Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Ein Schritt zurück

Kapitel 5:

Ein Schritt zurück


Einige Stunden zuvor war Bardock gerade von seinem Gespräch mit dem König zurück gekehrt. Schnaufend schob er die Holztür seines Hauses hinter sich zu und atmete tief durch. Das würden sicherlich anstrengende und aufregende Nächte werden, wenn er sich nun um den inhaftierten Königssohn kümmern musste. Eigentlich sollte das kein großes Problem darstellen. Immerhin kannte er Prinz Vegeta schon seit vielen Jahren und hatte sich auch immer recht gut mit ihm verstanden. Aber wer konnte schon sagen, wie sehr er sich in der letzten Zeit verändert hatte? Er hätte ihm auch niemals zugetraut, unzählige Wachen zu töten. Irgendetwas musste einfach dahinter stecken. Ohne einen triftigen Grund wäre er zu solchen Schandtaten doch nicht im Stande, oder?
Grübelnd und sich dabei an den Kopf fassend schlenderte Bardock in die Küche seines spärlich eingerichteten Hauses. Zwar hatte er beim König ein hohes Ansehen und gehörte zu den stärksten Kriegern des Planeten, dennoch war er eben ein geborener Unterklassekrieger. Er zog es vor, hier draußen, außerhalb der Hauptstadt zu bleiben. Hier war er aufgewachsen. Hier hatte er mit seiner Frau gelebt und seine Kinder groß gezogen. Er machte sich nichts aus dem ganzen Prunk und Protz, der im Palast und dessen näherer Umgebung vorherrschte. Eine einfache, spärliche Behausung tat es auch. Besonders, wenn man die meiste Zeit sowieso auf irgendwelchen Aufträgen war, durch das All flog und fremde Planeten überfiel. Sonderlich viel Zeit verbrachte ein Saiyajin nicht in seinem Zuhause. Außerdem wollte Bardock nicht, dass seine Söhne sich zu sehr an den Luxus im Palast gewöhnten. Sie sollten bodenständig bleiben.

„Da bist du ja wieder!“, rief sein jüngster Sohn, der schon gehört hatte, wie sein Vater das Haus betreten hatte und nun sah er ihn erwartungsvoll an. Kakarott saß in der Küche am Esstisch. Vor ihm stand eine Schüssel mit dampfender Suppe. „Was hat der König gesagt? Hast du ihn beruhigen können?“
Etwas überrascht schreckte Bardock aus seinen Überlegungen heraus. Er musste höllisch aufpassen, dass er seinem Sohn nicht versehentlich wichtige Informationen über den Häftling preisgab. Schließlich wollte er das Vertrauen des Königs nicht aufs Spiel setzen. Statt seinem Sohn zu antworten, ließ sich der Ältere erst einmal auf einem Stuhl nieder und dachte darüber nach, was er Kakarott sagen konnte und wie er es verpacken sollte.
„Und...?“, fragte Kakarott nach einigen Sekunden nach.
Leicht genervt zog Bardock seine Mundwinkel hoch und bleckte unbewusst seine Zähne. Wieso war sein Sohn auch so hartnäckig? Er schielte zu der Suppe herüber, die ein köstliches Aroma versprühte. „Ich hoffe, du hast mir was übrig gelassen...“.
„Klar“.
„Dann bring mir mal 'ne Schüssel“.
Sofort stand Kakarott auf. Er wusste, dass sein Vater schneller mit der Sprache herausrücken würde, wenn er etwas zu Essen bekam. Also eilte er mit zwei großen Schritten zum Herd, nahm eine Schüssel aus dem Schrank und befüllte sie mit der Suppe. Nachdem er seinem Vater das Essen direkt vor die Nase gestellt hatte, setzte auch er sich wieder hin und rührte in seiner Suppe.

Bevor Bardock zu sprechen begann, rührte auch er in der Schüssel und inspizierte den Inhalt genauestens. Fleisch, Gemüse, Nudeln... Alles, was man brauchte und alles frisch aus der Nachbarschaft. Zum Glück hatte seine Frau vor ihrem Tod zumindest Kakarott das Kochen beigebracht, sodass dieser seit dem Tod von Gine dafür verantwortlich war, der Familie leckeres Essen zu kredenzen.
„Der König hat sich beruhigt...“, erzählte Bardock endlich. „Er hätte dich zwar immer noch gerne für die Stelle des Kerkermeisters und er sagt, dass du es dir noch mal überlegen sollst, aber er hat erst einmal einen anderen Krieger damit beauftragt“.
„Na immerhin...“. Kakarott senkte seinen Blick wieder zu der Suppe und schlürfte diese von seinem Löffel.
„Du solltest es dir wirklich noch einmal überlegen, Kakarott. So ein Job kann eine super Chance sein“.
„Ich will aber nicht als Wärter arbeiten“, entgegnete der Jüngere trotzig. „Das ist doch eine totale Verschwendung meiner Kraft. Ich will lieber mit dir zusammen auf andere Planeten reisen und gegen ganz viele, super starke Typen kämpfen!“
„Dieser besondere Häftling scheint aber auch irre stark zu sein. Sonst hätte er nicht schon so viele Wachen umgebracht. Und das obwohl die ganze Zeit über sein Ki-Fluss unterbrochen ist“. Bardock widmete sich ebenfalls seinem Essen und versuchte seinen Sohn nebenbei irgendwie zu ködern. Irgendwie musste er ihn ja wenigstens ein bisschen in die richtige Richtung schubsen.

„Ich verstehe das alles nicht so ganz...“, gab Kakarott nach einem kurzen Moment des Nachdenkens zu. „Hast du mir nicht mal gesagt, dass auf Mord die Todesstrafe folgt? Vor allem bei mehrfachem Mord? Du weißt, dass ich kein großer Fan dieser Maßnahmen bin, aber der Kerl scheint sich ja gar nicht ändern zu wollen. Warum lässt der König ihn dann nicht einfach hinrichten?“
„Weil der König ein sehr kluger Saiyajin ist, der seine Entscheidungen nicht aus einer Laune heraus fällt...“.
„Ja, genau“. Kakarott rollte seine Augen, als er über die Leiche nachdachte, die heute morgen noch an ihm vorbei getragen worden war, als er den Thronsaal betreten hatte. „DAS hat man gesehen...“.
»Verdammt! Er lässt sich wohl doch nicht so leicht überzeugen...«, dachte Bardock verärgert und grummelte leise.
„Also, warum tötet er ihn nicht einfach? Dann hätte er ein Problem weniger und ich könnte mich beim nächsten Auftrag anständig beweisen“.
Irgendetwas musste Bardock seinem Sohn sagen. Ansonsten würde Kakarott womöglich den Respekt vor dem König verlieren. Für Außenstehende war das Verhalten des Königs leider nicht wirklich nachzuvollziehen. Aber Kakarott sollte der nächste Wärter werden und den jungen Prinzen möglichst rehabilitieren.
„Der König hat ein besonderes Interesse an dem Häftling“.
„Und warum?“
„Na...weil er wirklich irrsinnig stark ist...“.
Kakarott verengte kritisch seinen Blick. „So stark, dass er ihn nicht einfach so töten kann...?“
„Richtig“. Bardock nickte gewichtig. „Der König wünscht, dass dieser Kerl wieder zur Vernunft gebracht wird und eines Tages Teil der Armee werden kann“.
„Und wieso soll ausgerechnet ich ihn zur Vernunft bringen?“
„Weil du ein Supersaiyajin bist und der einzige, der diesem Sträfling Einhalt gebieten kann...“.
Bockig, wie ein kleines Kind, zog Kakarott einen Schmollmund und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Soll er doch seinen Sohn fragen. Der ist schließlich auch ein Supersaiyajin und hat es sogar vor mir geschafft zu einem zu werden. Prinz Vegeta ist doch sonst auch in allem der Beste“.
Bardock konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Schon als sie Kinder waren, gab es zwischen Vegeta und Kakarott eine intensive Spannung. Während sich Vegeta und Radditz blendend verstanden, lagen der Prinz und Kakarott immer im Streit. Sie waren wie Feuer und Wasser. Wie Ebbe und Flut. Gegensätzlicher konnten sie einfach nicht sein. Und während Kakarott älter wurde und immer mehr Talent und Potential zeigte, wuchs auch der Konkurrenzkampf zwischen den Beiden. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als Vegeta eines Tages zum Supersaiyajin wurde, damit Kakarott fürs Erste hinter sich ließ und wenig später urplötzlich von der Bildfläche verschwand.
„Der würde es mit Sicherheit tun, aber du weißt, dass Prinz Vegeta seit einiger Zeit auf einem wichtigen Auftrag ist“.
„Ja, seit fast 10 Monaten ist der Arsch verschwunden! Wenn der wüsste, dass ich jetzt auch ein Supersaiyajin bin...“.
„Dann hättet ihr wieder einen Grund euch gegenseitig den Schädel einzuschlagen, ja...“, beendete sein Vater den Satz und fuhr fort, um zurück auf das eigentliche Thema zu kommen: „Der Auftrag des Prinzen wird sich wohl noch eine Weile hinziehen. Also sieh es doch als Kompliment. Du bist momentan der stärkste Krieger auf diesem Planeten und der König überlässt dir eine Aufgabe, für die eigentlich sein Sohn vorgesehen war“.
„Mhmm...“. Sichtlich unzufrieden mit der Aussage zog Kakarott seine Arme noch enger in die Verschränkung.
Aufmunternd klopfte Bardock dem Jüngeren auf die Schulter. „Überlege es dir einfach noch mal. Momentan macht es ja wieder ein Anderer, aber wer weiß, wie lange der durchhält... Und du willst doch nicht, dass noch mehr starke Kämpfer unserer Armee sterben, oder?“
„Nein, natürlich nicht...“, gab Kakarott seufzend zu und sah wieder zu seinem Vater herüber. „Aber warum bist du so dahinter her, dass ich diese Aufgabe übernehme, wenn es doch so gefährlich ist?“
Bardock wusste, dass er seinen Sohn so langsam weich geklopft hatte. Jetzt musste er ihm nur noch ein bisschen Honig um sein Maul schmieren. „Na, weil es eine prima Chance ist, dich zu beweisen und weil dich eh keiner besiegen kann“.
„Na schön...“. Endlich löste der Jüngere die Verschränkung seiner Arme auf und stieß erneut ein langes Seufzen aus. „Ich überlege es mir noch mal“.
„Gut“, entgegnete sein Vater und lächelte zufrieden, während er sich daran machte, seine Suppe zu leeren.

Kakarott hatte seine Mahlzeit schon beendet und erhob sich von seinem Platz. „Ich werde noch ein bisschen in der Wüste trainieren. Sehen wir uns heute Abend zum Essen?“
„Ich...“. Bardock stockte kurz. „Ich denke nicht. Ich muss heute Abend für den König noch eine wichtige Sache erledigen“.
Irritiert blickte Kakarott zu seinem Vater und hob skeptisch eine Augenbraue. „Was für eine wichtige Sache?“
„Er braucht meinen Rat. Bei...Regierungskram... Bürokratie... Du kennst das ja“, log er instinktiv und winkte dabei ab, hoffte dass sein Sohn die Lüge schlucken würde. Immerhin durfte er ihm nichts davon sagen, dass er heute Nacht den Häftling bewachen sollte. Und von der intimen Beziehung, die Bardock zu dem König führte, wusste sein Sohn natürlich auch nichts. Davon konnte und wollte er ihm also auch nichts erzählen.
„Ach so, okay“, antwortete der 18-Jährige. Er wusste, dass Bardock ein enger Vertrauter und Berater des Königs war. Doch immer, wenn sein Vater von Politik, neuen Gesetzen oder Regierungsformularen sprach, schaltete der Jüngere automatisch ab. Das war etwas, was ihn wirklich absolut nicht interessierte und wofür er auch kein Interesse heucheln können würde. Er wendete sich also ab, dehnte seinen Nacken und streckte seine Arme. „Gut, dann bis morgen oder so“. Kakarott war gerade dabei den Raum zu verlassen, da verharrte er plötzlich, als ihm ein Gedanke kam und drehte sich abrupt zu seinem Vater um.
„Was ist?“, fragte dieser, als er den kritischen und leicht verwirrten Blick seines Sohnes musterte.
„Du...bist nicht zufällig der neue Wärter für diesen Häftling, oder?“
„A-... Was? W-wie kommst du denn darauf? So ein Blödsinn! Ich habe doch gesagt, der König braucht meinen Rat!“ Der weiterhin skeptische Blick seines Sohnes, ließ ihn weiter ausholen. „Wir besprechen heute die Verhandlungsparameter für die nächste Mission... A-außerdem gibt es einen Konflikt im nordöstlichen Distrikt, da sich die Agrarwirte über den erhöhten Steuersatz für Pestizide und die neuen Auflagen aus der dritten Konventionsversammlung beschweren. Da gibt’s garantiert viel zu besprechen. Das wird-“.
„Ja, schon verstanden“, entgegnete Kakarott, fasste sich dabei genervt stöhnend an die Stirn. „Ein langweiliger Abend mit langweiligen Gesprächen über langweilige Themen...“.

Bardock atmete erleichtert auf. Ja, er wusste ganz genau, dass sein Sohn bei solchen Themen ganz schnell auf Durchzug schaltete. Damit konnte er sich jedenfalls vor weiteren hartnäckigen Fragen bewahren. Kakarott war zwar in den letzten beiden Jahren, bedingt durch seinen Reifungsprozess, ziemlich aufmüpfig und frech geworden, aber das war noch längst kein Vergleich zu seinem älteren Bruder Radditz. Radditz war in seinen Jugendjahren zu einem richtigen Kotzbrocken mutiert, der jeden Anlass nutzte, um einen Kampf oder mindestens einen hitzigen Streit vom Zaun zu brechen. Wobei dieses Verhalten bei dem älteren Sohn Bardocks auch heute noch anhielt. Zum Glück war dieser momentan nicht auf Vegeta-Sai, sondern zusammen mit einigen anderen Kriegern bei einer wichtigen Mission. Da war Kakarott wirklich nur halb so schlimm. Er war stur, dickköpfig und ziemlich schnell genervt oder von etwas gelangweilt. Aber ansonsten hielt es sich wirklich in Grenzen.

~

Als der Abend hereinbrach und von Kakarott immer noch keine Spur zu sehen war, beschloss Bardock wieder aufzubrechen. Er hatte sich gerade geduscht und sich eine frische Uniform angezogen. Sein übliches Kampfdress war für den Aufenthalt im Palast und das Auftreten als Kerkermeister seiner Meinung nach nicht angemessen. Normalerweise trug Bardock eine einfache, grüne Rüstung mit schwarzen Brustplatten. Dazu eine schwarze, enganliegende Hose, breite, rote Bänder, die um seine Unterarme gewickelt waren und ein ebenso rotes Tuch, welches um seinen Kopf gebunden war. Bis auf die roten Accessoires war es eine ganz gewöhnliche Tracht eines Kriegers der untersten Klasse. Doch wollte Bardock, wenn er zu einem offiziellen Anlass in den Palast gebeten wurde, etwas Förmlicheres anziehen. Er streifte sich also eine schwarze Rüstung mit Schulter- und Beinplatten über, die mit einem feinen goldenen Rand umfasst waren. Dazu einen dunkelgrauen Kampfanzug und weiße Stiefel. Schon sah er aus, wie jemand der zur oberen Klasse gehörte. Auf der Brustplatte seiner Rüstung war sogar das Wappen der Königsfamilie in einem dunklen Rotton zu sehen.

Bardock musterte sein Spiegelbild und lächelte zufrieden in sich hinein. Es erfüllte ihn mit Stolz, diese Rüstung tragen zu dürfen. Er hatte es geschafft, sich so weit hoch zu arbeiten und eine so wichtige Rolle für den König zu spielen.
Dann fiel sein Blick auf sein rotes Stirnband. Ein leises Knurren kam über seine Lippen. Dieses Tuch hatte seine Frau immer getragen, aber seit dem sie gestorben war... Seit dieser schrecklichen Nacht, in der er sie und seine ungeborene Tochter verloren hatte, hatte er das Tuch an sich genommen und immer bei sich getragen. Mit einem Knoten im Magen und mehr als widerwillig führte er seine Hände zu seinem Hinterkopf und löste den Knoten. Das Tuch in seinen Händen noch einen Moment anstarrend, dachte er an seine Frau Gine zurück. Noch heute hörte er ihre erbitterten Schmerzensschreie. Er sah ihren flehenden Blick. Und er fühlte seine eigene Hilflosigkeit, weil er damals nichts tun konnte, um sie zu retten. Er hatte Gine und seine Tochter am selben Tag verloren. Zwei schmerzliche Verluste in nur einer Nacht.
Doch ein Saiyajin durfte keine Gefühle zeigen. Ein Saiyajin durfte nicht trauern. Besonders nicht, wenn er noch zwei Söhne hatte, um die er sich kümmern musste. Besonders nicht, wenn er noch kämpfen und seine Aufträge gewissenhaft erledigen musste.
Deswegen trug Bardock dieses Stirnband als Andenken an seine Frau und seine ungeborene Tochter. Aber immer wenn er in den Palast ging, um Zeit mit dem König zu verbringen, legte er es ab. König Vegeta fand es nicht sonderlich gut, dass Bardock es immer noch trug. Er hielt es für ein Zeichen seiner Schwäche und seine Unfähigkeit, über den Tod seiner Frau hinweg zu kommen. Bardock erklärte ihm zwar, dass er seiner Frau damit nur gedenken wollte, aber das wollte der König nicht hören. Und da er sich bei seinem Besuch heute Morgen schon wieder eine Standpauke deswegen anhören musste, beschloss er sich dazu, das Band abzulegen. Er umklammerte es noch für einen Moment mit seiner geschlossenen Hand und legte es anschließend auf die Kommode, die neben seinem Bett stand.

Ein wehmütiges Seufzen entfloh ihm. Der König war sogar eifersüchtig auf eine Tote. Oder er wollte einfach nur nicht, dass Bardock in seiner Gegenwart sentimental wurde. Vielleicht wollte er auch nur nicht an den Verlust seiner eigenen Frau erinnert werden. Wer konnte das schon so genau sagen? Darüber sprachen sie nie. Dieses Thema war absolut tabu. Bardock konnte froh sein, dass der König sich ihm überhaupt so anvertraute. Aber bei dieser Thematik würde er wohl vollkommen dicht machen.
Kurz schüttelte sich Bardock, um die lästigen Gedanken loszuwerden. Er musste sich im Beisein des Königs konzentrieren und durfte sich keine groben Schnitzer erlauben. Nachdem er sich halbwegs sortiert hatte, verließ er sein Schlafzimmer und ging schließlich aus dem Haus, um zum Palast zu fliegen.

~

„Bardock“, rief der König verzückt, als der Stachelhaarige sein Büro betrat und die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Du siehst ja richtig...“. Langsam ließ er seinen Blick über die edle Uniform und das adrette Erscheinungsbild des Kriegers gleiten. „...anständig aus“.
„Vielen Dank“, erwiderte Bardock leicht grinsend und verneigte sich. Wie üblich, wenn sie alleine waren, hatte der Jüngere die schwere und kunstvoll verzierte Holztür hinter sich abgeschlossen und ging nun provokant langsam auf seine Majestät zu. Aus dem Munde seines Gebieters war das schon ein äußerst überschwängliches Lob. Bardock freute sich, dass er dem König damit offenbar eine Freude bereiten konnte.
Direkt vor ihm blieb er stehen, bewegte seine Hände auf den Brustpanzer des Königs und schenkte ihm ein Lächeln. „Soll ich nach meiner Schicht noch zu dir kommen?“
„Ich bitte darum“, erwiderte König Vegeta schnurrend, legte eine Hand an die Wange seines Liebhabers und glitt mit dem Daumen über die leicht wulstige Narbe. Sie war nicht schön verheilt. Es war kein glatter Schnitt. Aber diese Narbe erzählte eine Geschichte. Der König erinnerte sich noch an den Tag, als diese Narbe entstanden war. Er war schließlich dabei gewesen. Er war sogar selbst dafür verantwortlich, dass das Gesicht des Jüngeren von dieser Narbe geziert wurde. Es war das erste Mal gewesen, dass sich Bardock einem seiner Befehle widersetzt hatte. Da er aber auch schon damals so ein fantastischer Kämpfer gewesen war, wollte er ihn nicht gleich töten, sondern hatte ihn nur mit dieser Verletzung gestraft. Er erinnerte sich heute noch an das zornige Knurren und den furchteinflößenden Blick seines Gegenübers.
Ein Lächeln stahl sich auf die stoische Miene des Bärtigen, als er darüber nachdachte. Seit diesem Moment verband sie so viel mehr als eine einfache Rivalität. Er hatte damals festgestellt, wie viel Feuer, Mut und Kampfeswille in diesem jungen Saiyajin steckte. Und das hatte sich bis heute nicht verändert.

„Woran denkst du?“, fragte Bardock leise, nachdem er das flüchtige Lächeln des Königs bemerkt hatte und riss diesen so aus seinen abschweifenden Gedanken.
„Daran, was ich nachher noch mit dir vor habe...“.
„Oh, und was wäre das?“ Der Jüngere begann zu grinsen.
„Das erfährst du, wenn du deine Arbeit zufriedenstellend erledigt hast“.
„Ach?“ Entrüstet verengte Bardock seinen Blick und tippte dem König kräftig gegen den Brustpanzer. „Zweifelst du etwa an mir?“
„Nein, aber ich...“. Zischend wendete der König seinen Blick ab. Ein leichter Rotschimmer war plötzlich auf seinen Wangen zu sehen. „P-pass einfach auf dich auf, okay?“
Einen Moment lang wusste der Jüngere nicht, was er erwidern sollte. König Vegeta machte sich ernsthaft Sorgen um ihn? Das passte doch überhaupt nicht zu ihm. Doch statt es einfach dabei zu belassen, schlich sich fast automatisch ein schelmisches Grinsen auf Bardocks Lippen. Er klopfte dem Monarchen mit einer Faust gegen die Schulter. „Aww! Du sorgst dich um mich!“
„Quatsch! So ein Blödsinn!“, stritt er ab und ging einen Schritt zur Seite, aus Angst, Bardock könne noch mehr seiner verborgenen Gefühle an die Oberfläche holen.
„Gib es zu! Du sorgst dich!“
„Halt die Klappe, Bardock!“
Bardock wusste genau, dass er Recht hatte. Sonst würde der König nicht so abweisend reagieren und alles weitere abblocken. Dieses Wissen reichte ihm. Er musste ihn gar nicht länger provozieren. Er wusste, wie er die kleinen Gesten des Älteren zu werten hatte. Also ließ er es bleiben und sah ihn einfach nur mit einem überzeugten Grinsen an.

„Du solltest so langsam. Es war jetzt schon seit fast 20 Stunden keiner mehr bei meinem Sohn...“.
Bardock nickte verstehend und atmete einmal tief durch. „Gibt es sonst noch etwas, worauf ich achten soll?“
„Keine Ahnung. Sei einfach vorsichtig und geh kein unnötiges Risiko ein. Am besten lässt du ihn auch erst mal ein paar Tage komplett in den Ketten hängen, damit er weiß, dass er mit diesem Verhalten nicht weiter machen kann“.
„Ist gut. Also nur waschen, füttern und die Zelle säubern?“
„Genau“. Auch der König ließ ein langgezogenes Seufzen über seine Lippen kommen. Danach wendete er sich wieder Bardock zu, griff nach einer seiner Hände und zog ihn näher zu sich. „Ich warte hier auf dich“.
„Ich werde Euch nicht unnötig lange warten lassen, Eure Hoheit“.
Das leichte Säuseln in Bardocks Stimme, sein verhangener Blick und der laszive Ausdruck in seinen Augen ließen dem König keine andere Wahl. Seine freie Hand griff blitzschnell an den Nacken des zweifachen Vaters und mit einem kräftigen Ruck trennten sie nur noch wenige Zentimeter voneinander. Kurz starrten sie sich tief in die Augen, bis beide ihre Lider zufallen ließen, ihre Köpfe leicht zur Seite neigten und sich zu einem heißen, innigen Kuss trafen. Sofort schob der Monarch dem Jüngeren die Zunge zwischen die Lippen, drang ungestüm und fordernd in seinen Mundraum ein und lieferte sich mit ihm ein kurzes, hitziges Gefecht.

Viel zu schnell beendete er die süße Vereinigung auch schon wieder.
„Nun mach, dass du wegkommst. Sonst verschlinge ich dich noch mit Haut und Haaren“. Was fast wie eine Drohung klang, ließ Bardock einen weiteren Schauer über den Rücken jagen.
Einen Herzschlag lang konnte er gar nicht reagieren, weil dieser Kuss immer noch seinen Verstand benebelte und ihm immer noch den Atem raubte.
Erst nachdem der König seinen Blick zur Türe wandern ließ und er Bardock danach wieder anstarrte, erwachte der Jüngere aus seiner Trance und verließ das Schlafgemach des Königs auf dem Weg zu seinem ersten Arbeitstag als Kerkermeister.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro