Kapitel 56
Seufzend setzte ich mich auf mein Bett und zückte mein Handy. Ich hatte vergessen Bescheid zu geben, das es gleich Abendessen geben würde. Also schrieb ich ihm das nur. Wenn er das nicht liest, hat er eben Pech gehabt. Immerhin habe ich ihm dann ja gesagt, dass es bald Essen gibt.
18:46 Jin
'Es gibt gleich Essen.'
Genervt ließ ich mein Handy neben mich fallen und überlegte kurz, was ich machen sollte. Da wir eh gleich zu Tisch kommen müssten, wäre es unnötig noch ein Buch oder so anzufangen.
Also machte ich mir einfach nur Musik an und lag mit geschlossenen Augen im Bett.
Dies stellte sich aber als Fehler heraus, weil ich versehentlich einschlief. Durch heftiges Klopfen wurde ich erst wach, woraufhin ich direkt schnell zur Tür ging.
Namjoon: ,,Es gibt Essen du Vollidiot."
Mehr sagte er nicht und ging direkt nach unten. Ihm folgend sah ich schon, wie meine Mutter mich böse anstarrte.
Jins Mutter: ,,Ich mag es nicht, wenn du dein Zimmer abschließt, das weißt du."
Saeha: ,,Lass ihn doch Schatz, er ist doch schon alt genug."
,,Ich bin eingeschlafen, tut mir leid."
Jins Mutter: ,,Naja kann man jetzt auch nicht mehr ändern. Aber komm achte das nächste Mal drauf, das du dich nicht hinlegst. Immerhin wusstest du, dass es Essen gibt."
,,Tut mir leid."
Namjoon schien das ziemlich witzig zu finden, da er mich breit angrinste. Meine Mutter und Saeha bemerkte das gar nicht und aßen stattdessen einfach ruhig ihr Essen.
Während die Drei eine rege Unterhaltung führten, hörte ich nicht einmal zu. Obwohl ich als Letzter unten war, hatte ich mein Essen als erster aufgegessen.
,,Darf ich hochgehen?"
Saeha: ,,Bleib doch noch ein bisschen."
Warum sollte ich?
Jins Mutter: ,,Lass ihn ruhig. Wenn er meinte sich allem entziehen zu müssen, dann soll er doch."
Saeha: ,,Aber es ist doch..."
,,Danke."
Stumm stand ich auf, räumte meinen Teller weg und verließ die Küche. Wütend über den Tag, ging ich direkt schlafen, weil ich keine Lust mehr zu irgendwas hatte.
Den nächsten Tag hatte ich mit Jungkook über die ganze Situation gequatscht, wobei er alles selber kaum fassen konnte. Es war wirklich ungewöhnlich, wie alles zusammengekommen war. Aber daran konnte man leider nichts ändern. So sehr ich es auch wünschte, gäbe es keine wirklich schlaue Alternative.
Außer ich würde vielleicht mein Studium abbrechen. Aber wäre es das wirklich wert? Das sollte eigentlich später mein Einstieg in eine angenehmeres Leben sein und so hätte ich die ersten Jahre sonst komplett weggeworfen. Eine schlechte Idee, aber dennoch ein Ausweg hier raus. Vielleicht könnte ich dann auch im Casino vernünftig arbeiten und nicht nur als Hilfskraft.
Aber das soll doch schon gut überlegt sein. Vielleicht passiert ja ein Wunder und es bessert sich irgendwann alles. Irgendwann muss doch auch mal mir etwas Gutes widerfahren.
Inzwischen war es wieder Mittwoch und es stand erneut eine Tanzstunde an.
Wir sollten beide zusammen dort hinfahren, was ich aber herzlichst ablehnte. Wie immer fuhr ich mit dem Bus und schob es darauf, das ich vorher noch was Anderes vorhatte. Nur deswegen bin ich überhaupt eine Stunde früher losgefahren. Lügen kann echt anstrengend sein.
Aber Namjoon hätte mich eh nicht bei sich mitfahren lassen und selbst wenn, hätte ich das nicht gewollt.
Beim Tanzkurs war alles wie immer. Die Lehrerin war wieder über uns beide mehr als genug amüsiert, obwohl es eigentlich nichts Amüsantes mehr gab. Trotzdem grinste sie uns schon seit ich die Halle betreten habe, ununterbrochen an.
Dies ignorierend, trat ich auch den Rückweg wieder mit dem Bus an. Zu Hause angekommen, war ich direkt mit Verwunderung überflutet worden.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro