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Das Vortanzen♡

Kurz vor den Semesterferien fand eine Abschlussvorführung der Absolventen der Elite Class statt.
Dafür gab es mehrere Vortanzen für die Besetzung. Dieses Jahr hatten sich die Verantwortlichen für die Ballettversion des Nussknackers entschieden; ein Klassiker, den ich liebte. Ich übte oft, um eine der Hauptrollen zu ergattern.
Das letzte Wochenende hatte ich ohne weitere Zwischenfälle überstanden und jetzt lenkte ich mich mit dem Üben der Rolle der Clara ab. Niemand störte mich und ich war zuversichtlich, dass ich eine gute Chance hatte. Miss Linden hatte jedenfalls meine Fortschritte und Professionalität gelobt und mir versichert, dass ich es schaffen könnte, wenn ich mit genug Gefühl vortanzte.
Ich hatte es die gesamte Woche geschafft, kein Wort mit Andres zu wechseln, obwohl er mein Tanzpartner war. Und auch Leon und Federico war ich aus dem Weg gegangen; Fede nur deshalb, weil er immer dort war, wo Leon sich aufhielt. Das Vortanzen war heute, Freitag, nach dem Unterricht. Jeder Absolvent musste vortanzen. Es fand in der Tanzhalle statt, in der wir für gewöhnlich unsere Vorführungen abhielten. In den Zuschauerreihen saß die Jury, bestehend aus der Rektorin, einem Mitarbeiter am Unit Ballet und einigen weiteren Lehrern. Sie saßen in einer Reihe und starrten uns unerbittlich an.
Man ging alphabetisch vor. Ich wartete nervös hinter der Bühne und strich meinen Wickelrock glatt. Ein paar tanzten in Tutus, da ich aber für Clara vortanzen wollte, hatte ich mich für den Clara-typischen Wickelrock entschieden. Nicht nur das Vortanzen, sondern auch das Semesterende rückte näher und machte mir Sorgen.
Leon saß neben mir . Er bemerkte meine Nervosität, denn ohne ein Wort zu sagen griff er nach meiner Hand und drückte sie beruhigend. Unter anderen Umständen wäre ich ausgeflippt, aber jetzt half mir diese Geste ungemein - obwohl ich immer noch sauer auf ihn war und er sich nicht entschuldigt hatte. Um ehrlich zu sein hatte ich ihm aber auch nie die Gelegenheit dazu gegeben. Als mein Name gerufen wurde, lächelte er mich an und ließ meine Hand los. Ich stand auf, sah mich noch einmal nervös um und betrat dann die Bühne.
Die Scheinwerfer blendeten mich, aber ich versuchte sie nicht zu beachten. Ich stellte mich zentral auf und verbeugte mich vor meinen Lehrern. Mein Direktor lächelte mich an und nickte. Dann setzte die Musik ein. Ich schloss die Augen, stellte mich auf Spitze und ließ mich von der Musik leiten. Ich tanzte von der einen Seite der Bühne auf die andere, bewegte mich und machte keine Fehler.
Mein Vortanzen kam mir nicht wie zwei Minuten, sondern nur wie ein paar Sekunden vor. Das einzige, was auf meine körperliche Verausgabung hindeutete, war meine beschleunigte Atmung, als ich fertig war. Ich kam mir etwas verloren auf der großen Bühne vor, und als niemand mehr etwas sagte, verabschiedete und bedankte ich mich und verließ die Bühne.
Leon stand schon da und starrte mich an. Er wurde gerufen und ich wünschte ihm viel Glück. Doch anstatt auf die Bühne zu gehen, packte er mich am Handgelenk und zog mich zu sich heran. Ich stand ganz nah bei ihm und musste meinen Kopf heben, um ihn überhaupt ansehen zu können. Würde mein Puls nicht sowieso schon schneller gehen durch das Tanzen, wäre er jetzt wegen Leon hoch gegangen.
„Du hast wunderschön getanzt", flüsterte er mir ins Ohr und lockerte seinen Griff um mein Handgelenk.
Dann ging er auf die Bühne und tanzte vor. Ich ließ es mir nicht nehmen, mich hinter den Vorhängen zu verstecken und Mäuschen zu spielen. Mir fiel als erstes sein trauriger Gesichtsausdruck aus. Er hatte sich eine sehr emotionale Szene ausgesucht und er tanzte sie perfekt. Es gab Tänzer, die beherrschten die Choreografie perfekt, wirkten aber kalt und emotionslos. Leon schaffte beides: Er brachte Technik und Gefühl perfekt in Einklang. Ich stand mit offenem Mund hinter der Bühne und verschwand erst, als die Musik ausging und er wieder in meine Richtung gelaufen kam.
Die Ergebnisse würden abends in den Wohnhäusern und der Cafeteria ausgehangen.
Beim Essen suchte ich mir einen Platz neben Diego, mit dem ich diese Woche viel Zeit verbracht hatte. Er hatte nichts mit dieser Sache mit Andres und Leon zu tun .
„Und wie war das Vortanzen bei dir?",
Generell hatte ich es mir in der letzten Woche angewöhnt, nicht mehr so viel über mich nachzudenken. Das machte mich im Endeffekt nur verrückt. Und diese Blockade in meinem Kopf sorgte dafür, dass ich gut tanzte.
„Da hinten, sie hängt die Rollenbesetzung aus!", rief Violetta. Ich stand zusammen mit allen anderen auf und wir drängelten uns an die Wand, um eine möglichst gute Sicht auf den Zettel zu haben. Jeder bekam eine Rolle, nur waren manche größer und manche kleiner. Ich hatte keine Lust, nur eine Schneeflocke oder eine Süßigkeit zu sein. Die Namen waren nicht sortiert. An oberster Stelle standen die wichtigsten Figuren aus dem Nussknacker; je weiter unten der Name, desto unwichtiger die Figur.
Ich hörte Violetta kreischen und sie hüpfte auf und ab.
„Ich bin Clara! Ich bin Clara", schrie sie aufgeregt. Ich drängte mich an ihr vorbei und las die Liste. Violetta war tatsächlich Clara, mit Nati als Zweitbesetzung. Jede Figur hatte eine Zweitbesetzung, bei Krankheiten und anderen Ausfällen. Unter Clara war der Nussknacker, der Leon war!
Ich hatte also nicht danebengelegen mit meiner Vermutung, dass sein Auftritt vorhin unglaublich gewesen war. Ich ging die Liste weiter durch, und da war mein Name. Ziemlich weit oben. Ich war die Zuckerfee! Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich schob mich aus der Menge.
„Die Zuckerfee und Clara! Das ist Wahnsinn. Unser Zimmer ist so gut", sagte Nati glücklich.
„Nati... weißt du, wer den Prinzen spielt?", fragte ich. Sie lachte. „Ich dachte schon, du würdest nie fragen!" Oh nein. Ich befürchtete das Schlimmste. Leon konnte es nicht sein, er war schließlich der Nussknacker.
„Bitte sag mir nicht, dass es Andres ist!", bat ich sie. Nati schüttelte den Kopf. Nein, keine Angst.
Federico ist dein Prinz."
Ich stöhnte.

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