79 - Keine Freunde
Empört blickte ich ihn an.
Dann folgte ich ihm instinktiv weiter mit auf das Bett. Während er sich gemütlich ausstreckte, sodass nur noch der Kopf mit dem Oberkörper etwas höher lag, blieb ich neben ihm aufrecht sitzen... schaute zu ihm herunter und stellte fest, dass ich mich am liebsten auf ihn stürzen wollte.
Oder noch besser - er sich auf mich.
Verdammt, er war so attraktiv. Nicht nur sein trainierter Körper mit der breiten Brust, die sich regelmäßig hob und senkte und von der Augenfarbe ganz zu schweigen.
Nein, ich liebte es an ihm, wie er mich jetzt zum Beispiel in diesem Moment ansah.
Herausfordernd - aber irgendwie auch so unendlich interessiert. Auf mich fokussiert.
Ich mochte es, dass er mich herausforderte, dass wir uns beide gegenseitig aufzogen - und wir dabei auch noch den gleichen Humor teilten. Auch wenn er am Anfang eher der überhebliche Eisklotz vom Dienst gewesen ist.
Doch nun lag der weiße Löwe wohlwollend neben mir und behielt mich währenddessen wachsam im Auge.
„Okay, schuldig", gab ich nun zu und grinste schief. „Und nun?"
„Nun hoffe ich, dass es dir etwas besser geht."
Das tat es tatsächlich.
Aber eine Sache störte mich noch.
Also ging ich auf seinen Spaß ein. „Nein."
„Nein?", wiederholte er, die rechte Augenbraue hochgezogen. „Wieso nein?"
„Ich muss mich da noch korrigieren." Ich fasste mir ans Herz in Gedanken und beugte mich zu ihm herunter, unser Blickkontakt intensivierte sich und seine Lippen teilten sich. „Wir sind keine Freunde."
Dann wich ich zurück.
Er schluckte, sein Lächeln verschwand und da war es wieder... das aufgeladene Knistern.
Da er nichts weiter sagte, streckte ich mich mit kräftig klopfenden Herzen lang. „So und nun... können wir gern den Film schauen."
„Das... kannst du jetzt schön vergessen."
Das kam so abrupt, dass ich erschrocken inne hielt. „Weil?"
Einen Wimpernschlag später senkte sich die Matratze - und schon befand er sich über mir, warf seinen großen Schatten auf mich herunter.
Jetzt öffneten sich meine Lippen einen Spalt breit.
„Wieso...", ich räusperte mich, bevor ich erneut ansetzte. „Wieso kann ich das jetzt vergessen?" Ich versuchte seine Arme, die er links und rechts von mir aufgestützt hatte, auszublenden. Doch die Muskeln, die dabei angespannt wurden - das war ein sehr willkommener Blickfang.
"Wenn wir keine Freunde sind, dann schauen wir auch nicht entspannt nebenbeinander wie Freunde einen Film", antwortete er ohne lange nachzudenken.
Mir blieb die Spucke im Hals stecken. "Sondern?" Meine Stimme klang nun eher wie ein Flüstern.
Er betrachtete mich einen Augenblick lang - und dann trat ein verschlagener Ausdruck auf seine Miene. Mein Magen schlug gefühlt tausend Salti innerhalb einer Sekunde. "Wir können das tun... was Freunde nicht tun." Auch seine Stimme war nun leiser... und rauer. Tiefer. Er senkte seine Lider und die dichten schwarzen Wimpern berührten beinahe seine Wangenknochen. "Wenn du das willst."
Oh Himmel.
Als ob ich das ausschlagen würde - ich wollte das so gern.
Ich wollte ihn.
Alles von ihm.
Ihn bei mir.
Und das schon so unglaublich lange.
Ich holte flach Luft und gab ihm mit hämmernden Herzen die entscheidende Antwort. "Ja."
Eastons grüne Augen verschlangen mich daraufhin und wurden von einer Sekunde auf die andere dunkler, während er sich über mir anspannte.
Das war der Moment, in dem ich nicht weiter wartete. Ich reckte mich ihm entgegen - und küsste ihn.
Seine Lippen fühlten sich wie in meinen Erinnerungen so schön warm und weich an und dennoch war es keinesfalls ein lammfrommer Kuss. Easton reagierte auf mich genauso stürmisch und unbändig wie ich auf ihn.
Fordernd bewegten sich meine Lippen gegen seine, während er seinen Körper teilweise auf mich sinken ließ und ich meine Beine um seine Hüfte schlang, um ihn noch dichter zu mir heranzuziehen.
Unser Kuss war so unglaublich einnehmend und hungrig.
Ein Sturm von Gefühlen, der uns beherrschte und uns antrieb, so dass uns nichts auf der Welt aufhalten konnte.
Ich spürte nur allzu deutlich, dass er das mit mir genauso wollte wie ich mit ihm. Und dabei war nicht nur dieser eine Moment wie jetzt zwischen uns gemeint.
Unser leises Stöhnen über das Aneinanderdrücken unserer Unterleiber gegeneinander wurde in dem nächsten Kuss sofort erstickt.
Meine Finger krallten sich in den Stoff seines Shirts, worauf er sich kurz von mir löste, sich es auszog und irgendwo hinter sich warf.
Sofort legte ich meine Hände auf seinen nackten, schönen definierten Öberkörper. Die harten Sehnen spannten sich unter meinen Erkundungen an, dann schob ich eine meiner Hände in seine Haare und genoss das weiche Gefühl zwischen meinen Fingern.
Easton erschauderte, bevor ich seine Hände auf meinen Oberschenkel spürte und wie sie sich langsam einen Weg nach oben zu meiner Hüfte bahnten.
Ein Ziehen in meinem Unterleib machte sich sofort bemerkbar, hart presste sich an weich an unseren empfindlichsten Stellen.
Er zog mit den Zähnen neckisch an meiner Unterlippe, bevor er mit der Zunge darüber fuhr. Ich öffnete darauf meinen Mund, seine Zungenspitze strich über meine und entlockte uns beiden ein erneutes Stöhnen.
Easton ließ es sich nicht nehmen, den Kuss augenblicklich weiter zu vertiefen, unsere Lippen drückten sich unaufhörlich gegeneinander, tief im Innern rang ich nach Luft, doch ich konnte und wollte das nicht unterbrechen, sodas sich meine flache Atmung ganz weit nach hinten anstellte.
Ich genoss den Moment ihn zu spüren, ihn zu schmecken und seine Berührungen genauestens in mir aufzunehmen. Seine Finger zogen mir das dünne Hemd aus meiner Hose, um so gleich unter den Stoff zu schlüpfen und zärtlich über meine Haut zu streichen. Ich erzitterte unter seinen Fingerspitzen und versuchte mir mühevoll ein weiteres Stöhnen zu verdrücken. Als er jedoch mit den Händen an meinem BH ankam und sanft über die Hügel, die dieser nicht bedeckte strich, brach ich den Kuss ab und legte genussvoll den Kopf auf der weichen Matratze ab.
Er zog mir das Hemd über den Kopf, machte meinen Bh auf und warf ihn ebenfalls weg. Seine rechte Hand wanderte in meinen Nacken und führte mich bestimmend weiter in seine Richtung, die andere Hand stützte sich dicht neben meinen Kopf auf dem Bett ab.
Unsere nackten Oberkörper trafen aufeinander, meine ohnehin schon überempfindliche Brust schmiegte sich an seinen Oberkörper und der nächste Seufzer verließ meinen Mund. Derweil widmete sich Easton meinem Hals, seine Lippen verwöhnten und neckten die weiche Haut. Ich kam gar nicht mehr davon ab mich in seinen Armen zu winden, mich ihm immer mehr entgegen zu strecken und weiter einzufordern.
Meine Finger fuhren über seine Bauchmuskeln, weiter bis zu dem Punkt, an dem unsere Becken aufeinandertrafen und sich allmählich provozierend gegeneinander bewegten. Ich ertastete, wie die Muskelstränge unter meiner Handfläche arbeiten und mein ganzer Körper zog sich vor Lust zusammen.
Ich konnte einfach nicht glauben, was genau in diesem Moment passierte.
Alle Sachen, die ich mir in Tagträumereien ausgemalt hatte, waren nichtmal im Entfernstesten mit dieser Intensivität zu vergleichen, wie ich sie in diesem Augenblick wahrnahm.
Unsere blicke trafen sich, als Easton von meinem Hals abließ.
Ein elektrisierendes heißes Kribbeln durchjagte mich von Kopf bis Fuß.
Dann lehnten wir uns gleichzeitig nach vorn, um wieder die Nähe des anderen aufsaugen zu können. Sein schöner Duft blieb tief in der Nase hängen und ich versuchte mir alle Einzelheiten in meinem Gedächtnis zu verankern.
Lange konnte ich mich jedoch nicht konzentrieren, da ließ Easton etwas Abstand zwischen unsere Oberkörper einfließen und umfasste mit seiner linken Hand meine Brust. Massierte sie in reizvollen gekonnten Bewegungen, während ich in kreisenden Bewegungen meine Fingerspitzen über seine Haut tanzen ließ, immer weiter und immer tiefer herunter.
Als ich an seinem Hosenbund ankam, versteifte sich sein Körper und ich merkte, wie er erhitzt nach Luft nach schnappte. Er zog daraufhin fester mit den Zähnen an meiner Unterlippe, nahm seine Hand von meiner Brust und führte stattdessen eine von ihnen meinen Bauch herunter, bis er ebenfalls an meinem Hosenbund ankam.
Er wartete in unserem nächsten stürmischen Kuss hinein, ob ich ihn stoppen würde. Doch da ich nichts tat, öffnete er mit der Hand meine Hose,um hineinschlüpfen zu können.
Ich schnappte laut nach Luft, als ich seine Hand so nah an mir spürte, dabei schob ich nun auch eine Hand in seine Hose. Stirn an Stirn ruhten wir aneinander, sogen die Berührungen des anderen auf und entlockten uns gegenseitig Laute, verursachten intensive Empfindungen, die mich immer weiter antrieben.
Easton legte schließlich seine Lippen wieder auf meine, verlangsamte allmählich unseren Kuss und ließ ihn dadurch noch leidenschaftlicher werden.
Ich drückte mich eng an ihn, als er seine Handbewegungen veränderte und übertrug das auch auf meine Finger.
Das Gefühl, das einen hierbei ohne jegliche Hemmungen antrieb, wurde intensiver. Ich war kurz davor, den letzten kleinen Rest unserer Kleidung vom Leib zu reißen und ich fühlte deutlich, dass es ihm ebenso ging, da sich die Finger seiner anderen großen Hand an meinem Oberschenkel tiefer in meine Haut hineingruben und seine Atmung sich meiner angestrengt anpasste.
"Offentsichtlich nehmen wir uns da beide nicht viel", hörte ich ihn an meinem Ohr raunen.
"Mit was?", hakte ich nach, vergeblich versuchend nicht allzu atemlos zu klingen.
Ich merkte, wie sich seine Lippen an meinem Hals zu einem Grinsen verzogen. "Wenn wir einmal anfangen, hören wir wohl beide nicht auf."
Meine Mundwinkel bogen sich ebenfalls nach oben. Die Erinnerung in der Küche was irgendwie so weit her war, blitzte auf. "Da gebe ich dir ausnahmweise mal recht - und daran hast du also in dem Moment in Charons Küche gedacht?"
Er lachte leise. Das Lachen war tief und rau - genauso wie seine Stimme. "Schuldig." Als er keine Anstalten machte, mich wieder zu küssen, blickte ich zu ihm hoch.
Sein Lächeln wurde von einem ernsten, durchdringenden Blick abgelöst. "Trotzdem frage ich dich, ob du aufhören möchtest oder ob wir..."
"Weitermachen?", ergänzte ich und klang mindestens genauso heiser wie er.
Er nickte. "Und?", hakte er nach, seine Daumen zogen kreisende Bewegungen auf meinem Beinen.
Das wohlige Gefühl in mir wand sich unaufhörlich weiter. Natürlich könnten wir vernünftig sein und aufhören. Aber wann war ich denn mal vernünftig? Nein, ich wollte mehr und seine dunklen Augen verrieten mir, dass er nur darauf wartete - und ich auf ihn.
Wir haben so lange gewartet.
"Ich will nicht aufhören."
Einen kurzen Moment schaute er mich an, als würden die Worte jetzt erst bei ihm ankommen. Wenn ich dachte, wir waren vorher schon in einem Rausch gefangen - dann hatte ich falsch gedacht.
Jetzt waren wir das erst so richtig.
Alles, was sich in den letzten Wochen angestaut hatte - das alles wollte nachgeholt werden.
Easton hakte seine Finger an meinem Hosenbund ein und zog sie mir von den Beinen, ehe er sich ebenfalls aus seiner befreite. Nur noch der Stoff an unseren Unterleibern verhinderten den kompletten Kontakt.
Seine Schwere drückte mich daraufhin in die Matratze zurück, unsere Finger rutschten unter dem restlichen Stoff. Wir berührten uns, neckten uns noch eine Weile, versunken in leidenschaftlichen Küssen, wie ich sie noch nicht erlebt hatte.
Schließlich entfernten wir auch noch den letzten Rest der Kleidung, Easton angelte im selben Zug nach einem Päckchen in der Schublade von seinem kleinen Nachttisch, der neben dem Bett stand. Er küsste mich tief und innig, als er es sich überzog und ich war im selben Moment froh, dass ich schon etwas Erfahrung hatte und es mit ihm nicht mein erstes Mal sein würde. Auch wenn es bestimmt schön gewesen wäre, es mit ihm zu erleben. Aber nun wusste ich, was mich erwarten würde - und die Vorfreude schien für mich dadurch noch größer.
Meine Finger fassten fest in seine weichen goldbraunen Haaren, dann drang er in mich ein und schloss das letzte Stück Abstand, was uns noch getrennt hatte. Stöhnend passten wir uns einem Rhythmus an, wild und unnachgiebig. Ich wusste, dass ich die Bilder von heute niemals aus dem Kopf bekommen werde. Das Gefühl von seiner Haut, seinen Lippen - das Gefühl so intim zu sein mit ihm war unbeschreiblich und mir war klar, dass das nur eines bedeuten konnte, was ich wahrscheinlich schon seit Wochen unbewusst wusste.
Ich hatte mich in ihn verliebt.
Unsere Blicke trafen sich, als uns nacheinander die befeiende Welle mit sich zog. Sein Grün wieder so leuchtend, den Mund zu einem leichten Lächeln verzogen.
Ja, ich hatte mich definitiv Hals über Kopf in ihn, Easton Henry, verliebt.
Auch wenn wir manche Sachen und den Stand zwischen uns bisher nur auf "keine Freunde" besprochen hatten. Ich war mir sicher, alles weitere würde folgen und jetzt... jetzt würden wir uns so richtig kennenlernen.
Und ich freute mich unheimlich darauf.
Nuuuun... ein sehr intimes Kapitelchen haha, was euch hoffentlich gefallen hat. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntagabend und wir lesen uns ❤️
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