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KAPITEL 24

Cassiopeia

„... müssen am Samstag auf jeden Fall alle voll fokussiert sein. Die Rattles sind starke Gegner und wir können uns nicht noch mehr schlechte Spiele erlauben", seufzte Tyrone und stützte sein Gesicht auf seine Hände.

Ich spürte, wie Diego sich neben mir versteifte. „Das werden wir. Wir werden die abziehen, keine Frage." Er mochte es nicht gerne hören, dass unser Footballteam im Moment nicht in Topform war, schon gar nicht von seinen eigenen Kollegen. Doch die letzten Siege waren immer nur knapp gewesen und es hatte an der Dynamik zwischen den Spielern gefehlt, das wusste auch Diego.

Er und seine Freunde diskutierten schon die ganze Mittagspause über das bevorstehende Spiel am Wochenende und ich hatte zwischendurch einfach auf Durchzug geschaltet. Ich gab mir zwar Mühe, mich für den Sport meines Freundes zu interessieren, aber das reichte nicht, um bei ihren Fachdiskussionen mitzureden. Stattdessen gruselte ich mich vor der gleich bevorstehenden zweiten Nachhilfestunde mit Emilio.

Nachdem wir uns letzten Freitag auf der Belle Isle so nahgekommen waren, hatte ich mir die ganzen letzten Tage überlegt, wie ich ihm erklären konnte, dass das ein Fehler gewesen war, ohne ihn zu verletzen. Dabei hatte es sich nicht nach einem Fehler angefühlt, sondern so richtig. Ich wollte ihn nicht schon wieder von mir wegstoßen, schließlich war es meine eigene Schuld, dass ich ihn überhaupt so nah an mich herangelassen hatte, aber ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte.

Diegos Arm lag schwer über meiner Schulter und erinnerte mich daran, zu wem ich gehörte, aber noch schwerer wog mein schlechtes Gewissen. Ich fühlte mich, als würde ich ihn betrügen, dabei war ich Emilio nicht näher als diese eine Umarmung gekommen. Aber ich hatte dabei etwas gespürt, ein aufgeregtes Kribbeln und das war Diego gegenüber nicht fair. Gerade, wo er sich doch so Mühe gab, mir zu zeigen, dass er sich bessern konnte.

Heute hatte er mir meine Lieblingsdonuts von Dunkin' Donuts mitgebracht, die immer noch unangerührt vor mir auf dem Tisch standen. Zögernd griff ich nach einem und biss ab, doch vor Aufregung und Anspannung konnte ich fast nichts runterkriegen.

Die Jungs hatten ihr Gespräch über Football offensichtlich abgeschlossen, denn nun richtete Diego seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. „Kann ich dich heute nach deinem Nachhilfeunterricht von der Schule abholen? Wir könnten Pizza holen und uns damit ans Wasser setzen, wenn du möchtest", schlug er vor und sah mich aus seinen braunen Augen mit einer Sanftheit an, von der ich schon oft befürchtet hatte, dass sie gänzlich verlorengegangen war.

Ja, ich musste Emilio unbedingt sagen, dass so etwas wie am Strand nie wieder zwischen uns passieren würde. Ich konnte dieses Doppelspiel nicht spielen.

„Das klingt toll", antwortete ich Diego und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Ich bin um 17 Uhr fertig."

„Dann warte ich am Parkplatz auf dich."

Ich nickte und zwang mich zu einem sorglosen Lächeln, dabei wuchs die Anspannung in meinem Inneren mit jeder Minute, mit der wir uns dem Ende der Mittagspause näherten. Und es waren nicht mehr viele übrig.

„Sag mal, isst du die ganzen Donuts noch?" Jim, der mir gegenübersaß, war einen sehsüchtigen Blick auf das Gebäck vor mir.

„Mir reicht dieser hier. Außerdem muss ich ja noch ein bisschen Platz für die Pizza in meinem Bauch lassen", meinte ich lachend und schob die Box in die Mitte des Tisches. „Bedient euch."

Die Jungs stürzten sich wie die Geier auf die Donuts, sodass die Box schneller leer war, als ich blinzeln konnte.

„Als hättet ihr nicht gerade Mittag gegessen", murmelte Diego augenverdrehend, doch auch auf seinen Lippen zeichnete sich ein Schmunzeln ab.

„Für Nachtisch gibt es einen Extramagen", erwiderte Maddox mit vollem Mund. „Danke, Cassie. Diego hätte die bestimmt nicht mit uns geteilt."

Ich lachte. „Nicht dafür. Ich -...", setzte ich an, doch in diesem Moment ertönte der Gong zum Pausenende und mein Herz blieb kurz stehen, um anschließend doppelt so schnell weiterzuschlagen. Die Pause war viel zu schnell vergangen, jetzt musste ich endlich hinter mich bringen, was ich schon die ganzen letzten Tage aufgeschoben hatte.

„Ich muss los, wir sehen uns später." Ich verabschiedete mich von Diego mit einem Kuss und winkte seinen Freunden einmal zu, bevor ich nach meiner Tasche griff und die Mensa verließ.

Mit klopfendem Herzen lief ich die Treppen zur Bibliothek hoch, wo ich wieder mit Emilio verabredet war. Er wartete bereits auf mich, mit dem Rücken an die Wand gelehnt und die Hände lässig in den Hosentaschen seiner zerrissenen Jeans versenkt. Als er mich erblickte, stieß er sich von der Wand ab und kam ein paar Schritte auf mich zu.

„Hey, wie geht's?", begrüßte er mich und allein der Klang seiner Stimme jagte mir eine Gänsehaut ein. Wieso musste mein Körper nur so auf ihn reagieren?

„Mir geht es gut, danke, und dir? Bist du schon motiviert?", antwortete ich und versuchte mich äußerlich möglichst cool zu geben, auch wenn ich das innerlich gar nicht war. Mir graute es schon vor dem Gespräch, das gleich folgen würde.

Emilio lachte und fuhr sich durch die dunklen Haare. „Immer doch, ich kann es kaum erwarten, mich in die Matheaufgaben zu stürzen."

Ich setzte ebenfalls ein Lächeln auf. „Das kann ich mir vorstellen, dann lass uns loslegen." Ich setzte mich in Bewegung und suchte uns einen Tisch in einer der hintersten Ecken der Bibliothek. Emilio folgte mir.

Ich setzte mich dieses Mal extra schräg gegenüber von ihm, um möglichst viel Platz zwischen uns zu schaffen und jegliche zufällige Berührungen zu vermeiden. Dabei ging ich im Kopf immer wieder die Worte durch, die ich mir zurechtgelegt hatte. Ich wollte Emilio nicht verletzen, wirklich und ich fühlte mich schrecklich, dass ich es doch wieder tat.

Die Wärme, die seine Augen ausstrahlten, das ehrliche Interesse, das er mir entgegenbrachte und den trockenen Humor, den wir teilten – all das ließ mein Herz höherschlagen und trotzdem konnte ich es nicht zulassen, dass ich so fühlte. Ich hätte ihn nie so nah an mich heranlassen dürfen, aber in seiner Gegenwart fiel es mir so schwer, meine Schutzmauern aufrechtzuerhalten.

„Cassie? Hey." Emilio wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum und holte mich so aus meinen Gedanken zurück in die reale Welt.

„Sorry, ich habe gerade nicht zugehört. Kannst du dich nochmal wiederholen?", bat ich ihn und lächelte ihn entschuldigend an, obwohl ich bezweifelte, dass mein Lächeln authentisch wirkte.

„Ja, das habe ich gemerkt", kam es von Emilio zurück und seine braunen Augen suchten meine. Die Intensivität, mit der er mich ansah, haute mich dabei fast vom Stuhl. „Ich habe dich gefragt, ob alles gut bei dir ist. Du wirkst angespannt und als ob du mit deinen Gedanken ganz woanders bist."

Überraschung machte sich in mir breit, obwohl ich eigentlich nicht überrascht sein sollte. Emilio konnte mich offensichtlich besser lesen, als ich gedacht hatte und ahnte jetzt bestimmt schon etwas.

Da ich nicht sofort antwortete, sprach er weiter: „Es ist wegen letztem Freitag, oder?" In seiner Stimme lag dabei ein Unterton, den ich nicht ganz deuten konnte.

Ich nickte. Was brachte es mir auch, es zu leugnen? So nahm Emilio mir zumindest ab, das Thema anzuschneiden.

„Ja", antwortete ich, nachdem ich mich kurz gesammelt hatte. „Ich fand den Abend wirklich cool, aber ich glaube, ich habe dir schon wieder falsche Signale gesendet. Ich hätte dich nicht einfach umarmen dürfen und das tut mir leid. Ich kann mir vorstellen, wie sich das jetzt für dich anfühlen muss, aber-...", fuhr ich fort, doch Emilio unterbrach mich.

„Nein, du kannst dir das nicht vorstellen! Du kannst dir nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, immer wieder weggestoßen zu werden, nachdem man gerade das Gefühl hat, dass man sich dieser Person nähert! Immer wieder und wieder. Sehe ich aus wie ein verdammter Punchingball, oder was?", schleuderte Emilio mir entgegen. Jetzt erkannte ich in seiner Stimme auch, was ich eben nur als Unterton wahrgenommen hatte. Wut.

Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, doch Emilio war offensichtlich noch nicht fertig.

„Ich weiß nicht, warum du so eine Angst hast, Menschen an dich heranzulassen, aber es fühlt sich verdammt beschissen an, wie ein Spielzeug zu behandelt zu werden! Mal bin ich dir gut genug und dann verbannst du mich wieder in die hinterste Ecke. Das fickt meinen Kopf und ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte. Oder bilde ich mir das alles nur ein? Bilde ich mir nur ein, dass du mich auch magst? Wenn ja, dann sag das einfach und ich bin weg und lasse dich in Ruhe. Aber wenn nicht, dann entscheide dich verdammt nochmal, was du willst", fuhr er mich an und ich hatte das Gefühl, dass seine Stimme mit jedem Satz lauter geworden war. Seine Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen zusammengezogen, aus denen er mich so aufgebracht anfunkelte, dass ich unruhig auf meinem Stuhl hin und herzurutschen begann. So wütend hatte ich Emilio noch nie erlebt, aber er hatte in diesem Moment jedes Recht dazu.

Verzweifelt blickte ich ihn an. Ich würde ihm so gerne erklären, wieso ich mich so verhielt. Seine Worte, so hart sie auch sein mochten, hatten mitten ins Schwarze getroffen. Ich mochte ihn und deshalb gelang es mir einfach nicht, den Kontakt mit ihm abzubrechen. Stattdessen spielte ich mit seinen Gefühlen und verletzte ihn jedes Mal aufs Neue noch ein bisschen mehr. Doch meine Situation war alles andere als einfach und das Schlimmste dabei war, dass ich selbst noch nicht mal wusste, was ich wollte. Wie sollte ich das denn Emilio erklären?

„Ich wollte dich nie verletzen, wirklich nicht. Du bist weder ein Punchingball noch ein Spielzeug für mich, auch wenn sich das für dich anders anfühlen muss. Ich mag dich wirklich und genau das ist das Problem, weshalb ich dich immer wieder abweise. Meine Situation ist nicht so einfach, wie sie aussehen mag. Mich bindet mehr an Diego, als du dir vorstellen kannst."

Ich legte all meine Überzeugungskraft in meine Worte, in der Hoffnung, Emilio etwas ruhiger zu stimmen, damit er mir zuhören würde, doch das Gegenteil war der Fall. Mit einem Satz sprang mein Gegenüber auf und begann vor dem Tisch auf und abzulaufen. Die Muskeln unter seinem weißen T-Shirt schienen zum Bersten angespannt, während er sich immer wieder die Haare raufte.

„Ach ja stimmt, ich habe ganz vergessen, wie sehr du in Diego verliebt bist. Er behandelt dich schließlich wie eine Prinzessin und würde nie eine Hand an dich legen. Da komme ich einfach nicht gegen an."

Wenn ich gerade schon gedacht hatte, dass ich mich kaum schlechter fühlen könnte, bewies mir Emilio, dass es noch schlimmer ging. Seine Worte fühlten sich an wie ein Schlag in die Magengruppe und raubten mir förmlich den Atem. So verletzt wie er war, legte er es mit seinem Zynismus nun offensichtlich darauf an, mir ebenfalls wehzutun. Das war ihm gelungen und er war lange noch nicht fertig.

„Weißt du, Diego ist nicht der, für den du ihn hälst. Er ist kein guter Mensch und wird dich niemals so behandeln können, wie du es verdient hast. Ich habe dich bisher für einen sehr intelligenten Menschen gehalten, aber wenn du das nicht siehst, bist du einfach nur dumm. So kompliziert kann gar keine Situation sein, aber vielleicht stehst du ja auch einfach darauf, in deiner Beziehung gedemütigt und schlecht behandelt zu werden", zischte Emilio, wobei sich seine Stimme fast überschlug. Er blieb stehen und richtete seinen Blick wieder auf mich. Ein unangenehmer Schauer durchfuhr mich, bei der Kälte, die darin lag.

So sehr ich auch dagegen ankämpfte, spürte ich, wie mir Tränen in die Augen traten, Tränen der Wut und der Verzweiflung. Egal, wie verletzt und aufgebracht Emilio auch war, das war wirklich fies gewesen. Er tat so, als hätte ich gar keine Achtung vor mir selbst, dabei hatte er keine Ahnung, was in meinem Leben vor sich ging und weshalb ich so handelte, wie ich es tat. Nicht jeder musste solche Opfer bringen, um seine Familie zu schützen wie ich tagtäglich. Und Diego war auch lange nicht so schlecht, wie Emilio ihn darstellte. Er gab sich wirklich Mühe, an sich zu arbeiten.

„Oh ja, darauf stehe ich total, sonst würde ich dich auch gar nicht so mit mir reden lassen! Ich glaube, ich ziehe solche Typen an wie ein Magnet", schoss ich wütend zurück, doch das Zittern in meiner Stimme verriet mich. „Aber schon okay, wirf mir einfach alles an den Kopf, was dir bei deiner kleinen Psychoanalyse von mir einfällt, bevor du mir überhaupt die Chance gibst, mich dir zu erklären."

„Dann hau raus, deine Erklärung. Erleuchte mich", antwortete Emilio. Seine Stimme klang nun zwar wieder etwas ruhiger, tropfte aber immer noch vor Zynismus.

In seiner jetzigen Verfassung würde er niemals nachvollziehen können, dass Diego meine einzige Möglichkeit war, meine Mutter und meine Schwester vor meinem Stiefvater zu schützen und dass Diego mir trotz allem, was zwischen uns vorgefallen war, etwas bedeutete. Stattdessen würde Emilio mir wahrscheinlich weitere Vorwürfe an den Kopf knallen und ich wusste nicht, was ich dann erwidern würde. So aufgebracht, wie wir beide waren, würde es auf jeden Fall kein konstruktives Gespräch werden.

„Ich glaube, dieses Gespräch sollten wir führen, wenn wir uns beide etwas beruhigt haben. Sonst sagen wir beide noch mehr Sachen, die wir nicht mehr zurücknehmen können", entgegnete ich und zwang mich dazu, möglichst ruhig zu klingen. Die Tränen hatte ich zum Glück weggeblinzelt. „Ich werde jetzt gehen."

Ich stand ebenfalls auf und schnappte meine Tasche vom Stuhl, die ich zum Glück noch gar nicht ausgepackt hatte.

„Ja, hau ruhig ab, so wie du es immer machst! Dann weiß ich zumindest, woran ich bin. Deine Erklärungen kannst du dir dann auch sparen." Emilios Stimme klang bitter und verständnislos.

Das enttäuschte mich. Er gab sich noch nicht mal Mühe, mich zu verstehen, sondern war blind vor Wut. Das war nicht der Emilio, den ich kennengelernt hatte und der meine Gefühle so sehr auf den Kopf gestellt hatte, dass ich nicht mehr wusste, was richtig und was falsch war.

Ich gab ihm keine Antwort, da ich meiner Stimme nicht traute, sondern eilte mit schnellen Schritten aus der Bibliothek, wobei ich von allen anderen Anwesenden angestarrt wurde. So laut wie Emilios und meine Auseinandersetzung gewesen war, hatten sie wahrscheinlich jedes Wort mitgekriegt. Ihre neugierigen Gesichter verschwammen jedoch vor meinen Augen.

Ich hatte das Gefühl, als hätte sich ein Gewicht auf meinen Brustkorb gelegt, dass mir die Luft abschnürte, sodass ich kaum noch atmen konnte. Mein Kopf brummte und all die Sätze, die Emilio mir eben an den Kopf geworfen hatte, wiederholten sich auf Dauerschleife. Ich hatte das Gefühl, gleich zu explodieren.

Auf dem Weg die Treppe hinunter schrieb ich Diego, dass ich mich nicht gut fühlte und wir unser Date verschieben mussten. Es tat mir leid, ihn so kurzfristig zu versetzen, aber ich wollte einfach nur alleine sein. Ich musste mir über einige Dinge klarwerden.


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Uff da sind aber ganz schön die Fetzen zwischen Cassie und Emilio geflogen😅 Hat Emilio recht mit dem, was er gesagt hat? Oder hat er sich da ganz schön im Ton vergriffen?
Und noch viel wichtiger, glaubt ihr, dass die beiden sich wieder zusammenraufen?

Ich hoffe, nächsten Sonntag lade ich das Kapitel mal wieder um eine etwas früher Uhrzeit hoch, wünscht mir Glück 😂😇

Einen schönen Abend euch noch!

Eure Amy

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