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Der Stolz eines gebrochenen Kriegers

Kapitel 8:

Der Stolz eines gebrochenen Kriegers



Kakarott schreckte urplötzlich hoch und war auf einen Schlag hellwach. War er tatsächlich eingeschlafen? Sofort wanderte sein Blick zur Uhr, die an der Wand gegenüber von ihm hing. Nein... Und wenn, dann nur sehr kurz. Er hatte definitiv noch vor ungefähr 20 Minuten auf die Uhr geschaut. So langsam wurde es ohnehin Zeit, sich wieder aufzurichten, bevor er Gefahr lief, noch einmal einzuschlafen.
Die letzte Nacht hatten wirklich an seinen Nerven gezerrt und steckte noch tief in seinen Knochen. Verschlafen rieb der junge Saiyajin seinen Kopf und gähnte herzhaft. Er würde drei dicke Kreuze machen, wenn er die Audienz beim König hinter sich gebracht hatte und endlich schlafen konnte. Mühevoll und mit verbalem Widerstand erhob er sich.
„Scheiße, bin ich müde...“, grummelte Kakarott schlaftrunken, rieb sich seine müden Augen und streckte sich. Erst danach ließ er seinen blinzelnden Blick zum Bett wandern, in dem der verurteilte Massenmörder immer noch friedlich schlummerte. Er hatte sich die ganze Nacht nicht vom Fleck bewegt. Offenbar war er sogar zu schwach gewesen, um sich selbst mal auf die andere Seite zu drehen.
Die wärmenden Strahlen der aufgehenden Sonne fielen durch das Fenster direkt auf das Bett, wodurch Kakarott den Häftling das erste Mal wirklich ausgiebig mustern konnte. Und wenn man von den Blutflecken, welche sich mittlerweile auch im Stoff seiner Bettwäsche festgesetzt hatten, mal absah, dann gab der Verbrecher ein wirklich friedliches Bild ab. Sein Gesichtsausdruck war entspannt, seine Atmung gleichmäßig, die Augen weiterhin fest verschlossen. Das Gesicht des Häftlings war dünn und eingefallen, die Haut blass, beinahe gräulich. Und erst jetzt bemerkte Kakarott, dass die Haare auf seinem Kopf nicht gleichmäßig gewachsen waren. Es sah aus, als hätte man ihm die Haare geschnitten, aber nicht gerade säuberlich, so als hätte es sehr schnell gehen müssen.
An sich hätte er den Häftling gerne noch länger schlafen lassen. Es wirkte nicht gerade so, als könne er überhaupt irgendjemandem Schaden zufügen. Aber Kakarott wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Kakarott wusste, dass der Häftling mehr als gefährlich war. Er durfte ihn nicht unterschätzen, ganz egal, was sein angeborener Glaube an das Gute ihm riet. Er musste sich gegen seine eigenen Prinzipien und seine Naivität auflehnen. Aber neben dem Kampf, den er gegen sich selbst führte, wurde es auch allmählich Zeit. Wenn er bald zum König und diese Angelegenheit regeln wollte, dann müssten sie aufstehen. Er wollte zumindest noch dafür sorgen, dass der Häftling halbwegs anständig aussah. So konnte er ihn schlecht dem König vorführen.

Zögerlich näherte sich Kakarott dem Bett, führte seine Hand zur Schulter des Häftlings. Während er ihn vorsichtig rüttelte, sprach er ruhig: „Hey Schlafmütze, aufst-!“
Er konnte den Satz nicht einmal zu Ende sprechen, da riss sein Artgenosse schreckhaft die Augen auf, spannte seinen Körper an und sprang ohne zu Zögern auf den Jüngeren zu, wollte ihm sogleich eine Gerade ins Gesicht verpassen. Doch Kakarott hatte mit einer Reaktion dieser Art schon gerechnet, packte den Angreifer am Arm, bewegte sich aus der Schussbahn und verdrehte mit einer einzigen, schnellen Handbewegung den Arm des Häftlings auf dessen Rücken. Durch den Schwung knallte der Verbrecher mit dem Gesicht voran gegen den Kleiderschrank, vor dem Kakarott eben noch gesessen hatte. Der Größere nagelte den Gefangenen dort fest und hinderte ihn an weiterem Widerstand. Kakarott hatte einfach mehr Kraft. Und obwohl er so übermüdet war, waren seine Sinne und Reflexe in einem solchen Moment schärfer, als die einer Raubkatze. Wobei er zugeben musste, dass dieser Angriff des Kleineren technisch wirklich präzise ausgeführt worden war.

„Guten Morgen“. Kakarott konnte sich ein Grinsen in diesem Moment nicht verkneifen. Irgendwie fand er das witzig. Dieser Häftling war wirklich temperamentvoll und ließ sich nicht unterkriegen, egal wie aussichtslos seine Situation doch war. Das gefiel ihm.
Von Vegeta kam nur ein unterdrücktes Knurren. Eigentlich wollte er Kakarott gar nicht angreifen, immerhin war ihm bewusst, dass er keine Chance gegen ihn hatte. Nicht in diesem Zustand. Aber die plötzliche Berührung hatte in ihm Panik ausgelöst. Er hatte so tief geschlafen, dass er vergessen hatte, wo er überhaupt war. Und all seine Sinne waren auf Abwehr geschaltet. Schließlich hatte er in den letzten Monaten gelernt, dass er nichts Gutes von seinen Artgenossen zu erwarten hatte. Erst jetzt kam Vegeta langsam zu Sinnen und orientierte sich im Raum...
Kakarott hatte ihn gestern wirklich aus der Zelle herausgeholt und ihn zu sich nach Hause gebracht. Die Nacht war zwar kurz, aber für seine Verhältnisse sehr erholsam gewesen. So gut und so tief hatte er lange nicht geschlafen.

„Kann ich dich wieder loslassen, oder willst du, dass ich dich noch länger gegen den Schrank drücke?“, fragte Kakarott lässig, ohne dabei sein Grinsen zu verlieren.
Vegeta rollte mit den Augen. Musste er sich jetzt wirklich ständig diese dummen Sprüche gefallen lassen? Aber statt etwas zu erwidern, oder sein Gesicht noch länger gegen die raue Holzfront des Schrankes drücken zu lassen, öffnete er seine angespannten Fäuste, lockerte seine Körperhaltung, was für Kakarott schon Zeichen genug war, um auch seine Haltung zu entspannen und den Kleineren schließlich loszulassen.
„Sehr schön“, kommentierte Kakarott weiter. „Ich hoffe, du benimmst dich in Zukunft. Ich habe echt keine Lust, dich ständig außer Gefecht zu setzen“.
Gerade noch rieb sich Vegeta sein Handgelenk, da hielt er inne und funkelte den Größeren wütend an.
„Was denn? Ich bin eben stärker als du. Das solltest du so langsam begriffen haben“.
Der Häftling verengte weiter seinen Blick und knurrte leise.
„Ach, meinst du nicht? Denkst du, dass du stärker bist als ich?“
Vegeta nickte leicht.
Kakarotts Grinsen verbreitete sich indes. In seinen Augen glitzerte Kampfeslust. „Also, wenn ich ehrlich bin, bin ich ganz schön beeindruckt, wenn man bedenkt, in was für einem schlechten Zustand du bist. Ich bin gespannt, was du drauf hast, wenn du mal wirklich zu Kräften gekommen bist. Wenn du dich bis dahin gut verhältst, dann können wir gerne mal miteinander trainieren“. Kakarott sah von oben auf ihn herab und zwinkerte dem Kleineren zu. „Und wenn du ganz lieb bist, bringe ich dir sogar den Supersaiyajin bei“.

»Sein scheiß Ernst?!« Vegeta schäumte regelrecht vor Wut. Am liebsten hätte er diesen Großkotz auf der Stelle kurz und klein geschlagen. Aber nein, er musste ruhig bleiben. Kakarott war gerade der einzige Weg, um irgendwie zu Kräften und an seine Rache zu kommen. Das war die einzige Möglichkeit, die ihm noch blieb. Alles war besser, als wieder zurück in die Zelle zu müssen. Und wenn er dafür eine Zeit lang die Füße stillhalten musste, dann war das eben so. In dem Kerker war es egal gewesen. Dort konnte er ohne Konsequenzen töten. Er war schließlich schon in der Zelle und eine Hinrichtung für ihn erfolgte nicht, egal wie viele er getötet hatte. Aber jetzt... Jetzt war das Risiko, zurück in die Zelle zu müssen für ihn einfach zu groß. Seine neu gewonnene Freiheit durfte er nicht sofort wieder aufs Spiel setzen.
Der Prinz schnaubte also nur abfällig und schob den Größeren zur Seite, um an ihm vorbei zu gehen. Aber er kam nur ein paar Schritte weit, da meldete sich sein Kreislauf. Schwindel machte sich in seinem Kopf breit und er torkelte zur Seite.
Gerade noch rechtzeitig stützte Kakarott den Kleineren ab und bewahrte ihn vor einem Sturz. „Da hast du dir wohl etwas zu viel zugemutet... Wie wär's, wenn ich dir erst mal etwas zu Essen mache?“

Peinlicher ging es echt nicht. Da musste er sich von diesem gutherzigen Samariter auch noch auffangen lassen. Es gab keinen Begriff mehr in seinem Wortschatz, der auch nur ansatzweise die Scham und den Selbsthass beschreiben könnte, die er gerade verspürte. Sein eigentlich so großer Stolz war beinahe komplett verschwunden. Kein Wunder, warum ihn niemand erkannte. Nicht nur, dass er rein äußerlich verändert war, er strahlte auch bei Weitem nicht mehr das aus, was er vor einem Jahr noch verkörpert hatte. Den Stolz einer ganzen Rasse. All das war verloren gegangen und das wurde ihm in diesem Moment noch einmal deutlich, denn er hatte keine andere Wahl, als das über sich ergehen zu lassen. Zumindest war es besser, als von einem weiteren Wärter geschändet und misshandelt zu werden.
Ein kurzer, flüchtiger Blick zu Kakarott folgte. Aber wer konnte schon wissen, was hinter der gutherzigen Fassade von Kakarott schlummerte? Stille Wasser waren bekanntlich tief. Vielleicht würden ihn hier ähnliche Traumata erwarten...

„Maaan...“, stöhnte Kakarott, packte Vegeta am Oberarm, richtete ihn wieder auf und grinste ihn an. „Du bist echt nicht gesprächig, was?“ Anschließend ging er einfach in die Küche und führte ihn mit sich. Er musste ihn nicht ziehen oder hinter sich her zerren, der Häftling gehorchte und nach nur wenigen Metern kamen sie in der Küche an.
Kakarott schob den Kleineren zu der Holzbank. „Setz' dich! Ich koche uns schnell was“. Gleich nachdem Vegeta sich gesetzt hatte, kehrte der Größere ihm den Rücken und widmete sich dem Herd und begann mit den Vorbereitungen.

Innerhalb weniger Momente hatte Kakarott etwas Fleisch und Gemüse klein gehackt und mit etwas Öl in einer Pfanne angebraten. Die Gewürze, die er dazu gab, verbreiteten rasend schnell ein köstliches Aroma.
Vegeta dachte nicht einmal daran aufzustehen und abzuhauen, Kakarott anzugreifen oder irgendeinen anderen Blödsinn anzustellen. Er war viel zu perplex von dem Anblick, der sich ihm gerade bot. Zwar erinnerte er sich daran, dass Radditz ihm mal erzählt hatte, dass sein kleiner Bruder kochen konnte, aber, dass er dabei so souverän, präzise und geschickt arbeitete, wunderte ihn trotzdem. Hatte er Kakarott doch als naiven und tollpatschigen Volltrottel kennen gelernt. Aber schon gestern hatte er ihn mehr als überrascht. Wer hätte auch damit rechnen können, dass ausgerechnet dieser Idiot als nächstes zu einem Supersaiyajin werden würde?

Plötzlich kam Vegeta ein Gedanke, der ihm vorher noch nicht gekommen war. Was, wenn das hier gar nicht Kakarott, sondern ein anderer Saiyajin war? Was, wenn sein Verstand ihm einen Streich spielte? Was, wenn er immer noch in der Zelle saß? Was, wenn seine Seele gar nicht mehr in seinem Körper war? Was, wenn er schon längst gestorben war und nun auf dem Weg in die Hölle noch wilde Fantasien wie diese durchlebte?

Vegeta schüttelte sich unwillkürlich. Anschließend sah er sich im Raum um. Irgendwie musste er sich doch davon überzeugen, dass er noch bei Sinnen war. Irgendwie...mit irgendwas... Seine Augen sprangen nervös durch den Raum, als sich Kakarott plötzlich zu ihm umdrehte und ihn anlächelte.
In seiner Hand hatte er zwei Gabeln und zwei Messer, die er schon mal auf den Tisch legte. „Noch zwei Minuten, dann ist alles fertig. Du hast bestimmt Hunger“. Kakarott drehte sich sofort wieder um und rührte in der Pfanne, in der es schon lautstark brutzelte.
Doch das nahm Vegeta gar nicht mehr wahr. Sein Blick klebte auf dem Messer, welches sein Artgenosse ihm gerade so unvorsichtig direkt vor die Nase gelegt hatte. Wie von selbst bewegte sich seine rechte Hand auf das Messer zu und nahm es in die Hand. Er schwenkte es hin und her, beobachtete die Reflexionen auf der Klinge und begutachtete es genauestens. Es war ein einfaches Küchenmesser. Der Griff war aus schlichtem Holz, die Klinge stumpf und abgenutzt. Aber für diesen Zweck sollte es reichen...

Noch bevor er vernünftig darüber nachdenken, die Vor- und Nachteile der folgenden Aktion logisch abwägen konnte, breitete er seine Linke Hand vor sich aus und stach mit dem Messer schwungvoll mitten durch seine Handfläche.
Nur ein dumpfer, unterdrückter Schmerzensschrei kam über seine zusammengepressten Lippen. Er lebte! Er lebte und er war wirklich hier. Hier in diesem Haus. Er kannte dieses Haus. Er war früher schon so häufig hier gewesen. Es war das Haus von Radditz und seiner Familie. Der Mann, der ihm gerade Essen zubereitete und der ihn gestern aus dem Kerker geholt hatte, war tatsächlich Kakarott! Sein Verstand spielte ihm keinen Streich.
Diese Tatsachen erkennend, glitt sein Blick wieder zu der Klinge, die in seiner Hand steckte, und er hob einen Mundwinkel. Er war tatsächlich aus dieser Zelle herausgekommen. Der Schmerz war schon völlig vergessen und es fühlte sich auch nicht so an, als wäre das Blut, was er da aus dieser Wunde immer schneller heraussickern sah, wirklich seines. Gerade noch hatte er sich so nah an der Realität gefühlt, da glitt er auch schon wieder davon, distanzierte sich seelisch von der Wirklichkeit.

„Ach du Scheiße!“ Kakarott schrie spitz auf und ließ beinahe die Teller in seiner Hand fallen. Er hatte gerade das Essen auf den Tellern serviert und wollte diese auf den Tisch stellen, da sah er wie der Häftling wie hypnotisiert auf seine Hand starrte, in der eine Klinge steckte. Hektisch stellte Kakarott die Teller neben dem Herd ab, hockte sich neben Vegeta und riss dessen Arm zu sich. „Sag mal, bist du noch ganz dicht? WAS ZUR HÖLLE STIMMT DENN NICHT MIT DIR?!“
Seine Augen sprangen von der Wunde zu Vegetas abwesendem Gesichtsausdruck. Sein Blick war leer. Völlig leer. Als sei er überhaupt nicht im Hier und Jetzt.
Der Jüngere sprang wieder auf und fasste sich hektisch an den Kopf und ging ein paar Schritte auf und ab. Plötzlich blieb er wieder stehen, fegte mit einer Handbewegung alle weiteren Messer und Gabeln vom Tisch. Dann packte er den Kleineren am Kragen seines ausgefransten Hemdes und schob ihn vor sich her, bis zum Schlafzimmer seines Vaters.

„Sorry Dad, ich muss mal schnell ins Badezimmer!“, sprach er schnell und steuerte sogleich die nächste Türe an. Um ins Badezimmer zu kommen, musste er immer das Schlafzimmer seines Vaters durchqueren. Er war schon fast da, da fiel sein Blick in das Bett seines Vaters, welches immer noch unberührt aussah. »Er war noch gar nicht hier...? Wie merkwürdig...« Doch Kakarott schüttelte sich und setzte seinen Weg fort. Die Verletzung des Häftlings hatte gerade wirklich eine höhere Priorität.
Er zerrte den Verletzten in das Badezimmer, pflanzte ihn sofort auf der Toilette und sah ihn warnend an. „Beweg' dich nicht vom Fleck! Verstanden?“ Noch im gleichen Atemzug drehte er sich zu einem kleinen Schrank, der unter dem Waschbecken stand, hockte sich davor und öffnete die unterste Schublade. Daraus holte er einige Utensilien. Unter anderem Kompressen, Verbände, Pflaster und eine Lösung, um die Wunde zu desinfizieren. Alles legte er vor sich auf den Boden und drehte sich wieder zu Vegeta, der immer noch benommen auf der Toilette saß, die Hand und das Messer mit geweiteten, leeren Augen anstarrte.
„Gib mir deine Hand“, forderte Kakarott, doch es kam keine Reaktion. Leicht genervt und ungeduldig griff er einfach wieder nach dem Arm und zog diesen zu sich. „Das wird jetzt ein bisschen weh tun“, kündigte er an, stabilisierte mit einer Hand den Arm Vegetas, mit seiner anderen Hand packte er den Griff des Messers und zog es mit einem Ruck heraus.
Mit einem Klirren landete das Messer im Waschbecken und Kakarott packte in Windeseile ein paar Kompressen aus, presste diese von beiden Seiten auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen, die jetzt, da das Messer herausgezogen worden war, natürlich noch viel stärker blutete. Während er tupfte und wischte, versuchte er immer wieder auch etwas von dem Desinfektionsmittel an die Wunde zu bringen. So richtig wollte es ihm nicht gelingen. Das Wichtigste war wohl, dass er irgendwie die Blutung stoppte. Also packte er noch mehr Kompressen auf die Wunde und begann anschließend einen Wickel stramm um die Hand zu legen.
„Du kannst echt froh sein, dass das nicht die erste Wunde ist, die ich versorge...“. Nur kurz sprang sein Blick zu dem Gesicht des Häftlings, dann wieder zu dem Verband, den er sorgfältig anlegte. „Du bist mir ja echt einer... Warum machst du so einen Scheiß?“ Das stellte Kakarott tatsächlich vor ein enormes Rätsel. Er hatte schon fast damit gerechnet, dass der Verbrecher ihn wieder angreifen würde, sobald er ihm den Rücken kehrte. Aber dass er sich selbst verletzte? Damit hatte er niemals gerechnet! Warum? Was musste in dieser Zelle passiert sein, dass dieser Saiyajin auf die dumme Idee kam, sich selbst so einen Schaden zufügen zu wollen? Ein mitleidiges Lächeln formte sich auf Kakarotts Lippen. „Du hattest es echt nicht leicht da unten, stimmt's?“

Erst jetzt blinzelte Vegeta zum ersten Mal seit mehreren Minuten und er drehte seinen Kopf leicht zur Seite, um Kakarott ins Gesicht zu sehen. Der mitfühlende Ausdruck des Jüngeren löste ein Gefühl in ihm aus, was ihm selbst nicht bekannt war. Zumindest hatte er es sehr, sehr lange nicht gefühlt. Er spürte Wärme. Wärme, die direkt seinem Herzen entsprang. Es war nur ein kleiner Funke und es hielt nur für ein paar Atemzüge, aber diese Wärme ließ ihn tatsächlich wieder in die Wirklichkeit zurückkehren.
Erst jetzt realisierte Vegeta, was er da eigentlich getan hatte. Sein Blick verengte sich wieder und er sah zu seiner linken Hand, die nun in einen dicken Verband eingepackt war.
Kakarott fixierte den Wickel gerade noch mit einem Stück Pflaster, damit er sich nicht von selbst wieder löste, da ließ er Vegeta auch schon los und sah ihn erneut mahnend an. „Mach das bloß nie wieder! Besonders nicht so früh am Morgen, wenn ich so gut wie gar nicht geschlafen habe. Du erschreckst mich noch zu Tode!“
Leicht knurrend zog Vegeta seine Hand zurück und verschränkte sie mit der anderen vor seiner Brust. Es war verdammt noch mal seine Sache, was er machte. Und wenn er sich selbst filetieren wollte, dann konnte Kakarott auch nichts dagegen tun! Andererseits war er aber doch ganz froh, dass der Jüngere die Wunde so schnell und halbwegs professionell verbunden hatte. Der Blutverlust hätte seinem Kreislauf wohl endgültig den Rest gegeben...

Kakarott klopfte sich auf die Oberschenkel und richtete sich danach wieder auf. Er fasste Vegeta an die Schulter und zog ihn leicht in Richtung Türe. „Na los, lass uns endlich mal etwas essen“.

~

Nachdem sie wieder zurück in der Küche waren und ihr Mahl ohne einen weiteren Zwischenfall beendet hatten, stellte Kakarott die Teller und das Besteck in die Spüle. Er hatte sich dazu entschieden, den Häftling zu füttern. Immerhin wollte er nicht das Risiko eingehen, dass er sich noch einmal selbst verletzte. Zwar schien das dem Verbrecher nicht sonderlich gut zu gefallen, aber nach einigem Hin und Her ließ er es dann doch über sich ergehen. Der Hunger war wohl größer, als das letzte bisschen Stolz in ihm. Außerdem kannte Vegeta es gar nicht mehr anders. Wenn er in den letzten zehn Monaten überhaupt mal etwas zu Essen bekommen hatte, dann war es auf diese Art und Weise. Und Kakarott gab sich wenigstens noch Mühe, ebenso wie dessen Vater und stopfte es nicht einfach irgendwie in seinen Mund, sondern ging vorsichtig und mit Bedacht vor.
Dennoch war auch das ein weiterer Punkt, der Vegetas Stolz zerbröseln ließ. Es war wirklich nicht mehr viel davon übrig. Wenn, war es immer nur ein kurzes Aufflackern, aber es hielt nie besonders lange. So wie gerade beim Füttern. Eigentlich hatte er nicht vor, diese Schmach über sich ergehen zu lassen. Besonders nicht von Kakarott. Auch, wenn diesem nicht bewusst war, wer ihm da gerade gegenüber saß. Er selbst wusste es! Und das reichte. Aber im Endeffekt war dem einstmals so stolzen Prinzen bewusst, dass er keine andere Wahl hatte, als sich füttern zu lassen. Zumindest schien Kakarott es nicht zu machen, um ihn zu demütigen, sondern nur, weil er Angst hatte, dass er sich ein weiteres Mal selbst verletzte. Und wer konnte ihm diese Furcht verübeln?

Vegeta wusste selbst nicht, woher dieser Impuls eben so plötzlich gekommen war. Noch wusste er, ob es nicht ein weiteres Mal dazu kommen können würde. Zumindest wirkte die Klinge des Messers auf ihn momentan irgendwie faszinierend, beinahe harmlos und freundlich. Doch er versuchte diese gruseligen Gedanken davon abzuhalten, sich zu tief in seinem Unterbewusstsein einzunisten.
Was hatte ihn da nur geritten? Mit welchem Grund fügte er sich selbst so einen Schaden zu? Er hätte sich auch viel leichter und weniger schmerzhaft von der Wahrhaftigkeit dieser Situation überzeugen können. Aber nein. Er musste sich ein stumpfes Messer in seine verdammte Hand rammen. Leise knurrend sah er hinab auf die verbundene Hand, die auf seinem Schoß ruhte und ballte diese voller Zorn. Ein stechender Schmerz zog von der Handfläche über den Handrücken in die Finger und bis in den Oberarm. Und noch im selben Moment sah er, wie sein dunkelrotes Blut durch den Verband sickerte. Diese grobe Versorgung würde nicht lange halten. Er musste von einem richtigen Arzt behandelt werden. Wenn diese Wunde nicht mit dem Heilungsliquid der Medi-Tanks versorgt werden würde, würde sie ewig brauchen, um vernünftig zu verheilen. Und er brauchte seine linke Hand zum Kämpfen. Scheiße! Was zur Hölle hatte er sich dabei nur gedacht?
Mit der rechten Hand fuhr Vegeta frustriert schnaufend durch sein kurz geschorenes Haar. In seinem derzeitigen Zustand würde er wohl keine Antwort auf diese Frage finden. Sein Hirn bot ihm keinerlei Möglichkeit solchen Fragen auf den Grund zu gehen. Er war einfach nicht in der Lage, sich zu konzentrieren oder seine Gedanken zu sortieren. Er brauchte mehr Schlaf, mehr Essen, mehr Ruhe und musste es irgendwie schaffen, zu regenerieren.

Kakarott, der gerade mit dem Spülen fertig war, lehnte nun lässig mit seinem Rücken an der Küchenzeile und beobachtete den Verbrecher mit locker verschränkten Armen, der auf der Bank saß und offensichtlich frustriert und wütend auf seine eigenen Hände starrte. Er konnte und wollte sich gar nicht vorstellen, was im Kopf seines Artgenossen vor sich ging. Wie sehr musste er nur gelitten haben, dass er sich so etwas freiwillig antat? Wollte er sich nur verletzen, oder war das ein erstes Anzeichen dafür, dass er sich sogar...umbringen wollte?
Mitleidig hob Kakarott seine Augenbrauen. Er musste ihn davon abhalten. Egal, was er angestellt hatte...er konnte doch nicht einfach sein Leben wegschmeißen... Irgendwie musste er an ihn herankommen. Aber um an ihn heranzukommen, musste er sich und den Häftling selbst erst einmal vor diesem Mörder beschützen. Er musste mit dem König reden und irgendwie dafür sorgen, dass er ihn hier in seinem Haus halten konnte. Das war für seine Rehabilitation sicherlich sinnvoller, als wieder zurück in den Kerker zu müssen.

Entschlossen drückte er sich von der Küchenzeile ab, löste die Verschränkung seiner Arme und rieb seine Handflächen gegeneinander. „So... Dann wollen wir dich mal ein bisschen waschen. Was hältst du davon?“
Nur zögerlich hob Vegeta seinen Blick an und sah wieder zu Kakarott herüber. Ausdruckslos starrte er ihn an, als würde sein Gegenüber eine völlig fremde Sprache sprechen. Doch ganz plötzlich legte der Kleinere seine Hände auf die Tischplatte und drückte sich an dieser hinauf in eine stehende Position.
Zufrieden nickte Kakarott. Er verstand ihn also und war einverstanden. Das war doch schon mal viel wert. Der gutherzige Saiyajin ging also auf seinen Artgenossen zu und berührte ihn wieder vorsichtig an der Schulter, dirigierte ihn durch die Räume, bis sie wieder im Badezimmer ankamen, in welchem er ihm eben den Verband angelegt hatte.

Vegeta ging schon über die Türschwelle, da sah Kakarott noch einmal zurück, zu dem Bett seines Vaters, an dem sie vorbeigekommen waren und welches immer noch leer war. Irgendetwas stimmte hier doch nicht. So lange blieb sein Vater normalerweise nie im Palast für eine einfache Besprechung. Er musste den König später unbedingt danach fragen. Aber erst einmal musste er sich um seinen Häftling kümmern. Also schob er diese Gedanken schnell zur Seite und sah wieder zu dem Kleineren und beobachtete ihn dabei, wie er sich etwas verloren in dem Raum umsah.
Kakarott deutete auf die Badewanne. „Am besten setzt du dich darein und wäschst dich...“. Der Sohn Bardocks überlegte.
Schaffte er das überhaupt? War er nicht viel zu schwach, um sich selbst zu waschen? Musste er das vielleicht sogar für ihn übernehmen? Und konnte er ihn in der Badewanne alleine lassen. Seine Augen sprangen von dem Duschschlauch, zum Spiegel, zu einer Glasflasche und zu der Lampe, die von der Decke hing. Hier gab es viel zu viele Möglichkeiten, sich zu verletzen! Der ganze Raum war voll mit potentiellen Waffen! Kakarott konnte den Gefangenen hier nicht alleine lassen. Das würde in einem Blutbad enden!

Währenddessen war Vegeta schon dabei in die Badewanne zu klettern. Als er schließlich darin hockte, starrte er seinen Artgenossen wieder nur schweigend an. Kurz sah er zur Tür und dann wieder zu Kakarott.
„Ich soll rausgehen?“, fragte dieser nach, hatte den Blick des Verbrechers gesehen.
Nickend gab Vegeta zu verstehen, dass er alleine sein wollte, doch Kakarott bewegte sich nicht vom Fleck. Erneut sah der Kleinere zur Tür und dann wieder zurück zu seinem Artgenossen. »Ist der so schwer von Begriff? Warum haut er nicht einfach ab?«, fragte sich Vegeta, nachdem der Größere immer noch keine Anstalten machte, den Raum zu verlassen. Schwerfällig hob der Prinz einen Arm und deutete zur Tür, sah wieder zu Kakarott und hob fordernd die Augenbrauen.
Diesmal schüttelte Kakarott sein Haupt und hockte sich stattdessen neben die Badewanne. „Das kannst du vergessen! Ich lasse dich bestimmt nicht hier alleine. Du machst noch irgendeinen Unsinn...“. Sein Blick glitt flüchtig zu dem Verband, auf dem immer deutlichere rote Flecken zu sehen waren. „Das lasse ich nicht zu!“

Frustriert seufzend gab sich Vegeta geschlagen. Was sollte er auch dagegen tun? Was sollte er dagegen sagen? Warum sollte er sich auflehnen? Es hatte ja doch keinen Zweck. Am Ende des Tages wäre er damit auch nicht stolzer, glücklicher oder weiter. Es war ihm schon beinahe egal geworden. Es würde ihn wahrscheinlich weniger Kraft kosten, wenn er es einfach über sich ergehen ließe. Das war das einzige, was für ihn noch zählte: Irgendwie zu Kräften zu kommen. Also blieb ihm keine andere Wahl.
Seine Hände wanderten an seinen Nacken und schoben sich dort unter den Saum seines verdreckten Hemdes. Er zog daran, doch da er mit dem Rücken gegen den Rand der Badewanne lehnte und es nicht schaffte, sich mit seinem Oberkörper weiter nach vorne zu beugen, scheiterte er bei dem Versuch, sich das Hemd über den Kopf zu ziehen. Noch bevor er es ein zweites Mal versuchen konnte, spürte er die helfenden Hände Gokus, die seinen Oberkörper leicht nach vorne bewegten. Nun konnte er das Hemd in einem Rutsch von seinem Leib ziehen. Kakarott nahm den Fetzen entgegen und warf ihn unachtsam in eine Ecke des Raumes.
„Das Ding willst du wohl nicht wieder anziehen“, witzelte er schief lächelnd. „Du bekommst gleich Klamotten von mir. Darin wirst du dich bestimmt wohler fühlen“.

Klamotten. Ja, früher hatte er darauf noch wert gelegt. Aber heute? Es war ihm wirklich völlig gleich geworden, was er an seinem Körper trug. Dieses Hemd oder irgendetwas anderes. Es war vollkommen egal. Es änderte nichts an seiner Gefühlslage und nichts daran, wer oder was er war. Dafür hatten die Wärter und die mit ihnen zusammenhängende Misshandlung einfach zu viel zerstört, als dass er sich dafür noch in irgendeiner Form interessierte.

Kakarott versuchte seinen Blick nicht zu auffällig über den Körper des Älteren gleiten zu lassen. Immerhin wollte er ihn nicht anstarren, oder ihm falsche Signale senden. Es war ihm sicherlich ohnehin schon unangenehm genug. Aber er konnte es kaum verhindern. Viel zu sehr schockte ihn das Bild, was er vor sich hatte. Nicht nur das Gesicht des Häftlings war komplett eingefallen, nein. Auch sein Körper war so blass, so hager, so grau...an vielen Stellen blutunterlaufen und mit zahlreichen Wunden, Schrammen und Blessuren übersät. Es war ein schrecklicher Anblick.
Vegeta hatte seine gesunde Hand in seinen Schritt wandern lassen, während die andere auf dem Rand der Badewanne ruhte. Zumindest diese Stelle wollte er vor den neugierigen Blicken seines Artgenossen verstecken. Kakarott konnte es auch einfach nicht sein lassen, betrachtete ihn genauso wie all die anderen vor ihm. Wie ein Stück Fleisch. Wie das wohlschmeckende Dessert nach einem üppigen Mahl.

„Was haben sie dir nur angetan...?“, flüsterte Kakarott kaum hörbar und schluckte dann.
Verwirrt sah Vegeta zu dem Jüngeren herüber. Kakarott sah ihn an. Aber nicht auf die Weise, wie die anderen Wärter es getan hatten. Er sah nicht hungrig, wollüstig oder gar schadenfroh aus. Nein. In seinen Augen war tatsächlich aufrichtiges Mitleid zu sehen.
»Mitleid... Tze. Was für ein Schwächling. Ein echter Saiyajin zeigt kein Mitgefühl!«, schoss es dem dürren Saiyajin durch den Kopf. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Kakarott sein Mitleid ernst meinte. Und wenn, dann musste er einfach falsch im Kopf sein. Kein Saiyajin in diesem Universum würde Mitgefühl mit einem anderen Lebewesen zeigen. Das gab es einfach nicht. Gerade eben noch hatte er durch Kakarotts Gesichtsausdruck diese angenehme Wärme gespürt, aber jetzt widerte es ihn einfach nur an. Das konnte er einfach nicht ernst meinen. »Er versucht sich doch garantiert nur mein Vertrauen zu erschleichen...«
Vegeta wendete seinen Kopf wieder ab, würdigte seine Frage nicht einmal mit einem Schnaufen. Nur seine Arme und seine Hände verspannten sich etwas. Die Frage schien in ihm Unbehagen auszulösen.

Endlich schaffte es auch Kakarott seinen Blick wieder von seinem Artgenossen zu lösen, sah sich kurz irritiert um, bis ihm der Wasserhahn in die Augen sprang. Schnell griff er danach, stellte das Wasser an und wartete darauf, bis es eine angenehme Temperatur hatte.
„Ist das so okay, oder willst du es noch wärmer?“, fragte er, mit nur einem flüchtigen Seitenblick zu dem Kleineren.
Vegeta nickte wieder minimal.
Etwas verlegen kratzte sich Kakarott am Hinterkopf. Bei einer entweder-oder-Frage mit 'ja' zu antworten, war nicht gerade aufschlussreich. Also formulierte er die Frage lieber um, um ganz sicher zu sein. „Das Wasser ist also angenehm?“
Wieder nickte Vegeta, dem das warme Wasser tatsächlich eine wohlige Gänsehaut bescherte. Wie lange hatte er schon nicht mehr gebadet? Wie lange hatte er kein warmes Wasser mehr an seinem Körper gespürt? Automatisch entspannten sich seine verkrampften Muskeln, seine angespannte Haltung lockerte sich. Sein Kopf fiel zurück gegen den Rand der Badewanne und er schloss seine Augen.

Zufrieden lächelnd drehte sich Kakarott von ihm weg, griff in den Schrank, der unterhalb des Waschbeckens positioniert war und holte daraus eine kleine Flasche mit Badeöl. Das hatte sein Vater für besondere Anlässe aus dem Palast mitgebracht. Es war ein Geschenk des Königs für besondere Leistungen gewesen. Kakarott hatte es selbst noch nie benutzt. Er ging sowieso eher selten baden, da ihm das Duschen mehr Erfrischung nach dem Training brachte. Aber für diesen Anlass schien es doch ideal zu sein. Sein Vater hatte bestimmt nichts dagegen, wenn er ein paar Tropfen davon benutzte.
„Sieh mal“. Kakarott hielt das kleine Fläschchen mit dem rötlichen Öl vor Vegetas Gesicht. „Das hat mir mein Vater mal aus dem Palast mitgebracht. Es ist wohl aus ganz besonderen Hölzern und Blüten hergestellt worden...“.
Der Ältere öffnete seine Augen. Unweigerlich fiel ihm sofort die kleine Flasche mit dem Öl in sein Blickfeld. Er kannte dieses Öl. Er kannte es viel zu gut. Das hatte sein Vater immer benutzt, wenn er sich nach einem langen Arbeitstag entspannte. Er konnte den Duft quasi schon durch die geschlossene Flasche riechen. Und mit dem Duft kamen all die Erinnerungen hoch, die damit verknüpft waren. Schlagartig verengte sich sein Blick zu schmalen Schlitzen. Mit einer schnellen Handbewegung schlug er Kakarott die Flasche aus der Hand, sodass sie gegen die gegenüberliegende Wand flog und dort zerbrach. Das wertvolle Öl lief aus und verteilte sein intensives Aroma im gesamten Badezimmer.

„Wa-was zur Hölle-?!“, rief Kakarott verwirrt. „Scheiße! Warum machst du das? Weißt du, wie teuer das Zeug ist? Mein Vater wird ausrasten, wenn er sieht, dass die Flasche kaputt ist!“
Doch Vegeta interessierten seine Worte nicht. Er sank in der Badewanne zusammen, fuhr mit beiden Händen an seinen Kopf und umklammerte ihn fest, während er leicht hin und her wippte. Dieser Geruch war unerträglich. Es weckte so viele schmerzhafte Erinnerungen...es war einfach nicht auszuhalten. Er musste hier raus. Sofort! Ohne nachzudenken sprang Vegeta schwungvoll auf, sodass das Wasser über den Badewannenrand schwappte.
Kakarott konnte gar nicht so schnell reagieren, war zu perplex von diesem Moment, dass er dem Häftling eine Sekunde lang verwundert hinterher sah, wie er aus dem Raum flüchtete, bis er aus seiner Starre erwachte und ihm folgte.

„Warte!“ Der Jüngere spurtete dem Häftling hinterher, erreichte ihn, als er schon wieder im Wohnbereich des kleinen Hauses angelangt war und hielt ihn an der Schulter fest. „Bleib stehen, verdammt!“
Vegeta aber versuchte sich loszureißen, wollte nur noch aus dieser Situation heraus. Am liebsten wäre er vor seinen eigenen Gedanken davongelaufen. Nur leider war das nicht möglich. Genauso unmöglich, wie sich gegen den starken Griff Kakarotts zu wehren. Er war zu schwach. Zu schwach, um sich zur Wehr zu setzen. Körperlich und psychisch völlig am Ende, war er nicht in der Lage, irgendetwas gegen diese Gedanken und Bilder zu unternehmen, die sich ihm aufzwangen und die er nicht zur Seite schieben konnte. Dies erkennend brach er einfach zusammen. Vegeta knallte mit den Knien voran auf den harten Holzboden. Doch der Schmerz kam gar nicht bis zu seinem Hirn. Er realisiert es nicht. Seine Gedanken waren viel zu laut und zu intensiv, als hätte er irgendetwas anderes wahrnehmen können. Er bekam nicht einmal mit, dass er lautstark winselte. Ein schmerzerfüllter, qualvoller Schrei hallte durch den Raum und ließ Kakarotts Gedanken in diesem Moment einfrieren.
Schreckhaft zog Kakarott seine Hand zurück, starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Kleineren, konnte sich einfach nicht erklären, was da gerade passiert war. Aber einen Schrei dieser Art hatte er ewig nicht gehört. Genauer gesagt hatte er einen solch schmerzerfüllten Schrei nur ein einziges Mal gehört...und zwar in der Nacht, als seine Mutter gestorben war...

Damals war er noch ein kleiner Junge gewesen, aber es hatte es ihn genauso erstarren lassen, wie in diesem Moment. Er wusste ganz genau, was das bedeutete. Dieser Saiyajin hatte nicht nur körperliche, sondern auch seelische Qualen erleiden müssen. Diesmal durfte er nicht untätig daneben stehen. Diesmal durfte er nicht zulassen, dass jemand sein Leben verlor.
Seine Fäuste ballten sich. Seine Mimik festigte sich wieder. Schnell griff er nach einer Decke, die auf der Couch lag, hockte sich dicht hinter den wimmernden und schluchzenden Saiyajin und hüllte ihn vorsichtig in die Decke. Vegetas Körper war noch nass und durfte nicht auskühlen. Nachdem er die Decke um den viel zu dünnen Leib geschlungen hatte, überlegte er gar nicht lange, sondern legte seine Arme ebenfalls um seinen Artgenossen.
Es war völlig egal, was dieser Häftling angestellt hatte... Er brauchte Zuwendung. Er brauchte Mitgefühl. Und er brauchte jemanden, der ihm durch diese düstere Zeit helfen konnte, damit er die Chance bekam, irgendwann wieder ein halbwegs normales Leben führen zu können.

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