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15) Sissy

In mich hinein grinsend schob ich demonstrativ langsam nacheinander den Hefter, das Buch und meinen Block in meinen Rucksack, dabei war mir vollkommen bewusst, dass mich Ian die ganze Zeit von der Seite ansah und den Blickkontakt suchte.

Wahrscheinlich um ein Gespräch oder Ähnliches anzufangen. Vielleicht mich auch auf meine ehrliche und direkte Meinung zu Cassie's Vortrag anzusprechen.

Nachdem ich meinen Kugelschreiber in ein Seitenfach hereinschmiss, hob ich langsam meinen Kopf und wirklich, Ian starrte mich mit zusammengezogenen Augenbrauen, gerunzelter Stirn und einem vorwurfsvollen Ausdruck in den blauen Augen immer noch an.

"Was ist?", hakte ich nach und tat bewusst unbekümmert.

"Du fragst mich gerade echt, was ist? Mensch, Adrael. Lass die Süße dochmal in Ruhe. Muss das denn immer so sein, dass Adam und du euch so gegen sie verschwörrt? Sie hat euch doch nichts getan. Was habt ihr denn nur mit ihr?", fragte er mich vollkommen verständnislos.

Also, noch habe ich nicht vieles mit ihr.

Gerade noch konnte ich mir die Antwort verkneifen, sonst wäre es zu offentsichtlich gewesen, dass ich etwas besessen von ihr war, wenn auch extrem widerwillig.

Deshalb, um meine eigene Unruhe und die Unbekümmertheit noch mehr gegenüber ihn zu verdeutlichen, zuckte ich nur mit den Schultern. "Ich habe nichts gegen sie. Nur muss ich nicht zu jedem Menschen Peace zeigen und Blumenkränze verteilen. Und was Adam hat... keine Ahnung. Habe ihn nicht gefragt, weil es mich auch nicht interessiert."

Ian seufzte nur leise, entschied sich wohl aber dagegen, weiter auf seiner Frage zu beharren. "Wo gehst du nun hin?"

"Muss noch kurz woanders hin und dann zum Möbelhaus", antwortete ich knapp und schulterte die Tasche.

Eigentlich wollte ich ihm gegenüber nicht so kalt sein, denn er war einer derjenigen in meinem Freundeskreis, den ich mit Adam am meisten vertraute, aber meine Launen bekam ich nie im Griff und den sentimentalen Typ werde ich eh niemals verkörpern.

Er nickte jedoch weiterhin lächelnd. "Okay."

Zum Abschied klopfte ich ihm auf die Schulter und rang mich zu einem aufrichtigen Lächeln ab, was er nun etwas lockerer erwiderte. "Wir sehen uns, Ianny."

"Tschüss, Adra."

Ich verdrehte im Verlassen des Raumes meine Augen, als ich meinen Spitznamen, den er immer nur benutzte, um mich zu provozieren, verwendete.

Der Gang vor mir war fast komplett leer. Nicht, dass es mich gestört hätte, wenn andere Schüler hier ebenfalls umher gestiefelt wären. Ich hätte trotzdem genauso schnell laufen können wie jetzt, weil man mir sowieso immer fast ehrfürchtig dreinschauend Platz machte und das war, wenn man schnell woanders hinwollte, verdammt praktisch.

Plötzlich wurde ein wenig von mir entfernt die Tür der Mädchentoiletten aufgestoßen - und eine äußerst wütend aussehende Cassandra schlüpfte mit angespannter Miene dahinter hervor, bevor sie mit gesenkten Kopf und immer noch ziemlich flott unterwegs in meine Richtung weiter lief.

Schmunzelnd beschloss ich es darauf anzulegen, dass sie vielleicht in mich hereinlief. Immer weiter hielt ich auf sie zu, doch sie bemerkte mich noch rechtzeitig.

Ihre platinblonden, kurzen Haare wurden etwas in allen Richtungen geschleudert, da sie ruckartig stehen blieb und zu mir aufschaute. Ihre wunderschönen dunkelblauen Augen wanderten, wahrscheinlich unbewusst, meinen Körper ab, ehe sie wieder in meine Augen schauten und mich finster ansahen.

Süüüß, da war wohl jemand extrem schlecht gelaunt.

So sehr ich mich gerne bei ihr entschuldigt hätte, so gerne wollte ich sie aber auch wieder provozieren.

"Cassandra", betonte ich ihren Namen extra stark und lächelte sie breit an. "Na? Bist du immer noch nicht vor Angst tot umgefallen?"

Sie schnaubte, dabei stützte sie ihre Hände in die Seiten. Dass einige Schüler schon auf unsere angriffslustigen Haltungen aufmerksam geworden waren, interessierte sie wohl herzlich wenig. Genauso, dass wir ebenfalls fast die gesamte Breite des Flurs für uns einnahmen. "Nein, wie du wohl sehen kannst, stehe ich immer noch vor dir. Und wer redet hier bitte von Angst?"

Ich verdrehte abermals belustigt die Augen. "Spiel dir nicht selber etwas vor. Man hat genau gesehen, dass du da vorne fast gestorben bist."

Und das sah so niedlich aus.

Kopfschüttelnd lachte sie kurz auf. "Hast du immer solche Einbildungen? Fehlt nur noch, dass du auf dem Gang eine Fata Morgana siehst, in der ich in einem Teich bade."

Hübsche Vorstellung.

Meine Mundwinkel hoben sich noch mehr, aber ich konnte nicht klein beigeben, auch wenn die Bilder im Kopf etwas besänftigten. "Vielleicht ertrinkst du aber auch einfach nur jämmerlich?"

Zugegeben, ja, dieser Satz war wirklich mies. Aber um keinen Preis der Welt wollte ich ihr zeigen, dass ich sie seit ein paar Tagen irgendwie heiß fand. Außerdem war sie eh an Adrian interessiert, da brauchte ich mich nicht einfach so mal dazwischen hängen und sie gehörte bestimmt zu der Sorte Mädchen, die sich eine lange Beziehung wünschte, die ich ihr aber garantiert nicht zur Verfügung stellen konnte.

Das hieß nun für mich im Moment Finger weg von ihr.

Aber nur im Moment.

Fassungslos über meine gehässige Antwort wich sie kurz zurück. "Du bist so ein Arsch, Adrael. Ehrlich."

"Oh, wirklich? Ich dachte, du beleidigst mich unehrlich", sagte ich und tat unbeeindruckt.

Zischend atmete sie ein und warf mir einen Todesblick zu, den sie echt gut drauf hatte. Aber auch hier versuchte ich gekonnt darüber zu stehen und lächelte sie weiterhin an. Und wie sie mein Lächeln provozierte, das war echt unterhaltsam.

Die liebe Cassandra Fray.

Außer Schnuffie gab es doch bestimmt noch andere Spitznamen für sie. Cassie war zu mainstream, Cas erinnerte mich an Super Natural... mhm...

"Glaube mir, das wird garantiert nicht vorkommen", fauchte sie. "Mal so nebenbei-"

"Fang jetzt bloß keinen Smalltalk an, Sissy", spöttelte ich. "Das morgige Wetter ist für mich unwichtig."

"Cassandra!", korrigierte sie mich zornig. "Für dich nur Cassandra!"

Sissy war eine sehr gute Wahl.

Um mein Verlangen etwas nachzugeben, beugte ich mich kurz zu ihr herunter. Für sie war es viel zu dicht, das sah ich ihr sofort an, aber das heizte mich nur zum Weitermachen an. Ihr heißer Atem über meine Lippen ließen warme kribbelnde Schauer über meinen Rücken laufen. Doch anders als ihr, ihr sah man jedes innere Gefühl an, wusste ich schon lange damit umzugehen, meine nicht zu zeigen. "Und für mich ist es auch unwichtig, wie ich dich nennen soll", sagte ich schließlich.

In weiter Ferne knallte jemand sein Schließfach zu und ich erkannte über Cassie's Kopf, dass Victoria sauer in unsere Richtung guckte.

Ja, genau. Hau ruhig zu Adrian ab, der wartet bestimmt schon in einem leeren Klassenraum auf dich.

Cassie wendete ihr Gesicht von mir ab, nachdem ihr Blick kurz auf meinen Mund fiel.

Interessant. Ist da etwa jemand von seinen widerwilligen Wünschen irritiert?

Grinsend trat ich einen Schritt zurück. Meistens, wenn man jemanden Freiraum ließ, tappte derjenige unbewusst zurück in seine Falle.

Und sie tat es mit Bravour.

Schnell drehte sie ihren Kopf wieder zu mir. "Was ich noch nebenbei erwähnen wollte", ging sie gar nicht weiter auf meine Antwort ein. Bestimmt wusste sie sowieso, dass sie in einer Diskussion mit mir haushoch verlieren würde. "Wo zur Hölle sind meine Donuts?!"

Ach genau. Ihre Donuts.

"Wie wäre es, wenn du mal in der Donut Box nachschauen würdest? Soll ich dir das jetzt nun auch noch erklären?", bemerkte ich spitz.

"Die ist verdammt nochmal leer, du Blitzmerker!", keifte sie mich sauer an. "Und stell mich nicht dauernd als geistig behindert dar."

Schätzchen, ich würde dich niemals als geistig behindert darstellen.

Ich zückte einen kleinen Schlüssel aus meiner Tasche, um dann seelenruhig mein Schließfach direkt neben ihr auf der Höhe aufzuschließen und in einem genauso langsamen Tempo meinen Motorradhelm herauszunehmen, sowie die Tür in der gleichen Zeit wieder zu schließen.

Verbissen wartete sie meine Antwort ab und es schien nur in ihr zu brodeln.

Vielleicht würde sie ja jetzt gehen, ich wollte echt nicht noch gemeiner zu ihr werden, nur, um dass sie mir nicht noch sympathischer wurde.

Allerdings, nachdem ich gedanklich einen Song im Kopf gesungen hatte, um ihre Anwesenheit zu vergessen, sah ich, dass sie noch immer vor mir stand. Ich hob nur überheblich eine Augenbraue an. "Ist was?"

Anscheinend entgeistert blieb ihr der Mund kurz offen stehen und nun richtete sich mein Blick wieder kurz auf ihre Lippen.

Verdammte scheisse.

Doch relativ schnell raffte sie sich augenblicklich wieder zusammen, was auch mehr als nur perfekt für mich war, sonst würde ich echt noch auf die Idee kommen, sie zu küssen.

"Ob noch etwas ist? Sag mal, tickst du noch ganz richtig?! Ich warte immer noch auf eine Antwort!", keifte sie außer sich.

"So weit ich mich erinnern kann, hattest du keine Frage mehr gestellt, Sissy", versuchte ich sie noch mehr aus der Reserve zu locken.

Verwirrt runzelte sie die Stirn. Wahrscheinlich ging sie wirklich unsere ganze bisherige Unterhaltung nochmal durch. Und irgendwie gefiel mir das wieder, dass sie forsch war und nicht alles gleich abkaufte, was man ihr sagte.

Ich bemerkte, dass uns noch mehr Leute interessiert beobachteten und stöhnte innerlich genervt auf. Jedoch richtete sich meine Aufmerksamkeit gleich wieder auf sie.

"Adrael Fray", zischte sie. "WO. SIND. MEINE. DONUTS?!"

Hör auf so unwiderstehlich auszusehen.

Ich täuschte vor, gelassen zu sein, griff in meine Jackentasche und holte einen Karamellbonbon heraus. Ich brauchte eine Ablenkung. "Tja, sollten sie wirklich nicht da sein, dann hat Linda sie vorhin vielleicht aufgegessen."

"Linda?"

"Linda."

"Lindaaa?!"

Das Plastik knisterte wie üblich laut, als ich entnervt den Bonbon daraus wickelte. "Ja, Linda. Gibt es da ein Problem?"

"Ähm, entschuldige mal, was vergreift sich bitte eins deiner Flittchen an meinen Donuts?! Die kann sich ja wohl selber welche kaufen!", tobte sie fuchsteufelswild los. "Was soll der Scheiss bitte?!"

Schulterzuckend schaute ich wieder zu ihr. "Die Packung war nunmal in meinem Rucksack", erwiderte ich.

"Ach. Und da geht sie einfach heran?!" Ihre Stimme war schon zur schrillen Oktave übergewandelt.

Mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck warf ich mir den Bonbon in den Mund. "Wenn ich ihr sage, dass sie dort etwas herausholen soll, dann geht sie schonmal an meinen Rucksack." Der Karamellgeschmack, der immer intensiver wurde, half mir tatsächlich, mich immer noch auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Und zwar, sie endlich loszuwerden, sonst mutierte ich noch zu meinem Bruder und stürzte mich auf sie.

Genervt stöhnte sie auf. "Na ganz toll. Du hättest ihr ja mal sagen sollen, dass das vielleicht meine Donuts waren-"

"Ups, schon so spät? Ich glaube ich verpasse gleich meine Verabredung." Ohne sie weiter zu beachten, wollte ich mich an sie vorbeischieben, doch sie griff schnell nach vorn und hielt mich aus Reflex am Arm fest.

"Hallo?! Was soll das nun wieder? Und warum gehst du bitte, wir haben noch eine Englischstunde", sagte sie völlig aufgewühlt.

Hallo?! Fass mich nicht an, das ist nämlich eine ganz schlechte Idee.

Um meine Maske aufrechtzuerhalten hob ich nur einen Mundwinkel an. "Och Mensch, das ist jetzt aber... dezent schade. Richte doch bitte Mr Lavrence aus, dass es mir aufrichtig herzlich leid tut und mir im Augenblick ein Besuch im Möbelhaus wichtiger als sein langweiliger Unterricht ist. Ach... Außerdem gehen mir Heulsusen wie du auf den Wecker."

Süße und hübsche Heulsusen wie du besonders.

Gereizt krallte sie meine Nägel noch mehr in meinen Arm.

Heiliger.

"Heul ich etwa? Siehst du irgendwo Tränen?! Ich will nur meine Donuts wieder, du Spast! Was willst du eigentlich im Möbelhaus? Neues Blümchengeschirr kaufen, weil du an den alten Tassen deine Aggressionen ausgelassen hast oder wie?"

Oh wow, sie ist so... verdammt gut im Kontern.

Eine Weile betrachtete ich sie grinsend eingehend, bis ich antwortete. "Kauf dir einen Grabstein für deine Donuts. Mögen sie in Frieden ruhen. Lass das darauf gravieren, während ich mir in der Zeit ein neues Bett kaufe."

Sichtlich angeekelt verzog sie das Gesicht. "Ist das alte wegen sportlicher Aktivitäten etwa zusammengefallen oder wie?"

Aha, wir denken also zweideutig? Wird ja immer interessanter.

"Sissylein, das ist ja wohl privat", antwortete ich knapp.

Sie rümpfte die Nase. "Das war eine rhetorische Frage. Ich will gar nicht mehr wissen, dankeschön."

Das nehme ich dir vollstens ab.

"Bittesehr", lächelte ich kalt zurück, entriss ihre Fingern meinen Arm, da ich nicht mehr lange durchhalten konnte, drehte mich um, lief den Gang herunter und ließ sie stehen.

Sie sollte endlich kapieren, dass sie von mir am besten wegbleiben sollte.

"Ciao, Spacken!", ertönte es plötzlich hinter mir laut.

Ich grinste breit.

Damn, vielleicht sollte sie doch nicht von mir wegbleiben.

Auf die Lippe beißend drehte ich mich nochmal zu ihr um und ahmte ihren niedlichen Luftkuss auf der Party nach. "Ciao, Heulsuse."

Passend zu meinem Abgang klingelte es zum Unterrichtsbeginn.

Perfekt.

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