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Kapitel 1

Helen

Mein Herz hämmerte in meiner Brust, obwohl ich das gotischwirkende Gebäude längst hinter mir gelassen hatte. Meine Hände hatte noch nicht aufgehört zu zittern. Überraschender Weise nicht wegen meiner ständigen Angst, sondern vor Aufregung. Die Vorstellung vor den Dozenten der Universität war gut verlaufen. Ich war zufrieden mit meinen gespielten Stücken, auch wenn es nicht perfekt war. Das war es nie, zumindest meiner Meinung nach.

Wie gefangen in der Musik, war das Meer, aus mit rotem Samt bezogenen Sitzen des Theaters, in den Hintergrund gerückt, wobei es mich doch so beeindruckt hatte, als ich angekommen war. Auch die Menschen auf den Sitzen, Dozenten, andere Teilnehmende, der Rektor der Universität, der Leiter der Hochschule für Musik, ich hatte sie alle nicht bemerkt trotz meiner unsagbaren Aufregung. Zumindest, bis ich mein drittes und letztes Stück gespielt hatte. Die Köpfe der Dozierenden waren nach unten auf ihre Papierbögen gesenkt, einige der Teilnehmenden klatschten oder tuschelten und mein Herz sank tief herab.

In Gedanken verloren, rieb ich über die Schwielen an meinen Fingern. Ein Zeichen meines vielleicht nicht ganz gesunden Fleißes und Ehrgeizes. Ich atmetet tief durch und stieß die Luft gleich wieder aus, woraufhin vor mir weiße Wölkchen auftauchten. Ich zog den Kopf wie eine Schildkröte ein und vergrub mich in dem kuschligen, schwarzen Schal. Die Kälte des endenden Novembers vertrieb langsam aber allmählich meine Aufregung und mein Herz sprang nicht mehr halb so energisch gegen meine Brust. Ich hatte es geschafft.

Stolz auf mich, stahl sich ein verschmitztes Lächeln auf meine Lippen, versteckt unter dem Schal, sodass es niemand sah. Eine gewisse anhaltende Nervosität konnte ich allerdings nicht leugnen. Diese würde sich wohl erst legen, wenn ich eine Rückmeldung erhielt und hoffentlich war diese positiv.

»Was? So ein Quatsch! Bärbel hätte doch was gesagt ... am Dienstag!« Erschrocken zuckte ich zusammen und mein Blick richtete sich automatisch auf die lallende Person auf der anderen Straßenseite. Eben jene, die mir ein ungutes Gefühl bescherte. Der Mann unterhielt sich ausgelassen mit seinem Freund, die mit ihm waren. Eine Gruppe an Frauen und Männern in Andreas und Thomas Alter.

Ich schluckte schwer und spürte, wie meine Violine auf meinem Rücken schwerer wurde. Eine der Frauen mischte sich in das Gespräch ein, lachte lauter, als sie es sich wohl normalerweise, in einem nicht angetrunken Zustand, trauen würde und wandte sich an ihre Freundin. Meine Handinnenflächen wurden feucht. Ein Zeichen der sich anbahnenden Angst, die ich mit aller Kraft zu verscheuchen versuchte.

Der Mann riss weiterhin lallend, sodass ich ihn nicht verstand, eine dunkelblaue Tasse, in der ich Reste von Glühwein vermutete, in die Höhe und alle lachten angeheitert. Ich wandte meinen Blick von ihnen ab und starrte geradeaus. Der Weihnachtsmarkt war ganz in der Nähe. Sie würden nicht die Einzigen sein, denen ich auf dem Weg zum Restaurant begegnen würde. Ich war aufgewühlter als sonst, wahrscheinlich wegen der Aufnahmeprüfung, wodurch ich meine Angst weniger unter Kontrolle hatte, als an guten Tagen und ich spürte, wie sich meine Schultern und Hände verkrampften.

Ich begann die Tonabfolge mit den Fingern nachzuahmen. Die Tonabfolge des Stücks, welches ich eben noch auf der Bühne des Staatstheater gespielt hatte. Schuberts Wiegenlied half mir ungute, in mir Angst und Panik schürende Gedanken zu vertreiben. Das Wiegenlied schloss mich in seine Arme. Umhüllt von einer warmen Decke der Liebe. Es war schon immer, so lang ich denken konnte, mein liebstes Stück und auch wenn es kein technisch höchst anspruchsvolles Stück war, konnte ich nicht anderes, als es beim Vorspiel zu spielen. Es sollte mich und meine Persönlichkeit zeigen. Ich hoffte inständig, dass es mir gelungen war.

Langsam entfernte ich mich von dem Weihnachtsmarkt und damit auch von den vielen Menschen, die an meinem Nervenkostüm zerrten, hinein in die Altstadt in Richtung des Hafens, an dem das erstklassige Restaurant lag, in dem ich einen Minijob als Musikerin ergattert hatte. Zusammen mit einem Pianisten und einem Cellisten, sorgte ich für die musikalische Untermalung des feinen Ambiente.

Doch bevor ich mich der Arbeit widmete, genoss ich den Anblick, der sich mir in dem kleinen Viertel der Altstadt bot. Das warmgoldene Licht der Straßenlaterne ließ die pudrige, dünne Schneedecke in schildernden Farben glitzern. Tatsächlich hatte es schon den ganzen Tag immer wieder etwas geschneit, doch hatte der Schnee es nie geschafft liegen zu bleiben. Jetzt, zum Abend, da sich die Temperaturen immer mehr dem Minus annäherten, schmückte der Schnee die Altstadt und ließ sie noch märchenhafter aussehen.

Die Häuser, welche die schmale, holprige, Kopfsteinpflasterstraße säumten, waren kleine Mehrfamilienhäuser. In unterschiedlichsten Farben, mal mit Stuck an der Fassade, mal Fachwerkhäuser mit rankenden Pflanzen die zum Giebel empor krochen und mal ein einfaches Backsteingebäude, das mich in eine längst vergangene Zeit führte. Eine Mischung aus vielen verschieden Stilen und doch war es gerade das, was mich die Altstadt so sehr lieben ließ.

Die Bewohner der Häuser hatten es sich nicht nehmen lassen bereits Ende November für weihnachtliche Stimmung zu sorgen. So leuchteten Weihnachtsbögen aus Holz in den Fenstern. Goldene Lichterketten flossen an den Fensterbänken herunter und winterliche Sterne an den Giebeln oder in den Türrahmen, weckten ein wärmendes Gefühl in mir. Es erinnerte mich an die schönen Abende, die wir zu Hause vor dem Kamin verbrachten, mit einer Tasse Tee und heißer Schokolade. Ich backte mit Andrea Plätzchen und dekorierte sie, wenn Thomas nicht, wie jedes Jahr, uns beim Zugucken bereits die Hälfte aller Plätzchen wegnaschte. Ich liebte Weihnachten, wirklich alles daran.

Von innen gewärmt konnte mir nun auch der kalte, beißende Wind, der mir die Haare aus dem Gesicht blies nichts anhaben, als ich die Straße zum Hafen herunter ging. Das Restaurant kam bereits in Sicht. Direkt am Wasser gelegen, hatte man von dort einen wunderschönen Ausblick, wie all die Lichter der Stadt in dem Wasser funkelten, wie Sterne am Himmel. Doch mir graute es schon vor der motzigen Chefin, mit ihrer drathigen Gestallt, dem strengen langen Pferdeschwanz und ihrer ohrenbetäubenden Stimme.

Sie scheuchte uns jedes Mal durch die Gegend. Zu selten, um genau zu sein nie, traute ich mich etwas zu sagen, wenn sie einen von uns anschrie, weil wir eine Millisekunde zu spät kamen. In weiser Voraussicht hatte ich mich auf Grund des Vorspiels schon entschuldigt. Dem bösen Blick ihrer schmalen Augen würde ich wohl trotzdem nicht entgehen können.

Schlimmer noch traf es allerdings die Kellner. Ließen sie was fallen wurden sie angeschrien und das zerbrochene Glas würde zum Monatsende als rote Zahl auf ihrem Lohnzettel erscheinen. Außerdem gab es für die Kellner viel strengere Vorschriften, was Kleidung, Frisur und Verhalten anging. Ich lächelte traurig, als mir die Studentin, die sich als Maja vorgestellt hatte, einfiel.

Mrs. Houston hatte Maja besonders auf dem Kieker. Wie mir schien, wegen ihrer flippigen Art und ihrem äußeren Erscheinungsbild, welches definitiv nicht dem noblen Ambiente des Restaurants entsprach. Doch anstatt sich darüber zu ärgern oder von den ständigen Hänseleien getroffen zu sein entgegnete Maja der Chefin immer mit einem Lächeln und nickte aufrichtig.

Nicht mal das bekäme ich zustande. Ich würde wohl in Tränen ausbrechen an Majas Stelle. Sie war wirklich nett. Ich hatte mich schon ein paar mal mit ihr unterhalten. Und auch wenn Mrs. Houston schlimm war, ich brauchte das Geld, denn ich wollte Andrea und Thomas nicht auf der Tasche liegen.

Ich trat in den warmen Lichtkegel, der sich vor der gläsernen Tür bildete. Einmal mehr sog ich die kalte Luft ein, die meine Nase zum Kribbeln brachte und öffnete die Tür zum Restaurant. Ich rieb die Hände aneinander, um sie aufzuwärmen. Sie waren schon ganz rot von der Kälte draußen.
»Guten Abend Helen«, sagte der Student, der Teilzeit am Empfang arbeitet. Schick gekleidet mit dem für die Kellner bereitgestelltem, weißen Hemd und grauer, silbern schimmernder Weste passte er perfekt an diese Position. Das charismatische Zahnpastalächeln tat sein übriges.

»Hallo«, entgegnete ich seine Begrüßung schüchtern. Ich fragte mich, ob er mich überhaupt verstanden hatte, da ich so leise gesprochen hatte, aber er sprach gleich weiter, also hatte er mich wohl gehört, oder aber er überspielt es. »Das Biest hat heute besonders schlechte Laune«, sagte er halb flüsternd, halb lachend. Mein Hals wurde trocken bei seinen Worten. Ich nickte ihm dankend für den Hinweis zu und ging mit einem zaghaften Winken in Richtung der Umkleide.

Na toll. Ausgerechnet heute. Ich konnte Paul und Josef bereits spielen hören. Ich war definitiv zu spät, also hing ich meinen Mantel schnell an den Haken und nahm meine geliebte Violine aus dem Koffer, deren dunkles Holz mit heller Maserung im Licht glänzte. Fix stimmte ich die Geige, in der Hoffnung sie würde sich wegen des Temperaturunterschieds nicht gleich wieder verstimmen und mit flinken, leisen Schritten huschte ich aus der Umkleide die Treppe hinauf in den Speisesaal.

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