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Erster Kontakt

Kapitel 6:

Erster Kontakt


Kakarott war nach seinem intensiven Training zurück gekehrt und hatte ein komplett leeres Haus vorgefunden. Darüber hatte er sich tierisch gefreut. Endlich mal wieder sturmfrei! Er hatte sich den Rest der Suppe warm gemacht, war ganz entspannt duschen gegangen. Dabei hatte er sich dabei extra viel Zeit gelassen, denn ein junger Saiyajin hatte eben auch seine Bedürfnisse. Anschließend war er nackt durch das Haus gelaufen, denn es störte ihn ja niemand. So wie er seinen Vater kannte, würde er wohl noch bis spät in die Nacht beim König bleiben. Das war ziemlich oft so. Also kuschelte sich der jüngste Sohn Bardocks nach einem ganz entspannten Abend in sein Bett und schlief ruhig ein.

Ein paar Stunden später wachte er urplötzlich auf und er saß kerzengerade im Bett. Ein merkwürdiges, beklemmendes Gefühl beschlich ihn. Er wusste nicht einmal, wieso er aufgewacht war. War da ein Geräusch gewesen? Oder hatte er schlecht geträumt? Er konnte es nicht sagen. Aber eines war klar: Irgendetwas stimmte nicht.
Beunruhigt von seinen eigenen Gedanken und Emotionen, schob Kakarott die Beine aus seinem Bett und ging in das Schlafzimmer seines Vaters, um zu kontrollieren, ob er schon zurück war. Doch Fehlanzeige. Bardocks Bett war leer.
Skeptisch verengte er seinen Blick, als er eine kleine Ki-Kugel in seiner Hand erschuf und den Raum damit ausleuchtete, um einen Blick auf die Uhr zu werfen. Der Morgen war schon angebrochen und sein Vater war immer noch nicht zurück. Das war wirklich ungewöhnlich. Kakarott wollte gerade wieder den Raum verlassen, da fiel sein Blick auf die Kommode, auf der das Stirnband seines Vaters lag.

»Er hat Mutters Band hier gelassen...?«, fragte sich der 18-Jährige und streckte seine Hand danach aus. Er wusste nicht wieso, aber irgendetwas sagte ihm, dass es kein gutes Zeichen war, dass Bardock das rote Tuch hier gelassen hatte.
Ruckartig, als hätte er etwas gehört oder gesehen, sah er aus dem Fenster hinaus und konnte erkennen, wie der Palast der Königsfamilie in der Ferne auf einem Felsen in Mondlicht eingehüllt wurde. Für einen Moment blieb Kakarotts Herz stehen. Sein Gefühl sagte ihm, dass sein Vater in Gefahr schwebte. Es war ihm beinahe so, als könne er die Präsenz seines Vaters spüren, aber auch, wie diese Präsenz immer schwächer wurde.
»Was geht da nur vor?«, fragte sich der junge Saiyajin, verengte grübelnd seine Augen und ließ diese wieder zurück zu der Kommode wandern, vor der er stand. Beinahe wie in Trance nahm Kakarott den roten Stoff in die Hand und band es sich um den Kopf. Danach lief er mit großen Schritten zurück in sein Zimmer, kramte aus seinem Schrank seine Rüstung hervor, eine einfache schwarze Rüstung, ohne Schulter- oder Beinpanzerung. Schnell hatte er sich auch in eine ebenso schwarze Hose gezwängt und zog sich noch auf seinem Weg nach draußen seine Stiefel an.
Vor der Türe drückte er sich kräftig am Boden ab und flog eilig dem Palast entgegen.

Kakarott wusste, dass der Haupteingang des Palastes auch nachts bewacht wurde und er hatte wirklich absolut keine Lust, sich noch mit Elitesoldaten rumzuschlagen, die eh niemanden zu dieser späten Stunde herein lassen würden. Aber zum Glück kannte er andere Wege, die in das Innere des Palastes führten. Schon viel zu oft hatte er seinem älteren Bruder hinterher spioniert und somit herausgefunden, dass es mehrere Geheimgänge gab.
Der 18-Jährige landete ganz dicht an der westlichen Schlossmauer, die gute fünf Meter hoch war und als die Luft rein war, sprang er mit einem Satz über diese, nur um dahinter in einem dichten Gebüsch zu landen. Auf leisen Sohlen huschte er von Deckung zu Deckung, sein Herz schlug dabei immer schneller. Kakarott hatte einfach keine Lust sich erwischen zu lassen und sich erklären zu müssen. Ihm war der Zugang zum Palast bisher nur in Begleitung seines Vaters oder seines älteren Bruders erlaubt gewesen, aber da keiner der Beiden zugegen war, musste er sich selbst Zutritt verschaffen.

»Hier irgendwo muss es sein...«, überlegte Kakarott, der zwischen zwei prägnanten Bäumen Halt gemacht hatte und sich suchend umsah. Mit einem Fuß klopfte er prüfend auf den mit Gras bedeckten Boden.
Nach ein paar fruchtlosen Versuchen, ertönte ein leises metallisches Klicken. Sofort hellte sich sein Gesicht auf und er sank in die Knie, fühlte sorgsam den Boden ab, bis er eine Kante unterhalb des Rasens ertasten konnte. Mit einem gezielten Griff rollte er den Rasen zur Seite und darunter wurde eine eiserne Falltür sichtbar. Kakarott grinste in sich hinein. Dieser Gang würde zwar oberhalb des Gefängnistrakts enden, aber dann war er immerhin schon einmal drin. Den Weg bis zu seinem Vater, der sich voraussichtlich in den Büroräumen des Königs aufhielt, würde er von dort aus sicher irgendwie finden. Kakarott öffnete die Falltür und ließ sich in den darunterliegenden, finsteren Geheimgang sinken. Da der Rollrasen wieder an der Klappe befestigt werden konnte, konnte der 18-Jährige die Falltür hinter sich schließen und es sah von außen so aus, als hätte sich hier nie auch nur ein Grashalm bewegt.
Der Tunnel war stockdunkel. Um sich besser orientieren zu können, erschuf der Saiyajin eine Ki-Kugel an seiner rechten Hand und erleuchtete den schmalen Gang, durch den er gebückt hindurch stiefeln musste. Von den Wänden rieselte Staub und Dreck. Wirklich ausgebaut war dieser Schacht nicht. Nur einzelne Holzbalken stützten den Tunnel. Zum Glück war sein Weg nicht allzu weit, denn dieser Schacht vermittelte ihm kein Gefühl von Sicherheit. Ganz im Gegenteil.

Nach etwa 50 Metern entdeckte Kakarott am Ende des Ganges eine steinerne Mauer. Er war also angekommen. Jetzt musste er nur noch den untersten Stein nach vorn schieben und sich durch die enge Lücke quetschen. Nachdem auch das erledigt war, Kakarott den Stein wieder an seine ursprüngliche Position geschoben und sich aufgerichtet hatte, schnaufte er einmal tief durch. Es war wirklich gut, dass zu dieser späten Stunde normalerweise niemand auf den Gängen unterwegs war, besonders nicht hier in der Nähe des Gefängnistrakts.

Kakarott sah sich um. Links führte der Weg einige Stufen nach oben. Dort würde er zur Haupthalle kommen und von da aus müsste er nur noch weiter nach oben bis zu den Büroräumen des Königs. Dann sah er nach rechts, die Stufen hinunter. Ein kalter Schauer legte sich über seinen Rücken, als hätte man ihn gerade mit eiskaltem Wasser überschüttet. Er spürte, wie sich die feinen Härchen in seinem Nacken und auf seinen Armen aufstellten. Der Geruch, der ihm entgegenkam... Es gab ihm ein Gefühl von Ekel und trotzdem konnte er nicht anders, als weiterhin in die Tiefe zu starren.
Plötzlich hörte er etwas. Erschrocken zuckte er zusammen, weitete seine Augen. Er konnte das Geräusch gar nicht richtig definieren. War es ein Schrei oder ein Schluchzen? Ein Flehen? Ein Hilferuf? Jedenfalls klang es verzweifelt und Kakarott konnte gar nicht anders, als sich diesem Geräusch entgegen zu bewegen. Langsam. Schritt für Schritt. Und immer darauf gefasst, anzugreifen.

~

Wankend taumelte Prinz Vegeta durch die endlosen Flure des Kerkers. Das Blut tropfte noch von seinen zitternden Fäusten. Er hörte es jedes Mal, wenn ein weiterer Tropfen auf dem steinernen Boden aufkam. Sein Körper bebte immer noch. Die Anspannung, die Wut und der Adrenalinschub, der seit dem Mord an Bardock tief in seinen Knochen steckte, blieben auf einem konstant hohem Niveau, sodass er kaum realisierte, was er eigentlich tat, oder wohin er wollte. Hauptsache sein Weg führte ihn fort von hier. Hier konnte er nicht länger bleiben.

Vegetas Atmung ging immer noch schnell und sein Herz verkrampfte sich schmerzhaft, sodass er zur Seite torkelte und sich mit einem Arm gerade noch an der Wand abfangen konnte. Langsam glitt er an dieser herunter, musste sich einen Moment setzen, um die Situation zu verdauen. Er hatte gerade eine Treppe erreicht, die nach oben führte und ließ sich nun auf einer der Stufen nieder.
»Scheiße!«
Was hatte er nur getan? Er hatte den Vater seines besten Freundes getötet! Er hatte ihn auf brutalste Weise zusammen geschlagen. Der Prinz sank auf dem Boden in sich zusammen und vergrub seine blutverschmierten Hände in seinen viel zu kurzen Haaren. Unwillkürlich entwich ihm ein verzweifeltes Schluchzen. Bisher hatte er niemals Reue verspürt. Aber das... Das war zu viel! Bardock hatte das nicht verdient! Er stand dem König vielleicht ein bisschen zu nah, aber deswegen gleich so durchzudrehen, war absolut übertrieben gewesen!
»Fuck!«
Ihm war wirklich eine Sicherung durchgebrannt. Er hatte sich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle. Zerfraß die Wut auf seinen Vater jetzt völlig seinen Verstand?
Dabei kannte er Bardock. Er wusste genau, dass er kein schlechter Kerl war. Vegeta war früher beinahe täglich bei ihm gewesen, um sich mit Radditz zu treffen und mal aus dem eintönigen Palast-Alltag heraus zu kommen. Bardock war immer freundlich zu ihm gewesen, hatte ihm sogar Kampftechniken gezeigt, die ihm sein Vater nie hätte beibringen können. Wofür sein eigener Vater auch nie die Zeit gehabt hatte.

Tausende Erinnerungen, Gefühle und Gedanken überfluteten Vegetas Geist, während er sich immer fester in seinen kurzgeschorenen Haaren festkrallte.
„Scheiße verdammt!“ Seine Stimme war leise. Flüsternd. Wimmernd. Langsam wippte er mit seinem Körper hin und her, versuchte irgendwie diese grauenhaften Bilder aus seinem Verstand zu bekommen.
Immer wieder sah er Bardocks hilfloses Gesicht. Das viele Blut. Seine fliegenden Fäuste, die unkontrolliert auf ihn einprasselten. Diese Schuldgefühle machten Vegeta fertig. Am liebsten würde er schreien und seinen Frust aus sich heraus lassen. Am liebsten würde er all seine Wut in Form von Energie ausleben. Aber dank der Energieschlinge, die immer noch um seinen Hals gebunden war, konnte er sein Ki nicht sammeln. Und er wusste genau, dass keiner der Schlüssel des Wärters das Schloss würde öffnen können. Das hatte er schon einmal ausprobiert. Und die Prozedur hatte so lange gedauert, dass in der Zwischenzeit eine ganze Schar von Elitekriegern auf ihn zugesprungen war, ihn überwältigt und wieder in Ketten gelegt hatte. Der Schlüssel für diese Schlinge war vermutlich bei seinem Vater. Jedenfalls würde er dieses Ding nicht so leicht loswerden.
Frustriert darüber, dass er seinen Gefühlen nicht einmal angemessen Ausdruck verleihen konnte, wurde sein Wimmern lauter. Angespannt presste er seine Kiefer aufeinander, um möglichst wenige Geräusche von sich zu geben. Wenn irgendjemand ihn so sehen würde... Zum Glück würde ihn niemand erkennen. Und dennoch... Ein so erbärmliches Bild hatte er noch nie abgegeben. Aber er konnte in diesem Moment auch nichts daran ändern. Er konnte einfach nicht anders. Das Gefühl von Schuld machte ihn wahnsinnig. Sein bester Freund würde ihn für immer hassen, wenn er davon erfahren würde. Dann hätte er niemanden mehr. Niemanden, dem er vertrauen konnte. Niemanden, mit dem er reden könnte. Und niemanden, der ihn verstehen würde...
Tränen liefen über Vegetas Gesicht, verdünnten das Blut und ließen es in seinem Gesicht noch mehr wirken. Er wusste einfach nicht wohin mit seinen Gefühlen. Und jetzt, wo ihn niemand beobachtete, ergab sich die einzige Gelegenheit, seine Gefühle ungebremst herauslassen zu können. Er müsste nur hier heraus sein, bevor die nächste Wache ihren Dienst antrat und das würde noch mindestens vier Stunden dauern. Zwar war sein Zeitgefühl mit seinem Aufenthalt hier unten extrem schlecht geworden, aber er wusste, dass er sich nicht hetzen musste. Hoffentlich würde er es diesmal schaffen, direkt bis zu seinem Vater vorzudringen, um irgendwie diese Energieschlinge loszuwerden. Andernfalls wäre er nicht in der Lage, es mit mehreren Wachen auf einmal aufzunehmen. Einzelne waren kein Problem. Zwei auf einmal gingen auch noch. Bei dreien oder mehr wurde es allerdings schon schwieriger. Wenn er doch nur seine ganze Kraft mobilisieren könnte, dann wäre es so viel einfacher...

Plötzlich zuckte der Prinz zusammen und spitzte die Ohren. Er hörte Schritte. Schritte, die sich ihm näherten und schon verdächtig nah waren. Sofort richtete er sich auf, wischte sich mit den Händen durch das Gesicht, um seine Tränen zu beseitigen und schlich dicht an der Wand entlang die Stufen hinauf, bis zur nächsten Ecke, an der er stehen blieb und einfach nur den leisen Schritten lauschte. Sein Herz schlug aufgeregt in seiner Brust. Schon in wenigen Sekunden würde er sein nächstes Opfer verbuchen können. Es war definitiv nur eine Wache, das hörte er genau. Diese würde er also spielend erledigen können. Die Schritte wurden lauter, hallten an den endlosen, leeren Fluren wider. Vegetas Puls erhöhte sich ein weiteres Mal. Sein Blut rauschte lautstark in seinen Ohren. Er musste sich konzentrieren, um nicht den richtigen Moment zu verpassen. Kurz bevor ihn die Schritte erreichten, wurden diese langsamer. Irgendwie...zögerlich. Als würde derjenige ahnen, was hinter der nächsten Ecke auf ihn lauerte.
Vegeta hielt den Atem an, drückte sich noch dichter an die kalte Gesteinsmauer hinter sich und versuchte kein einziges Geräusch von sich zu geben.

Schon im nächsten Moment wagte sich der Andere einen Schritt weiter nach vorn. Vegeta erkannte eine einfache Rüstung. Der Typ war größer als er selbst, aber kein Hüne und kein Fleischberg, sondern recht schmal gebaut. Ohne weitere wertvolle Sekunden zu verschwenden, stürzte sich der Prinz auf den mutmaßlichen Wärter, holte zu einem gezielten Schlag aus und...
Vegeta erstarrte. Dieser Kerl hatte es doch tatsächlich geschafft seine Faust nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht abzufangen. Und das ohne große Mühe. Als wäre es für ihn ein Leichtes gewesen.
»Glücklicher Zufall!«, dachte der blutverschmierte Häftling noch, zog seinen Arm zurück, um den Wärter näher an sich heran zu ziehen und setzte mit seiner anderen Faust nach, doch auch diese wurde mühelos aufgehalten.
Jetzt erst trat der andere Saiyajin aus dem Schatten heraus. Vegeta, der bis gerade knurrend und mit verengtem Blick auf seine Fäuste geblickt hatte, weitete nun erschrocken, beinahe panisch seine Augen. Diese Frisur! Dieses rote Band. Das war... Das konnte doch nur...!

Das Gesicht des Größeren hellte sich ein klein wenig auf. Er sah immer noch ernst und entschlossen aus, aber irgendwie auch voller positiver Aufregung. „Du musst dieser besondere Häftling sein, von dem alle reden“.
»Das ist nicht Bardock...«, erkannte Vegeta sofort, dachte schon, dass sein Verstand ihm jetzt einen gewaltigen Streich spielen würde. Aber wenn das nicht Bardock war, wieso sah er ihm dann zum Verwechseln ähnlich? Sein Hirn lieferte ihm noch keine passende Antwort. Es fiel ihm schwer, überhaupt einen Gedanken zu fassen. Besonders, weil dieser Wicht ihn immer noch festhielt und ihn dabei so ansah, als würde er sich über diese Begegnung freuen.
Vegeta erwiderte seine Aussage nur mit einem flüchtigen Schnaufen, anschließend löste er sich mit einem Ruck aus seinem Griff und ging in Kampfstellung.
„Ach, du willst kämpfen? Sicher, dass das in deinem Zustand eine gute Idee ist? Du siehst nicht gerade fit aus“.
»Fick dich!«, schimpfte Vegeta gedanklich, knurrte zornig und sprang erneut auf den Größeren zu. »Wer du auch bist, ich mache dich fertig!« Häftling 337 versuchte seinen Feind mit einem weiteren Faustschlag zu erwischen, doch sein Artgenosse ließ diesen Angriff gekonnt ins Leere verlaufen. Auch sein Tritt verfehlte ihn um ein ganzes Stück.
Vegeta musste sich schnell etwas einfallen lassen. Seine Ausdauer würde schon bald nachlassen. Sonderlich viel Energie hatte er nicht übrig. Blitzschnell ließ sich der Prinz zu Boden fallen, riss den Größeren mit einem Fußfeger von den Beinen und stürzte sich auf ihn. Sofort fixierte er seinen Artgenossen, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte.
»Hab ich dich!« Doch bevor Vegeta zum finalen Angriff ansetzen konnte, er hatte mit seiner Faust schon ausgeholt, musterte er das Gesicht seines Feindes erneut und stockte in seiner Bewegung. „K...“. Fuck! Er kannte diesen Kerl! Und wie er ihn kannte! Beinahe hätte er es laut ausgesprochen!

Noch vor Beendigung seines Gedankens verdunkelte sich der Gesichtsausdruck Kakarotts und innerhalb eines Wimpernschlags schnellte seine Kampfkraft in unermessliche Höhen. Seine Iriden verfärbten sich türkis. Seine Haare wurden golden, ebenso wie seine Aura, die plötzlich aus ihm herausbrach. Völlig perplex und überwältigt von dieser unvorhergesehen Wendung, war Vegeta nicht mehr in der Lage sich zu wehren und landete mit einem Mal unter Kakarott, der sich mithilfe seiner immensen Kampfkraft, umgedreht und sich selbst in die günstigere Position gebracht hatte. Der Größere hatte sich auf den Brustkorb des Häftlings gesetzt und fixierte seine Hände oberhalb seines Kopfes am Boden.
Kurz blitzte ein freudig erregtes Grinsen über sein Gesicht. „Du bist wirklich stark. Kein Wunder, dass mein Vater wollte, dass ich den Job des Wärters übernehme“.

Vegeta konnte währenddessen nicht glauben, was sich da direkt vor seinen Augen abspielte. »Er ist es wirklich! Der kleine Wurm ist... Kakarott ist auch ein Supersaiyajin!« Wie war das nur möglich? Es sollte nur alle 1000 Jahre einen Supersaiyajin geben und das war er selbst! Und jetzt? Kakarott... Ein geborener Unterklassenkrieger mit...zugegebenermaßen erstaunlichem Talent...aber das...? Das konnte doch nichts sein beschissener Ernst sein!
Aus seiner Trance erwachend, versuchte sich der Prinz mit all seiner Kraft zu wehren, bäumte sich unter dem Supersaiyajin auf, versuchte seine Beine heran zuziehen und damit seinen Rücken zu treffen, doch nichts wollte ihm gelingen. Kakarott war ihm einfach über. Und das um ein gewaltiges Stück.
»Wenn ich doch nur meine gesamte Kraft mobilisieren könnte... Dann sähe das ganz anders aus!«, dachte Vegeta, während ein wütendes Schnauben über seine Lippen kam.

Doch Kakarott hielt ihn ohne Probleme am Boden, musterte jetzt das Gesicht des Inhaftierten genauer. So viel Blut... Das war bestimmt nicht sein eigenes. Zumindest konnte er keine Wunde erkennen, aus der das Blut hätte heraussickern können. Das Blut musste von einem der Wächter stammen. Es war frisch... Also konnte das nur bedeuten, dass dieser Psychopath vor wenigen Minuten erst jemanden umgebracht hatte.
Sein Blick glitt von dem schmalen, blutverschmierten und kränklich aussehenden Gesicht weiter nach unten. Dieser Stofffetzen hatte auch mal bessere Tage gesehen. Die kläglichen Versuche zur Gegenwehr unter sich nahm Kakarott kaum wahr. Erst ein erschöpftes, müde klingendes Stöhnen erregte wieder seine Aufmerksamkeit und ließ seine Augen nach oben springen. Der 18-Jährige wusste nicht genau, wie er über diesen Saiyajin denken sollte. Einerseits war er offenbar ein gefühlskalter, gewissenloser Killer, der einfach zum Spaß irgendwelche Leute tötete. Auf der anderen Seite...wusste er gar nicht, ob das stimmte. Er wusste nur, dass dieser Häftling scheinbar noch kein Wort über sein Motiv verloren hatte. Irgendein Grund musste doch dahinter stecken. Und diese Kraft... Wenn er bedachte, dass er sich körperlich in einem wirklich miserablen Zustand befand und zusätzlich noch eine Energieschlinge um den Hals trug, war es wirklich beachtlich, was dieser Kerl noch für Kräfte entfesseln konnte und mit welchem Geschick er versucht hatte, ihn zu Fall zu bringen. Er hatte es ja sogar geschafft. Das war wirklich erstaunlich.
Hin und her gerissen zwischen Abscheu und Faszination entwich auch Kakarott ein langgezogenes, nachdenkliches Grummeln.
„Was mach' ich nur mit dir...?“, fragte er mehr sich selbst, ließ plötzlich von dem Häftling ab und richtete sich auf.

Perplex blieb der Prinz am Boden liegen und beobachtete den Größeren argwöhnisch. Müsste er ihn nicht zur Strecke bringen? Oder dem König ausliefern? Oder zurück in die Zelle verfrachten? Oh nein! Alles nur das nicht! Nur nicht wieder zurück in diesen von blutgetränkten Raum, in dem immer noch die Leiche von Kakarotts Vater lag! Panik machte sich in Vegeta breit.
Wenn Kakarott herausbekommen würde, was er mit seinem Vater gemacht hatte... »Er wird mich sofort umbringen!«

„Na los!“, forderte Kakarott mit ernster, aber nicht kalter Miene. „Wenn du nicht freiwillig zurück in deine Zelle gehst, werde ich nachhelfen müssen und ich bezweifle, dass du das willst“.

Tatsächlich. Kakarott wollte ihn also zurück zu der Zelle eskortieren. Das konnte und würde Vegeta nicht zulassen. Er durfte jetzt keinen Fehler machen, oder sich vorschnell von seiner Wut leiten lassen. Ansonsten würde er niemals hier heraus kommen. Irgendwie musste er Kakarott loswerden. Vegeta spürte, dass sein Körper zitterte. Viel Kraft blieb ihm nicht mehr. Er hatte nur einen einzigen Versuch. Würde dieser scheitern, wäre sein Tod besiegelt.
Sich gespielt geschlagen gebend atmete der Häftling einmal tief durch und hievte sich in eine sitzende Position.

Mit einem flüchtigen Lächeln beobachtete Kakarott diesen Vorgang, wartete noch, bis der Verbrecher seine Hände unterhalb seiner Hüfte positioniert hatte, um sich hochzudrücken, ließ dann seine Haare wieder schwarz werden, wodurch sein Ki wieder abflachte. „Du scheinst nicht dumm zu sein. Du bist zwar echt stark, aber...mit mir kannst du einfach nicht mithalten“.
Unwillkürlich rollte Vegeta die Augen. Wenn dieser Spinner wüsste, mit wem er da gerade sprach, würde er nicht so große Töne spucken! Immerhin war er schon viel früher als Kakarott zu einem Supersaiyajin geworden. Wäre er nicht in diesem miserablen Zustand und hätte dieses verdammte Energiehalsband um seinen Hals, dann würde die Situation ganz anders aussehen! Dann würden sie ja sehen, wer von ihnen der Stärkere war!
Doch während er sich aufrichtete, geschah das Undenkbare. Kakarott wendete sich ab. Er kehrte ihm tatsächlich den Rücken.

»Immer noch so ein naiver Vollidiot! Wusste ich's doch!«
Vegeta sprang, getrieben von seiner Wut und dem unbändigen Willen, nicht zurück in diese dreckige Zelle zu gehen, auf Kakarott zu, schlang seine Arme um dessen Hals und drückte ihm die Luft ab. Kakarott hingegen, wenig beeindruckt von dieser hinterhältigen Aktion, drehte sich zur Seite und ließ sich schwungvoll mit dem Rücken gegen eine der steinernen Wände fallen. Getroffen keuchte der Häftling schmerzerfüllt auf, lockerte seinen Griff, wodurch sich Kakarott losreißen konnte und den Verbrecher nun an der Wand fixierte. Mit einer Hand an seiner Kehle hinderte er ihn an der Flucht. Diesmal hatte sich auch sein bislang so freundliches Gesicht verdunkelt.
„Du glaubst doch nicht, dass du mich mit solchen billigen Tricks beeindrucken kannst, oder? Mein Bruder und Prinz Vegeta höchstpersönlich haben mich gelehrt, niemals die Deckung zu vernachlässigen!“ Rau und unnachgiebig hallte die Stimme von Kakarott in den dunklen Gängen wider, hinterließ eine Gänsehaut auf Vegetas Rücken, die er sich nicht erklären konnte.
Aber er erinnerte sich daran, dass er und Radditz die Naivität von Kakarott häufig ausgenutzt hatten. »Dieser gutherzige Trottel hat offenbar doch etwas daraus gelernt«, überlegte er und spürte ein positives Gefühl in sich aufkeimen. Etwas wie Stolz, oder Zufriedenheit. Bevor er dies jedoch näher ergründen konnte, kam wieder Zorn in ihm auf. Sein Plan war gescheitert! Wieso musste der Trottel ausgerechnet jetzt so viel stärker und cleverer sein? Und überhaupt? Was machte der eigentlich hier? Offenbar wusste er nicht einmal, dass sein Vater heute hier zur Wache eingeteilt war, sonst hätte er sofort nach ihm gesucht. Wozu war er dann hier?
Vegetas Grollen wurde lauter, doch Kakarott erhöhte nur den Druck auf seine Kehle, packte ihn daran, zog ihn von der Wand weg und schubste ihn den Gang entlang, zurück in Richtung Zelle. Der Prinz hatte keine Chance sich gegen den kräftigen Griff des Jüngeren zu wehren. Selbst, wenn er sich nicht in einen Supersaiyajin verwandelte, war er immer noch viel stärker und kräftiger als er selbst. Er stolperte und fiel zu Boden.

„Na los! Beweg' dich! Du musst zurück in deine Zelle und ich muss die Leiche wegräumen, die du dort hinterlassen hast!“

Geschockt weitete Vegeta seine Augen. »Er weiß es!«

Amüsiert über seinen verblüfften Gesichtsausdruck, hob Kakarott einen Mundwinkel. „Du bist voller Blut... Und das ist ganz bestimmt nicht deines. Also wirst du wiedermal einen deiner Wärter umgebracht haben, oder?“

Erleichtert atmete der am Boden Hockende aus. Er konnte kombinieren, okay. Aber er wusste nicht, dass es sich bei dem Wärter um seinen Vater handelte. Dabei sollte es auch möglichst bleiben. Aber was sollte er tun? Er konnte ihn nicht überwältigen, geschweige denn töten. Er war ihm nicht gewachsen. Sich den Kopf reibend, richtete sich Vegeta wieder auf und überlegte, wie er aus dieser Situation heraus kommen sollte. Mittlerweile packte ihn wirklich die blanke Panik. Er hatte keine Chance. Es hatte keinen Zweck. Er würde sterben, sobald sie in der Zelle auf Bardocks Leiche stoßen würden. Kakarott würde regelrecht ausrasten. Er trug nicht ohne Grund das Stirnband seines Vaters...

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