Wenn die Blätter fallen und der Herbst beginnt, dann schaue ich hinauf in den Himmel und sehe die Flügel der Vögel durch den Himmel gleiten.

Ein neuer Herbstanfang- jedoch ohne dich.

Drei Jahre ist es nun her, seit du fort gingst.
Ein Jahr, in dem sich all meine Gedanken nur um dich gedreht hatten.
Ein Jahr, voller Herzschmerz und Trauer.

Wenn ich jedoch nun in den Himmel schaue und die Vögel beim fliegen beobachte...
Dann weiß ich, dass unsere Liebe real war und du nun an einem besseren Ort  bist.

(...)

Langsam gingen wir gemeinsam über den Friedhof und hielten einander stärkend die Hand.

Der Weg über den Friedhof verlangte Hwan und mir immer besonders viel Kraft ab, jedoch war dieser Weg auch immer unser bedeutsamster.

Wir gingen ein Weilchen den Weg entlang, bis wir an unserem Ziel ankamem.

Jin's Grabstein

In schöner Schrift stand sein Name in den Stein eingraviert, während schöne Blumen dieses zierten.

Gemeinsam legten Hwan und ich noch einige Blumen an sein Grab und hielten dann inne, um kurz zu beten.

"Möchtest du anfangen Hwanie?" fragte ich meinen "Adoptivsohn", welcher nickte und sich vor Jin's Grab hinkniete.

"Annyeonghaseyo Hyung. Minji Noona und ich waren lange nicht mehr hier. Mianhae.
Ich bin wieder 3 Centimeter gewachsen und fast so groß wie Noona. Ich vermisse dich wirklich sehr, vorallem deine Kochkünste. Noona kann nicht so gut kochen wie du. Aber es ist essbar."

Grinsend drehte er sich kurz zu mir um und fuhr dann aber fort.

"Ich passe gut auf deine Freundin auf. Letztes Mal hat ein anderer Typ sie angesprochen. Aber ich war da, keine Sorge. Nächste Woche ist mein erster Tag auf der neuen Schule...aber ich denke es wird schon gut gehen.

Ich hab mich schon gut an das Leben außerhalb des Krankenhauses gewöhnt. Noona ist auch schon wieder beinahe gesund und bereits auf Stadium 2 hinunter gestuft worden. Aber das wollte sie dir vielleicht selber sagen."

Lächelnd schaute ich Hwan an, der bereits so erwachsen geworden war. Es war beeindruckend, wie schnell er groß wurde.

Langsam erhob er sich und wischte sich über seine Wange, ehe er mich breit anlächelte.

"Ich gehe schonmal zurück zum Auto" sprach er und ließ mich alleine, nachdem ich ihm die Schlüssel gereicht hatte.

"Weisst du Jin...ich habe selbst nach den drei Jahren immernoch nicht realisierst, dass du nicht mehr hier bist. Manchmal ist es so, als würde ich deine Stimme hören oder dein Lachen... Mir kommen sogar oft Sprüche in den Kopf, die aus deinem Mund stammen könnten."

Nervös spielte ich mit meinen Fingern und lächelte leicht, während ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten.

"Niemals hätte ich gedacht, dass du vor mir gehen wirst.
Niemals hätte ich gedacht, dass ich dich sterben sehe....
Soviel Zeit ist vergangen....und doch stehe ich jedes Jahr hier und frage mich, ob es dir, da wo du jetzt bist, auch gut geht.
Ob du mich vermisst..."

Mir liefen nun entgültig die Tränen die Wange hinunter, weshalb ich mir diese sofort wegwischt.

Er sollte mich eigentlich nicht wieder weinen sehen....

"Wärst du hier, würdest du sicherlich sagen, dass ich nicht weinen soll.
Doch meine Tränen erinnern mich an all die Liebe die du mir geschenkt hast und an all das Glück, welchem ich es zu verdanken habe, dass ich dich treffen konnte.

Auch wenn du nicht mehr bei uns bist, weiß ich, dass du über uns wachst. So wie es ein Engel tun würde."

"Du hast mich verändert Seokjin. Durch dich konnte ich hoffen und nur durch dich bin ich jetzt noch am Leben."

Langsam schloss ich meine Augen und atmete tief ein, ehe ich meine Augen wieder öffnete und hinauf in den Himmel schaute.

"Ich verdanke dir mein Leben Kim Seokjin.
Und dafür...
Schenke ich dir meine Liebe."

Solange, bis wir uns wieder treffen... und darüber hinaus.