Part 4 - Chapter 12
Hier ist das neue Kapitel!
XLIII - HARISH THOMAS RIDDLE
Er stand am Ende einer sehr langen, schwach beleuchteten Kammer. Mächtige Säulen, auch sie umrankt von steinernen Schlangen, ragten empor zur Decke, die im Dunklen lag. Die Säulen warfen lange schwarze Schatten durch das seltsam grünliche Dämmerlicht, das den Raum erfüllte.
Harish trat nach vorne, sein Herz raste in seinem Brustkorb. Der Junge hatte die Augen zu Schlitzen verengt, um genug zu sehen. Er hatte Angst, dass der Basilisk ihn hören könnte und ihn jede Minute angreifen könnte.
Der Junge zog seinen Stab und trat näher zwischen die Säulen. Jeder vorsichtige Tritt hallte laut von den Wänden wider. Er hielt die Augen bereit, um sie wenn nötig schnell zu schließen. Als er in die Kammer eingetreten war, begann Egelberts Vorderkopf so stark zu leuchten, dass er die dunkle Kammer mit einem unheimlichen, blutroten Licht erfüllte.
Vor ihm, an der Rückwand, ragte eine Statue auf, die so hoch war wie die Kammer selbst. Sein altes, affenartiges Gesicht mit dem langen schmalen Bart, der fast bis zum Saum seines wogenden Steinumhangs herbafiel, wo zwei gewaltige graue Füße auf dem glatten Kammerboden standen. Und zwischen den Füßen, mit dem Gesicht nach unten, lag eine kleine Gestalt mit schwarzem Umhang und flammend rotem Haar.
Harish trat nach vorne, riss seine Augen von dem Gesicht des Gründers und sauste zu Ginny. Er steckte seinen Stab in seine Roben und fiel auf die Knie, direkt neben ihr. Ihr Gesicht war weiß wi Marmor und ihre Augen waren geschlossen. Sie war nicht versteinert, aber sie war auch nicht tot. Ihre Hände waren über ihrer Brust gekreuzt und eines von ihnen hielt ein kleines, schwarzes Buch.
"Sie wird nicht aufwachen", sagte eine leise Stimme.
Harish wirbelte herum und sah sich selbst, der wieder einmal in das Gesicht der sechzehnjährigen Version seines Vaters zu sehen. Er biss sich auf die Zunge, um sich aufzuhalten, "Vater" zu rufen.
Stattdessen fragte er: "Tom? Tom Riddle?"
Riddle — nun, Nicht-Riddle — nickte, und nahm seine Augen nicht von Harishs Gesicht. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Neugierde und Hunger. Harish wusste, dass er möglicherweise die Ähnlichkeit zwischen ihnen entdeckte. Um ihn abzulenken, spielte Harish den Unschuldigen.
"Was meinst du damit, sie wird nicht aufwachen? Sie ist nicht — sie ist doch nicht —"
"Sie lebt noch", sagte Nicht-Riddle. "Gerade noch."
"Bist du ein Geist?", fragte Harish, betete dass er nur ein wenig Zeit brauchte.
"Eine Erinnerung", sagte Nicht-Riddle leise. "Fünfzig Jahre lang in einem Tagebuch aufbewahrt."
Harish nahm dies als Chance, sein Gesicht von Riddles abzuwenden. Er schaute auf das kleine Buch in Ginnys Händen.
"Ja", sagte Nicht-Riddle. "Es ist beeindruckend, was ein dummes kleines Buch tun kann. Vor allem in den Händen von einem dummen, kleinen Mädchen."
"Was meinst du —?", fragte Harish, schaute nun auf Ginnys Gesicht, hielt seinen Kopf gesenkt.
"Siehst du es nicht? Es war Ginny, die die Kammer geöffnet hat."
"Wie?"
"Das Tagebuch. Mein Tagebuch. Sie hat Monat für Monat darin geschrieben und mir all ihre jämmerlichen Sorgen und ihr Herzleid anvertraut — wie ihre Brüder sie triezen, wie sie mit gebrauchten Umhängen und Büchern in die Schule kam, und dass—" Harish schaute auf und sah, dass Not-Riddle sein Gesicht hungrig fixierte. "Sie hatte solche Angst, dass sie hinter den Attacken steckt...Es war sehr langweilig, den albernen kleinen Sorgen eines elfjährigen Mädchens zu lauschen", fuhr er fort. "Aber ich war geduldig. Ich schrieb zurück. Ich zeigte Mitgefühl, ich war nett. Ginny hat mich einfach geliebt... Keiner versteht mich besser wie du, Tom ... Ich bin so froh, dass ich mich diesem Tagebuch anvertrauen kann ... Es ist wie ein Freund, den ich in der Tasche herumtragen kann."
Nicht-Riddle lachte. Es war ein hohes, kaltes Lachen, das Harish die Nackenhaare zu Berge stehen ließ.
"Die kleine Ginny hat mir ihr Herz ausgeschüttet und als sie immer mehr von dem Tagebuch abhängig wurde, war es mir möglich, ein wenig von mir in sie einzufügen. Siehst du, es war Ginny die die Schulhähne erwürgt hat und die die Nachrichten auf die Wände schrieb. Ginny hat die Schlange von Slytherin auf vier Schlammblüter und die Katze von diesem Squib losgelassen."
"Wieso?"
"Weil ich es ihr gesagt habe. Weißt du, überzeugend sein. Natürlich wusste sie zunächst nicht, was sie getan hat...es war wirklich witzig. Ihre EInträge wurden danach immer interessanter...Lieber Tom", zitierte er, und schaute zu wie Harishs Gesicht immer wütender wurde. "Ich glaube, ich verliere mein Gedächtnis. Auf meinem Umhang sind überall Hühnerfedern und ich weiß nicht, wie das kommt. Lieber Tom, ich kann mich nicht erinnern, was ich in der Nacht von Halloween getan habe, aber eine Katze wurde angegriffen und ich bin überall mit Farbe bekleckert. Lieber Tom, Percy sagt ständig, dass ich blass bin, ich denke, er verdächtigt mich...Heute gab es wieder einen Angriff und ich weiß nicht, wo ich war. Tom, was werde ich tun? Ich glaube, ich bin diejenige, die alle angreift, Tom!"
Harish hörte still zu, seine Hände umklammerten so hart, dass seine Nägel sich in sein Handfleisch gruben.
"Es hat sehr lange gedauert, bis die dumme kleine Ginny aufgehört hat, ihrem Tagebuch zu vertrauen, aber sie wurde schließlich doch misstrauisch und versuchte es, loszuwerden. Und dann kamst du auf die Bühne. Du kannst dir vorstellen, wie überrascht ich war, als an einem Tag Ginny in mein Tagebuch geschrieben hat, und dann warst du am nächsten Tag derjenige, der es gehalten hat. Ich zeigte dir meine Erinnerung, wie ich den hirnlosen Depp, Hagrid um deine Vermutung zu bestätigen, aber dann hast du nie zurück geschrieben und Ginny hatte das Buch erneut. Sie sah dich mit dem Tagebuch, weißt du, und wurde panisch. Was, wenn du herausfinden würdest, wie es geht und ich all ihre Geheimnisse dir sagen würde? Was, wenn ich ihr gesagt hätte, wer die Hahne getötet hat? Aber das törichte Gör hat das Tagebuch zurückgestohlen und hat versucht, dir zu sagen, wer die Kammer geöffnet hat. Natürlich konnte ich das nicht zulassen, also habe ich sie dazu gebracht, dir zu sagen, dass nichts sei, habe sie ihre eigene Abschiedsnachricht auf die Wand schreiben lassen, dann herunter kommen lassen und auf mich warten lassen. Sie kämpfte und weinte und wirde sehr langweilig, aber nicht mehr viel Leben war in ihr...aber sie sagte mir genug, dass ich wusste, dass du herkommen würdest um sie zu retten, da du niemanden deine Freunde anfassen lässt."
Harish schaute in die roten Augen des anderen Riddles und grinste.
"Du hast mich gefangen", sagte er frech. Sein Grinsen wurden größer, als Riddle verwirrt aussah. "Aber du liegst falsch."
"Falsch?", spie Riddle aus. Sein Gesicht wurde von einem hässlichen Blick ersetzt. "Was habe ich verpasst?"
"Ich bin nicht gekommen, um Ginny zu retten", sagte Harish. "Ich habe lange bevor die Kammer dieses Jahr geöffnet wurde nach ihr gesucht."
"Das macht keinen Unterschied!", schnappte der andere Riddle. "Du bist genau jetzt hier, wo ich dich loswerden kann und niemand wird über mein Tagebuch Bescheid wissen. Sprich zu mir, Slytherin, Größter der Vier von Hogwarts."
Harish wirbelte herum und sah auf die Statue. Egelbert wimmerte und versteckte sich erneut hinter seiner Schulter. Slytherins gigantisches Steingesicht begann sich zu bewegen, als sei Mund immer mehr weitete und ein riesiges schwarzes Loch freigab. Und etwas bewegte sich im Innern des steinernden Mundes. Es wand sich aus seinen Tiefen hervor. Harish rannte auf die andere Seite der Kammer und versteckte sich hinter einer Statue. Er holte einen Spiegel aus seiner Tasche — versteinert sein war besser als tot sein — und schaute durch ihn um etwas riesiges und leuchtend grünes zu sehen, das auf den Boden fiel.
"Töte ihn.", sagte der Dämon bevor er auf Harish zeigte. "Parsel wird dich nicht retten, Blake. Es hört nur auf den Erben."
Der Junge wollte nach seinem Stab greifen, aber dann bemerkte er, dass er nicht da war. Er schaute durch den Spiegel um Riddle zu sehen, der ihn in seiner Hand hielt. "Du liegst in einer weiteren Sache falsch!", rief er. Er konnte hören, wie der Basilisk auf ihn zu kroch. Harish huschte zu einer weiteren Säule, um sich dahinter zu verstecken. "Du bist nicht wirklich Tom Riddle. Du bist nur ein Dämon, der so lange in dem Tagebuch war, dass er vergessen hat, wer er ist."
Die Schlange langte nach ihm und Harish hörte der Zerbrechen von Stein als er aus dem Weg rutschte. Er rannte in einen Durchgang, der aus der Kammer führte und schaute auf, um ein Rohr zu sehen, das in die Decke führte. Es war zu klein, damit der Basilisk hinein passte.
Harish hievte sich hinein und schlitterte in einen separaten Tunnel, das parallel zum Boden verlief. Er rutschte hinein und fand einen metallischen Schlitz, das ihm die Sicht der Kammer zeigte.
"Woher weißt du das?", schrie der Dämon.
"Ich bin der Sohn des realen Tom Riddle!"
Er schloss seine Augen, um zu einem weiteren Luftloch zu schlittern, als der Basilisk sich auf ihn stürzte.
"NEIN!", rief der Dämon. "Ich würde niemals Kinder haben! Ich weiß das aus den Erinnerungen!"
"Nicht du!", rief Harish. "Du bist nicht Tom Riddle. Du liegst falsch, weil er mich hat!"
"Beweis es!", spie Nicht-Riddle.
"Mein Name ist nicht Harish Anata Blake", brüllte Harish, als die Schlange sich auf das Gitter stürzte. Dieses zerbrach und Harish schloss seine Augen. Er konnte hören, wie sich der Basilisk erneut aufrichtete, also fuhr er lauter fort. Mein richtiger Name ist Harish Thomas Riddle und weißt du, was das bedeutet? Stop!"
Der Junge öffnete seine Augen plötzlich um zu sehen, dass der Basilisk tatsächlich gestoppt hatte und seine Augen von ihm abgewandt waren. Seine entblößten Zähne waren nur wenige Meter entfernt von dem Arm, den er erhoben hatte. Er rutschte nach rechts und die Röhre herunter, die ihn zurück in die Kammer brachte. Langsam trat er nach vorn und stand dem Dämon gegenüber. Rote Augen starrten in blassgrüne.
"Weißt du, was ich mich frage?", sagte Harish. "Dass der richtige Erbe den Dämon im Körper des Erben auschaltet, oder nicht?"
Nicht-Riddle starrte ihn nur an. Er setzte sich neben Ginny und nahm das Tagebuch aus ihrer Hand.
"Was machst du da?", fragte der Dämon. Harish holte den Basiliskenzahn aus seiner Tasche. "Stop!"
Er langte nach vorne, aber Harish stieß den Zahn in das Zentrum des Tagebuchs. Tinte floss aus dem Tagebuch und Nicht-Riddle fiel auf den Boden, krümmte sich zusammen, schrie und verdrehte sich. Und dann — war er fort. Etwas nebliges und rotes kam aus ihm und wurde klarer. Es war der Dämon, der das Tagebuch besetzt hatte. Es war rot, hatte Schuppen und scharfe Zähne. Es schrie bevor es explodierte, kleine rote Rauchschwaden flogen überall umher und lösten sich auf.
Harish seufzte, sein Brust hob und senkte sich und er hob das Tagebuch und den Zahn auf. Seine Hände zitterten, und seufzte erleichtert auf. Ginny atmete tief Luft ein und setzte sich auf, schaute sich um. Sie sah Harish, dann das zerstörte Tagebuch und dann den Basilisken, der ein wenig zur Seite gerutscht war, und dann brach sie in Tränen aus.
"Ich — ich habs getan!", heulte sie. "R-Riddle hat mich dazu gezwungen!"
Nicht wissend was er tun sollte, sagte Harish. "Es ist alles okay. Er ist jetzt weg."
"Weg?", fragte Ginny.
Harish nickte und hielt das Tagebuch in der rechten Hand und den Zahn in der linken. "Ich habe es zerstört." Sie schaute auf das Tagebuch. "Es ist vorbei", sagte er und stand auf. Er verlagerte das Tagebuch in die linke Hand und half ihr auf die Füße. "Komm schon, lass uns hier raus gehen."
Aber sie begann, lauter zu weinen. "Ich werde raus geworfen! Ich habe schon immer nach Hogwarts kommen wollen, seit B-Bill nach Hogwarts gekommen ist und j-jetzt muss ich gehen — w-was werden Mum und Dad sagen?"
Harish führte sie aus der Kammer und zurück in den Tunnel. Er schien nicht mehr so schauerlich. Nach ein paar Minuten laufen, hörten sie das entfernte Geräusch von sich langsam schiebenden Steinen.
"Leute!", rief Harish. "Ginny ist in Ordnung! Ich habe sie!"
Sie hörten zwei erdrosselte Jubel und sie liefen um die nächste Biegung um zwei sommersprossige Gesichter zu sehen, die durch ein ansehnliches Loch in den Felsen schauten.
"Ginny!", riefen sie beide aus, als sie sie sahen. Fred drückte einen Arm durch das Loch, um ihr hindurchzuhelfen.
Nachdem Harish sich durch gequetscht hatte, begannen sie, um Ginny herumzuschwirren, um sicher zu gehen dass alles okay war und quasselten vor sich hin.
"Du lebst!"
"Ich glaub' es nicht!"
"Wie—"
"Was—"
"Ich bin so froh!"
Sie stoppten, als sie bemerkten, dass Ginny noch mehr weinte. Sie schauten fragend Harish an.
"Später", sagte er und entschied sich für einen Themenwechsel. "Wo ist Lockhart?"
"Dort hinten", sagten sie und deuteten den Tunnel hinauf zum Rohr.
"Er ist in einer schlechten Verfassung—"
"Hat keine Ahnung, wo er ist!"
Egelbert, der schon länger aufgehört hatte zu glühen, flitzte den Durchgang hoch, offensichtlich dabei heraus zu kommen. Die vier Schüler folgten ihn und sahen Lockhart auf dem Boden sitzen, der vor sich hin summte.
Lockhart starrte sie glücklich an, als sie zu ihm kamen.
"Hallo", sagte er. "Komischer Platz ist das. Lebt ihr hier?"
"Nein", sagten die Zwillinge, erhoben ihre Augenbrauen zu Harish.
Harish trat hinter sie und schaute den steilen Tunnel hoch.
"Hast du darüber nachgedacht—"
"wie wir—"
"Diesen Tunnel wieder hoch kommen werden?", fragten die Zwillinge.
Harish nickte und sagte auf Parsel: "Treppen." Treppen erschienen. "Ich bin so froh, dass es funktioniert hat", sagte er.
Die fünfköpgige Gruppe machte sich langsam auf den Weg hoch zum Badezimmer. Als sie aus dem Rohr kletterten, glitt dass Waschbecken wieder an seinen Platz und Myrte machte Glubschaugen.
"Du lebst ja noch", sagte sie tonlos, als Harish Lockhart auf die Füße half — er war aufs Gesicht gefallen, als er heraus geklettert war.
"Kein Grund, so enttäuscht zu sein", sagte Harish und wischte die Schmutz-und Blutspuren von seinem Gesicht.
Ohne weitere Worte verließen sie das Badezimmer. Harish entschied, es würde das beste sein, zum Krankenflügel zu gehen, da Lockhart seine Erinnerungen verloren hatte und Ginny noch immer weinte.
Aber bevor sie in die Eingangshalle kamen, rannten sie in Dumbledore. Harish schaute herab auf das Tagebuch und den Basiliskenzahn, die immer noch in seiner linken Hand waren. Er fragte sich, was der Schulleiter von ihnen denken musste, alle mit Ruß verschmutzt und aus einem Mädchen Badezimmer kommend.
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