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Kapitel 50



Luc

Ich beobachtete das ganze gespielte Verhalten der Anwesenden. Gespielte Nettigkeiten. Gespielte Wertschätzung. Gespielte Freundlichkeit. Die Welt in der ich lebte war ein Theater mit grandiosen Schauspielern. Zugegebenermaßen war ich einer dieser Darsteller.

Ich trank genüsslich von meinem Wein. Antonio und sein Vater waren schätzungsweise in einen abgelegenen Raum für private Gespräch verschwunden. Helen stand unbeholfen neben dem blonden aufgedrehtem Mädchen, dass ich schon in der Eingangshalle gesehen hatte und dem dunkelhaarigen jungen Mann von der Gala. Es mussten Freunde von Helen sein.

Eine Hand strich sanft von meiner linken Schulter über meinen Rücke zu meiner rechten, um sich darauf abzustützen, und sich neben mir niederzulassen. Die Lippen praller, die Wangenknochen höher, die Haut straffer, der Busen größer. Ihre Schönheit war Vergangen.

So saß Isabell neben mir und bedachte mich mit einem einst schönen Lächeln, welches durch all die Eingriffe verzerrt war. Ich schnaubte belustigt und wandte mich sofort wieder von ihr ab.
»Wie geht es dir Luca?« Von ihrer Stimme und dem Name den sie nutzte genervt atmete ich etwas tiefer ein.
»Gut.«
»Wie schön.« Isabell legte eine Hand auf meinen Arm. Dieser ruhte auf dem Tisch. Ich schwenkte das Weinglas auf dem Tisch, welchem ich mehr Aufmerksamkeit schenkt als der Frau zu meiner Rechten. Die rote Flüssigkeit kletterte die Glaswand hoch und runter. Ein schöner Anblick.

»Was machst du hier?«, fragte ich höfflichkeitshalber.
»Vater bestand darauf, dass ich mitkomme, um mir einen Mann zu finden. Aber ich langweile mich und es gibt auch niemanden der mich interessiert, außer ... « Sie zog an meinem Arm, was dafür sorgte, dass ich mich ihr zu wandte und ich ließ sie machen.
» ... dich.«

Ich beugte mich dicht zu ihr. Ich spürte ihren Atem auf meinen Lippen, wie ich ihn vor einigen Jahre so oft gespürt hatte.

»Ist das so?« Ich hauchte ihr Worte entgegen und legte meine Hand auf ihre. Ihre Lippen zogen sich erwartungsvoll zu einem Lächeln, ohne dass sich ihre Mundwinkel hoben. Ich nahm ihre Hand von meinem Arm, ließ sie fallen und beugte mich zurück.
»Unglücklicherweise habe ich mein Interesse an dir vor Jahren verloren«, sagte ich schlicht ohne sie dabei anzusehen.

»Luca! Denkst du nicht, dass sich das ändern kann?« Sie fuhr mit ihrer Hand über meine Brust und sah mich lüstern an. Es gab eine Zeit da hätte ich mich von Herzenslust darauf eingelassen. Isabell hatte außerdem sehr entzückende Freundinnen und so, wie sie sich gerade präsentierte, war es eine Garantie für einen netten Abend. Doch ich war lange darüber hinweg.

»Nein.« Ich stand auf, ihre Hand fiel herab und ich kümmerte mich nicht weiter um sie. Die Ansammlung um das Ensemble lichtete sich etwas und ich ging zielstrebig auf Helen zu.

Sie sah mich erst, als ich schon bei ihr ankam. Ihre Augen wurden groß. Hektisch sah sie sich um und kam zu mir. Ihr Blick verriet mir, dass sie wissen wollte, was ich hier machte. Mittlerweile konnte ich sehr gut verstehen, was Helen dachte, auch wenn sie nichts sagte.

»Ich möchte dich einigen Leuten vorstellen.« Sie wollte gerade umdrehen und ihre Sachen zu Ende zusammen räumen. Stattdessen ergriff ich ihre Hand und zog sie hinter mir her.

Mit Helen an meiner Seite unterhielt ich mit einigen einflussreichen Leuten. Unweigerlich kam die Frage auf, wer Helen sei und ich erwähnte sie kurz als meine Verlobte. Mein Ziel war es ihr Gesicht zu zeigen, ohne sie zu sehr in den Vordergrund zu rücken. Ich beabsichtigte damit deutlich zu machen, dass ich weiteres Interesse an ihrer Person nicht gestattete.

Es schien mir zu gelingen, denn weitere Nachfragen kamen nicht. Nachdem ich mit den meisten Leuten gesprochen hatte, mit denen ich sprechen musste, führte ich Helen, die tapfer neben mir hergelaufen und immer mal wieder genickt und gelächelt hatte zu unserem Tisch. Dort saßen bereits Freunde oder viel mehr einige Geschäftspartner von mir und Vater.

»Ich gehe etwas zu trinken holen.« Helen die ich auf einen Stuhl manövriert hatte, sah mich nun panisch an. Ich lächelte sie beruhigend an. »Hast du schon was getrunken
»Nicht all zu viel«, sagte sie leise und sah mich mit kullergroßen Augen an.
»Ich bin gleich wieder da, versprochen.«
Sie nickte lediglich. Helen schien ziemlich erledigt. Ich würde ihr etwas Ruhe gönnen. Dieser Abend war wohl mehr als anstrengend für sie. Aber sie hatte sich nicht einmal beschwert, was ich ihr hoch anrechnete. Ich beeilte mich und kam wenige Minuten später mit zwei Gläsern zurück.

Jeff, ein redseliger, alter Mann mit zu viel Geld und langjähriger Bekannter Vaters, der ähnlich wie ich der klassischen Musik verfallen war und mich alle Künste des Mafia-Dasein gelehrt hatte, redete auf Helen ein, die freundlich lächelnd immer wieder verständnisvoll nickte.

»Du hast also schon Bekanntschaft mit Jeff gemacht?« Ich legte eine Hand auf Helens Oberschenkel und merkte, wie angespannt sie war.
»Ja. Er hat großartige Geschichten zu erzählen«, sagte sie mit leicht zitternder Stimme. Ich nickte zustimmend und nahm meine Hand wieder weg. Ich hatte nicht vor etwas zu tun, was Helen unangenehm war.

»Er ist ein alter Freund. Jemandem dem du vertrauen kannst.« Jeff hatte mich so einige Male vor dummen Sachen bewahrt, die mir Ärger mit Vater verschafft hätten.

Ein Schmunzeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich sah Jeff, dessen blasse Augen glitzerten, als er zwischen mir und Helen her blickte.
»Gut siehst du aus Junge.«
»Du ebenfalls.«
»Ach hör doch auf. Das Alter macht mir zu schaffen.« Ich lachte als Jeff mit seiner Hand eine abwehrende Geste machte und war froh, dass er nicht nach Helen fragte.

Er musste ahnen, dass Vater davon nichts wusste. Wahrscheinlich hätte er sonst schon davon gehört.
»Und die Kleine hier? Ich hab schon lange keine so gute Studentin gesehen? Wie lang studiert sie?«
Diese Frage konnte ich ihm zu gestehen. »Sie hat gerade erst angefangen zu studieren.«
»Was?« Die Empörung stand Jeff ins Gesicht geschrieben.

»Sie spielt aber schon etwa 20 Jahre.« Ich bemerkte den überraschten Blick von Helen und legte einen Arm hinter ihrem Rücken über die Stuhllehne.

»Ich war genau so verblüfft von ihr, wie du.« Ich warf Helen einen ehrlich Blick zu, welche mich mit großen Augen musterte. »Woher weißt du das so genau?«
»Ich hab geraten«, sagte ich und zwinkerte ihr zu. Mein Herz machte einen unerwarteten Hüpfer, als ich das Rot auf ihren Wangen sah. Schnell sprach ich mit Jeff weiter, als wäre nichts gewesen. Alles nur das nicht.

Es kamen Leute dazu, andere verließen den Tisch und der Abend zog sich immer weiterhin. Helen tippte mir auf die Schulter und entschuldigte sich, um auf die Toilette zu gehen. Ich nickte nur.

»Sag mal Luc, du kannst doch was Besseres haben.« Ich sah auf und blickte Taylor ein reiches Muttersöhnchen, mit dem ich in Jugendjahren viel Zeit verbrachte, stumm an und wartete fast freudig darauf, was er sagen würde.

»Ich hörte sie ist deine Verlobte. Mann ... komm schon. Sie ist steif wie ne Brechstange und sieht nicht mal geil aus.« Ich sagte nichts und sah weiter ausdruckslos zu ihm.

»Ich hörte Isabell steht noch auf dich. Das ist eine Frau mit Kurven und allem was es braucht. Ohne Spaß, wenn du mich fragst ... «

Ich beugte mich nach vorn und nahm eine edle, kleine, zweizinkige Gabel. Damit spieß ich eine Weintraube auf dem Tablett vor mir auf, die ich mit meinen Zähnen von der Gabel zog, während ich Taylor weiter desinteressiert zu hörte, ohne seine Worte wahrzunehmen. Ich drehte die kleine Gabel in meiner Hand und als ich auf die Traube biss und die frische Süße meine Zunge benetzte, rammte ich die Gabel zwischen Taylors Finger in den Tisch.

Die Gespräche an unserem Tisch verstummten. Ich hielt die Gabel immer noch in meiner zur Faust geballten Hand. Auf der Weintraube kauend blickte ich in Taylors geweiteten Augen.
»Das ist die erste und letzte Warnung«, sagte ich ernst. Damit verließ ich den Tisch, um vorzubeugen, dass ich weiterging als ich wollte. Seine Hand nicht aufzuspießen, wie ich es zuvor mit der Traube getan hatte, war ein Zeichen meiner Gutmütigkeit der alten Zeiten wegen. Vielleicht war die Reaktion etwas viel, doch es sollte nicht an der Beziehung zu Helen gezweifelt werden.

Ich fand Helen, die in ein Gespräch mit dem blonden Mädchen vom Eingang, dem Jungen von der Gala und zu meinem Unmut Anton verwickelt war. Ich merkte, wie die Wut in meinen Adern meine Nase rümpfen ließ.

Antonio legte einen Arm um Helens Schulter und zog sie an sich. Ich schluckte den heißen Ärger runter und ging zu ihnen.
»Helen?« Sie sah sich zu mir um, den Violinkoffer bereits in der Hand.
»Es ist spät, wir sollten gehen.«
»Ja.« Helen nickte eifrig und wand sich aus Antonios Arm. Dafür schmiegte sie sich an meinen. Ich hielt dem bohrenden Blick von Antonio stand. Scheinbar hatte ich nicht deutlich genug gemacht, dass er Helen in Ruhe lassen soll. Ich sah zu dem Mädchen und dem Jungen und lächelte diese an. »Einen schönen Abend noch.«

»Klar den werden wir haben!« Ich unterdrückte ein Lachen, da das Mädchen bereits lallte und der Junge neben ihr versucht ihr Getränk davor zu bewahren überzuschwappen. Helen winkte den Dreien zu und wir verließen das Restaurant.

Ich rief uns ein Taxi, da ich reichlich Wein getrunken hatte und ich Paola, Marco oder Carlos nicht weiter bemühen wollten. Um das Auto würde ich mich später kümmern und ein Hotelzimmer im selben Gebäude wie Palazzo war reine Dummheit.

Die Wut brodelte immer noch in meinem Bauch. Zum einen, da Helen keinen Abstand von Antonio hielt, obwohl gerade er für sie die größte Bedrohung darstellte, zum anderen, da Antonio meinen Hinweis wohl verstanden, aber nicht ernst genommen hatte. Wobei Helen sich dabei wohl nichts dachte, was auch gut so war. Sie sollte es nicht wissen, dass Antonio der Sohn des Mannes war, der sie wohl gerne tot sehen würde.

Das Taxi kam und wir stiegen ein. Helen saß wie zusammengekauert auf dem Rücksitz mit ihrer Geige auf dem Schoß. Ich stütze mein Kinn auf meiner Hand ab und sah aus dem Fenster, um meine Wut zu zügeln. Es war bereits drei Uhr. Wenn ich mich recht erinnerte wohnten Helens Eltern nicht in der Nähe. Wir würden also ein gutes Stück fahren müssen. Das bedeutet auch, dass wir früh losfahren müssten, denn davor ...

Ich warf einen Blick auf Helen. In diesem Moment fiel ihr Kopf zur Seite. Schnell rutschte ich ein Stück rüber und ihr müder Kopf landete auf meiner Schulter. Die Augen sanft geschlossen und mit ganz leisem Atem, schlief sie auf meiner Schulter.

So sehr ich auch dagegen war, ich konnte nicht verhindern, dass sich meine Mundwinkel hoben und die Wut verschwunden war.

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