Trip
Ich will grade aus dem Auto steigen, als Claude mich an der Schulter festhält. „Es könnte gefährlich werden. Vor allem, da Ihr allein dort hinein gehen müsstet" Ich ziehe die Augenbrauen fragend zusammen. „Wieso...?"
„Nun ja ......"
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Triss Sicht
Cora lacht auf und wischt sich einer Träne weg. Mein Blick gleitet zu Gilmore. Dieser sieht überlegend zu Cora und Wirk angespannt. „mo chreutair?" Cora fasst sich schnell wieder, ehe sie räuspert. „Lang ist es her, dass ich so herzhaft gelacht habe. Es ist also dein voller Ernst?" Ihr Blick ist um einiges strenger, als zuvor.
Selbstsicher nicke ich ihr zu. „Also dann..." beginnt sie und erhebt sich von ihrem Stuhl. „Gilmore, Du weißt, was du zu tun hast?" mein Blick gleitet zu dem rothaarigen. Dieser nickt und verbeugt sich leicht, ehe er den Raum verlässt. Verwirrt sehe ich zu Cora. Diese lächelt breit, ehe sie auf mich zukommt.
„Azazel hat dich aufgeklärt bezüglich der Bezahlung?" Ich runzle die Stirn. „Bezahlung?" frage ich verwundert. Cora beginnt erneut zu lachen. „Er hat dich tatsächlich nicht aufgeklärt. Denkst du etwa ich erfülle die Wünsche der Menschen aus reiner Nächstenliebe?"
„Ich muss gestehen, dass ich an nichts dachte, als ich herkam. Was kann ich dir geben? Geld besitze ich nicht viel und meine Seele ist bereits einem anderen Teufel versprochen, doch das wäre ja dann hinfällig, wenn du den Vertrag löst...." überlege ich laut.
Cora schüttelt den Kopf. „Ich habe keine Interesse an deiner Seele! Was ich begehre ist jemand ganz bestimmest." - „Jemand??"
„Ich soll aus deinem Leben einen Teufel streichen, doch dafür musst du mir einen Teufel geben." Nun verstehe ich gar nichts mehr und das spreche ich auch laut aus. „Du kannst Sebastian haben! Wie du schon sagtest ich streiche ihn aus meinem Leben." Plötzlich dringt ein lautes Knurren aus ihrer Kehle. „Michaelis ist uninteressant ! Den Teufel den ich will ist viel durchtriebener und hinterhältiger. Ja ein wahrhaftiger Verräter. Er ist es, den ich jedes einzelne Beinchen rausreißen will. Der, den ich das Fleisch von den Knochen ziehen will...." Cora steht dort und sieht sich auf ihre Hände. Dabei ballt sie diese zu Fäusten. Blut fließt aus ihnen. Wahrscheinlich bohrt sie sich grade die Fingernägel in ihr eigenes Fleisch. Das sie bei ihren Worten nicht sabbert ist alles.
Cora wird ihrem Ruf gerecht. Sie ist angsteinflössend! Ich fühle mich grade, wie ein scheues Reh. Am liebsten würde ich sofort aus diesem Raum rennen, doch ich fürchte mich. Ich fürchte mich vor ihr und ihrem Handeln, wenn ich einfach so das Weite suchen würde. Cora würde mich in der Luft zerreißen! Zumindest sagt mir das mein Gefühl und auf dieses konnte ich mich bisher immer verlassen.
Ich atme tief durch und überlege, was Ciel in meiner Situation getan hätte. Sofort dämmert es mir. - Keine Schwäche zeigen und auf Konfrontation gehen!
Ich schnalze mit der Zunge. „Sagst du mir nun endlich den Namen des Teufels, der dein Blut so in Wallungen bringt?" sofort bereue ich diese Aussage, denn Cora steht plötzlich genau vor meiner Nase und knurrt mich bedrohlich an. Ihre rechte Hand ist zu einer Art Kralle geformt, die wahrscheinlich darauf wartet nur ausgeholt zu werden.
„Du bist sehr mutig, Mädchen!" ein minimales Lächeln ziert ihr Porzellan Gesicht und dieses lässt mich zusammen fahren. „Earl Phantomhives Seele ruht tatsächlich in dir. Kein Wunder, weshalb die anderen sich so an die Kehle springen." Sie macht eine kurze Pause, ehe sie fortfährt. „Claude Faustus" fügt sie monoton hinzu.
Ich verenge die Augen zu Schlitzen und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich soll Claude Faustus herholen?" Cora nickt selbstsicher, doch ihre Selbstsicherheit verblasst, als ich laut auflache. „Was ist daran so lustig, Mädchen?" zischt sie gefährlich.
„Verzeih, aber Claude Faustus soll durchtriebener sein, als alle anderen Teufel? Ich mein klar er ist eiskalt und nicht ohne, doch auf mich wirkte er ziemlich .... Gesittet?! Zumindest war er freundlicher zu mir, als Sebastian. Er warnte mich vor Sebastian und...." Ich verstumme augenblicklich, denn mit fiel wieder ein, dass Jake bei ihm ist.
„Doch nicht so gesittet, nicht wahr?" lächelte die Teufelin. Ich möchte grade etwas darauf erwidern, doch Cora kommt mir zuvor. „Du solltest keinen und ich meine wirklich keinen Teufel unterschätzen! Es liegt in unserer Natur durchtrieben zu sein. Zu morden, wenn es nötig ist und das, ohne jegliche Emotionen dabei. Wir nähren uns von dem Schmerz und dem Leid der Menschen. Das ist es, was uns Teufel ausmacht."
Ich beiße mir auf die Unterlippe. Sie hat recht, doch war Sebastian wirklich so? Erfreut er sich an meinem Leid? So, wie er mich angesehen hat ... So, wie er mich geküsst hat ... Ist das wirklich alles nur Show?
„Du denkst, dass Michaelis es ernst meint mit dir, nicht wahr?" ertappt von ihr reiße ich meine Augen auf und kräusle die Stirn. „Du hast mein Blut in dir. Ich werde dir die wahre Natur der Teufel demonstrieren!" Ein breites Grinsen zierte ihr schmales Gesicht. Sofort überkommt mich ein eiskalter Schauer am gesamten Körper, doch bevor ich auch nur die Chance habe sie zu fragen, was sie vorhat, wird alles um mich herum schwarz.
Hecktisch drehe ich mich im Kreis. Die Schwärze hat mich komplett eingehüllt. Es ist kalt. Furchtbar kalt.... Ich schlinge meine Arme um mich, doch es nützt rein gar nichts.
Ein lautes Knurren ertönt erst am linken, dann an meinem rechten Ohr. Ich bekomme Panik und kneife die Augen zusammen. „Triss..." Abrupt reiße ich meine Augen auf. Es ist Sebastians Stimme, die mich ruft. Erneut drehe ich mich im Kreis und versuche ihn in der Dunkelheit auszumachen. Erschrocken zuckt ich zusammen, als ich rote Augen, in dieser Schwärze, aufleuchten sehe.
Sie kommen langsam auf mich zu und ich spüre deutlich, wie mein gesamter Körper reagiert. Etwas stimmt nicht, denn ich bekomme Panik. Er kommt immer näher und mein Körper bewegt sich von allein.
Ich renne, als wäre ein Monster hinter mir her. Im wahrsten Sinne des Wortes...
„Glaubst du etwa, dass du mir entkommen kannst?" dröhnt es durch die Dunkelheit. Tränen laufen über meine Wangen, doch dann stoße ich gegen etwas. Vorsichtig Hebe ich meine Hände und Taste es ab. Es ist kein Gegenstand, sondern jemand, der dort steht. Erneut erstarre ich und hebe meinen Blick. Rot leuchtende Augen starren mich eindringlich an. „Ich gewähre dir meinen Schutz, kleine Triss.... Doch dafür ...."
Es ist die Stimme Azazel's. Seine Hände gleiten auf meine Schultern. Ich spüre seine schwarzen Krallen, die über meine Schulterblätter wandern. „Erwarte ich auch etwas..." beendet er seinen Satz und reißt mir meine Bluse auf. „Lasst mich endlich in Ruhe!" schreie ich und stoße ihn von mir weg. Erneut renne ich los und ich drohe den Halt unter meinen Füßen zu verlieren.
Ein weißes strahlendes Licht scheint mir, aus dem nichts, entgegen. Ich renne auf dieses zu , in der Hoffnung, es bringt mich zu einem Ausgang. Dem Ausgang, aus dieser Hölle.
„Es ist zum Greifen nahe" wispere ich leise und komme zu diesem Licht. Es scheint eine Art Tür zu sein, doch als ich dort ankomme kann ich nicht weiter laufen. Irgendetwas blockiert meinen Körper und ich kann mich nicht bewegen. Der Boden unter mir beginnt zu Beben und aus dem nichts öffnet sich dieser und ich falle ... Ich falle in diesen Abgrund, der sich unter meinen Füßen geöffnet hatte.
Plötzlich spüre ich Hände auf meinem Körper. Ich weiß nicht, wieviele es sind, doch dieses Gefühl ist mehr, als unangenehm.
„Ich sagte doch, dass du mir nicht entkommen kannst ..." raunt Sebastian mir ins Ohr. „Einer von uns beiden wird dich kriegen und dir deine Seele entreißen. Du wirst in dieses endlose nichts gestoßen und dort wirst du nie wieder heraus kommen." knurrte Azazel in mein anderes Ohr.
Ich beginne unkontrolliert zu weinen. Die beiden haben recht. Ich habe mich auf den Teufel eingelassen. Ich habe zugelassen, dass sie mich in den Abgrund ziehen. Nun ist mir bewusst, dass ich diese Ewigkeit mit Sebastian nicht will! Ich fürchte mich zu sehr davor ....
Ein lautes Lachen ertönt und ich sitze vor Cora auf dem kalten Marmorboden. „Zu amüsant, wie du dort sitzt und jammerst." Mein Kopf schnellt in ihre Richtung. Ich möchte etwas freches darauf erwidern, doch nicht ein Ton kommt aus meiner Kehle.
„Bist du dir immer noch soooo sicher, dass du Sebastian liebst ? Ist es das was du willst? Eine unerwiderte Liebe? Ich allein kann dir helfen ihn los zu werden und weißt du was...?" Ich starte sie weiterhin nur an.
„Ich werde sogar Azazel aus deinem Leben verbannen!" Ein leises „Wieso..." schleicht sich aus meinem Mund. „Weil er nicht besser ist, als Michaelis und weil ich noch eine alte Rechnung mit ihm offen habe. Es ist doch höchst amüsant, wenn keiner von beiden dich bekommt. Also Mädchen... Was sagst du?"
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Guten Morgen Teufelchen,
Ja ich bin es tatsächlich! Ich lebe noch und es tut mir leid, dass es so lange still war. Privat ging es bei mir auf und ab und mir fehlte jegliche Zeit zum Schreiben. Natürlich werde ich euch das nächste mal nicht so lang warten lassen. Versprochen!
Ich hoffe euch sagt das Kapitel zu und würde mich, wie immer über Kommentare und likes freuen.
Bis zum nächsten mal. 🖤
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