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Das Gute im Bösen (Teil 1)


Kapitel 13:

Das Böse im Guten (Teil 1)

Ein lautstarkes, energisches Klopfen riss Kakarott unsanft aus seinem tiefen Schlaf. Erst konnte er das Geräusch gar nicht richtig zuordnen. Er wusste nicht, ob er es sich nur eingebildet, oder gar davon geträumt hatte. Doch ein weiteres Klopfen veranlasste ihn dann doch dazu, seine müden Augenlider auseinanderzubewegen. Er blinzelte ein paar Mal und richtete sich, gegen die Müdigkeit ankämpfend, mühevoll auf. Die Decke rutschte seinen Oberkörper hinab, während er sich desorientiert umsah und seine Beine vom Bett schob.

Kakarott erinnerte sich. Das hier... Diese prunkvolle Wohnung, die er mit dem Häftling teilte, der hinter dem Energieschild sein Dasein auf einem Sessel fristete, war nun sein neues Zuhause. Er war in einen so tiefen Schlaf gefallen, dass er sich und seine Gedanken erst einmal sortieren musste. Nach den Strapazen der letzten anderthalb Tage war das aber auch bitter nötig gewesen. Gähnend fasste er sich an die Schläfe und schob seine Hand in sein dichtes, schwarzes Haar.

In diesem Moment ertönte ein weiteres, noch lauteres Klopfen.

„Ja verdammt!", schimpfte Kakarott verärgert. „Ich komme ja schon!" Konnte er denn nicht mal in Ruhe wach werden? Wie lange hatte er überhaupt geschlafen? Seinem Gefühl nach, immer noch viel zu wenig.

Langsam erhob er sich und schlenderte, erneut gähnend, Richtung Türe. Erst beim Ergreifen der Klinke, kam ihm der Gedanke, dass eventuell der König höchstpersönlich etwas von ihm wollte. Er gefror zu Eis und ihm lief ein kalter Schauer den Rücken hinab. Wenn er in einem solch genervten Ton dem König geantwortet hatte, dann würde er beim Öffnen der Türe unverzüglich seinen Kopf verlieren.

Kakarott schüttelte abwehrend seinen Kopf. Nein. Der König würde sich ganz sicher nicht persönlich herbemühen. Er würde jemanden schicken.

Der 18-Jährige ließ sich von seinen Gedanken nicht länger verunsichern und öffnete die Tür.

Ein unerwartet freundliches Gesicht lächelte ihm entgegen. Es war Broly.

Kakarott atmete erleichtert durch. „Broly! Was für eine schöne Überraschung! Woher wusstest du, dass ich hier bin?"

Der Größere trug diesmal nicht seine übliche saiyanische Kampfrüstung, sondern ein einfaches, weißes Hemd und eine gut sitzende, schwarze Stoffhose. „Ach, du weißt doch wie das ist. Solche Gerüchte verbreiten sich superschnell im Palast. Und seit du mit diesem besonderen Häftling zu tun hast, bist du das Gesprächsthema Nummer eins. Außerdem wolltest du mich ja eigentlich nach deinem Termin mit dem König besuchen...".

„Oh, Broly! Das tut mir so leid. Ich habe echt total vergessen, dass...".

„Schon gut", unterbrach Broly und winkte lächelnd ab. „Nach dem, was ich gehört habe, hast du ja auch nicht wirklich die Möglichkeit dein Zimmer zu verlassen, wenn du rund um die Uhr auf diesen Verbrecher aufpassen musst".

„Ja, das stimmt". Von der Tür aus drehte sich Kakarott um und warf seinem Häftling einen flüchtigen Blick zu. Auch dieser war durch das laute Klopfen erwacht und hatte sich auf dem Sessel aufgerichtet. Sein Blick war hinabgesenkt. Kakarott sah wieder zurück zu Broly. „Ehrlich gesagt, habe ich bis gerade geschlafen. Die letzte Nacht war nicht gerade erholsam".

„Verständlich". Broly musterte den Jüngeren schmunzelnd. „Lässt sich auch nicht abstreiten. Deine Frisur ist noch wilder als sonst".

Beschämt lachend, strich sich der Kleinere durch die Haare und versuchte diese krampfhaft zu bändigen. „Komm... Komm doch bitte rein, Broly".

„Gern". Broly hob seine rechte Hand und schwenkte eine Flasche Wein hin und her. „Die habe ich extra mitgebracht, um dich im Palast willkommen zu heißen".

Kakarott hatte sich bereits abgewendet und Broly mit sich in den Wohnbereich geführt, da sah er über die Schulter zu seinem Artgenossen herüber. „Das wäre aber nicht nötig gewesen, Broly".

„Und ob das nötig ist", widersprach der Größere. „Du hast immerhin einen verdammt schwierigen Job mit diesem Häftling". Brolys Blick sprang eher abwertend über den Benannten. „Man hört ja so einige Gerüchte...".

„Was denn für Gerüchte?", wollte Kakarott wissen, lud Broly mit einer Handgeste dazu ein, sich auf die Couch zu setzen und setzte sich gleich daneben, während Broly die Weinflasche auf den kleinen Wohnzimmertisch stellte.

„Naja...". Brolys Augen wanderten wieder zu dem Häftling, dann zurück zu Kakarott. „Die vorherigen Wächter sind ja alle spurlos verschwunden... Es gibt vom König zwar keine offizielle Stellungnahme, aber in meiner Eliteeinheit glauben alle, dass der Kerl die Wachen umgebracht hat".

„Blödsinn! Das glaube ich nicht! Wenn er so viele umgebracht hätte, warum sollte der König ihn dann überhaupt noch am Leben lassen?"

„Das ist die große Frage, oder?" Broly musterte den Häftling genauer, wie er abwesend dasaß, als würde er nichts mitbekommen. Aber Broly wusste, dass ein Kämpfer dieses Ausmaßes mit Sicherheit nie seine Deckung vernachlässigen würde. Der Verbrecher ließ sich nichts anmerken, aber er war da und hörte aufmerksam zu, soviel war ihm klar. „Der König hat ihm ja auch nicht seinen Affenschwanz abgetrennt, wie es eigentlich für einen Verbrecher üblich wäre".

Auch der 18-jährige Kakarott ließ seinen Blick wieder zu dem Häftling springen. „Ja, darüber habe ich mich auch schon gewundert. Scheint so, als hätte der König ein besonderes Interesse an ihm".

„Aber wieso?"

„Keine Ahnung. Er scheint irre stark zu sein. Selbst mit den Energieschellen hat er wohl so einige der Wächter schwer verletzt. So hat es mir zumindest der König gesagt".

„...wenn er sie nicht sogar alle getötet hat..."

Kakarott spürte, wie sich seine Kehle zuzog und trocken wurde. Ihm wurde bei dem Gedanken ganz flau im Magen. Besonders weil sein Vater der letzte Wärter war, der vor ihm bei dem Häftling war... Und es passte wirklich nicht zu ihm, dass er auf eine Mission aufbrach, ohne sich zu verabschieden. Aber Kakarott wollte dem König glauben. Was hatte der König auch für einen Grund, ihn anzulügen? Hier ging es immerhin um seine Leibwache...

Das alles, war einfach nur merkwürdig.

Aber so, wie Kakarott seinen Häftling bislang erlebt hatte, glaubte er nicht, dass er dazu im Stande wäre. Oder täuschte er sich da? Ließ er sich von seiner Naivität blenden?

Unbewusst presste Kakarott seine Lippen aufeinander, während er den Häftling weiter musterte. Was hatte er sich da nur zugemutet? Hatte Broly recht? Wohnte er mit einem Mörder zusammen? Teilte er sein Zimmer mit einem Psychopathen?

„Aber lass uns das Thema wechseln", schlug Broly vor und riss Kakarott aus seinen abschweifenden Gedanken. „Du wolltest mir noch was zeigen". Der Ältere grinste verschlagen.

„Hm?" Etwas irritiert richtete Kakarott seine Aufmerksamkeit nur langsam zurück auf seinen Gast. So schnell konnte er seine düsteren Gedanken nicht abschütteln.

„Na, der Supersaiyajin!" Brolys Augen begannen zu glitzern. „Du wolltest mir doch den Supersaiyajin zeigen!"

„Ach, na klar!" Der Jüngere schüttelte lächelnd seinen Kopf und stand ruckartig von der Couch auf. „Sollen wir dafür in den Trainingsraum gehen? Ich glaube, für einen Moment kann ich den Häftling allein lassen, wenn ich die Schilde aktiviert lasse".

„Ne, Quatsch. Das ist nicht nötig. Mach es gleich hier".

„Sicher?"

„Ja, klar. Ich will deine Transformation nur sehen, ich will heute nicht gegen dich kämpfen".

Kakarott grinste. „Heute nicht? Das heißt, du wirst noch gegen mich kämpfen?"

„Na sicher". Broly erwiderte sein kampfeslustiges Grinsen. „Das lasse ich mir doch nicht entgehen. Aber ich habe mich auf einen ruhigen Abend mit dir gefreut. Ein anderes Mal gerne".

„Gut, aber sei gewarnt – gegen einen Supersaiyajin wirst du kein so leichtes Spiel haben".

„Jetzt mach keine Show – zeig her!"

Kakarott grinste erneut. Diese Ablenkung hatte er wirklich gebraucht. Seine düsteren Gedanken waren schon verblasst.

Der 18-Jährige ging um den Tisch herum, stellte sich vor sein Bett, wo er ein bisschen mehr Platz hatte, winkelte seine Arme an, schloss für einen Moment seine Augen und konzentrierte sich. Ein leichter Sog um ihn herum entstand, der an seinen Klamotten zerrte und seine Haare nach oben wehte. Der Windhauch um ihn herum verfärbte sich golden, während Kakarott seine Augen wieder öffnete und seine geballten Fäuste nach unten schnellen ließ. Nun verfärbten sich auch seine Haare golden, stellten sich teilweise auf und seine Iriden nahmen eine türkisfarbene Note an.

Mit geöffnetem Mund erhob sich Broly und kam langsam, staunend, näher auf seinen Artgenossen zu. „Wow!"

Selbst der Häftling hatte von seiner Position aufgesehen, wenn auch nur flüchtig. Aus einem Augenwinkel heraus, musterte er Kakarott, konnte sich ein leises Zischen nicht verkneifen.

»Was für ein Angeber...«

Anschließend senkte er seinen Blick zurück auf seine Hände, die er in seinen Schoß gelegt hatte und verschloss seine Augen. Das konnte und wollte er sich nicht mitansehen.

Broly hatte den Jüngeren mittlerweile erreicht, blieb nur eine Armlänge von ihm entfernt stehen und musterte ihn ausgiebig von unten nach oben. Ihm stand die Faszination ins Gesicht geschrieben.

„Wow! Einfach wow, Kakarott!", entkam es ihm erneut. „Ich weiß echt nicht, was ich dazu sagen soll. Das ist der reine Wahnsinn!"

„Danke". Kakarott grinste selbstbewusst. „Du solltest den Supersaiyajin mal in Aktion erleben. Das ist der Hammer".

„Ich kann es mir vorstellen...", murmelte der Größere, während sein Blick wieder aufgeregt über Kakarotts Körper hüpfte. „Es ist fast so, als könnte ich deine Kampfkraft spüren".

„Ja, sowas in der Art hat mein Vater auch gesagt".

Broly kam noch einen Schritt näher. Kakarott trug obenherum nur ein T-Shirt, welches eben noch recht locker über seinem Körper lag, nun aber ganz schön spannte und die Brustmuskeln des 18-Jährigen unweigerlich betonten. Broly konnte nicht anders. Er streckte seine Hand langsam und vorsichtig Richtung Kakarott aus.

Irritiert sah Kakarott zu seiner Hand und zurück in Brolys Gesicht, versuchte dessen Gesichtsausdruck einzuordnen. »Was wird das...? Will er mich anfassen?«

Tatsächlich. Brolys Finger berührten Kakarotts Brustmuskel, strichen nur für einen Moment darüber, bevor sie sich wieder zurückzogen, als hätte er sich gerade verbrannt. Mit einem Lächeln sah er wieder in das Gesicht des Supersaiyajins. „Wahnsinn!"

Verwirrt über die kurze Berührung seines Artgenossen, es aber als simple Neugier abtuend, erwiderte Kakarott sein Lächeln und schob seine Skepsis zur Seite.

Doch kaum hatte sich die Verwunderung über Brolys Verhalten in Luft aufgelöst, trat Broly wieder einen Schritt auf Kakarott zu, nun trennten sie nur noch wenige Zentimeter voneinander und der Größere legte mit einem Mal beide Hände an Kakarotts Brustkorb.

Der Jüngere verkrampfte, wich instinktiv einen Schritt zurück. „B... Broly... W-was-?"

„Es tut mir leid. Ich muss diese Power einfach spüren!", antwortete der Größere etwas unwirsch mit einem Gesichtsausdruck, der Kakarott irgendwie Angst einjagte.

„Dann lass uns doch in den Trainingsraum gehen", schlug Kakarott vor, nicht sicher, was Broly jetzt von ihm hören wollte.

„Du missverstehst mich, Kakarott".

Broly fixierte Kakarott mit seinen Augen, starrte intensiv in die Seinen und jetzt endlich erkannte der Jüngere, was da in den Augen seines Gegenübers aufflammte. Es war keine Kampfeslust. Es war kein Feuer, welches nach einem Zweikampf forderte. Nun, vielleicht doch. Aber auf eine gänzlich andere Art. In Brolys Augen loderte Wollust, und zwar so intensiv, wie es Kakarott noch niemals bei irgendjemandem gesehen hatte.

Verunsichert von Brolys starker Mimik und den Worten, die er gerade so raunend von sich gegeben hatte, wich Kakarott noch weiter zurück, stieß mit seinen Schenkeln schon gegen die Bettkante, verlor beinahe das Gleichgewicht.

„Ich...", begann Broly flüsternd, leckte sich flüchtig über seine Lippen. „Ich will dich! Ich will dich spüren, Kakarott".

„Ich...". Hektisch atmend versuchte Kakarott dem Blick des Größeren auszuweichen, doch er war so stechend und intensiv, dass er sich kaum davon lösen konnte. Allerdings bereitete ihm die Situation nichts außer Unbehagen. Er fühlte sich unwohl und wollte, dass Broly aufhörte, ihm so nah zu kommen. Sie waren doch Freunde, oder etwa nicht? Was sollte das jetzt hier? Außerdem stand Kakarott auf Frauen. Da war er sich sehr sicher. Zwar hatte er bislang erst eine Freundin gehabt und das hatte nicht lang gehalten, aber mit einem Mann...? Nein. Darüber hatte er noch nie nachgedacht. Das war doch auch total abwegig. Und jetzt, in diesem Augenblick, in dem Broly ihm so nah kam, konnte er darüber gar nicht nachdenken. Sein Verstand war eingefroren. Er wollte nur noch weg, doch er war wie gelähmt.

„Komm schon, Kakarott!" Broly ließ seine Augen halb zufallen, grinste dabei vielsagend. Seine Finger bewegten sich wieder auf Kakarotts Brustkorb zu. Sie tänzelten über seine Muskeln, wanderten an dem Supersaiyajin hinab bis zu dessen Bauch. „Du willst es doch auch...", hauchte er lüstern, legte seine Handfläche an den Stoff des T-Shirts und schob die Hand dann blitzschnell hinab zu seinem Schritt.

Reflexartig zuckte der Jüngere erneut zusammen, packte die Hand Brolys und riss sie aus seinem Schritt. Mit der anderen Hand drückte er den Größeren von sich.

Keuchend und mit weit gedehnten Augen blickte Kakarott sein Gegenüber fassungslos an. „Broly, ich... Ich möchte das nicht".

Irritiert zog der Ältere seine Hand zurück. „...was?"

Der Häftling horchte auf. Bislang hatten ihn die Annäherungsversuche von Broly nicht interessiert, war es doch allzu normal, dass sich die Krieger untereinander vergnügten, besonders während ihrer Einsätze und Missionen, auch wenn der Verbrecher nur ungern dabei wäre, wenn die Zwei hier übereinander herfielen, wie hormongesteuerte Teenager.

Aber, dass Kakarott so konsequent ablehnte, wunderte ihn.

»Weiß Kakarott denn nicht, wie es hier im Palast läuft? Oder steht er einfach nicht auf Broly? Dabei sieht Broly doch gar nicht so schlecht aus... Hat der Trottel so hohe Ansprüche?«

„Ich...". Kakarott hatte Sorge, den Älteren zu verletzen, aber er wollte und musste in dieser Situation ehrlich sein. „Ich bin nicht schwul, Broly".

„Das bin ich auch nicht", erwiderte er. „Ich habe eine Freundin".

„Hä?" Kakarott verstand gar nichts mehr. „Aber du...?"

Broly lächelte amüsiert. „Kakarott... Eines musst du über den Palast wissen. Hier treibt es jeder mit jedem. Eigentlich jeder in der Elite hat neben seiner Freundin, noch ein oder zwei Affären, egal von welchem Geschlecht. Was man sieht und mag, nimmt man sich einfach...".

Fassungslos schüttelte Kakarott seinen Kopf. „So... So bin ich aber nicht... Ich...".

„Schon gut". Broly winkte lächelnd ab. „Du brauchst dich nicht rechtfertigen. Wenn du nicht möchtest, ist das völlig in Ordnung".

„Sicher?"

„Na klar". Der Größere zeigte wieder seinen sanften, genügsamen Gesichtsausdruck, den er auch vor dieser heiklen Situation aufgelegt hatte. „Aber danke, dass du mir den Supersaiyajin gezeigt hast".

„Kein Problem". Nun lächelte auch Kakarott wieder. Zum Glück hatte er Broly nicht verärgert oder gekränkt mit dieser Abfuhr. Beruhigt atmete er aus, ließ die Supersaiyajinaura verschwinden und wurde wieder schwarzhaarig. Seine Haare sprangen in ihre übliche, wilde Position.

„Aber eines muss ich dir sagen, Kakarott...". Broly hatte sich zurück zur Couch bewegt und ließ sich schnaufend auf diese plumpsen.

„Was denn?"

„Der Supersaiyajin ist wirklich sexy. Ich bleibe sicher nicht der Einzige, der dich beim Anblick deiner blonden Mähne flachlegen will".

Kakarott schluckte. „Danke für die Vorwarnung". Dennoch kam auch er zurück zur Couch und setzte sich zögerlich wieder neben den Älteren.

„Jetzt sei mal nicht so verklemmt, Kakarott". Broly klopfte ihm auf die Schulter. „Ist doch alles nur Spaß. Sieh es als Kompliment".

„Wenn du meinst...". Noch nicht überzeugt, zwang sich der Kleinere ein Lächeln auf die Lippen. Broly schien es gut mit ihm zu meinen und ihn über die Sitten im Palast aufklären zu wollen. Immerhin war es gut, dass er sich jetzt darauf vorbereiten konnte, von anderen Männern angemacht zu werden.

Broly lehnte sich vor und griff nach der Weinflasche. „Am besten vergessen wir die Sache einfach und trinken was".

„Gute Idee". Kakarott war sichtlich froh, dass Broly seine Abfuhr so locker auffasste und ihm die Freundschaft wichtiger war als eine schnelle Nummer. Das beruhigte ihn sehr. Immerhin hatte der 18-Jährige nicht viele in seinem Umfeld, die er wirkliche Freunde nennen konnte. Mit einem Saiyajin befreundet zu sein war durchaus kompliziert und leider gab es wenige, die überhaupt an einer Freundschaft interessiert waren. Die meisten seiner Art waren Einzelgänger. Sie hatten Kameraden, mit denen sie kämpften. Familien, die sie ernährten. Aber Freundschaften? Die waren wirklich selten. Umso schöner war es, dass Kakarott sich diese Freundschaft bewahren konnte.

Interessiert hatte der Häftling ihre Unterhaltung verfolgt. Tatsächlich hatte Kakarott also keine Ahnung, in was für einem Hamsterkäfig er sich hier befand. Vegeta wusste nur zu gut, wie es hier teilweise zuging. Er hatte als Prinz schon das ein oder andere Mal die Vorzüge seines Status ausgenutzt, hatte Männer und Frauen, die ihm gefielen, in sein Zimmer beordert und sich zu genüge ausprobiert. Viele Elitekrieger erhofften sich natürlich von einer Nummer mit dem Prinzen eine besondere Behandlung oder bessere Aufträge. Aber zu solchen Zwecken hatte sich Vegeta nie ausnutzen lassen. Stattdessen war er immer nur darauf bedacht gewesen, auf seine Kosten zu kommen.

Und er wusste, dass nicht nur er so war. Alle Elitekrieger waren so.

Es war dieses Machtgefälle zwischen den einzelnen Kriegern. War jemand stärker, nutzte derjenige es schamlos aus. War jemand schwächer und wollte im Rang oder im Ansehen aufsteigen, versuchte er sich hochzuschlafen.

Manchmal diente es auch einfach der Stressreduktion. Besonders auf langen Missionen. Frauen waren in der Elite eine absolute Seltenheit. Die meisten weiblichen Kriegerinnen fanden sich in der Unter- und Mittelklasse. Teilweise waren die Männer der Elite mehrere Jahre mit ihren Kameraden auf einer Mission. Da musste einfach mal Druck abgebaut werden. Das war reine Zweckmäßigkeit. Ohne angestaute Lust ließ es sich einfach besser kämpfen und nachdenken.

Dass Kakarott diese Art der Interaktion aber kategorisch ausschloss war durchaus einzigartig. Das hatte er hier im Palast noch nie erlebt. Als ob ihm nicht klar wäre, dass er dadurch Vorteile hatte. War ihm das egal? Oder war ihm das tatsächlich nicht bewusst?

Vegeta beobachtete ihre Interaktion weiter. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Broly so einfach aufgab. Wenn er Kakarott tatsächlich ficken wollte, dann würde er sich nicht davon abbringen lassen, nur weil Kakarott es ablehnte. Er würde sicherlich noch einen Versuch starten...

»Er wird ihn nur nicht zwingen können... Kakarott ist ein Supersaiyajin und damit um Längen stärker als Broly. Da hat Broly keine Chance, sich mit Gewalt durchzusetzen. Er wird ihn anders überzeugen müssen...«

Kakarott hatte inzwischen zwei Weingläser auf den Tisch gestellt und Broly hatte ihnen die dunkelrote Flüssigkeit eingeschenkt. Beide nahmen ein Glas und stießen lächelnd miteinander an.

„Ja, willkommen im Palast", sprach Broly. „Und tut mir leid wegen eben. Ich wollte dich wirklich nicht erschrecken".

„Danke! Und alles gut, Broly". Kakarott schenkte seinem Gegenüber ein aufmunterndes Lächeln. „Es ist doch gut, wenn wir die Fronten geklärt haben und unsere Freundschaft deswegen nicht aufs Spiel setzen müssen".

»Hat er gerade Freundschaft gesagt?« Der Häftling verdrehte angewidert seine Augen. »Der Kerl ist echt immer noch so ein naiver Vollidiot!«

„Genauso sehe ich das auch!", stimmte Broly zu und trank einen Schluck von dem Wein.

Der Jüngere tat es ihm gleich und kostete das Getränk, welches ihn verzückt schmunzeln ließ. „Mhm! Der ist aber lecker!"

„Ich habe ja auch etwas Besonderes für dich mitgebracht und keine billige Plörre!" Broly grinste leicht, sah dann noch einmal zu dem Häftling zurück. „Sag mal, sitzt der immer so unbeweglich da und rührt sich nicht?"

„Keine Ahnung", antwortete Kakarott schnaubend. „Er macht generell nicht sonderlich viel. Er spricht ja nicht mal".

„Gar nicht?"

Kakarott schüttelte seinen Kopf. „Nein. Er hat während seiner gesamten Haftzeit noch nicht ein einziges Wort von sich gegeben. Und ich gehe auch nicht davon aus, dass er es in naher Zukunft tun wird".

„Interessant...", murmelte Broly leise, ließ seinen Blick erneut über den Verbrecher gleiten, bis er zurück zu Kakarott sah, der genüsslich an seinem Wein nuckelte. Plötzlich und ganz ohne erkennbaren Grund schwenkte der Ältere auf einmal sein Glas, sodass die rote Flüssigkeit über den Rand schwappte und sich über dem weißen Hemd von Broly und dem Boden verteilte.

„Scheiße! Was bin ich nur für ein Idiot!"

Irritiert sah Kakarott zu seinem Gast, besah sich das Malheur und lächelte sanft. „Mach dich nicht fertig. Das kann jedem mal passieren. Warte eben, ich hole dir ein Handtuch".

„Danke!", entgegnete Broly, setzte das Glas auf dem Tisch ab und schüttelte seine Hand aus, auf der ebenfalls ein paar Tropfen des Weines gelandet waren.

Kaum hatte Kakarott den Wohnbereich verlassen, nicht ohne dabei von Broly genauestens beobachtet zu werden, griff dieser in seine Hosentasche und holte ein kleines Plastiktütchen hervor. In diesem Tütchen war ein rötliches Pulver. Er öffnete das Päckchen und gab etwas von dem Pulver in das Weinglas von Kakarott. Anschließend ließ er das Tütchen wieder in seiner Hosentasche verschwinden und schwenkte das Weinglas seines Artgenossen sanft hin und her, sodass sich das Pulver auflöste.

Vegeta hatte die Situation misstrauisch verfolgt. Ab dem Punkt, in dem er das Rascheln von dem Tütchen gehört hatte, hatte er sogar die Augen geöffnet.

»So ein Wichser! Wer greift denn bitte zu solchen Methoden?«

Der Häftling wusste genau, was für ein Pulver Broly Kakarott da gerade in sein Getränk gestreut hatte. Das dunkelrote Pulver war nicht zu verwechseln. Es war die zu Staub zermahlene Rinde des Amutra-Baumes, die zu starkem Gedächtnisverlust führte und den Konsumenten aphrodisierte und willenlos machte. Eine starke Droge, die schon seit einigen Jahren verboten war, aber im Rahmen von Vergewaltigungen immer noch Anwendung fand.

Nachdem Broly fertig war, versicherte er sich davon, dass Vegeta nichts mitbekommen hatte und sah erneut zu dem Häftling herüber, der genau in diesem Moment seine Augen wieder verschlossen und seine vorherige Position eingenommen hatte.

Eine nicht abzustreitende Anspannung breitete sich in dem Häftling aus, die ihm zuwider war. Es sollte ihn nicht interessieren. Er kannte Kakarott zwar aus seiner Kindheit und war mit dessen Bruder tatsächlich sogar befreundet, aber da durfte er sich nicht einmischen. Ein Einmischen würde nur seinen Plan gefährden! Aber... Aber das Folgende hatte wirklich niemand verdient...

Vegeta verfluchte sich gedanklich. »Verdammte Scheiße! Das kann mir doch völlig egal sein! Ich bin auch zich mal vergewaltigt und missbraucht worden. Außerdem wird sich Kakarott eh nicht daran erinnern können. Mit etwas Glück und wenn Broly nicht allzu brutal ist, wird er davon morgen nicht einmal viel merken...«

Mit aller Gewalt versuchte er den aufkeimenden Funken von Mitgefühl im Keim zu ersticken. Er musste sich jetzt nur darauf konzentrieren, nicht allzu viel von der Szenerie mitzubekommen, damit er selbst nicht noch mehr Schaden davontragen würde. Einen erneuten Flashback konnte er wirklich nicht gebrauchen.

Allein das war wichtig.

Allein seine psychische Gesundheit entschied über Erfolg oder Misserfolg seiner Mission.

Kakarott war in diesem Moment völlig egal.

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