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Kapitel 15


Ich ignorierte ihn, den Blick starr abwechselnd auf die Tafel und mein Heft gerichtet. Normalerweise notierte ich die Tafelanschriften nicht so aufs Detail genau mit, aber heute erschien es mir äußerstvorteilhaft.

„Rikki!", zischte er ein weiteres Mal.

„Fresse", gab ich zurück. Zum Glück war das Wort so kurz, dass das leichte Zittern meiner Stimme nicht wahrzunehmen war.

Ein paar Schüler schauten entsetzt in meine Richtung, fassungslos, dass es jemand wagte, sich gegen Jo zu erheben. Und das ausgerechnet seine Freundin. Ich machte mir nicht die Mühe, böse zurückzustieren. Diese Zeiten waren ein für alle mal vorbei.

„Mr Sanders, wenn Sie nur aufgetaucht sind, um den Unterricht zu stören, muss ich Sie leider bitten, den Raum zu verlassen". Crowell funkelte Jo mit unverholenem Zorn an. Jeder Lehrer hier wusste, wer Jo und seine Gang waren – und trotzdem wurde nichts gegen sie unternommen. Auf frischer Tat ertappt hatte man sie auch noch nie – mal abgesehen von dem Einbruch in den Laden der Horans, doch die weigerten sich ja, die Polizei einzuschalten.

Jos Grinsen wurde noch breiter, falls das überhaupt ging. „Keine Sorge. Ich werde die Klappe halten". Er legte die Füße auf den Tisch, worüber Crowell mit eisigem Blick hinwegsah, und begann, etwas auf eine herausgerissene Heftseite (wow, Jo besaß ein Heft?! Ich bin beeindruckt) zu kritzeln, die er wenige Sekunden später vor meiner Nase auf dem Tisch platzierte.

Ich merkte, wie sich mein Magen schmerzhaft verkrampfte. War das die nächste Morddrohung? Ich wollte den Zettel ungelesen zusammenknüllen, mit dem Vorhaben, mein Zielwasser am Papierkorb auszutesten, doch Jo witterte meinen Plan und fuhr herum. „Bitte".

What? Jo konnte dieses Wort aussprechen? Und das auch noch in einem so flehentlichen Tonfall? Das war die Seite an ihm, die ich zu schätzen gelernt hatte – und von der ich nun wusste, dass es nur reine Schauspielerei gewesen war. Seufzend faltete ich das Blatt aufeinander und überflog die paar Zeilen, die er in seiner verblüffend geschwungenen Handschrift daraufgesetzt hatte.

Tut mir leid wegen meinem kleinen Ausraster gestern :( Können wir reden? Heute nach der Schule in der Janusgasse :)

Schnaubend knüllte ich den Zettel nun doch zusammen. Kleiner Ausraster? Der hatte sie doch nicht mehr alle! Und da glaubte er, er könne alles mit ein paar dämlichen Smileys wieder ausbügeln. Nicht mit mir, Freundchen! „Vergiss es!", fauchte ich ihn an, wobei das leichte Beben nun eher von der Wut als von der Angst herrührte.

Er zog eine Schnute. „Du gibst mir nicht mal eine Chance".

„Tu ich auch nicht! Du hast mich bedroht, falls du das vergessen hast. Und das nicht nur gestern. Also schlag dir diese Schnapsidee aus dem Kopf".

Ungläubig sah ich zu, wie er sich eine leere Flasche aus seiner Schultasche holte'und damit auf seinen Kopf klopfte, um sie nach einigen Schlägen achselzuckend zurückzulegen. „Funktioniert nicht".

Ich antwortete nicht mehr. Mir war siedend heiß eingefallen, dass wir heute in der sechsten Stunde eine Freistunde hatten – und die würde Jo zweifellos für sein erwünschtes Gespräch nutzen. Abholen konnte mich niemand, da sowohl Sarah als auch mein Vater in der Arbeit waren, und ein Bus fuhr erst nach der letzten Stunde.

Verdammt!


Als ich mich nach der fünften Stunde unauffällig vom Schulgelände verkrümeln wollte, lag Jo wie erwartet bereits auf der Lauer und löste sich urplötzlich aus dem Schatten einer mächtigen Buche, worauf ich mich schnell unter ein paar plaudernde Schüler an der Bushaltestelle mischen wollte, doch wie üblich war er schneller, sodass es keine zwei Sekunden dauerte, bis er mich hinter das kleine Abstellhäuschen des Hausmeisters gezogen hatte.

Shit.

„Ich hab dir doch gesagt, wir müssen reden". Ohne hinzusehen holte er eine Zigarette hervor, die er in aller Ruhe anzündete, um sofort einen tiefen Zug zu nehmen.

Angewidert sah ich zu, wie er den Rauch aus seinen Lungen pustete und die Luft um uns herum verpestete. Ich hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren, also schlug ich ihm kurzerhand die Zigarette aus der Hand, die auf den nassen Asphalt fiel, dort einen Meter weiterrollte und schließlich erlosch. Fassungslos starrte Jo mich an, die Hand noch immer erhoben, als hielte er damit noch immer die Zigarette. „Du hast dich verändert".

„Falsch". Ich rückte ein paar Zentimeter von ihm ab, soweit sein Arm es zuließ. „Du kennst mich nur nicht".

Ohne Vorwarnung packte er mich an den Schultern. „Wer hat dir eingeredet, dich auf einmal so zu benehmen?", fragte er eindringlich, während er in meinen Augen nach Anzeichen einer Gefühlsregung suchte. Die fand er, allerdings nicht so, wie er es sich gewünscht hätte.

„Niemand, Jo!", fauchte ich. „Es wird nur langsam Zeit, dass ich nach meinen eigenen Vorstellungen handle und mich nicht mehr vor allen als die oberfiese Freundin von Jo Sanders ansehen lassen muss! Ich hab keinen Bock mehr! Tut mir leid, dass ich dich solange verarscht habe, aber ich passe nicht in deine Gang, okay? Das habe ich nie, und werde es auch nie tun. Ich hasse, was ihr tut! Ich hasse es, wenn ihr irgendwelche Leute zusammenschlagt und ihnen ohne Grund das Leben zur Hölle macht. Ich hasse eure brutalen Überfälle, bei denen andere verletzt werden. Ich HASSE es, kapiert?". Fast hätte ich mir die Zunge abgebissen. Was hatte da eben meinen Mund verlassen?

Jos Gesicht spiegelte das Entsetzen in meinem eigenen perfekt wider. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich bei ihm echte Erschütterung. „Was ... wie ... Moment mal". Er verstärkte seinen Griff. „Sag nicht, du arbeitest für irgendeine andere Gang".

HÄ?

„Wie bitte? Nein! Wie kommst du darauf?". Ungläubig lachte ich auf. „Bin ich etwa blöd und schließe mich freiwillig zweien solcher Scheißgruppen an?". Heute war ich total auf dem HierstehichunddasistmeineMeinung-Trip.

Vielleicht ... hätte ich mich eine Spur vorsichter vorantasten sollen. Ich sah seine Faust nicht kommen, erst, als sie Bekanntschaft mit meinem Kiefer machte und ich einen kurzen, brennenden Schmerz spürte, realisierte ich, was gerade geschehen war.

Jo hatte mir einen Faustschlag verpasst.

Jo, der mich sonst immer vor den anderen in Schutz genommen hatte.

Das warf mich nun völlig aus der Bahn. Wie war das? Er war in mich verliebt? Arschloch. Ich gab mir nicht die Blöße, mir an die schmerzende Wange zu fassen, weshalb ich ihn einfach nur mit einer Mischung aus Zorn und Fassungslosigkeit anfunkelte. „Und jetzt bin ich sowieso raus". Mit einem Ruck ungeahnter Kraft riss ich mich los und entfernte mich mit schnellen Schritten.

„Oh Gott, Rikki, tut mir leid, das wollte ich nicht!", schrie Jo mir hinterher, doch ich dachte gar nicht daran, mich für diesen Typen noch ein einziges Mal umzudrehen.

Er war unberechenbar.


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Dieses Kapitel ist wieder mal irre kurz ... Jetzt sollte es irgendwann wieder ein wenig spannend werden xD

Bis zum nächsten Kapi! :)) (Bevor ich der Tastatur den Garaus mache ... xD)

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