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Kapitel 7



„Oh mein Gott, Liam!". Mit einem einzigen Ruck beförderte ich den lästigen Tisch zwei Meter weiter in den Raum hinein und robbte neben meinen besten Freund, der sich nun langsam zu bewegen begann. „Li, bist du okay? Geht es dir gut?". Flüchtig überprüfte ich seinen Körper mit den Augen nach Verletzungen oder zumindestens ein paar Kratzern, die auf feindlichen Besuch hinwiesen, doch ich konnte nichts entdecken. Und ich konnte mal nicht einordnen, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war! Ich legte im sanft eine Hand auf die Schulter. „Liam?".

Er stöhnte und drehte sich schwerfällig auf den Rücken. „Rikki? Was zum Teufel tust du hier? Warum ...".

„Bist du verletzt?", unterbrach ich ihn stürmisch und fuhr mit den Fingern durch sein etwas platt gedrücktes braunes Haar, noch immer auf der Suche nach Spuren eines möglichen Kampfes.

Liam packte meine Handgelenke und starrte mich aus müden Augen verwirrt an. „Hast du getrunken? Wieso zum Henker sollte ich verletzt sein?". Sein Blick fiel auf das große weiße Pflaster an meiner Stirn. „Und was ist da passiert?". Er streckte seine Hand danach aus, doch ich umfing sie mit meiner und hielt sie fest. „Erzähl ich dir gleich. Also ist bei dir nichts vorgefallen?".

„Nein!". Allmählich klang er leicht ungehalten. „Ich bin ganz friedlich vor dem Fernseher eingschlafen und dabei wohl vom Sofa gefallen. Beruhigt dich das?".

Himmelherrgott! Völlig am Ende mit den Nerven sackte ich in mich zusammen und ließ die Stirn gegen seine Schulter sinken. Gott sei Dank. „Ich dachte schon, dir ist was zugestoßen", nuschelte ich in seinen Kapuzenpulli und nahm mit einem tiefen Atemzug seinen vertrauten Duft in mich auf.

Etwas unbeholfen tätschelte Liam meinen Kopf. „W-wieso sollte mir was zustoßen? Könntest du mich bitte endlich aufklären?".

In diesem Moment trat Niall neben uns und räusperte sich. „Ähm ... Hi".

Liam starrte ihn an. „Und jetzt versteh ich gar nichts mehr".

Also schilderte ich ihm alles, von vorne bis hinten. Wie sie mich dazu gebracht hatten mitzumachen, den Verlauf des Einbruchs und das Ende, als Nialls Vater mit dem Dienstwagen aufgetaucht war. Liam unterbrach mich nicht ein einziges mal, sondern hörte sich alles geduldig schweigend an.

Am Ende sagte er nur: „Da hast du dir ganz schön was eingebrockt".

Ich seufzte aus tiefster Seele. „Das kannst du laut sagen. Was soll ich nur tun? Die machen mich fertig. Euch auch! Und alles nur wegen mir!".

Liam drückte meine Hand. „Du hast ... wegen mir mitgemacht?".

Ich musste ein wenig lächeln und nickte. „Ich hatte Angst, dass sie dir was antun". Ich kaute wie irre auf meiner ohnehin schon lädierten Unterlippe herum, bis ich Blut schmeckte. „Und jetzt haben sie es vielleicht doch auf dich abgesehen". Meine Stimme war so kläglich wie die eines kleinen Kindes, dem standhaft eine Packung Süßigkeiten verweigert wurde.

„Endlich hast du eingegriffen". Zu meiner Überraschung lächelte Liam mich so warm an, wie er es nur in seltenen, sehr vertrauten Momenten tat. „Ich bin stolz auf dich".

Ich senkte errötend den Kopf, hatte jedoch nicht das Gefühl, mir auf meine Taten so viel einbilden zu können. Gott, ich hatte uns gerade allesamt in die Hölle katapultiert!

„Wart ihr eigentlich schon im Krankenhaus?", fragte Liam plötzlich lauernd, als ob er erwartete, dass das genaue Gegenteil der Fall war. Wir nickten unisono.

„Und?".

Niall zuckte mit den Schultern. „Nichts Dramatisches", womit er das erste mal, seit wir bei Liam angekommen waren, etwas halbwegs Geistreiches von sich gegeben hatte.

Liam beäugte uns argwöhnisch. „Ihr redet das doch nur wieder runter".

Ich grinste breit, wobei sich meine Gesichtsmuskeln eingefroren und regelrecht ungeübt anfühlten - vielleicht sollte ich anfangen, wieder mehr zu lachen. „Tun wir nicht. Ich hab nur eine kleine Gehirnerschütterung und Niall ist auf seinem OP-Knie gelandet".

Liam warf theatralisch die Arme in die Luft. „Und da verkrümelt ihr euch aus dem Krankenhaus?!". Ich seufzte. „Deine Sorge ist überwältigend, aber uns geht's gut".

„Das seh ich", kommentierte Liam, als er Niall beobachtete, der, noch immer leicht humpelnd, den nächsten Stuhl aufsuchte und Liams Bemerkung mit einer wegwerfenden Handbewegung beantwortete. „Wollt ihr hierbleiben?".

Wir beide starrten ihn an wie einen Außerirdischen, bis er sich nicht mehr in seiner Haut wohlzufühlen schien. „Ich mein ja nur. Draußen ist es jetzt ja nicht mehr ganz ungefährlich. Vor allem nachts".

Ich überdachte das Angebot. „Na gut. Aber ich muss am Morgen dann früh weg, um vor der Schule noch mal nach Hause zu kommen. Ich hoffe, diese Leute im Krankenhaus haben nicht meinen Dad informiert". Fragend schaute ich Niall an, der nur mit einem ratlosen Gesichtsausdruck den Kopf schüttelte.

„Gut. Ihr könnt in meinem Zimmer schlafen, da steht sowieso ein Gästebett mit drin, also ...", begann Liam, sich zur Tür zu verdrücken, doch ich hielt ihn schleunigst zurück. „Spinnst du? Du schläfst schön selbst in deinem Bettchen. Ich leg mich auf die Couch".

„Dein Kopf braucht Ruhe!", protestierte Liam, dessen Stirn schon wieder in Falten gelegt war. „Du solltest nicht auf der Couch oder am Boden schlafen".

„Ich nehme die Couch", meldete sich auch noch Niall zu Wort. „Erstens möchte ich keine Umstände machen, und zweitens hat Liam, was deinen Kopf angeht, recht".

„Und dein Knie?", widersprach ich schnippisch. „Jetzt hört auf, die Gentlemen zu spielen, ich schlafe auf der Couch und Ende der Diskussion".

Hatte ich wirklich gehofft, damit wäre die Angelegenheit erledigt? Nein, eigentlich nicht. Genau genommen endete es so, dass wir alle drei auf dem Boden schliefen, weil keiner nachgeben wollte. Liam hielt uns noch eine Viertelstunde mit einer Standpauke über gesunde Ruhephasen bei Verletzungen wach, doch irgendwann gab sogar er auf und fügte sich seinem Schicksal.

Ich bekam ohnehin nicht besonders viel Schlaf. Und zwar nicht wegen Kopfschmerzen (die hatte ich bereits in die hinterste Ecke meines Wahrnehmungsvermögens verbannt), sondern eher wegen den vielen Gedanken, die in meinem Gehirn unaufhaltsam umherkreisten und mir einfach keine Ruhe ließen. Als ich schließlich um sechs Uhr endgültig wach wurde, fühlte ich mich wie gerädert, als ob ich von einem Panzer überfahren worden wäre. Meine Augen waren ebenfalls wie zugeschwollen und brannten unangenehm. Völlig übermüdet schaffte ich es, mich auf die Ellbogen zu stemmen. Überraschenderweise musste ich mich nicht erst neu orientieren, sondern erinnerte mich sogleich an die Geschehenisse des gestrigen Abends. Ich unterdrückte ein Stöhnen. Wie sehr wünschte ich, das ganze letzte Jahr wäre nur ein Traum vergangener Nacht gewesen. Dann hätte ich noch immer mein ruhiges, perfektes Leben in einem besseren Stadtviertel, müsste mich nicht mit Gangproblemen herumschlagen und hätte es vermutlich geschafft, in meiner gesamten Teenagerzeit kein einziges mal im Krankenhaus zu landen.

Ich warf einen Blick auf Liam und Niall, die noch friedlich schliefen. Niall lag mit dem Rücken zur Wand in eine Decke eingemullt da und hielt mit beiden Armen ein Kissen an sich gedrückt, was mich zum Lächeln brachte. Ich konnte zwar sein Gesicht nicht sehen, aber seine ganze schlafende Gestalt sah so knuffig aus, dass ich an mich halten musste, um kein Foto zu schießen.

Stattdessen quälte ich mich mit hölzernen Bewegungen aus der Decke, die sich während meines unruhigen Schlafs komplett verknotet und zusammengeknüllt hatte, und kroch mehr oder weniger aus dem Raum. Mein erster Weg galt dem Badezimmer, wo ich mir ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Es kostete mich einige Überwindung, den Kopf zu heben, um in den Spiegel zu sehen und ich erschrak, als ich mein Spiegelbild erblickte: Strähniges Haar, dunkle Ringe unter den blutunterlaufenen, stumpfen Augen und das große Pflaster auf der Stirn machte den Anblick auch nicht gerade erträglicher. Schnell wandte ich den Blick wieder ab und wünschte mir das erste mal in meinem Leben, ich wäre wenigstens ein bisschen so wie andere Mädchen, die immer etwas Make-Up mit sich herumtrugen. Im Moment könnte ich gut welches gebrauchen, und das nicht wenig, um diesen nicht gerade stylischen Zombie-Look zu übertünchen.

Ich streckte meinem schrecklichen Spiegelbild das letzte mal trotzig die Zunge raus und schlurfte zurück ins Wohnzimmer, doch bevor ich überlegen konnte, ob ich die beiden nun wecken sollte oder nicht, dröhnte der Klingelton eines Handys in Höchstlautstärke los, was dafür sorgte, dass die Jungs wie von der Tarantel gestochen plötzlich aufrecht dasaßen und die Gesichter verzerrten.

„Mann ey!", schimpfte Niall, der wie wild in der Decke herumwühlte, bis er nach einer unerträglich lauten Ewigkeit das Gerät endlich gefunden hatte und diesen schrecklichen Ton ausmachte. Wo ich gerade noch gedacht hatte, er hätte sich den Wecker gestellt, musste ich jetzt feststellen, dass er offenbar einen Anruf erhielt. Um die Uhrzeit? Da gab es nicht viele Möglichkeiten, wer es sein konnte. Ich sag nur ...

„Mum?". Niall klang völlig entgeistert. „Wieso rufst du ...".

Seine Mutter musste SEHR entzürnt sein, denn obwohl ich drei Meter von ihm entfernt stand, konnte ich deutlich jedes einzelne gebrüllte Wort hören, das sie in ihrem Wasserfall von sich gab. Niall kniff zu Tode erschrocken die Augen zusammen und hielt das Handy so weit wie möglich von seinem Ohr weg. „Mister, wie KANNST du es wagen, dich mit Rike aus dem Krankenhaus zu schleichen?", schrie sie. Okay, das Adjektiv entzürnt beschrieb ihre Stimmung nicht mal annähernd. „Was habt ihr euch nur dabei gedacht? Ihr seid beide verletzt, meine Güte! Weißt du eigentlich, was für einen SCHOCK ich ausgehalten habe, als gerade plötzlich das Krankenhaus anruft und mir mitteilt, dass mein Sohn mit einer Patientin spurlos verschwunden ist? Ich fass es nicht! Warum zur Hölle ...!". Es wäre vermutlich stundenlang so weitergegangen, hätte ich Niall nicht das Handy aus der Hand gerissen und gerufen: „Mrs ... äh, Maura?".

Maura verstummte mitten im Satz für ein paar Sekunden, sodass ich nur noch ihren schweren Atem hören konnte. „Rike, bist du das?".

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Hallo. Ähm ... ich wollte nur sagen, Niall ...". Ich warf ihm einen schnellen Blick zu. „ ... kann überhaupt nichts dafür. Ich hab ihn praktisch dazu gezwungen, mitzukommen".

„Ach". Ganz offensichtlich wusste Maura nicht, wie sie darauf reagieren sollte. „Und wo seid ihr jetzt?".

„Bei einem Freund". Mehr wollte ich nicht preisgeben.

„Wo wohnt er? Ich hole euch ab", kam sofort das Angebot.

„Nicht nötig", lehnte ich rasch ab, während ich mit meiner anderen Hand mein eigenes Handy aus dem notdürftigen Schlaflager hervorfischte. Fünfzehn entgangene Anrufe. Zwölf von Dad, drei von Jo. Na wunderbar. Plötzlich erschien mir die Idee, heute gleich wieder zur Schule zu gehen, äußerst blöd. „Wir kommen heute im Laufe des Tages dann nach Hause".

„Das ist doch nicht logisch!".

Ähm, seit wann ist das Leben logisch? Ich hatte eindeutig keinen Bock mehr; ich klopfte das Mikro des Handys auf eines der Kissen und rief dabei: „Die Verbindung bricht ab! Bis später". Bevor sie etwas erwidern konnte, legte ich schnell auf und befasste mich mit meinem eigenen Handy, bis mir auffiel, dass Liam und Niall mich anstarrten wie ein Marsmännchen. „Was ist?".

„Du bist so gerissen", brummte Liam in seiner rauen Morgenstimme und ließ sich stöhnend in das improvisierte Bett zurückfallen. „Diesen Tag überlebe ich nicht", nuschelte er.

„Ich hab dir ja gesagt, du sollst dich ins Bett legen", gab ich schnippisch zurück.

„Klappe". Schließlich schälte er sich doch aus der Decke, nur um sich eine Sekunde darauf eine Hand vor den Mund zu schlagen. „Scheiße, ist mir schlecht. Ich glaub, ich muss kotzen". Er taumelte gehetzt zur Tür raus und wenig später ging die Klospülung, was mich stark vermuten ließ, dass er seine Ankündigung wahr gemacht hatte. Wenn ich's mir recht überlegte, hatte er letzte Nacht auch schon einen ziemlich blassen Eindruck gemacht ... Wahrscheinlich hatte er wieder allerhand durcheinandergegessen. Ich konnte mich noch lebhaft an einen unserer Filmeabende erinnern, an dem er Chips, Salamibrot, eine Orange und zwei Tafeln Schokolade in einer Stunde verdrückt hatte. Am nächsten Morgen war die Rechnung eingetroffen ... man sollte doch meinen, er hätte aus dieser Erfahrung gelernt. Ach, Liam. Er war einfach ein Teddybär.

Der Teddybär erschien nun wieder im Türrahmen, kreidebleiche Wangen, vor Schweiß glänzende Stirn und verschwitztes Haar ließen auf seinen körperlichen Zustand schließen. „Wir sollten uns ... für die Schule fertigmachen", murmelte er, seine Stimme glich einem kaum hörbaren Hauchen.

Ich fasste es nicht. Der wollte allen Ernstes in die Schule. „Spinnst du?". Ich legte ihm einen Arm um die Schultern und manövrierte ihn zur Couch. „Hinlegen". Als er dennoch aufstehen wollte gab ich ihm einen Stoß, der ihn auf die Liegefläche beförderte. „Ich mach dir jetzt einen Tee". Da ich sowieso nicht vorhatte, am heutigen Tag in der Schule zu erscheinen, konnte ich mich gleich um meinen besten Freund kümmern, der aussah, als könnte er jeden Moment das Bewusstsein verlieren. Ich schlug ihm leicht mit der flachen Hand gegen die Wange. „Liam?".

„Hmm ...", kam es gebrummt zurück.

Ich biss mir besorgt auf die Lippe. „Was hast du gestern nur gegessen?".

Er zuckte lustlos die Schultern. „Bin im Moment ... zu faul zum ... Nachdenken. Oh shit". In einem plötzlichen Energieschub sprang er auf, um wieder in Richtung Toilette zu wetzen.

Niall, der die ganze Zeit geschockt mitten im Zimmer gestanden hatte schüttelte verwirrt den Kopf. „Hat er das öfters?".

„Normalerweise nicht". Unschlüssig blieb ich auf halbem Weg zur Tür stehen. Sollte ich nicht zu ihm gehen und im Beistand leisten? Wollte er überhaupt, dass andere Leute ihn so sahen? Aber immerhin war er mein bester Freund. „Niall, könntest du in der Küche Wasser für den Tee aufsetzen? Unten zweites Zimmer links", bat ich und verschwand dann, um sachte an die verschlossene Tür der Toilette zu klopfen. „Liam?". Keine Antwort. „Darf ich reinkommen?". Als er wieder nicht reagierte, drückte ich langsam die Klinke runter und ließ vorsichtig die Tür aufschwingen.

Da saß er, wie ein Häufchen Elend, an die geflieste Wand neben der Kloschüssel da, den Kopf zwischen die Knie geklemmt und die Augen fest zusammengepresst. Ich ging vor ihm in die Hocke und legte ihm eine Hand auf die Knie. „Li? Alles okay?". Mann, war das lahm. Am liebsten hätte ich meine Stirn an die Kloschüssel geknallt. Natürlich war NICHT alles okay! „Ich hab Niall gebeten, einen Tee zu machen. Dann geht's dir wieder besser".

Nach einigen Minuten des Schweigens wandte er mir endlich das Gesicht zu und blickte mich aus todmüden Augen an. Ich erschrak fast, als ich ihn aus dieser Nähe genau betrachten konnte. „Mann Liam, was hast du gestern nur gemacht? Du siehst aus wie eine Leiche!". Seine sonst so rosigen Wangen waren weiß, und damit meine ich auch weiß, noch schlimmer als zuvor, er atmete schwer und stoßweise, und als ich einen Blick auf seine Hände warf, sah ich, dass sie unkontrolliert zitterten. Das war doch nicht normal! Ich kämpfte mit meinem gesunden Menschenverstand, der mir sagte, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Natürlich sah man schlimm aus, wenn man sich gerade übergeben hatte, ich hatte Erfahrung, immerhin hing ich oft genug mit der Gang in Klubs rum, in denen sich zum Ende der Nacht hin Dutzende von armen Schweinen herumtrieben, die gerade ihren Magen in die nächstgelegene Ecke entleert hatten, doch noch nie war mir jemand in einer so schlechten Verfassung begegnet. Sollte ich den Notarzt verständigen? Aber wenn es dann Fehlalarm war und Liam einfach nur zu viel getrunken oder seine Lebensmittel falsch kombiniert hatte? Bullshit, eine Alkoholvergiftung würde man klar und deutlich riechen. Außerdem war er gestern zu hundert Prozent nüchtern gewesen.

„Rike ...", flüsterte Liam in diesem Moment und schob mich hektisch zur Seite, um möglichst schnell zum Klo zu kommen, in das er sich in der nächsten Sekunde ergab. Ich strich ihm beruhigend über den Rücken und schluckte meine eigene Übelkeit hinunter, die sich wie immer meldete, wenn sich jemand anderes erbrach.

„Oh Mann", stöhnte er, als er sich gegen die kalten Fliesen zurücksinken ließ. „Tut mir leid, dass du dir das mitansehen musst. Aber danke, dass du hier bist".

Ich winkte ab. „Wozu sind Freunde da? Hör mal, ich will wirklich nicht beleidigend sein, aber du siehst richtig - ".

„ - scheiße aus?", vollendete er meinen Satz. „Sieht nicht nur so aus, glaub mir".

„Was hast du gestern noch getrieben?", erkundigte ich mich besorgt. „Hast du auf eine Stunde wieder die halbe Speisekammer ausgeräumt?".

Liam funkelte mich böse an, was ihn allerdings eher wie ein klägliches Reh aussehen ließ. „Ich war gestern Abend auf Romans Party".

„Seit wann gehst du auf eine von Romans Partys?". Entgeistert starrte ich ihn an und betätigte nebenbei die Spülung, ohne einen Blick in das Innere der Toilette zu riskieren.

Roman war ein Idiot, der beim Alkohol seine Grenzen entweder noch nicht kannte oder sie mit Absicht immer wieder überschritt. Er schmiss jedes Wochenende eine Hausparty, zu der er die halbe Schule einlud und alle Anwesenden bis oben hin abfüllte. Aber wie gesagt, das Erbrechen konnte nicht von Alkohol herrühren, sodass nur noch die Möglichkeit blieb, dass auf dieser Party auch noch irgendetwas anderes, von Liam unbemerktes, vorgefallen sein musste. Zum Beispiel der ein oder andere unerwünschte Zusatzstoff, der womöglich in sein Glas gewandert war ...

Fragte sich nur noch, wer dafür die Verantwortung trug.


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Yay, Liam hat's voll erwischt :D Vielleicht hat Jo doch schon zugeschlagen? Whatever, mir ist aufgefallen, dass die Votes-Zahl diese Woche rasend schnell angestiegen ist, dafür ein RIESIGES Dankeschön, ebenso für diese ganzen lieben Kommis! Wenn es einen Oskar für "Die besten Reader der Welt" gäbe, würde ich ihn sofort an euch verleihen <3

Wie immer hoffe ich, dass es nicht langweilig war und jooo ... (wortwörtlich); ich halte mich jetzt zurück, noch mehr zu labern :D

All the love, Andi :)



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