Ist sie magersüchtig?♡
Wach wurde ich durch meine Mitbewohner.
Ich brauchte keinen Wecker, solange ich Violetta und Natalia hatte. Natalia stand jeden Morgen um 6 auf,um Frühsport zu machen. Sie zog immer den Fensterrolladen hoch, damit die Sonne ihr Energie gab... oder so. Kurz nach Nati wachte meistens auch Violetta auf, um zu duschen.Anstatt das ganz einfach am Abend zu machen.
Ich sah das Sonnenlicht durch meine geschlossenen Augenlider und drehte mich noch einmal im Bett.
„Morgen Ludmi",rief Nati. Ich wälzte mich weiter hin und her und öffnete langsam die Augen.
„Morgen", murmelte ich ins Kissen. Ich schlüpfte in mein Trikot und zog Stulpen, Strickjacke und eine Trainingshose darüber. Ich schüttelte einmal an Camilas Bett.
„Aufstehen! Es ist fast sieben."
„Was? Bin schon wach." Sie hob kurz einen Arm und ließ ihn wieder fallen.
„Du bist ein hoffnungsloser Fall."
Ich wandte mich Violetta und Francesca zu.
„Wollen wir frühstücken gehen?", fragte ich. Sie nickten.
Wir verließen das Zimmer und machten uns auf dem Weg in die Mensa. Aus dem Jungenhaus sah ich ein paar Jungs aus meinem Jahrgang kommen. Violetta winkte der Menge zu und ein paar entfernten sich aus der Gruppe. Es waren Andres, Violettas Tanzpartner, Maxi Natis fester Freund, Federico und Leon.
Die Jungs begleiteten uns zum Frühstück. Wir saßen gemeinsam an einem Tisch und unterhielten uns. Leon stieß mich an.
„Ist das alles?", fragte er und sah auf den Apfel, der auf meinem Teller lag. Ich nickte und sah auf sein Tablett. Würstchen, Ei und Toast. Ich verzog den Mund. Ich hatte nichts übrig für Frühstück.
„Willst du was haben?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, .Generell frühstücke ich eigentlich nicht. Ich esse nur, damit mich hier niemand zur Esstherapie schickt."
Es war als Scherz gemeint, aber Leon sah mich mit gerunzelter Stirn an. Federico, der mir gegenüber saß, schaltete sich ein.
„Wollen wir nach der Schule shoppen gehen", fragte er und schob sich eine Portion Rührei in den Mund.
„Nein, ich wollte noch üben."
„Komm schon, Ludmila. Du übst doch nur."
,, Woher willst du das wissen?"
,,Na Leon hat es mir erzählt. "
„Ist es schlimm, dass ich was für meine Karriere tun will?", fragte ich.
„Natürlich nicht", lenkte Leon ein, „aber du übertreibst wirklich."
Ich warf ihm einen giftigen Blick zu. „Ihr seid solche Vollidioten."
Leon grinste Federico an.
„Ich gehe schon", sagte ich und ging. Ich hörte Leon noch nach mir rufen, reagierte aber nicht.
Langsam lief ich auf mein Zimmer.
Plötzlich klopfte es an der Zimmertür.
„Kommt schon rein Mädels. Warum vergisst ihr auch immer euren Schlüssel", lachte ich.
Federico setzte sich auf mein Bett.
,,Alles in Ordnung? ", fragte ich.
„Mit mir ist alles in Ordnung.Nerv nicht", knurrte ich. Er machte mich wütend.
„Du siehst aber nicht so aus. Leon hat mir erzählt, dass du ganz schön leicht geworden bist." Ich wusste es. Ich wusste ganz genau, worauf er hinaus wollte.
„Woher will Leon das wissen?"
„Er ist dein Tanzpartner. Er hebt dich ständig hoch. Er wird schon wissen, wovon er redet, wenn er sagt, dass es viel leichter geworden ist, dich zu heben."
„Vielleicht ist Leon auch einfach nur stärker geworden", sagte ich.
„Ludmila.Das ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wenn du nichts isst, musst du das jemandem sagen."
Was wollen nur alle von mir?, dachte ich mir genervt und band noch meinen Dutt vor dem Spiegel, als Federico sich keinen Zentimeter bewegte.
„Nur weil ich vor zwei Jahren eine Essstörung hatte, heißt das nicht, dass ich sie jetzt wieder hab, kapiert? Mir geht's gut. Ich hab das überwunden."
Er kennt mich doch gar nicht.
Warum mischt er sich in mein Leben ein?
,,Halte dich aus meinen Leben raus."
,, Ich wollte dir doch nur helfen."
,, Ich brauche deine Hilfe nicht",knurrte ich.
Und schon war er weg.
Schnell lief ich ins Tanzstudio.
Camila und Francesca standen vor mir und wärmten sich mit Übungen an der Stange auf. „
Wo bist du gewesen? Du bist doch als Erste gegangen", fragte Fran.
„Ich hab mich mit Federico unterhalten."
„So. Wir machen weiter mit dem Pas de deux.", rief Frau Linden. Ich suchte das Studio schon nach Leon ab und einige andere machten sich auch schon auf den Weg zu ihrem Partner.
„Moment. Lasst mich ausreden. Euer Partner ist euch zugeteilt worden, ihr könnt euch völlig auf ihn verlassen. Solltet ihr irgendwann am Lorin Ballet oder in einer anderen Kompanie tanzen, werdet ihr euren Partner öfter wechseln. Deswegen üben wir jetzt den Pas de deux mit verschiedenen Partnern. Ich habe die Paare so gebildet, dass immer ein schwacher und ein starker Tänzer ein Paar bilden. Fangen wir an." Miss Linden sah auf ein Klemmbrett und las die Namen vor. Wer in dem Paar der schwache und wer der starke Part war, musste und konnte sich jeder selbst denken. Ich wurde mit Jonathan gepaart. Seine braune Augen passend zu den Haaren lächelten mich freundlich an.
„Ich bin wohl das schwache Glied bei uns", sagte ich lachend.
„Ach Quatsch. Miss Linden sagt doch sowas immer, damit wir uns unsicher fühlen."
Jonathan war mir sympathisch. Und er war sehr schlau. Was er sagte stimmte fast immer. Ich lächelte und wir begaben uns in Position. Zum Glück war er größer als ich auf Spitzenschuhen. Manchmal überragten die Mädchen ihre Partner, wenn sie auf Spitze tanzten.
Es war ungewohnt und meine Bewegungen passten nicht so wirklich zu Jonathan's obwohl ich zugeben musste, dass er unglaublich gut war. Er hielt mich fest, und gab mir Halt.
Nach dem Training war eine Stunde Pause und Mittagessen. Ich legte meine Sachen zusammen und verschwand schnell. Da ich keinen Hunger hatte, verschwand ich auf mein Zimmer.
Jetzt habe ich gleich 2 Stunden Mathe.
Ich hatte mir die Schuluniform angezogen, die aus einer weißen Bluse, einem Blazer und einem Faltenrock in blau mit komischen Schuhen und weißen Socken bestand. Sie war wirklich hässlich und ich sah bescheuert damit aus.
Ich war froh, wenn ich die Uniform nie wieder anziehen musste, die sowieso nur an mir runter hing.
Aber um ehrlich zu sein stand sie keinem hier.
Nach der Stunde war wieder kurz Pause und dann war wieder Tanztraining angesagt. Dieses ständige Klamottenwechseln war auf die Dauer ziemlich lästig, weil man die Ballettklamotten nicht unter die Uniform ziehen konnte. Im Flur standen ein Wasserspender und unzählige Papierbecher. Ich zapfte mir etwas Wasser und ging damit zu meinem Wohnhaus.
Ich trank mein Wasser leer und warf den Papierbecher in den Müll. Mein Trikot und die Strumpfhose lagen glatt auf meinem Bett. Ich schlüpfte wieder aus der Schuluniform und in das Trikot. Die Uniform hängte ich zurück in den Schrank, für heute und das Wochenende brauchte ich sie nicht mehr. Ich stellte mich wieder vor den Spiegel und löste meinen Dutt.
Dann ging ich auf den Flur entlang.
Nachdem der offizielle Unterricht beendet wurde, tauschte ich das Trikot in den Schulfarben gegen meine eigenen Trainingsklamotten, und suchte mir ein leeres Studio.
Ich begann direkt mit dem Spitzentraining, zumal ich mich eben erst Unterricht gehabt hatte.
Es dauerte keine zwanzig Minuten, bis einer der Jungs mich fand.
,, Nicht du schon wieder", seufzte ich.
,, Komm schon. Was habe ich dir getan? "
,, Du nervst mich.Ich werde dich nie leiden können. "
,,Ludmila ich verstehe dein Problem mit mir nicht."
,, Soll ich es dir verraten Federico? Du denkst, dass du ohne Training weit kommst.Du kritisierst mich wegen allem."
,, Hör zu du übertreibst mit dem trainieren. "
,, Ich muss aber viel üben", schrie ich.
Plötzlich wurde mir Schwarz vor Augen.
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Das letzte Kapitel für heute.Schreibt mir doch in die Kommentare wie ihr die Story findet♡
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