Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

50) Diese Antwort

Mir war ziemlich unwohl, als ich mich auf meinen gewohnten Platz niederließ. Mein Buffet packte ich diesmal nicht aus und das hatte mehrere Gründe.

Erstens, wurde der Chemieunterricht heute anscheinend von einem Vetretungslehrer gehalten und da ich den nicht genau einschätzen konnte und meine sehr gute Note nicht aufs Spiel setzen wollte, blieb der Kram eben diesmal in der Tasche.

Zweitens, ich hatte keinen besonderen großen Hunger, mir lag seit dem Gespräch bei den Schließfächern gefühlt ein Stein im Magen... ein großer, fetter, tonnenschwerer Stein.

Und drittens... ich wusste nicht, ob Cassie mich wieder mit ihrer Anwesenheit neben mir beehren würde oder nicht.

Wahrscheinlich nicht.

Aber so richtig entscheiden, ob sie lieber zu ihrer Freundin nach vorn oder zu mir wandern sollte, konnte ich mich auch nicht.

Es würde auf jeden Fall eine alles andere als angenehme Stimmung herrschen.

So wartete und wartete ich ungeduldig, die Minuten vertsrichen immer langsamer und trotzdem tauchte sie einfach nicht auf, obwohl Liv schon längst ihren Platz im Raum eingenommen hatte.

Schließlich ertönte der Gong zum Unterricht und mit ihm glitten meine Augenbrauen leicht nach oben.

Hätte ich ihr gar nicht zugetraut, dass sie schwänzen würde.

Mr Godiac, wie auch immer das ausgesprochen wurde, ich konnte nur seinen in krakeliger Handschrift geschriebenen Nachnamen lesen, ging zur Tür, wahrscheinlich um sie zu schließen - allerdings verschwand er noch mal auf den Flur.

Umso besser, weniger Chemie.

An sich interessierte mich diese Naturwissenschaft, aber nur, wenn ich mir gewisse Grundlagen selbst beibrachte, der Unterricht war gähnend langweilig.

Helle blonde Haare zogen erneut meine Aufmerksamkeit an, in ziemlicher blasser und aufgewühlter Verfassung betrat Cassie doch endlich den Chemieraum, ihr Blich zuckte zu dem leeren Stuhl neben ihrer besten Freundin. Doch bevor sie diesen überhaupt anpeilen konnte, nahm ihr Mr Godiac den Wind aus den Segeln.

"Ich gehe mal davon aus, dass ihr alle nach dem Sitzplan, der sonst hier gilt, auch sitzt?"

Ach du scheisse.

Cassie verdeutlichte mal wieder genau das, was ich dachte, denn ihre Kinnlade fiel fast fassungslos auf den Boden, jedoch schritt sie relativ selbstbewusst auf den freien Stuhl neben mir zu.

Sofort kroch ihr schöner Duft, den ich nie genau beschrieben konnte, aber als tierisch angenehm empfand, zu mir herüber, als sie sich kommentarlos auf die Sitzfläche fallen ließ.

Natürlich schauten wir uns nicht an, ich spürte, dass sie eine unsichtbare, riesige Mauer zwischen uns errichtet hatte, diese stocksteife Sitzhaltung und das angespannte Gesicht sagten alles.

Wir hockten eine ganze Weile so nebeneinander.

Sie in unveränderter Postion, ich schon fast vom Stuhl rutschend, weil ich mich halb hängend vorhin dort hingesetzt und seit dem keine Bewegung unternommen hatte.

Zugegeben, dem Unterricht folgte ich diesmal nichtmal zu zehn Prozent. Nichtmal zu annähernd fünf, lieber achtete ich auf jeden kleinen Wimpernschlag von der Person neben mir. Da es mir irgendwann zu langweilig wurde und ich nunmal zu den Menschen mit einer dreisten, provokanten Art gehörte, linste ich sehr deutlich zu ihr herüber, den Kopf etwas gedreht - lustigerweise tat sie genau das gleiche im selben Moment auch.

Nur mit dem Unterschied, dass sie sich panisch abwandte... und nervös an ihrer Lippe knabberte.

Das brachte mich auf meinen Entschluss von vorhin. Als nächstes wollte ich sie nicht nur läppisch berühren, ich wollte sie endlich küssen... aber bis dahin war es wieder ein weiter Weg, den ich mir erneut freiräumen musste.

Dann konnte ich jetzt ja schonmal anfangen.

Mit einem etwas schneller klopfenden Herzen lehnte ich mich dicht zu ihrem Ohr herüber. "Ich weiß, woran du denkst", flüsterte ich ihr zu.

Sie holte tief Luft, was meine Mundwinkel zucken ließ.

Ich blieb in der Position und setzte noch eine Schippe darauf, indem ich meinen Arm auf ihrer Stuhllehne ablegte und den nächsten Satz auf sie losließ. "Und es ist leider nunmal verdammt niedlich, wie du dich immer vor mir sträubst. Deswegen gebe ich dir nichtmal eine Chemiestunde, bis du zugibst, dass du mich schon seit einer Ewigkeit gerne küssen willst."

Gespannt wartete ich auf ihre Reaktion - die prompt eintrat.

Empört schnaubte sie leise, schaute mich aber immer noch nicht an, währendessen ich aus den Augenwinkeln registrierte, dass uns so einige einzelne Leute aus dem Kurs verstohlen beobachteten.

Meine Güte, hatten die denn keine eigenen Probleme?

Bevor ich meinen Mund öffnen konnte, legte Cassie jedoch mit ihrer Entgegnung auf meine Behauptung los. "Vergiss es", zischte sie.

Wie... das wars?

Kein Protestieren, nichts?

Höchst interessant, Madame ist wohl wieder in den eingeschüchterten Modus zurückverfallen.

Ich lachte leise darüber. Nun gut, dann musste ich wohl noch mehr Power aus ihr herauskitzeln. "Warum soll ich das vergessen?"

Wachsam bemerkte ich genau, wie sie den Griff um ihren Bleistift verfestigte. "Weil das nicht eintreffen wird. Nicht in den nächsten Tagen, nicht in den nächsten Wochen oder Monaten. Oder dieses Jah-"

"Ja klar", unterbrach ich sie ungeniert. "Du hast aber ausgelassen, dass das in den nächsten Minuten oder Stunden passieren könnte."

"Da garantiert auch nicht", fauchte sie äußerst gereizt zurück. "Gar nicht, verstanden?"

Nee.

Nee, hab ich nicht, wir werden ja noch sehen.

Meine Augen wanderten zu ihren Pferdeschwanz und in gleichem Moment zog ich sanft daran. Ihre Haare waren wunderschön weich. "Okay, dann deiner Meinung dort garantiert auch nicht. Andere Frage. Kommst du nun Samstag zur Party?"

Das war etwas, was ich unbedingt wissen wollte, denn daraus resultierte meine nächste Chance mit ihr Zeit zu verbringen, auch wenn es am Ende vielleicht nur auf zehn Minuten Shots trinken oder tanzen hinauslief.

Ich setzte eine möglichst neutrale Miene auf, als ich auf ihre Antwort wartete, um nicht zu hoffnungsvoll dreinzuschauen.

Leider schüttelte sie zu meinem Unglück den Kopf. "Nein. Ich... ich habe da was vor."

Mhm.

Das kam jetzt unerwartet.

"Ach. Das ist aber verdammt schade", gab ich also nun langsam von mir, meine Finger wanderten zu ihrem Nacken, hauchzart strich ich dort über ihre weiche Haut und erspürte eine Gänsehaut unter meinen Fingerspitzen. "Gehst du dort wieder Katzenbettwäsche shoppen?", konnte ich es mir nicht nehmen, sie das zu fragen.

"Vielleicht", antwortete sie karg.

Sie muss sich in meiner Gegenwart mal unbedingt mehr entspannen, das war ja nicht zum Aushalten. Deswegen strich ich frech über die Lippen, vielleicht aber auch, um sie wieder ein wenig mehr zu reizen. "Perfekt. Dann bestell mir doch gleich welche mit. Meine Katze braucht auch einen Kissenbezug."

Augenverdrehend seufzte sie nur leise, was mich wieder zum Schmunzeln brachte.

 "Sag mal, existiert bei dir wirklich eine Katze oder steht der Korb dort nur als Atrappe?", fragte sie mich plötzlich wie aus dem Nichts.

Meine Hand, die ich auf ihrem linken Bein ablegte, hielt inne.

"Natürlich ist der Korb nur Atrappe. Ich liebe es eben, mein Zimmer mit diesen grottigen Katzenkörbchen zu dekorieren und alle nach der Größe zu sortieren und aufzustellen. Ist so eine geheime Schwäche von mir", erwiderte ich in einem ziemlich hochnäsigen Tonfall, aber meine Güte, was dachte sie denn bitte von mir? Bin ich so ein untypischer Tierhalter oder was?

Nun zuckten ihre Mundwinkel. "Was für eine Katze hast du?"

Ich wollte ihr gerade stolz von meiner Rettungsaktion erzählen, als mir jemand anderes das noch nicht ergriffene Wort abnahm.

"Also ehrlich. Ich wundere mich gerade echt, warum eure Chemielehrerin Sie beide zusammen sitzen lässt, Mr Fray und Ms Steven." Mr Godiac fixierte uns misstrauisch und mit ihm noch zahlreich andere Schüler, die ihre Köpfe zu uns nach hinten gedreht hatten.

Ich liebte ja Publikum.

Cassies Kopf glich dem einer Tomate, verlegen starrte sie auf die Tischplatte, während ich nicht so recht wusste, was ich jetzt antworten sollte. Zumal meine Hand immer noch auf ihrem Bein lag und keine Ahnung... es sah alles schon sehr zweideutig aus.

Ich entschied mich also für die gewohnt überlegene Art, die ich Lehrern gerne zeigte. "Tja. Diese Frage bleibt wohl vorerst ungeklärt. Bis die feine Dame wieder aus ihrem Kalifornien Urlaub zurück ist." Langsam setzte ich mich wieder richtig hin.

"Eure Lehrerin ist nicht in Kalifornien, sondern krank", berichtigte Mr Godiac, sichtbar das Gesicht verziehend.

Breit grinste ich ihn an. "Aber natürlich, wenn sie es sagen, wird das schon stimmen."

Er öffnete den Mund, schloss ihn dann aber wieder und drehte sich letztendlich zur Tafel um, um den Unterricht fortzusetzen. Als wäre nichts gewesen.

Die anderen Leute schenkten mir nun ebenfalls ein Grinsen, bevor sie sich auch nach vorn umdrehten.

In meinem Kopf ratterte es kurz, bis mir einfiel, über was wir gerade gesprochen hatten und ich mich demzufolge wieder zu Cassie herüberbeugte. "Meine Katze ist dreibeinig und hat ein reudiges graues Fell", raunte ich ihr zu, meine Hand nahm wie von selbst den Platz auf ihren linken Oberschenkel ein.

Geschockt sah sie mich an. "W-warum ist deine Katze dreibeinig? Was ist mit ihr passiert?"

Wie niedlich.

Schulterzuckend blickte ich sie weiterhin an. "Was weiß ich. Ein Kumpel von mir wollte sie nicht mehr. Ist auch noch gar nicht so lange her. Hab sie ihm Sonntagabend abgenommen. Der Idiot wollte sie einschläfern lassen. Eigentlich sind mir Katzen nicht ganz so geheuer, aber Arielle ist voll korrekt."

"Arielle?", wiederholte sie ungläubig den Namen.

Warum ist sie da so verwundert? Ihre Katze hieß Barbara oder so, also bitte, da war Arielle ja wohl noch akzeptabel.

"Exakt, sie heißt Arielle", lächelte ich sie breit an. "Hab sie sogenannt, weil sie mit den drei Beinen nicht wirklich als Erdbewohner in dem Sinne durchgeht und sie außerdem Wasser über alles liebt. Und Puffelchen, so lautete ihr Name vorher, war mir dann doch zu weird. Ich meine, wenn ich die abends rufe, wenn sie Abendbrot bekommen soll und das jemand mitbekommt... Neee, da macht man sich ja nur selbst zum Affen."

Ein belustigtes Glucksen entwich ihr, was mein Herz kurz stolpern ließ.

Ich war seltsamer Weise stolz auf mich, dass ich sie auch endlich mal zum Lachen gebracht hatte, obwohl das nichtmal meine Absicht gewesen ist. Außerdem war das auch immer einer der Sachen, bei denen ich bei den anderen meiner Gruppe, mit Ausnahme von Adam, neidisch war, dass sie Cassie so schnell ein Lachen entlocken konnten.

Jetzt hatte ich es auch mal geschafft.

Mit amüsiert blitzenden Augen schaute sie zu mir hoch und wie immer verlor ich mich in ihrem dunklen Blau - das schlagartig wieder den eiskalten Ausdruck von sonst annahm.

Na toll, jetzt hatte sie wahrscheinlich realisiert, wie ungewöhnlich es ist, mit mir auch mal herumzuscherzen. Ich meine, ich fand es selbst ungewohnt, aber ich könnte mich denn noch daran gewöhnen.

"Ähm... ja", versuchte sie den Moment mit einer verdächtig wackligen Stimme zu überspielen.  "Wie auch immer."

Das war der letzte Satz, den sie an mir in dieser Doppelstunde verlor, denn die restliche Zeit saßen wir nur wieder stumm nebeneinander.

Es hatte sich wieder mal nichts geändert.

Als es klingelte, verließ ich mit als erster den Raum.

Was ich dachte?

Nichts so wirklich.

Komischerweise war mein Kopf wie leergefegt, kein einziger Gedanke schwirrte dort herum und das machte mich ziemlich, ziemlich irre.

Doch die Antwort, oder, besser gesagt, wer daran schuld ist... diese Antwort kannte ich ja bereits und sie war auch nicht wirklich schwer.


Ich wünsche euch einen tollen Silvesterabend und einen guten Ruuuuuuuuuutsch.

💖





Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro