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Kapitel 10


Was darauf folgte, war klar. Wo Liam zuvor noch gedacht hatte, ICH sei aufdringlich, überfürsorglich und nervig, konnte er wohl für seine Mum gar keine Worte mehr finden. Im Prinzip machte sie nichts anderes als ich, nur ... ähm, naja ... auf die hundertfach verstärkte Variante. Grinsend verfolgte ich von meinem Platz im Sessel aus, wie sie im Raum herumwuselte, das Telefon immer griffbereit, falls er tot vom Sofa fallen sollte; sie hatte sich sogar für den Rest des Tages freigenommen.

Als er irgendwann eingeschlafen war, gesellte sie sich zu mir. „Du bist Rikki, nicht wahr?".

Ich lächelte und nickte. Zumindest konnte sie sich an meinen Namen erinnern, das war schon mal ein gutes Zeichen.

„Erst mal ein dickes Dankeschön, dass du sich so rührend gekümmert hast". Ein wenig unbeholfen legte sie mir eine Hand auf den Arm.

„War doch selbstverständlich". Ich wusste nicht, was ich weiter sagen sollte, weshalb ich froh war, dass Karen das Sprechen übernahm.

„Warum ... äh, warst du denn hier?". Okay, vielleicht war ich doch nicht so froh darüber.

„Ich ... also ...", stotterte ich wie ein Blödmann herum, bis ich letztendlich hervorquetschte: „Wir waren auf ... einer Party. Und es war schon so spät, da bin ich über Nacht geblieben".

Ha. Klang doch ganz plausibel.

„Seit ihr beide denn ... zusammen?". Karen knetete nervös ihre Hände.

Mir fiel die Kinnlade locker bis in den Keller runter. „W-was?". Da wurde mir klar, was sie dachte. Was sollten Mütter auch sonst denken, wenn ein Mädchen bei ihrem Sohn übernachtet? „Nein! Wir sind nicht zusammen, Liam ist mein bester Kumpel!", sprudelte es entsetzt aus mir hervor.

Karen grinste etwas. „Tut mir leid. Mir fällt nur ab und zu auf, wie wenig ich über das Leben meines Sohnes weiß". Das klang aufrichtig bedrückt und ich verspürte das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen. „Wie konnte er so plötzlich so krank werden? Wenn das bis heute Abend nicht besser ist ...".

„ ... rufen wir den Notarzt", vollendete ich ihren Satz. „Das hab ich ihm auch schon gesagt".

Eine Weile herrschte peinliches Schweigen; niemand wusste, was er sagen sollte, bis Karen schließlich meinte: „Du kannst wirklich nach Hause gehen, jetzt bin ich ja da. Deine Eltern machen sich mit Sicherheit schon Sorgen".

Ach. Du. Kacke.

Klingt doof, aber an die hatte ich ja überhaupt nicht mehr gedacht! Ich traute mich gar nicht, nach den unbeantworteten Anrufen und Nachrichten auf meinem Handy zu sehen. Ich stand auf, wobei ich versuchte, meine Panik möglichst gut zu verstecken, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass es mir nicht sonderlich gelang. „Sie haben recht". Ich reichte ihr höflich die Hand. „Bis später". Ich sah noch ein letztes mal nach Liam, der überraschenderweise ziemlich ruhig vor sich hin schlummerte, und kaum war ich aus der Tür und damit außer Sichtweite, wetzte ich in Höchstgeschwindigkeit die Treppe hinunter und raste aus dem Haus, stetig hoffend, dass mir nicht ausgerechnet jetzt einer aus der Gang über den Weg lief.

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Kaum hatte ich die Haustür einen Spalt breit geöffnet, wurde ich schon überfallen. Wortwörtlich.

„Rike!".

Ich wusste ja schon immer, dass mein Vorname der bescheuertste war, den sich ein menschliches Gehirn ausdenken konnte, doch gebrüllterweise aus dem Mund meines Dads klang er fast wie ein Schimpfwort.

„Wo zum TEUFEL warst du?!", schrie er weiter. Seine Brille rutschte ihm auf die Spitze seiner knallroten Nase und ließ ihn aussehen wie einen lächerlichen Möchtegern-Professor, während sein schon leicht ergrautes Haar in wirren Stacheln vom Kopf abstand. Nahezu furiös packte er mich an den Schultern. „Was denkst du dir eigentlich dabei, einfach abzuhauen? Weißt du überhaupt, was wir uns für Sorgen gemacht haben?".

„Jet", erklang Sarahs Stimme irgendwo hinter ihm. Ich reckte mich ein wenig, um über die Schulter meines wütenden Dads spähen zu können, und sah, dass meine Stiefmutter im Türrahmen zur Küche gelehnt dastand, ganz offensichtlich unsicher, wie sie sich verhalten sollte. „Jet, beruhig dich. Es ist doch nichts passiert".

Dad überhörte sie. Stattdessen schaute er mich eine Weile mit seltsam wässrigen Augen an, bevor er mich völlig überraschend in eine feste Umarmung schloss. „Ich dachte schon, du bist ausgerissen", murmelte er in meine Haare. Zögernd legte ich ebenfalls die Arme um ihn. Das schlechte Gewissen erdrückte mich fast. Was hatte ich mir nur dabei gedacht, ihm nicht einmal eine Nachricht zu schreiben? Hatte ich allen Ernstes gedacht, meine Abwesenheit würde ihm nicht mal auffallen? „Tut mir leid, Dad", flüsterte ich ehrlich, während ich mein Gesicht in seinem etwas kratzigem Wollpullover vergrub. Da musste ich ein ganzes Jahr lang auf herzliche Umarmungen verzichten und bekam jetzt plötzlich zwei an einem Tag ... die üblichen Streiche des Schicksals.

„Was hast du da angestellt?". Er berührte vorsichtig das Pflaster auf meiner Stirn.

Ich konnte es ihm nicht sagen, weder Nialls Version, noch die Wahrheit. Ich wollte nicht, dass er sich auch noch um mich Sorgen machen musste. Was hatte ich nochmal Liams Mum erzählt ...? „Äh, das war auf einer Party gestern". Ohne ihn anzusehen nestelte ich am Saum meines Shirts herum. „Jemand hatte seinen Drink verschüttet und ich bin blöd gefallen". Ich spürte Dads prüfenden Blick auf mir, der sich prickelnd in meine Haut einbrannte, bis er endlich seufzte. „Okay. Wie's aussieht, hat schon ein Arzt einen Blick darauf geworfen".

„J-ja".

Er strich mir ein letztes mal über den Kopf, dann entfernte er sich schlurfend in Richtung Küche, wo er sich auf einen der alten, verkratzten Stühle fallen ließ.

Langsam folgte ich ihm und setzte mich ihm gegenüber an den Tisch. „Wieso seid ihr zu Hause?".

Er gab mir ein schiefes Lächeln. „Wir konnten doch nicht einfach zur Arbeit gehen, wenn wir nicht wissen, wo du bist". Sein Kopf fuhr hoch. „Wo WARST du überhaupt?".

„Bei Liam. Und NEIN, wir sind nicht zusammen, er ist lediglich mein bester Kumpel", setzte ich genervt hinzu, als er ein Gesicht machte, das dem von Karen Payne ähnelte.

Dad lief rot an, sagte aber zum Glück nichts mehr zu diesem Thema. Stattdessen informierte er mich, dass ich mich so bald wie möglich bei Harry und Louis melden sollte, die sich ebenfalls Sorgen machten.

Also galt mein nächster Weg dem Nachbarhaus. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass Harry und Louis die Schule letztes Jahr bereits abgeschlossen hatten und hier in der Nähe aufs College gingen. Das Haus hatte Louis' vor zwei Jahren verstorbener Großmutter gehört und dadurch, dass es sich zufällig ziemlich nahe am College befand, war es endlich nach langem Leerstehen wieder in Benutzung genommen worden. Soweit ich wusste, hatten sich Louis und Harry auch am besagten College getroffen und nach langem Hin und Her hatte es dann endlich – wie man so schön sagt – zwischen den beiden gefunkt.

Wie auch immer, ich hatte die beiden wie Brüder in mein Herz geschlossen. Das beruhte offenbar auf Gegenseitigkeit, denn ich hatte noch nicht mal die zwei Stufen zu ihrer Haustür betreten, da flog diese schon auf und offenbarte einen müde aussehenden Harry, der dennoch übers ganze Gesicht strahlte. „Rikki!". Das Letzte, was ich für die nächsten Minuten sah, war sein weißes T-Shirt.

„Harry!", ertönte Louis' quengelnde Stimme. „Mach mal Platz da, ich bin dran!".

Das weiße T-Shirt wurde in ein blaues getauscht. „Mann, Rike, wieso haust du einfach ab?".

Konnte mein schlechtes Gewissen noch schwärzer werden? Wenn ja, dann hatte es jetzt auf jeden Fall seinen absoluten Tiefpunkt erreicht. War es denn für ein siebzehnjähriges Mädchen so ungewöhnlich, mal für eine Nacht einfach nicht zu Hause zu sein?

„Lou, du kannst mich wieder loslassen", grummelte ich, während ich versuchte, mich sanft aus seiner beinahe erdrückenden Umarmung zu befreien. „Ich ersticke!".

Lou lachte und ließ mich endlich los. „Das wollen wir natürlich nicht riskieren".

Harry holte gerade Luft (ich wette, er wollte fragen, wo zum Geier ich gewesen war), da ertönte von der Straße her ein ohrenbetäubend lautes Quietschen, das durch Mark und Bein ging. Wir alle zuckten zusammen und fuhren herum, um gerade noch zu sehen, wie ein verdrecktes schwarzes Auto mit schlingernden Reifen vor dem Gartenzaun zum Stehen kam.

Nein. Das konnte jetzt nicht wahr sein.

Ich schob Harry und Louis auf die offen stehende Haustür zu. „Geht am besten rein".

Die beiden waren so überrumpelt, dass sie sich widerstandslos ins Haus befördern und die Tür zuschlagen ließen. Ich holte tief Luft und ballte die Hände zu Fäusten. Ich würde nicht zulassen, dass diese homophoben Vollidioten aus der Gang über die beiden herfielen. Jetzt musste ich nur noch auf mich selbst aufpassen ...

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Ein halber Cliff, endlich! :D

Leute, wo sind meine ganzen Votes hingekommen? :o Sollte ich mir Sorgen machen? :D

Aber wie immer ein ganz dickes Dankeschön an alle, die immer voten und grundsätzlich so tolle Kommis hinterlassen, das bedeutet mir sooo viel! Und loockee und Hellybelly1 , es ist mir immer wieder eine Freude, mit euch über Choco Crossies zu diskutieren und eure tollen, ausführlichen Kommentare zu lesen <3

All the loooove, Andi




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