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Kapitel 19

Helen

Während alle langsam mit ihren Instrumenten den imposanten, edel dekorierten Saal betraten, stimmten die ersten ihre Instrumente bereits mit dem Flügel ab. Langsam trudelten alle ein. Auch Claire betrat den Raum und augenblicklich legte sich alle Aufmerksamkeit auf sie, was mir eine große Erleichterung war.

Sie trug ein schwarzes zweiteiliges Kleid. Der bodenlange Rock war ausladend und in das aus Spitze bestehende langärmlige Oberteil war eine Art lila schillerndes Bustier eingenäht.
»Wow Claire. Du siehst aus wie eine Berühmtheit.« Eines der Mädchen, die ebenfalls Geige spielte hielt ihre Hände auf Höhe ihres Mundes. Claire stellte sich auf den Platz der ersten Geige, sah lächelnd über ihre Schulter und bedankte sich.

Ein Mann mittleren Alters blieb vor der Tribüne stehen, der sofort meine Aufmerksamkeit erregte. Sein Anzug schmiegte sich an seinen Körper wie eine zweite Haut und an seiner Hand prangte ein klobiger Ring. Er strahlte eine Ruhe und Sicherheit.

»Hallo! Ich bin Mr. Bannet. Es freut mich, dass sie kurzfristig Zeit hatten. Ein ganz besonderer Gast hat spontan doch zu gesagt. Er ist Verfechter der Klassik.« Mr. Bannet sprach mit einem strengen britischen Akzent, trotzdem war er gut zu verstehen. Er schien der Gastgeber zu sein. Mit einer ausladenden Geste deutete Mr. Bannet in Richtung der Tribüne.
»Daher geben Sie sich größte Mühe. Er ist sehr anspruchsvoll und als jahrelanger Partner sehr wichtig. Es soll besonders angenehm für ihn sein. Sollte er Wünsche äußern berücksichtigen Sie diese bitte umgehend.« Wir nickten.
»Die ersten Gäste werden bald eintreffen. Beginnen Sie mit ruhiger Musik im Hintergrund.« Mr. Bannet wandte sich von der Tribüne ab. Wieder nickten wir. Claire blickte sich zu uns um. »Ich denke wir beginnen mit Mozart?« Wir blickten einander an und stimmten zu. Ich nahm die richtigen Noten hervor legte die Geige an und auf ein Zeichen des Pianisten begannen wir.

Mir war etwas schwindlig von der Aufregung und die Menge an wichtiger Personen hier machte es nicht besser. Das Violinspielen lenkte mich etwas ab. Wir spielten in der Reihenfolge der Liste, die Sofi mir geschickt hatte. Es waren alles sehr ruhige Stücke, die als Hintergrundmusik für den Empfang dienten. Wir sortierten gerade unsere Blätter, um das nächste Lied anzustimmen als zwei Männer aufgeregt an der Tribüne vorbei liefen.
»Er ist da. Wo ist Mr. Bannet? Er muss hier sein, wenn er rein kommt.«

Ich schob meine Blätter hin und her, während ich die Männer mit einem hoffentlich unauffälligem Blick verfolgte. Sie schienen mindestens so aufgeregt wie ich, auch wenn ich mich mittlerweile etwas beruhigen konnte.
Wir spielten das nächste Lied. Mr. Bannet erschien, aus dem hinteren Bereich des Saals kommend, und blickte zum Eingang. Ich folgte seinem Blick und vergaß vor Schreck weiterzuspielen. Meine Augen weiteten sich. Meine Atmung setzte aus. Die Männer am Eingang, die kontrollierten, wer den Saal betrat, verbeugten sich. Ja sie verbeugten sich, meinen Augen irrten sich nicht. Er trug einen dunkelgrauen Anzug. Seine dunklen Haare waren in einer sanften Welle zur Seite gemacht. Er lächelte als er Mr. Bannet sah. Dann ging er auf ihn zu. Auch Mr. Bannet setzte sich in Bewegung und sie gaben sich die Hand. Ich hielt meinen Atem an alles um mich herum verschwamm und mein Herz setzte aus.

Es war der Mann.

Der Mann, der mir am Tag des Vorspiels geholfen hatte.

Der Mann, von dem ich glaubte, er habe jemanden umgebracht.

Während die beiden redeten nickte der Mann immer wieder. Plötzlich blickte er zu mir. Er blickte nicht zu dem Ensemble, nein, er blickte mich direkt an.

Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken und ich bekam eine Gänsehaut. Er ließ mich nicht aus den Augen, auch nicht, als sie auf uns zu kamen. Dachte er, dass ich ihn gesehen hatte, bei was auch immer er da getan hatte? Denn eigentlich hatte ich gar nichts gesehen, bis auf den Mann, an dessen Schläfen Blut runtergelaufen war. Aber auch dafür kannte ich den Grund nicht. Wenn es so wäre, wenn er das dachte, dann hätte er Jane schon etwas getan, oder?

Vielleicht irrte ich mich auch. Vielleicht war es gar nicht der selbe Mann. Aber warum sollte er mich sonst so intensiv mustern? Sie kamen vor uns an. Ich ließ meine Violine und den Bogen sinken, die ich beide immer noch gehoben hatte. Nun glitt der Blick des Mannes auch über den Rest des Ensemble. Ich blickte an ihm herunter. Wie auch im Wald saß dieser Anzug perfekt. Die Weste unter dem Jackett war ein Augenfang, da sie schräg geschnitten und mit elegant schimmernden Knöpfen zu geknöpft war.

»Liebe Studierende. Das ist der Gast von dem ich bereits gesprochen habe«, fing Mr. Bannet an. Alle nickten zum Gruß außer ich. Ich hatte meinen Blick nun starr auf den Boden gerichtet.
»Mr. Capello, Sie können den Studierenden gerne ihre Wünsche äußern. Sie werden ihr Bestes geben Ihren Wünschen nachzukommen.«
»Das ist wirklich zuvorkommend Mr. Bannet.« Diese warme und zugleich kalte Stimme erschütterte mich in Mark und Bein. Es versetzte mich an diesen Abend zurück. Mein Atem stockte und mein Herz dröhnte in meinen Ohren. Er war es. Ich atmete stoßweise aus. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu beruhigen.

»Ich scheine der letzte Gast zu sein.« Seine Stimme war heiter.
»Ja. Ja, das sind Sie«, erwiderte Mr. Bannet belustigt. Der Mann lachte kurz auf. »Was halten Sie von einem violin concerto? Antonio Vivaldi violin conterto g-minore?« Er verfiel kurz in eine charmante italienische Aussprache. Langsam aber sicher atmete ich ruhiger.

Ich spürte einen Blick auf mir. »Helen? Alles in Ordnung?« Erschrocken blickte ich auf. David hatte eine warme Hand auf meine Schulter gelegt und sah mich besorgt an. Mit kullergroßen Augen nickte ich langsam. Meine Hände hatte ich verkrampft auf meine Knie gelegt.
»Sicher?«, hakte er nach. Wieder nickte ich. David setzte sich wieder, sah mich aber weiterhin besorgt an. Ich spürte den Blick einer weiteren, doch ich wagte es nicht auf zu sehen.
»Ich denke das wäre ein netter Einstieg während der Begrüßung.« Die Stimme ließ mich wieder erschaudern.
»Natürlich.« Claire antwortet für uns. Ich hörte wie Mr. Bannet und der Mann gingen. Dann wandte sich Claire um. Sie musterte mich abschätzig.
»Du spielst jetzt besser vernünftig.« Ich schluckte schwer und nickte. Sofort sortierte ich meine Blätter mit zitternden Händen und wir spielten das Violinkonzert von Vivaldi in g-moll.

Das Stück stand Gott sei Dank ebenfalls auf der Liste. Ich fragte mich ob Mr. Bannet diese Liste in dem Wissen um den Geschmack des Mannes erstellt hatte. Es war keines meiner geübtesten Stücke, weshalb ich mich beim Spielen sehr konzentrieren musste. Es folgten viele weitere Stücke, welche ich gut oder weniger gut beherrschte. Während dessen hatten sich die Gäste angeregt unterhalten. Es waren bereits einige Stunden vergangen. In dieser Zeit hatte ich mich so auf das Spiel konzentriert und war so darin gefangen, dass ich nicht sagen konnte, was um mich herum geschehen war. Wir endetet scheinbar das letzte Stück, da einer der Männer, die zuvor aufgeregt auf der Suche nach Mr. Bannet waren, vor uns stand. »Mr. Capello, bitte um Violinsonaten.«
Das Ensemble blickte einander an. Für uns bedeutet es eine Pause einzulegen. Claire kicherte geschmeichelt. »Natürlich.«

Ich nahm meine Geige sowie meine Notenblätter und folgte den anderen in den Proberaum. Ich verstaute meine Geige in dem Koffer. Im Ballsaal war Claire bereits in die erste Sonate vertieft. Die zarten Klänge von Flügel und Violine erfüllten den Saal, welcher eine verhältnismäßig gute Resonanz hatte. Trotzdem fielen mir einige Unstimmigkeiten in Claires Spiel auf. Ich konnte nicht sagen was genau. Ich konnte einfach nicht mit fühlen. David ging nervös neben mir her.
»Helen. Das ist die perfekte Zeit ein paar Kontakte zu knüpfen. Es sind viele Leiter von Orchestern oder anderen Universitäten hier. Also sei mir nicht böse, wenn ich dich etwas alleine lasse.« Ich sah mich um, konnte aber niemanden Bekanntes aus machen. Doch was mir auffiel war, dass der Mann nirgends zusehen war.
»Schon okay", sagte ich verständnisvoll nickend und schon verschwand David zu einer anderen Studentin, die mit einem älteren Herrn redete. Ich scannte noch einmal den Saal, doch ich fand ihn nicht. Sollte ich ihn überhaupt finden? War es nicht besser so wenig wie möglich mit ihm Kontakt zu haben? Die Tatsache, dass ich den Mann nicht sah, er aber anwesend sein musste, da er nun Violinsonaten hören wollte, ließ mich nervös werden. Sollte ich mich auch einfach zu den anderen stellen? Aber wie sollte ich schon an dem Gespräch teilhaben. Ich wackelte unruhig mit den Fingern. Ich konnte auch schlecht einfach hier stehen bleiben. Mein Blick wanderte zu der Bar. Dort standen auch zwei ältere Studentinnen. Vielleicht würde mich etwas Alkohol entspannter werden lassen.

»Was möchten Sie?« Eine kleine Frau mit dunklem, seidigem Haar lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich blickte hinter sie. Ich war mir nicht sicher und das musste die Kellnerin mir angesehen haben. Sie lächelte freundlich.
»Einen Sekt oder Wein? Was mögen Sie lieber?«
»Ein Wein bitte«, sagte ich wohl etwas zu leise, denn die Kellnerin beugte sich zu mir.
»Ich hätte gern einen Wein bitte«, versuchte ich nun etwas lauter zu sagen. Sie schien verstanden haben und reichte mir ein Glas wein über die Theke. Ich wollte nicht an der Bar stehen bleiben. Ich fühlte mich hier fehl am Platz. Noch überlegend wohin ich gehen sollte, drehte ich mich und und stieß gegen etwas Hartes.
Der Inhalt meines hohen Weinglases hatte sich auf einer dunkelgrauen, schräg geschnittenen Weste, einem gespanntem weißem Hemd und einer dunkel gestreiften Krawatten entleert. Nur noch ein kleines bisschen der tiefroten Flüssigkeit schwamm in meinem Glas. Langsam hob ich meinen Blick.
»Warum würden sie etwas so wertvolles verschütten, Ms. Bold«, sprach die mir bekannte, eiskalte Stimme.

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