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Kapitel 3


Ein Schock durchfährt mich - offenbar hat das Gespräch doch nichts mit mir zu tun. Ich weiß zwar nicht, von welchen Zäunen Leigh Anne spricht, aber vermutlich musste sie Mase heute bei Renovierungsarbeiten helfen und erzählt gerade irgendeiner ihrer wenigen Freundinnen, mit denen sie ungefähr einmal im Monat telephoniert, weil sie so weit weg wohnen, davon. Ich unterdrücke ein Seufzen, weil ich so paranoid gewesen bin und dachte, dass es um mich gehen würde. Gerade will ich aufstehen, um mich unbemerkt wieder in mein Zimmer zu verdrücken um den Schlaf nachzuholen, den ich offenbar wirklich nötig habe, da lassen mich die nächsten Worte in meiner Bewegung stocken.

„Was denkst du denn? Ich habe gerade über eine Stunde versucht alles wieder aufzubauen. Aber ich weiß nicht, wie lange sie dieses Mal halten werden, jetzt, wo sie wissen, wo wir sind."

Ich spüre, wie sich eine steile Falte zwischen meine Augenbrauen gräbt - „gerade" war Leigh Anne doch bei uns im Garten - aber ich habe nicht gesehen, dass sie in irgendeiner Form versucht hat, die Zäune zu reparieren. Und wer weiß jetzt, wo wir sind? Das muss doch irgendetwas mit den Leuten im Wald zu tun haben.

Mein Herz schlägt so laut in meiner Brust, dass ich das Gefühl habe, dass es mich jeden Moment an Leigh Anne verrät.

„Mase, ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Sie ahnt irgendwas - sie haben mit ihr gesprochen. Sie haben ein kleines Loch im Zaun gefunden, durch das sie in ihren Kopf gelangen konnten. Ich verstehe nicht, wie das möglich war. Es hat alle meine Kraft gekostet, sie daraus zu vertreiben. Zum Glück bin noch ich rechtzeitig nach Hause gekommen ... auch wenn es immer noch zu spät war."

Leigh Anne klingt erschöpft und aufgewühlt, aber ich bin auf einmal hellwach. Sie glaubt mir also doch - und sie hält etwas zurück. Etwas, was Mason wissen darf - aber ich nicht. Warum?

„Wie konnten sie uns finden? Ich habe alle Vorkehrungen getroffen. Ich spüre, dass sie zu nah sind, wenn wir jetzt verschwinden würden, würden sie uns folgen und uns sofort abfangen. Du weißt, wie es läuft. Wir müssen einfach die nächsten Tage überstehen und dann ... Mase, du weißt, es fällt mir nicht leicht, dich um so etwas zu bitten. Aber es hängt alles daran, wir müssen hier weg. Und deswegen musst du sie, sobald sie nachlässig werden, ablenken. Um uns ein paar Minuten zu verschaffen. Wir brauchen wenigstens eine Chance."

Mein Atem geht jetzt so schnell, dass Leigh Anne mich sicherlich hört. Das klingt ja geradezu so, als ob die Leute aus dem Wald, denn ich bin mir plötzlich wahnsinnig sicher, dass sie es sind, die Leigh Anne meint, schließlich würde alles andere keinen Sinn machen - uns verfolgen.

Aber wer könnte etwas von Leigh Anne und mir wollen? Und warum haben sie mich dann nicht einfach geholt? Der etwa schulterhohe Gartenzaun sollte nun wirklich nicht so ein großes Hindernis sein, dass irgendwelche Verfolger daran scheitern - außer aber, sie sind Kleinkinder oder unsere Hühner. Beides davon trifft nicht auf die Menschen im Wald zu. Aber sie waren in meinem Kopf, das war keine Halluzination. Das hat selbst Leigh Anne gesagt. Nur wie? Wie zum Himmel, zur Hölle und allen sonstigen Instanzen soll so etwas möglich sein?

„Ja, ich denke ein paar Tage haben wir. Ich will nichts überstürzen. Du weißt ja, wie gerne sie spielen, jetzt, wo sie wissen, dass wir in der Falle sitzen. Das war schon immer so, sie lieben die Jagd viel zu sehr, um jetzt etwas zu überstürzen. Ein Glück sind jetzt erst einmal Ferien ... Ich überlege mir etwas und melde mich dann. Danke, Mase. Ich stehe in deiner Schuld. Ich weiß nicht, wie ich das wieder gut machen soll. ... Was soll ich ihr denn sagen? Ja, ich überlege mir etwas. Ich muss auflegen. ... Ja, natürlich muss ich ihr irgendetwas sagen. Aber das kann ich auch noch, nachdem wir hier verschwunden sind, ich habe da jetzt keinen Kopf für ... Du hast kein Recht, das zu entscheiden, Mason, ..."

Meine Knie zittern, als ich versuche, aufzustehen. Ich habe das Gefühl, mehr als genug gehört zu haben. Dinge, die nun als wirre Gedanken durch meinen Kopf schwirren und die ich gar nicht richtig erfassen kann. Auf wackeligen Beinen stakse ich, immer noch möglichst leise, zurück in mein Zimmer, schließe geräuschlos die Tür hinter mir und sacke dann kraftlos in die weichen Kissen meines Bettes, die plötzlich einiges von der Vertrautheit und Sicherheit, die sie mir bislang immer spendeten, eingebüßt haben.

Was verschweigt Leigh Anne mir? Wenn wir wirklich - von wem auch immer - verfolgt werden und die Situation so ernst ist, wie sie sie Mase gerade geschildert hat; warum kann sie dann nicht mit mir darüber reden? Das sollte sie doch dann auf jeden Fall, immerhin bin ich auch davon betroffen.

Und offenbar will sie hier weg - mit mir.

Weg von Tony, außer Leigh Anne dem einzigen und besten Freund, den ich je hatte. Und die Freundschaft zu meiner Tante erscheint mir plötzlich in einem ganz anderen Licht angesichts der Lügen, die sie mir so bereitwillig auftischt.

Meine Kehle schnürt sich zu, als mir Tränen in die Augen steigen. Ich will hier nicht weg - das ist doch mein zu Hause. Das kleine, chaotische Haus, das voll ist mit Geborgenheit. Mein Zimmer mit dem Dachfenster überm Bett, das zum Träumen einlädt und der warmen Patchworkdecke, unter der die Träume auch mit geöffneten Augen noch so wunderbar weiterleben können. Meine Bücher. Die alten Damen im Garten und die kleine Liege, um die sie sich so gesellig versammeln, während ich im Sommer darauf sitze und lese und sie abwechselnd auf meinen Schoß hüpfen lasse. Tony, mit dem ich noch so viel erleben möchte, der mir noch so viel unnützes Wissen mitteilen muss, unbedingt, weil ich ohne nicht leben kann - ich spüre, wie mir dicke Tränen an den Wangen herabkullern bei dem Gedanken, all das zu verlieren. Selbst die Schule, die schrulligen Nachbarn und die blöde, verdammte Französischklausur kommen mir mittlerweile gar nicht so übel vor.

Das hier ist doch mein zu Hause - ich will nicht weg. Und erst recht nicht, wenn mir niemand überhaupt davon erzählt, dass ich es muss!

Wenn uns wirklich irgendwer verfolgt, warum ruft Leigh Anne dann nicht einfach die Polizei? Das muss sich doch alles klären lassen, warum macht sie so ein Geheimnis daraus?

Und dann fährt es mir eiskalt den Rücken hinunter.

Der einzige Grund, der mir einfällt, warum uns die Polizei nicht helfen kann ist der, dass wir selbst die sind, die unrecht tun.

Plötzlich setzen sich in meinem Kopf verschiedenste Puzzle Teile zusammen. Leigh Anne, die den meisten Kontakt zur Außenwelt meidet. Die nicht einmal wollte, dass ich zur Schule gehe und stattdessen vorhatte, mich zu Hause zu unterrichten. Wir haben schon immer ziemlich versteckt gelebt. Aber was ist, wenn die Verfolger gar nicht die Bösen sind? Die Polizei wäre immerhin auch nicht ins Haus gekommen, bevor sie nicht einen Durchsuchungsbefehl haben. Vielleicht ist es das, was Leigh Anne damit meinte, als sie sagte, dass uns noch ein paar Tage bleiben würden. Ich denke an die Anspannung in ihrer Stimme und an die Lügen, mit denen sie mich vorhin abgespeist hat und mir wird schlecht bei dem Gedanken, so sehr, dass ich würgen muss, aber was ist, wenn das nicht die einzigen waren, die sie mir erzählt hat? Wenn alles eine Lüge war?

Wenn die Leute im Wald wirklich meine Hilfe brauchen - um etwas aufzuklären. Etwas, in das Leigh Anne verwickelt ist?

Mein Brustkorb hebt und senkt sich hektisch, als mir die letzten Worte einfallen, die ich gehört habe, bevor ich hier im Haus aufgewacht bin ...

Lüge.

Das ist es, was sie mir sagen wollten. Sie hatten recht - alles ist eine Lüge.

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