebauter, athletischer Mann Mitte fünfzig mit zurückgegelten, schwarzen Haaren verließen das Gebäude. Auch wenn ich Lorenzo Russo bisher noch noch nie gesehen hatte, sondern nur von ihm gehört hatte, hatte ich nicht die kleinsten Zweifel, dass es sich hierbei nicht um ihn handelte. Diego war ihm wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten, nur seine Haare waren heller. Ansonsten war die Ähnlichkeit zwischen den beiden kaum zu übersehen. Sie stiegen in den kleinen Golf, mit dem Diego noch vor ein paar Minuten erst gekommen war und fuhren langsam die Auffahrt runter, um auf die Straße zu biegen.

„Hinterher", raunte Blake mir zu, doch ich hatte bereits den Motor gestartet und folgte dem schwarzen Kleinwagen mit gehörigem Sicherheitsabstand.

Wir fuhren durch die schmalen Straßen, die sich zwischen Häusern, an denen der Putz bereits abblätterte, Dachschindeln fehlten oder der ganze Vorgarten voller Müll war, entlangschlängelten. Die spärliche Beleuchtung durch die weitestgehend fehlenden Straßenlaternen kam uns dabei zugute, da man so unsere Gesichter nicht sehen konnte. Doch die Insassen des Golfes schienen bisher eh keinen Verdacht zu schöpfen, auch wenn wir ihnen nun schon eine ganze Weile folgten.

„Wo wollen die nur hin?", fragte Sid und streckte seinen Kopf nach vorne zwischen den Sitzen hindurch, um besser sehen zu können.

Doch ich zuckte nur die Schultern. „Ich habe nicht die leiseste Ahnung."

Auch eine Viertelstunde später waren wir noch genauso ratlos, denn wir hatten den Bezirk Canton längst verlassen und befanden uns nun auf einer größeren Straße, die aus Detroit rausführte, doch der schwarze Golf fuhr beharrlich weiter. Ich hatte ein paar andere Autos in die Lücke zwischen uns gelassen, damit es nicht allzu offensichtlich war, dass wir das Auto verfolgten, aber natürlich durften wir unsere Zielpersonen auch nicht aus den Augen lassen.

„Er biegt ab", meinte Blake in diesem Moment und auch ich sah, wie der Kleinwagen ohne zu blinken in einer der Seitenstraßen verschwand. Ich fädelte mich ebenfalls auf der Abbiegespur ein und folgte ihm.

Langsam und mit ausgeschalteten Lichtern fuhr ich dem Wagen hinterher und hielt mit großem Abstand an, als die Bremslichter des kleinen Golfs angingen und er ebenfalls zum Stehen kam. Diego und sein Vater verließen den Wagen, ohne sich auch nur einmal umzugucken und verschwanden in einem Gebäude, das aussah wie eine leerstehende Autowerkstatt. Sie schienen sich echt sicher zu fühlen.

„Ich gehe vor, ihr gebt mir Deckung", zischte ich und holte meine Waffe aus dem Seitenfach. Blake und Sid griffen ebenfalls nach den ihren und so verließen auf leisen Sohlen das Auto und näherten uns dem Gebäude. Bei uns brauchte es keine Worte, wir waren ein eingespieltes Team.

Im Schutz der Dunkelheit pressten wir uns an die Häuserwände, um uns zu unserem Ziel vorzutasten und blickten dort vorsichtig durch die dunklen Scheiben des Gebäudes, das sich wirklich als Autowerkstatt herausstellte.

„Glaubt ihr, das Ding hat einen Hintereingang? Wir können hier ja wohl kaum einfach reinspazieren", flüsterte Sid und gab somit wahrscheinlich seine ersten sinnvollen Sätze an diesem ganzen Tag ab.

„Wir sollten es auf jeden Fall versuchen", stimmte ich ihm zu und so schlichen wir kurz darauf geduckt an den Mülltonnen, die an der Seite des Hauses gelagert waren, vorbei.

Mit angehaltenem Atem stoppte ich an der Ecke, um einen Blick um sie zu werfen. Auf dem Hinterhof standen tatsächlich einige Autos, sowie einige Reifenstapel, doch ansonsten war niemand hier. Dafür entdeckte ich eine kleine, weiße Tür - die Werkstatt hatte also wirklich einen Hintereingang.

„Die Luft ist rein", wisperte ich und lief geduckt weiter. Die anderen beiden taten es mir nach.

An der Tür angekommen, legte ich behutsam meine Hand auf die Klinke, die daraufhin fast von selbst aufsprang. Ich wollte gerade eintreten, als Blake mich am Arm zurückhielt.

„Das war zu einfach, Milo. Ich glaube, das ist eine Falle."

Ich hielt inne. Blake hatte recht, bisher war alles viel zu reibungslos abgelaufen, aber auf der anderen Seite bot sich uns gerade eine einmalige Chance, die wir auf keinen Fall verstreichen lassen sollten.

„Nur ein kurzer Blick, dann sind wir wieder raus. Du kannst ja auch hier Wache halten und nur Sid und ich gehen rein", sagte ich deshalb.

„Du spinnst wohl." Blake sah mich fassungslos an. „Wenn gehen wir da alle zusammen rein, ich lasse euch zwei Spasten doch nicht alleine sterben!" Blakes Stimme klang endgültig, weshalb ich einfach nickte, um weitere, zeitverschwendende Diskussionen zu vermeiden.

Ganz vorsichtig drückte ich gegen die Tür, die daraufhin mit einem leisen Quitschen aufsprang, das in meinen Ohren jedoch unendlich laut widerhallte. Ich verharrte einen Moment, doch als sich nichts im Inneren des Gebäudes regte, setzte ich schließlich meinen Fuß über die Schwelle und die anderen beiden folgten mir, wobei Sid einen großen Stein in den Türrahmen legte, damit diese nicht zufallen konnte.

Blake, der als Einziger von uns an eine Taschenlampe gedacht hatte, leuchtete durch den Raum, der anscheinend so etwas wie eine kleine Abstellkammer war. Werkzeugkisten aller Farben und Größen stapelten sich in den Regalen an den Wänden und einer Ecke war ein Stapel Autoreifen gelagert, der halb von einer Plane verdeckt war. Einem einfachen Instinkt folgend, lief ich geradewegs auf ihn zu und warf einen Blick unter die Plane. Was ich dort sah, verschlug mir den Atem...

Das hole Innere des Reifenstapels war bis oben hin mit Geldbündeln gefüllt und das mit Hundert-Dollar-Noten!

„Psst, schaut euch das an", zischte ich.

Am liebsten hätte ich eines der Geldbündel herausgenommen, um zu überprüfen, ob es sich hierbei um echtes oder um Falschgeld handelte, doch wir durften auf gar keinen Fall irgendwelche Spuren hinterlassen.

„Sieht wohl so aus, als könnte ich dieses Jahr doch noch auf die Bahamas fliegen", meinte Sid grinsend, nachdem er einen Blick über meine Schulter geworfen hatte.

Ich wollte gerade etwas erwidern, als ich ein quietschendes Geräusch und ein anschließendes Klacken vernahm. Mein Kopf schnellte zur Tür und mein Herzschlag setzte aus, als ich sah, dass diese nun geschlossen war. Für einen kurzen Moment hoffte ich, dass es Blake gewesen war, der einfach schon wieder nach draußen gegangen war, doch unser Freund stand immer noch in einer anderen Ecke des Raumes. Das hieß jemand hatte die Tür von außen geschlossen! Wir waren entdeckt worden!

Ich spürte, wie mein Puls rasend in die Höhe schoss und der Angstschweiß auf meiner Stirn ausbrach, doch ich zwang mich dazu, ruhig zu bleiben. Es brachte nichts, jetzt den Kopf zu verlieren.

„Fuck!", stieß auch Sid aus und sah mich mit schockgeweiteten Augen an.

Wenn wir jetzt erwischt wurden, dann stände nicht nur Marcios Sabotageplan, sondern auch unsere Leben auf dem Spiel. Es hatten schon Menschen für weniger Geld getötet und ich war mich sicher, dass das, was sich in den Reifen befand, noch nicht mal nicht alles war. Bestimmt lauerte entweder Diego oder Lorenzo vor der Hintertür und der andere von ihnen vor der Zugangstür zu dieser Abstellkammer, sodass alle Ausgänge versperrt waren. Wir saßen also wirklich in der Falle.

„Hier", raunte Blake jedoch in diesem Moment, als ich schon dabei war, alle Hoffnung aufzugeben und schob ein kleines Fenster hoch, das an der anderen Seite des Raumes lag. Das Fenster war echt klein und ziemlich hoch, aber es war unsere einzige Chance.

„Ihr zuerst, ich habe euch schließlich in diese scheiß Situation gebracht", befahl ich und machte mit den Händen eine Räuberleiter, sodass Sid sich durch das schmale Fenster hindurch quetschen konnte.

„Hier ist alles frei, ich gebe euch Deckung", flüsterte er, als er auf der anderen Seite angekommen war und ich hörte das leise Klicken beim Entsichern seiner Waffe.

„Jetzt du", forderte ich Blake auf, doch er schüttelte den Kopf.

„Ich bin sportlicher als du, ich schaffe es hier vielleicht auch allein raus, aber bei dir bin ich mir da nicht sicher und ich werde dich hier ganz sicher nicht alleine drin lassen", entgegnete er.

Ich starrte meinen Freund fassungslos an und wollte gerade etwas erwidern, doch er schnitt mir mit einer Handbewegung das Wort ab.

„Jetzt ist keine Zeit für Diskussionen, beweg deinen verdammten Arsch!"

Ich gab mich mit einem leisen Seufzen geschlagen und krabbelte mit Blakes Hilfe durchs Fenster. Mit einem leisen Plumpsen landete ich neben Sid auf dem Boden.

„Was dauert das denn so lange bei euch, verdammt nochmal?!", zischte dieser. „Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis die auch mal um die Ecke gucken."

Ich entschied mich, nicht auf diese Frage zu antworten, sondern sicherte das Gelände in die andere Richtung, während ich wie gebannt darauf wartete, dass Blake ebenfalls durch dieses verdammte Fenster ausstieg. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich schließlich endlich den Kies unter seinen Schuhen knirschen, nachdem er sich langsam an der Hauswand hinabgleiten lassen hatte.

„Nichts wie weg", kam es von ihm, sobald er wieder sicher stand und so eilten wir an geduckt an der Autowerkstatt entlang.

Vor der letzten Ecke hielten wir noch einmal inne, um zu sehen, ob sich jemand dort befand, doch die Luft war rein. Jegliche Vorsicht über Bord werfend, sprinteten wir los, denn jeder von uns wollte einfach nur noch weg von hier.

„Fuck, sie sind andersherum!", hörte ich daraufhin jemanden in einiger Entfernung hinter uns schreien, was meinen Körper nochmal zu Höchstleitungen antrieb. Im nächsten Moment vernahm ich auch schon Schüsse, doch die Dunkelheit verschluckte unsere Körper, sodass die Kugeln nur ins Leere gingen.

Wir rannten wie Wahnsinnige zu unserem Auto, wo ich mit zittrigen Fingern versuchte, den Schlüssel in das Schloss der Tür zu stecken, was mir erst beim dritten Anlauf gelang. Blake und Sid warteten nervös neben mir, doch besaßen die Intelligenz, nichts zu sagen.

Schließlich hatte ich den Schlüssel aber endlich im Schloss drinnen und die Autotüren ließen sich öffnen. Hektisch sprangen wir rein und dieses Mal gelang es mir sofort, den Schlüssel in das dafür vorgesehene Loch zu stecken und den Motor zu starten. Ich knallte den Rückwärtsgang rein und raste mit einem Affenzahn zurück, wobei ich mindestens eine Mülltonne mitnahm. Doch das war mir vollkommen egal, wir mussten einfach nur so schnell wie möglich von hier weg.

Als wir endlich die Hauptstraße erreicht hatten, wendete ich das Auto und raste in die Richtung aus der wir erst gekommen waren. Rücksichtslos überholte ich die wenigen Autos, die um diese Uhrzeit noch auf den Straßen unterwegs waren, auch wenn wir die Russos bestimmt schon längst angehängt hatten, aber ich wollte kein Risiko eingehen.

So einen großen Schock wie eben hatte mir schon lange nichts mehr versetzt. Das war echt unglaublich knapp gewesen und wir waren wirklich nur haarscharf entkommen! Wir hatten unser Leben aufs Spiel gesetzt, nur um herauszufinden, dass Lorenzo Russo einen Haufen Geld in einer alten Autowerkstatt lagerte und ich wusste noch nicht mal, was wir mit dieser Information anfangen sollten. Aber vielleicht würde sie Marcio trotzdem helfen, das hoffte ich zumindest.

Erst als wir wieder mitten in Canton waren, nahm ich meinen Fuß langsam wieder vom Gas, doch das Adrenalin rauschte immer noch durch meine Adern. Bisher hatte noch keiner von uns eine Silbe gesprochen, doch jetzt durchbrach Sid das angespannte Schweigen:

„Und da soll nochmal jemand sagen, Red Bull verleihe keine Flügel."

Für einen kurzen Moment breitete sich wieder Stille im Auto aus, doch dann brach Blake in so schallendes Gelächter aus, wie ich es noch nie bei ihm erlebt hatte. Und aus irgendeinem Grund fielen Sid und ich mit ein. Es war, als würden wir all die in uns aufgestaute Anspannung einfach ablachen.

Wir hatten es geschafft, wir waren entkommen! Wir waren verdammt noch mal krasser als die Helden in irgendwelchen Actionfilmen! Wir waren wie rote Bullen mit verfickten Flügeln, die nichts und niemand stoppen konnte!






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H

ey ihr Lieben,

Ich hoffe, es geht euch allen gut und ihr habt schöneres Wetter als ich. 18°C und Regen sind doch einfach kein Sommer😫

Aber ab dem Wochenende soll es besser werden und dann habe ich auch endlich Urlaub, wo ich hoffentlich ganz viel zum Schreiben kommen werde 🥳

Was sagt ihr zu diesem Kapitel? Ich muss sagen, es ist bisher eines meiner Lieblingskapiel, ich liebe einfach die Dynamik zwischen den Jungs und es macht so Spaß, sie zu schreiben haha 😌😂

Ich wünsche euch noch eine schöne Restwoche. Bis später, Attentäter!

Eure Amy

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