Flucht
Plötzlich schepperte es. Alle drehten sich um, nur der Winter Soldier blieb ruhig, bis der erste Schuss flog. Kaitlyn schrie, da der Schmerz sie in die Knie zwang. Blut sickerte aus ihrem Arm. Winter hatte sie gepackt und hinter den Tresen geschoben. Gleichzeitig hob er die rechte Hand und in der hielt er eine Waffe. "Hinter den Tresen", wies er die anderen zurecht und auf die Schüsse gab er die Antwort. Sie mussten durch das Fenster klettern. Dicht daneben befand sich eine Leiter, die nach oben führte. Er verbarrikadierte die Tür und rannte zum Fenster. Dieses riss er auf. "Los, die Leiter rauf", zischte er und gab hin und wieder ein bis zwei Schüsse zurück. Erst Anna, dann Katharina, Selina und Kaitlyn, Lewis und dann Rob kletterten wie vom Teufel gejagt nach oben. 'Hoffentlich bring ich die dadurch nicht um', dachte er und kletterte als letztes die Leiter hoch. "Schieß die Tür auf!", rief gerade der Gegner, und er hörte, wie die Tür aus den Angeln gerissen wurde. Er sah hin, zog den Kopf schnell wieder ein, aber eine Kugel streifte seine Wange. Das war ihm egal. Oben hatten sich die anderen versteckt. Er wusste, wo er zu suchen hatte. "Kommt. Wir müssen weiter", sagte er und lief mit den Kindern im Schlepptau zum Jet, der in der Nähe auf einem Dach stand. Aber das Treppenhaus trennte sie von der letzten fliegenden Rettung. Sie folgten dem Soldaten. Dann waren sie endlich beim Jet. Winter startete diesen, als sich der letzte angeschnallt oder festgehalten hatte. Mit einem kleinen Ruck setzte sich der Flieger in Bewegung, ehe Winter ihn abheben ließ. "Geht's allen gut?", fragte er und sah gleichzeitig nach hinten. "Kaitlyn wurde angeschossen", rief Rob. Winter biss sich auf die Unterlippe. 'Ich mache nichts als Ärger', schoss es ihm durch den Kopf. Er stellte den Jet auf Autopilot und ging zu ihnen nach hinten. Kait saß auf der Pritsche und hielt sich den blutigen Arm. "Lass mich sehen", sagte er, nahm ihren Arm, betastete ihre Schulter und nickte. "Ein Streifschuss, du hast dir in der Drehung die Schulter gezerrt. Du musst den kühlen", sagte er und stand auf. "Wer waren die?", fragte Lewis. "CIA-Soldaten. Die sind mir nicht gerade freundlich gesonnen", sagte er, ging nach vorne, setzte sich an seinen Platz und übernahm die Kontrolle über den Flieger. "Wie heißt du wirklich?", fragte Anna. Winter antwortete nicht. Er spannte sich an, gab ein "Ist nicht wichtig", von sich, und war still. 'Warum bist du nur so kalt?', dachte Kaitlyn gedankenverloren.
Kaitlyn Fairchilds pov. Im Institut:
"Beeilt euch!", keuchte ich, als ich das Ende der Treppe erreicht hatte, und fügte mental hinzu: Macht schon! Aus vier Richtungen kamen Bestätigungen, die nicht weniger nachdrücklich klangen, als mein Appell. Ich spürte sie mit dem Sinn, der nicht zu den sieben zählte. Die Telepathie war schon etwas Sonderbares. Manchmal wirkte sie tröstlich. Im Moment war ich dankbar, Robs Gegenwart zu spüren. Sie war wie ein intensives goldenes Leuchten, das mich mit Wärme und Ruhe erfüllte. Winter dagegen war eisig, er war gefährlich und sein Licht war eisig und schimmerte in allen Blautönen. Ich spürte ihn im Nebenzimmer, wo er ohne Hektik die Schubladen leerte und Socken und Jeans in ein Segeltuch packte. Alle wollten weg aus dem Institut. So war das eigentlich nicht geplant gewesen, denn die Jugendlichen waren gekommen, um an einem einjährigen Forschungsprojekt teilzunehmen. Auf einer Verabschiedung sollte mein Vater stolz den High School-Abschluss seiner Tochter feiern. Aber wir mussten uns nun mitten in der Nacht ins Haus schleichen, unser Hab und Gut zusammensuchen und verschwinden, ehe Mr. Pierce, der ein paranomales Einsatzkommando aus uns machen und an den Meistbietenden verschachern wollte, uns erwischte. Im Moment wünschte er uns wahrscheinlich den Tod, denn wir hatten herausgefunden, was er vorhatte, sich gewehrt und ihm den besten Hydra-Soldaten genommen. Besser gesagt, der Winter Soldier hatte sich bereitwillig uns angeschlossen und sich von Hydra abgewandt. Seine Vergangenheit würde ihn auch einholen. "Was nimmst du mit?", fragte mich Anna. Ihre gewöhnlich ruhige Stimme klang ein wenig gehetzt. "Ich weiß nicht. Warme Kleidung, da wir ja nicht wissen, wo wir schlafen." Warme Kleidung einpacken! Kalt und düster wie die Nacht antwortete eine Stimme: "Und Geld. Nimmt alles Geld mit, was ihr findet!" "Winter denkt einfach immer praktisch", murmelte ich und warf meinen Geldbeutel in meine Tasche. Winter hatte recht, was meinen Arm anging. Der pochte im Gleichklang meines Pulses, tat aber nicht mehr weh. Schnell packte ich noch Jeans, Pullover, Unterwäsche und die abwegigsten Sachen: die goldbestickte Kordmütze, die Halskette meiner Mutter, den Krimi, den ich gerade las und mein Malblock und die Ölstifte obendrauf. Ich konnte meine Malsachen auf keinen Fall zurücklassen - eher würde ich auf meine Klamotten verzichten. Beeilung, schnell. Anna betrachtete zögernd die Vogelmaske an der Wand. Rabe, das Totem ihrer Familie, war zu groß, um ihn mitzunehmen. "Anna. Wir müssen los." "Ich weiß." Sie strich über den Schnabel der Maske. "Gehen wir." Winter wartete, lehnte an einem schwarzen Van, den er von Hydra stibitzt hatte. Höchstwahrscheinlich.
Winters pov:
'Verdammt, warum brauchen sie nur so lange? Ist ja nicht so, als ob Pierce zur Tür rein kommen und euch umbringen würde', dachte ich. Zum Glück war Pierce noch in seiner Wohnung und die war meilenweit weg. 'Könntet ihr euch ein bisschen beeilen? Das ist sonst das letzte mal, dass ich euch den Hals gerettet habe.' Anna, Lewis und Rob waren die ersten, die ihre Sachen in den Kofferraum warfen und einstiegen. Dann folgten Alaice, Katharina, Selina und Kaitlyn. Endlich. Ich stieg als letztes ein, bildete die Nachhut. Dann fuhren wir los, keine Ahnung, wohin. Das würden wir erst während der Fahrt besprechen müssen. Für Essen und Getränke hatte ich schon gesorgt. Davon hatten wir für die nächsten Wochen. 'Hoffentlich geht alles gut.' Ich zweifelte immer noch an meinem Verstand. 'Es muss einfach gut gehen! Wenn nicht, würde ich mir ne Kugel in den Kopf jagen!'
1013 Wörter
Mein längstes Kapitel. Vorschläge sind willkommen. Ich weiß, das klingt nach Tony, tut mir leid. Seine Redewendungen sind ein bisschen ansteckend. Vorschläge oder Verbesserungen einfach in die Kommentare.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro