Chapter Three: The Disastrous Experiment

In dem Scherzartikelladen herrschte reger Betrieb. Sie öffneten um neun Uhr morgens und schlossen um sechs Uhr abends, und das fast jeden Tag in der Woche. Die einzige Ausnahme bildeten die Sonntage: Da sie an allen anderen Wochentagen wenig Freizeit hatten, beschlossen die drei jungen Männer, den Laden einmal in der Woche zu schließen.

Jeden Sonntag schliefen sie aus, arbeiteten daran, wie sie Jugson finden konnten, und experimentierten sowohl mit Scherzartikeln als auch mit neuen Zaubersprüchen. Sie übten Zaubersprüche, die sie noch nicht beherrschten, aber gelegentlich ging einer der Zaubersprüche schief, und einer der Jungen entdeckte im Gegenzug einen neuen Zauberspruch.

Bei einem dieser Vorfälle befanden sich Harish, Fred und George in ihrer Wohnung über dem Laden in einem Nebenzimmer und experimentierten mit verschiedenen Zaubersprüchen. Als die drei die Bewegungen ihres Zauberstabs übten, schnippte Fred übereifrig mit seinem eigenen Zauberstab. Harish spürte, wie etwas über ihn hinwegzischte, und dann erschauderte er, als er das Gefühl hatte, seine Haut würde schmelzen.

Als es verschwunden war, öffnete Harish die Augen und sah die verschwommenen Formen der Zwillinge, die ihn anstarrten.

"Was?", fragte er verärgert.

Statt zu antworten, starrten die Rotschöpfe ihn nur an.

"Warum ist alles verschwommen?", fragte er erneut. "Was habt ihr getan?"

Fred streckte die Hände in die Luft als Geste der Kapitulation und sagte: "Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung..."

"Aber du solltest dir das vielleicht ansehen", unterbrach ihn George.

Er legte Harish die Hände auf die Schultern und lenkte ihn zu ihrem Spiegel. Harish blinzelte darauf, bevor er überrascht aufschrie und zurücksprang.

Das kostbare braune Haar des Jungen war verschwunden und durch einen schrecklichen Schopf widerspenstiger schwarzer Haare ersetzt worden. Seine Haut war nicht mehr blass, sondern eher rosa. Er war etwa einen Meter groß und hatte mindestens drei Pfund an Muskeln verloren.

Dann trat Harish näher - so nahe, dass seine Nase den Spiegel fast berührte und sich von seinem warmen Atem Kondensstreifen auf der glasigen Oberfläche des Spiegels bildeten. In diesem Moment entdeckte der Zauberer, dass sich sogar sein Gesicht verändert hatte.

Seine Nase war gerader und länger, sein Gesicht war schmaler und dünner, und seine Augen waren leuchtend smaragdgrün - genau dieselbe Farbe wie der Tötungsfluch. Die Augen waren natürlich das erste, was den Zwillingen aufgefallen war, denn sie hatten sie schon mehrmals gesehen.

Als Harish sein neues Aussehen begutachtete, war er so verblüfft, dass er das Kichern der Zwillinge hinter sich kaum hören konnte.

"Ich nehme an, dass du es jetzt schwer haben wirst, die Leute einzuschüchtern", sagte George und versuchte, sein Lachen zu unterdrücken.

"Ja", fügte Fred hinzu. "Jetzt, wo du gut einen Meter kleiner bist als sie."

"Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er ein magerer Knirps ist", fügte George leiser hinzu.

"Fred", sagte Harish fast flüsternd und starrte in ein Gesicht, das er nicht als sein eigenes erkannte. "Ich glaube, du hast gerade versehentlich einen wirklich mächtigen Zauber erfunden, der den Glamour entfernt."

Denn Harish wusste, dass er das Spiegelbild von Harry Potter vor sich hatte.

"Was sollen wir jetzt tun?", fragte Fred.

"So kannst du doch nicht zum nächsten Treffen der Todesser gehen", fügte George hinzu.

"Ja, du hast recht", antwortete Harish. "Und es gibt nur eine Person, die mir helfen kann."

Die drei zogen sich an, gingen in ihr gemeinsames Arbeitszimmer und benutzten den Kamin, um nach Slytherin Manor zu schweben. Eine Sekunde lang herrschte Stille im Herrenhaus, dann erschien Voldemort Sekunden später. Als er Harish erblickte, sprang er auf, machte einen Schritt zurück und fragte: "Was hast du dir angetan?"

Harish zögerte mit der Antwort. Er hatte seinen Vater noch nie so erschüttert gesehen. Es war sehr ungewöhnlich für den Mann, Überraschung zu zeigen, aber in diesem Moment versuchte der dunkle Lord gar nicht, seine Überraschung zu verbergen - wahrscheinlich war er so geschockt, dass er dazu nicht in der Lage war.

Ohne etwas zu sagen, deutete Harish schnell auf Fred.

"Ich... ich... ich habe vielleicht aus Versehen...", dann sackte er kapitulierend zusammen. "Ich weiß es nicht."

"Erzähl mir genau, was passiert ist", forderte Voldemort.

Also erzählte Harish schnell die ganze Geschichte, während sein Vater ihn umkreiste, den Kopf des Jungen neigte und sein neues Aussehen genau inspizierte, indem er die Arme hob und das Gesicht des Jungen anstarrte.

"Du hast also einen neuen Zauber erschaffen, der den Glamour entfernt", sagte Voldemort, als sein Sohn geendet hatte.

"Wie können wir ihn rückgängig machen?" fragte Harish.

"Mach einen Gegenzauber", antwortete Voldemort schlicht.

"Kannst du uns helfen?", fragte Harish.

Voldemort seufzte.

"Ich kann euch doch nicht einfach so herumlaufen lassen, oder?", erwiderte er. "Nein. Ich werde euch helfen, solange ihr hier bleibt, bis ihr wieder normal seid."

"Wie lange das auch immer dauert", brummte Harish.

"Es sollte nicht so lange dauern", erwiderte Voldemort streng. "Weißt du, welchen Zauber du versucht hast?"

"Ich habe den Zwillingen Rescindo beigebracht."

"Der Knieumkehrzauber", präzisierte Voldemort laut.

"Und anstatt die Knie umzukehren, hat er alles umgedreht", sagte George kichernd.

Voldemort warf ihm einen Blick zu, der ihn schnell ernüchterte und zur Aufmerksamkeit zwang.

"Wir hatten noch nicht einmal angefangen, die Beschwörungsformel zu sagen", fuhr Harish fort. "Wir haben nur die Bewegungen des Zauberstabs geübt."

"Es ist also ein nonverbaler Zauber", schloss Voldemort. Er hielt inne und dachte eine Sekunde lang nach. Dann sagte er: "Was wir wirklich brauchen, ist, dass wir beobachten, was passiert ist."

"Aber wir haben kein Denkarium", sagte Harish.

"Ich weiß", antwortete Voldemort. "Dann müssen wir uns eben eine ausleihen."

Der Dunkle Lord erklärte, dass Snape ein Denkarium besaß. Also schickte Voldemort Harish in sein Zimmer und die Zwillinge zurück in ihre Wohnung. Dann rief er seinen Todesser herbei.

"Ja, Mylord?" fragte Snape.

"Ich benötige dein Denkarium", sagte Voldemort und verschwendete keine Zeit, um auf den Punkt ihres Gesprächs zu kommen.

Snape nickte ohne Fragen und verschwand.

Am nächsten Morgen hatten sie das Denkarium. Voldemort stellte es auf den Tisch und ließ sich von Harish die Erinnerung an den Vorfall geben. Dann schüttete er die Erinnerung in die Schale und die beiden sahen zu, wie sie verwirbelt wurde. Dann hielten sie beide ihre Gesichter hinein, um zu sehen.

Es gab einen Ruck und Harishs Füße verließen den Boden. Im nächsten Moment stand er wieder in dem Gästezimmer über dem Laden. Sonnenlicht flutete durch das große Fenster an der Außenwand. In der Mitte des Raumes standen die Zwillinge und ein Harish, der immer noch Voldemort ähnelte, der an der Seite des anderen Harish stand.

Die beiden Zauberer beobachteten, wie die drei jungen Männer wiederholt mit ihren Zauberstäben schwenkten. Harish und George bewegten ihre Zauberstabspitzen in einem Halbkreis und schlugen ihre Handgelenke nach links. Fred hingegen hüpfte auf den Zehenspitzen, während er seinen Zauberstab in einer vollen Spirale im Uhrzeigersinn schwang, die mit einer Abwärtsbewegung des Handgelenks endete.

Die Erinnerung endete und Harish sagte kopfschüttelnd: "Ich verstehe nicht, wie er die Bewegung des Zauberstabs so falsch machen konnte."

"Du tust gut daran, dir die Bedeutung von Zauberstabbewegungen zu merken", sagte Voldemort.

Harish nickte. "Und ich bin sicher, dass Fred die Bedeutung noch besser versteht als ich."

"Hast du genau gesehen, was er getan hat?"

"Ja", antwortete Harish. "Er hat sein Handgelenk in einem vollen Kreis im Uhrzeigersinn nach unten bewegt."

"Welche Art von Zauberstabbewegung würdest du denn für einen Gegenzauber verwenden?", fragte sein Vater.

"Würden wir nicht das genaue Gegenteil des ursprünglichen Zaubers verwenden?" fragte Harish und erhielt ein Nicken. "Das wäre also eine volle Runde gegen den Uhrzeigersinn, gefolgt von einer Aufwärtsbewegung aus dem Handgelenk. Würden wir eine Beschwörungsformel verwenden?"

"Ich denke, das wäre das Beste", antwortete Voldemort. "Ich würde wahrscheinlich mit einer einfachen Beschwörungsformel beginnen. Rectum facio ist eine gute für diese Situation."

Harish nickte.

"Das werden wir versuchen", sagte er. "Kann ich jetzt gehen?"

"Ja, aber vorher solltest du dir eine Brille für diesen Auftritt besorgen."

"Warum?"

"Du hast selbst gesagt, dass du nicht sehen kannst."

"Aber ich werde wieder sehen können, wenn ich meinen Glamour wieder annehme", widersprach Harish.

"Stimmt", erwiderte der Dunkle Lord. "Aber manchmal kann es ganz praktisch sein, eine Verkleidung parat zu haben."

So fand sich Harish einige Stunden später auf einem Stuhl vor einem zur Verschwiegenheit verpflichteten Mann wieder, der mehreren Tests unterzogen wurde. Die meisten Tests bestanden darin, dass der Mann etwas auf ein Klemmbrett kritzelte, während Harish ihm sagte, welche Buchstaben auf der Tabelle er nicht lesen konnte. Als Nächstes suchte Harish ein Paar einfache runde Brillengestelle aus, und der Mann tippte mit seinem Stab auf jedes Glas. Dann setzte er sie auf und stellte fest, dass er wieder sehen konnte.

Schließlich schwebte er direkt in ihre Wohnung. Es war schon nach sechs, und die Zwillinge saßen im Arbeitszimmer und unterhielten sich darüber, wie gut das Geschäft lief. Harish kam herein und erzählte ihnen alles, was er gelernt hatte, und Fred probierte den Zauberspruch aus. Er drehte seinen Zauberstab in einem vollen Kreis gegen den Uhrzeigersinn und dann stellte Harish fest, dass er durch seine neue Brille nichts mehr sehen konnte. Er nahm sie ab und stellte fest, dass seine Sehkraft wiederhergestellt war.

Dann eilte er in das Gästezimmer und betrachtete sein Spiegelbild - alles war wieder ganz normal.

Der junge Mann lachte freudig und rief: "Wir könnten so viel mit diesem Zauberspruch machen!"