Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

21) Ihr beschissener Ernst

Meine Emotionen schwankten irgendwo zwischen jähzorniger Wut, die wie ein brodelnder Kessel in mir aufkochte, absoluter Empörung - aber auch eine gewisse Bewunderung war vorzufinden.

Ich bewunderte sie dafür, dass sie so einen Mut hatte, sich nicht alles gefallen zu lassen und alles andere als ein stilles Mäusschen zu sein.

Trotzdem musste ich ihr das jetzt nicht auf die Nase binden, schon gar nicht, wenn mein Ärger über die Aktion langsam die andere Empfindung übertraf. Dieses weiße Shirt mochte ich ziemlich gerne, es war ausgewaschen, lag angenehm am Körper und klebte nicht gefühlt wie eine zweite Haut an mir.

Tja und wenn ich jetzt Pech hatte, dann ging dieser riesige, intensive Schokofleck nicht mehr heraus und jeder würde sich sonst welche Gedanken machen, was da auf dem Stoff bitte passiert sein könnte.

Grimmig presste ich meine Lippen zusammen und starrte Cassandra in Grund und Boden.

Sie wirkte, als würde sie sich gerade in einem akuten Schockzustand befinden, ihre dunkelblauen, weit aufgerissenen Augen fixierten starr den Fleck auf meinem Shirt.

Ich bemitleidete sie dafür gar kein Bisschen. Überhaupt nicht. Schön wäre es, wenn sie sich dabei auch vielleicht mal fragen würde, warum zum Henker sie diese Aktion unbedingt ausüben musste.

Warum bitte? Mit welchem Recht?

"Ist das dein beschissener Ernst?", rutschte es mir deshalb heraus, auch, weil mich der ganze Tag schon viel zu sehr überfordert hatte. Irgendwann hielten selbst meine Nerven nicht mehr durch. Es waren gefühlt nur noch dünne Fäden, die mein ganzes Kostüm zusammenhielten.

Deutlich sah ich wie sie schlucken musste.

Irgendwie tat es mir leid, dass ich sie so angefahren hatte, aber da war sie jetzt selber Schuld. Ihr Fehler, wenn sie so leicht reizbar war und jedem anscheinend das Getränk oder Essen gegen die Klamotten klatschen musste, wenn ihr etwas nicht passte.

Ein flüchtiger Ausdruck der Erkenntnis huschte über ihr hübsches Gesicht.

Hah, sollte sie ruhig mal realisieren, dass das so gar nicht cool war. Ich ging viele Späße mit, aber der war deutlich unter der Gürtellinie, im wahrsten Sinn des Wortes. Ich spürte die lauwarme Flüssigkeit sich einen Weg zu meinem Hosenbund bahnen.

Jonathans einzige Reaktion zu diesem Vorfall bestand daraus, wieder so dämlich loszuhusten. Meine Fresse, wenn der eine Bronchitis hatte, soll der sich einen verdammten Arzt suchen und wenn er außerdem einen Aufmerksamkeitsdefizit hatte, würde eventuell ein Therapeut helfen. Oder aber der Typ hatte nie gelernt, wie man sich richtig räuspert.

So oder so, was ein komisches Heinzelmännchen.

Mein Bruder hielt sich derweil, so schlau ihn gewisse Erfahrungen gemacht haben, aus der Lage gekonnt heraus und blieb stumm. Verblüffung schmückte seine Miene.

Ja, mit dieser Handlung hatte niemand gerechnet.

Sie holte tief Luft, ihr Blick heftete nach wie vor auf mir.

Doch ich konzentrierte mich nochmal auf den Fleck, indem ich den Kopf nach unten neigte. Was eine Scheisse, der breitete sich wirklich immer weiter aus, mittlerweile klebte mein Shirt wirklich an meinem Körper. Mit zusammengekniffenen Augen guckte ich nach einigen Sekunden wieder zu ihr hoch, freundlich sah ich unter Garantie nicht aus.

Eher im Gegenteil.

"Ist das jetzt wirklich dein beschissener Ernst?!", wiederholte ich aufgebracht meine Frage zum zweiten Mal.

Cassandra stützte sich haltesuchend an einer Stuhllehne ab, während sie sich beschämt räusperte. "Ähm ja - ich meine nein. Oder ja?"

Oder ja?

JA?

Hat sie wirklich ja  gesagt?

Grimmig zog ich meine Augenbrauen zusammen, dabei musterte ich sie lange.

Ihre Wangen hatten sich etwas gerötet, die Lider hob und senkte sie immer wieder, ihre Finger krallten sich in die Stuhllehne.

Nun gut, wenn sie mit dieser Orgie schonmal angefangen hat, darf ich doch bestimmt auch weitermachen. Sie hatte den Anfang gesetzt, nicht ich. Ab jetzt herrscht Krieg, meine fast schon herauskommende weiße Friedensflagge steckte ich mental wieder in die unterste Schublade.

Ohne groß darüber nachzudenken, kippte ich den Rest meines Schokeis gegen ihren hellblauen, viel zu großen Hoodie.

Als ich den Schokofleck auf dem Stoff sah, der zu einem krassen Kontrast zur Untergrundfarbe stand, durchflutete mich ein wenig ein Zufriedenheitsgefühl.

Pech gehabt, Cassandra.

So wie du mir, so ich dir.

"Spinnst du?!", zischte Jonathan aufeinmal los. "Das ist mein verdammter Pullover und der war schweineteuer, du Affengesicht!"

Affengesicht? Sagt ja der richtige, Albino.

"Und mein Shirt war zufälligerweise auch schweineteuer, du Lackaffe", schoss ich sauer zurück und stellte den langsam durchgeweichten Pappeisbecher auf den Tisch vor meinem noch immer stillsitzendenBruder ab. "Ich kann leider nichts dafür, wenn Cassie zu den trotteligsten Menschen auf diesem Planeten gehört."

Scheinbar empört schnappte sie nach Luft. "Ich bin nicht trottelig! Das war voll beabsichtigt gewesen, weil ich ja wohl nichts dafür kann, dass du zu den unsympathistischen Menschen auf diesem Planeten gehörst!"

Dein Pech, du musst dich ja nicht mit mir abgeben. Ich hab sie ja nicht festgehalten und theoretisch hätte sie schon die ganze Zeit dieses Fast Food Restaurant verlassen können.

"Aha, das ist ja interessant, dass es beabsichtigt war." Ich beugte mich ein Stück zu ihr vor, dabei spannte ich meinen Kiefer an.

Ihr verführerischer Duft kroch mir sofort in die Nase und ich ermahnte mich zur Konzentration auf das Wesentliche und das war nicht, sie an mich zu reißen und den Duft zu inhalieren.

Zu meinen Glück wich sie keinen Zentimeter zurück. "Den Tag vergisst du nie wieder, weil er so interessant war, Adrael Fray", fauchte sie aufgebracht darauf.

Ach, echt?

Ich grinste sie nur lediglich böse an. "Tut mir leid, aber ich muss dich enttäuschen. Es gab schon weit aus interessantere Tage als diesen hier in meinem Leben, Cassandra Steven", ahmte ich ihren Ton nach.

Und ich glaubte, ihr entging die Zweideutigkeit nicht, trotzdem hatte sie augenblicklich eine Antwort parat. "Noch kannst du es dir leisten, so viele Mädchen das Herz zu brechen, aber irgendwann-"

"Dann was?", hakte ich spöttelnd nach. "Hetzt du deine Katze namens Barbara auf mich?!"

Etwas verblüfft betrachtete sie mich, während sie in unserem sprachlichen Hin und Her inne hielt.

Tja, hat sie wohl nicht damit gerechnet, dass ich mir diesen Katzennamen gemerkt habe.

Obwohl sie ihr Erstaunen zu verbergen versuchte, hatte ich es trotzdem mitbekommen. Allerdings hatte sich der selbstbewusste Ausdruck auf ihrem Gesicht wieder breit gemacht.

"Das wäre ein nettes Beispiel, Fray. Ziemlich untaktisch von dir, dass du dir deine Strafen schon selbst ausdenkst oder? Normalerweise behält man das doch für sich oder?", wies sie mich arrogant darauf hin.

Oder?

Verrückt oder nicht, aber mir gefiel diese raue Seite an ihr. Es machte mir beinahe langsam schon Spaß mit ihr zu streiten.

"Ich wollte deine nicht vorhandene Kreativität anregen", gab ich gelassen von mir.

Sie knallte ihre kleine Hand flach auf dem Tisch neben sich. Vor Schreck zuckte das Pärchen am Nachbartisch zusammen, doch sie ließ sich davon nicht weiter stören. Der Tiger ist wohl nun vollständig in ihr erwacht. Sie nahm nichtmal davon Kenntnis, dass bereits fast die gesamte Kundschaft von Burger King auf uns aufmerksam geworden ist.

Eine öffentliche Auseinandersetzung, wer kennt sie nicht.

"Ich bin ja wohl sehr kreativ!", bellte sie.

"Du bist genauso kreativ wie du naiv bist", bekräftigte ich nur in Gedanken ihre vorige Antwort. Erst eine Sekunde später merkte ich, was ich eigentlich für einen zusammenhangslosen Schwachsinn von mir gegeben habe. Der Satz war gar nicht logisch.

Zu meinem Glück aber bemerkte sie das nicht.

"Wieso, verdammt, bin ich denn jetzt aufeinmal naiv?!", schoss sie bloß zurück, anscheinend hatte sie bloß auf den letzten Teil meines Satzes geachtet.

"Das ist wahrscheinlich nicht aufeinmal passiert, sondern du bist es, Cassandra. Das ist ja das Tragische an der ganzen Geschichte", erläuterte ich augenrollend.

Voller Hass funkelte sie mich an.

Tut mir leid, Cassandra, jedoch stört mich dieser Blick nicht im Geringsten und ausmachen tut es mir schon gar nichts. Außerdem erkannte ich in ihren Augen, dass da noch was anderes als Hass glitzerte, weswegen mich das nicht im Geringsten beunruhigte.

Ich bekam mit, wie ihr Albino um ihren Tisch herumlief, um dann an ihrem Ärmel zu zupfen. Was auch immer er ihr zuraunte, ich konnte es nicht verstehen.

Flüstern konnte der.

"Gleich", nuschelte sie nach ein paar Sekunden zurück, dann wandte sie sich gleich wieder direkt an mich. "Wenn ich naiv bin, dann bist du..."

Abwartend hob ich meine Augenbrauen an. "Ja?"

Sie musste wohl kurz nachdenken, was mich gleich wieder amüsiert zum Schmunzeln brachte. "Dafür reicht mein Wortschatz gar nicht aus. Das ist noch weitaus tragischer, weil mir sonst immer etwas einfällt", sagte sie schließlich.

"Das ist ja so verdammt schade", lächelte ich sie schadenfroh an. "Na los, geh mal deine alte Bettwäsche gegen die neue Katzenbettwäsche eintauschen und heul dich dann in Ruhe über gemeine Menschen wie mich aus. Na? Was hälst du davon?"

Ich glaube, jetzt hasst sie mich wirklich.

Frustriert schnaufte sie leise. "Du bist so ein Arsch, Adrael, ich könnte dich erwürgen und erhängen und qualvoll misshandeln, bis zum nächsten Tod foltern-"

Wow, wow, wow. Sadistische Ader oder wie? Sehr interessant.

"Mir das Herz ausreißen, zerstückeln, auf mich einschlagen wie eine Psychopathin et cerera et ceterea et cetera." Ich schüttelte lachend meinen Kopf. "Das habe ich schon alles mal gehört, Cassandra."

"Um so schlimmer!"

"Tut mir leid, wenn ich ihre Unterhaltung unterbreche, aber entweder verlassen sie jetzt den Laden oder setzen sich wieder ruhig auf ihre Plätze, denn ich dulde so ein Verhalten in meiner Filliale nicht." Ein kleiner Mann mit wirren grauen Haaren und einem schmierigen Anzug stand mit verschränkten Armen aufeinmal vor uns. "Entscheiden sie sich jetzt."

Was will der denn jetzt?

Provokant hob ich mein Gesicht etwas an, obwohl ich das eigentlich gar nicht brauchte, um meine Größe zu kompensieren. Er war genauso groß wie ich, lediglich etwas mehr in die Breite gezogen.

"Und sonst haben sie keine Probleme?", fragte ich giftig.

Hätte ich wohl nicht machen sollen, aber in Wahrheit würde ich selbst bei einer zweiten Chance so eine Antwort ihm gegenüber liefern.

"RAUS HIER!", brüllte er völlig außer Kontrolle. Wie auf Kommando tauchten zwei Securitytypen auf und flankierten diesen komischen Heini.

Mein Bruder schob demonstrativ langsam seinen Stuhl heran, dieser Jonathan schnappte nach seiner Burgertüte und zusammen, Schulter an Schulter, folgten Cassandra und ich den beiden unter einer hohen Anzahl an Augenpaaren aus dem Laden heraus.

Am liebsten hätte ich noch den Mittelfinger grinsend ausgesteckt, um den anderen zum Abscheid zuzuwinken, aber zu weit wollte ich jetzt auch nicht gehen.

"Ihr habt hier erstmal Hausverbot", verkündete der kleine Mann, um darauf die Ladentür hinter uns zu zu schmeißen.

"Sie verlieren jetzt aber Stammkunden", murmelte Adrian schmunzelnd, dann drehte er sich zu Cassandra. "Ich glaube, es ist besser, wenn wir jetzt gehen. Bis morgen, Lovely", zwinkerte er ihr ekelhaft zu und packte mich am Ellbogen, um mich wahrscheinlich mitzuziehen.

"Ja, genau, Lovely. Bis morgen", äffte ich Adrians affigen, einschleimenden Ton nach und folgte ihm, wenn auch nicht sehr zielstrebig.

Ich hätte diesen Streit gut und gerne noch in die Länge gezogen.

Als wir etwas weiter weg waren, griff mein werter Bruder plötzlich das Thema wieder auf, indem er sich vor mich stellte und breit grinste, dabei verschränkte er mit einen wissenden Blick seine Arme vor der Brust.

"Oh nein, welchen schlauen Spruch haust du jetzt wieder heraus?", fragte ich ihn genervt, dabei schaute ich an ihm vorbei in die Ferne, um erst gar nicht Blickkontakt aufzubauen. "Was sich neckt, das liebt sich? Der Liebe zu begegnen, ohne sie zu suchen, ist der einzige Weg sie zu finden? Scheiss auf die erste große Liebe, die letzte große Liebe, darauf kommt es an? Ihre Ecken passen gut zu meinen Kanten?!"

Sein Grinsen wurde breit. "Öh nö. Ich habe eine Feststellung", erläuterte er mir näher.

"Oh wie toll", entgegnete ich. "Mich interessiert sie aber nicht weiter. Also können wir bitte weitergehen und einfach woanders nochmal etwas zu essen kaufen? Ich habe Hunger. Und in einen Supermarkt würde ich auch nochmal gerne wollen. Ich möchte mir gerne noch ein paar neue Karamellbonbons holen."

"Du stehst auf sie."

Das kam aber jetzt unerwartet.

So unerwartet, dass ich urplötzlich loslachen musste. Diese ganze Situation und auch die vorhin im Laden, das war alles so dermaßen schräg. "Ja, sicher, genau das wird es sein", antwortete ich sarkastisch.

"Nee im Ernst. Du tust es", beharrte er weiterhin.

Kopfschüttelnd tippte ich mir an die Stirn. "Glaube doch, was du denkst. Können wir jetzt los? Du musst hier nicht mit einem dreckigen Shirt umherlaufen."

Damit hatte ich ihn zum Stillschweigen gebracht, aber mit Sicherheit nicht von seiner Vermutung abgebracht. Ab jetzt musste ich vorsichtiger sein, noch vorsichtiger als ich es ohnehin schon war.


Ja... da bin ich wieder. Hoffe, es hat euch gefallen. Verzeiht mir bitte eventuelle Rechtschreibfehler.

💖

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro