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Kapitel 45

Helen

Ich starrte auf meine Hände in meinem Schoß. Das Radio lief über das leisen Brummen des Autos hinweg. Auf dem Weg zur Uni versank ich immer tiefer in meine Gedanken. Ich wusste immer noch nicht warum ich diese Erinnerungen aus Lucs Wohnung hatte, die eindeutig nicht mir gehörten. Die Erinnerung fühlte sich fremd und kalt an. Die Bilder aus der Erinnerung waren nicht vollkommen klar, das Wichtigste konnte ich allerdings gut erkennen.

Er hatte gesagt ich wäre sicher, solang ich nur bei ihm war. Ich hätte genauso gut in meiner Wohnung bleiben können. Ich ärgerte mich über mich selbst. War ich naiv gewesen? Als Luc mir erklärte warum es notwendig war bei ihm zu wohnen, klang es sehr einleuchtend. Ich konnte nicht aufhören darüber nachzudenken.

»Aus einem Teich in Arrow Woods nahe der Stadt wurde am frühen Vormittag eine Leiche geborgen.«

Die professionelle Moderatorinnenstimme klang laut in meinem Kopf wieder. Mein Herzschlag setzte aus und meine Atmung stockte.

»Bei der Leiche handelt es sich um einen polizeigesuchten Mann. Mehrere Anzeigen liegen der Polizei vor. Darunter Betrug, Drogenhandel, Vergewaltigung, Menschenhandel und mehrfacher Mord.«

Ich schluckte schwer. Es schien mir unglaubhaft, was ich hörte. Ich konnte den Gedanken nicht länger zurückhalten. In der Polizeistation war ebenfalls von Arrow Woods die Rede. Was wenn doch nicht alles gelogen war? Was wenn Luc mit Jane wirklich in Arrow Woods war? Ich schielt das erste Mal auf dieser Fahrt zu Luc.

Er saß ganz entspannt am Lenkrad und achtete auf den Verkehr. Hatte er die Nachrichtensprecherin überhaupt gehört? Wohl kaum. Er sah weiterhin gelassen auf die Straße.

Ich steigerte mich in etwas hinein. Ganz sicher Meine Hände waren schweißnass. Mein Hals trocken, sodass ich die kalte Luft beim Einatmen an dem weichen Teil des Gaumens spürte.

»Warum und wie der Gesuchte das Opfer umgebracht hat, ist bislang unklar, so der Sprecher des Polizeipräsidiums. „Mord ist Mord, ob an unschuldigen oder schuldigen Person. Bisher haben wir keine Hinweise zu dem Mörder", sagte Sprecher Katz am Nachmittag.«

Ich starte das Radio an. Der Sprecher hatte recht. Es bereitet mir ein ganz schreckliches Gefühl. Wenn Luc diesen Mann wirklich umgebracht hatte, dann ... Wobei es war nur ein wildes Gedankengespinst. Doch sollte er es getan haben, er hatte einem anderem Menschen das Leben genommen. Welche Beweggründe auch immer er dafür hatte, war nicht relevant.

Warum sollte sonst so direkt von Arrow Woods gesprochen worden sein? Wenn ich so drüber nachdachte, wirkte Luc auch sehr entspannt. Und woher hatte er die Aufzeichnung der Dashcam? War er nicht genau so überraschend von der Polizei konfrontiert worden? Jetzt da ich nicht in voller Panik in der Polizeistation saß, fiel es mir auf. Luc wirkte zu gut vorbereitet. Als hätte er etwas geahnt. Nein. Nein, nein, nein. Was sollte ich tun?

»Wir sind da.« Seine plötzlich tiefe Stimme ließ mich zusammenzucken. Ich nickte und nahm hektisch meine Sachen. Mir war speiübel. Ich saß mit einem Mörder in einem Auto.
»Alles gut?«, fragte Luc und ich hörte ernsthafte Besorgnis in seiner Stimme.
»Ja, ja alles gut«, sagte ich schnell und stieg aus. Ich hoffte sehnlichst er war nicht zu misstrauisch geworden.

***

»Alle her hören!« Mr. Lorenz klopfte mit dem Dirigentenstab auf den hochwertigen Notenständer. Wir hatten das letzte Lied bereits geprobt und waren nun dabei unsere Sachen, darunter Instrumente, Zubehör, Notenblätter und anderen Utensilien zusammen zu räumen. Die Probe hatte mich etwas von dem Morgen, den Nachrichten und meinen hoffentlich Wahnvorstellungen abgelenkt.

Das starke Klopfen ließ das aufkommende Gemurmel über Privates verstummen und alle blickte nach vorn zu Mr. Lorenz.
»Wie Sie alle wissen veranstaltet die Universität wie jedes Jahr ein Weihnachtsbankett zu Ehren unserer Spender und Unterstützer. An musikalischer Untermalung eines solchen Festes darf es selbstverständlich nicht fehlen und dafür sind wir zuständig. Wir werden ein kleines Konzert vorbereitet. Ich habe bereits eine Liste mit Stücken zusammengestellt.«

Das Ensemble der Uni war sehr beliebt. So kam es mir bei der Anzahl an Veranstaltungen, auf denen wir spielen musste, zumindest vor. Innerhalb weniger Wochen spielten wir auf zwei großen Veranstaltungen. Ich hatte mich in dieser Zeit ganz gut in meinen Unialltag eingelebt und auch das Proben im Ensemble gefiel mir immer mehr, auch wenn es ziemlich anstrengend war.

»Bitte melden sie sich, wenn sie am kommenden Freitag dafür Zeit einräumen können.« Während Mr. Lorenz sprach, gab er die Liste mit ausgewählten Stücken durch. Die Studierenden um mich herum hoben die Hand. Auch Sofi und David meldet sich bereit. Da ich nichts vor hatte, außer in Lucs Wohnung zu sitzen und es genau das war, was ich jetzt erst recht nicht mehr wollte, während er sonst was machte, von dem ich besser nichts wusste, würde es kein Problem bereiten an dem Bankett teilzunehmen.

»Mr. Lorenz?« Claire war von ihrem Platz aufgestanden.
»Ja bitte.« Mr. Lorenz notierte die Namen der Studierenden die ihre Hand gehoben hatten und blickte nicht einmal auf als Claire ihn ansprach.
»An dem Abend spiele ich im Staatstheater. Ich kann also leider nicht teilnehmen.« Einige Studenten vor mir verdrehten die Augen und begangen sich über Claire zu unterhalten. Sie war sich ihrem Können bewusst und prahlte oft mit Einladungen und Vorspielen irgendwelcher Orchester an denen sie teilnahm. Dem entsprechet war sie bei vielen Studierenden nicht sehr beliebt.

Ich fand es faszinierend, welche Möglichkeiten sie hatte ihr Geigenspiel unter Beweis zu stellen und selbst wenn ich die selbe Möglichkeiten hätte, würde ich sie wohl nie so nutzen können.

»Das ist kein Problem. Ms. Bold?« Überrascht meinen Namen zu hören blickte ich zu Mr. Lorenz, der nun seinen Blick gehoben hatte, um mich anzusehen. »Sie haben sich gemeldet, nicht wahr?« Ich nickte als Antwort.
»Sie werden die erste Geige spielen. Bereiten Sie sich vor.« Meine Augen weiteten sich. Das letzte Mal endete es in einer Katastrophe, als ich die erste Geige von Claire übernahm.

»Ich vergebe normalerweise keine zweite Chance. Nutzen Sie diesen Anflug von Nettigkeit.« Mr. Lorenz sah bereits wieder auf sein Papier runter, auf dem er wild Notizen machte. Ein Raunen ging durch den Proberaum und ich wünschte wieder verschwinden zu können.

»Du schaffst das schon. Ich hab dich auf der Gala spielen sehen. Du hast das Zeug dazu.« Ich blickte zu David der mich breit angrinste und einen Daumen in die Luft hob. Ich lächelte gezwungen. Nach dem alles geklärt war, entließ uns Mr. Lorenz.

»Kommst du mit Helen? Sofi und ich wollen noch was trinken gehen«, sagte David als wir das Gebäude verließen. David und Sofi lebten das Studentendasein in vollen Zügen und gingen oft gemeinsam in Clubs oder Bars. Ich schüttelte den Kopf. »Heute lieber nicht.«

Für heute hatte ich genug erlebt. Außerdem wartete Marco bestimmt schon.
»Nächstes Mal kommst du aber mit, ja?« Sofi bedachte mich mit einem grimmigen Blick zur Absicherung, dass ich wirklich das nächste Mal mitkam und ich nickte aufrichtig, was Sofi zufrieden stellte und ein zauberhaftes Lächeln auf ihren Lippen erscheinen ließ.
»Na dann. Wir sehen uns.« David winkte zum Abschied und sie verschwanden hinter dem nächsten Gebäude. Ich sah ihnen hinter her bis ich mit einem tiefen Durchatmen in Richtung des Parkplatzes lief.

Es war bereits dunkel und einige Straßenlaternen begleiteten mich auf dem Weg dorthin. Abrupt blieb ich stehen, als ich ein Knacken hinter mir hörte. Ich drehte meinen Kopf ein Stück nach Links und lauschte. Ein knirschendes Geräusch, welches erzeugt wurde, wenn man auf kleine Kieselsteine trat.

Ich hielt meinen Atem an. Ein weiterer Schritt hinter mir erzeugte das Gänsehaut verursachende Geräusch. Ich lief los. Vielleicht war es dumm und unsinnig, aber die plötzliche Angst trieb mich an. Die Geige auf meinem Rücken hüpfte hoch und runter. Meine fixe Idee das Luc einen Menschen umgebracht hatte, war zu präsent in meinem Kopf, als dass ich jetzt rationale Entscheidungen hätte treffen können.

Meine Atmung wurde immer hektischer, während ich versuchte nicht auf dem glatten Kopfsteinpflaster auszurutschen, auf dem die Nässe des geschmolzen Schnees nun zu einer dünnen, gefährlich glitzernden Eisschicht gefroren war. Was wenn es wieder jemand war, der eigentlich Luc schaden wollte. So wie in meiner Wohnung, in Lucs Wohnung ... Meine Kehle schnürte sich zu und ich rannte so schnell ich konnte.

Die Einfahrt des Parkplatzes kam in Sicht. Ich bog in die Einfahrt ab und erblickte Marco, der an seinen Van gelehnt gerade einen Zug seiner Zigarette nahm. Als er mich sah ließ er die Zigarette langsam sinken und hob seinen Kopf. Mit einem Brennen in meinem Hals, wegen der kalten Luft, die ich panisch eingeatmet hatte, blieb ich vor ihm stehen und zeigte außer Puste hinter mich. Marco suchte die Gegend hinter mir ab während ich versuchte wieder zu Atem zu kommen.

»Was? Was? Ich sehe nichts. Was ist denn los?«
»Ich hab etwas gehört. Ein Knacken oder ein Schritt. So etwas eben.« Seine Augen folgten meinem schnellen Handzeichen hinter mich. Immer noch voller Furcht kniff ich meine Augen zusammen und sah mich um.

Es war wirklich nichts zu sehen. Ich machte mich wohl selbst verrückt und fing an mir Sachen einzubilden. Bei all dem, was mir in letzter Zeit passiert war, konnte man ja auch nur paranoid werden. Beschämt hielt ich beide Hände vors Gesicht. Ich hatte ganz umsonst so ein Gewese gemacht und es war mir unangenehm wegen nichts so panisch gewesen zu sein.

Marco zog meine Hände ein Stück von meinem Gesicht weg. Er beugte sich zu mir runter, weshalb ich ihm jetzt direkt ins Gesicht sah. Er legte den Kopf schief, wobei sein Pfeilspitzenohrring im Licht der Laterne scharf funkelte und grinst mich an. »Ist schon okay. Selbst wenn da nichts ist, sicher ist sicher, hm?«

Marco sah mich gespannt auf meine Zustimmung an. Sein Lächeln war warm und aufrichtig. Ich nickte. Sein Lächeln wurde breiter, als er meine Hände losließ, um meine Geige abzunehmen und mir dann mit einem Kopfzeichen zu verstehen gab, dass ich einsteigen sollte. Ich nickte zum Dank und wandte mich zum Van.

Als ich bemerkte, dass Marco nicht einstieg, drehte ich mich zu ihm. Sein Lächeln war verschwunden und er blickte zu einer gewaltigen Eiche im Dunkeln. Nach einem Augenblick ging er zum Auto. Marco bemerkte meinen forschenden Blick und sein Lächeln kehrte zurück.

Ich sah ebenfalls zu dem großen Baum in der Richtung aus der ich gekommen war. Dann stieg ich ein. Hatte Marco doch etwas gesehen und wollte mir keine Angst machen? Oder wollte er nur sicher gehen? Bevor ich noch einmal nach dem Baum Ausschau halten konnte setzte Marco zurück und wir ließen den Baum und den Parkplatz hinter uns.

Überraschender Weise war Luc schon zu Hause. Marco und er waren direkt in ein Gespräch vertieft und ich nutzte die Gelegenheit, mich in mein Zimmer zurückzuziehen, um dort die Stücke für das Bankett durchzugehen. Außerdem er hoffte ich mir etwas Entspannung und Ablenkung.

Heute war eindeutig zu viel passiert. Ich konnte etwas Ruhe sehr gut gebrauchen und ich wollte Luc so wenig wie möglich sehen. Fast alle Stücke waren mir entweder schon vorher bekannt gewesen oder waren Stücke aus den Proben, was schon mal gut war.

Ich setzte mich auf den Sessel an der Fensterfront und überprüfte, ob die Violine noch stimmte. Durch die Temperaturunterschiede, denen die Geige ausgesetzt war, verstimmte sie sich leicht.

Träumerisch blickte ich aus dem Fenster. Mittlerweile waren fast alle Fenster der gegenüberliegenden Gebäude mit Weihnachtsdeko geschmückt und in einigen Wohnungen konnte ich bereits Weihnachtsbäume erkennen. Es wirkte inspirierend auf mich und sofort machte sich eine melancholische, sehnsüchtige Melodie in meinem Kopf breit.

Ich riss mich von dem wehmütigen Anblick los. Eigentlich sollte ich schnellst möglich hier wegkommen und nicht hier bleiben wollen. Ich hoffte es dauerte nicht mehr allzu lang. Ich richtet den Notenständer und begann das erste Stück zu spielen. Zu nächst beschränkte ich mich auf den Teil, den ich bisher im Ensemble spielte. Es war ein weniger komplexer Teil, der aber nicht ohne war. Ich versuchte ein Gefühl für die Atmosphäre des Stücks zu bekommen. In Gedanken suchte ich Parallelen und Anhaltspunkte von meinem Teil und dem der ersten Geige. In das Stück vertieft fuhr ich zusammen, als es plötzlich an der Tür klopfte.

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