Kapitel 40
Ich brauche unbedingt mal eine Auszeit. Irgendwie steigt mir das alles zu Kopf.
Genau in dem Moment wo ich darüber nachdachte das ich mal eine Auszeit vertragen könnte, fiel mir ein, das ja bald Ferien sind. Und zwar genau dann, wenn der Umzug stattfindet. Also ist meine Mutter in dem Punkt doch nicht so kaltherzig, wie ich angenommen habe das sie es sei.
So kann ich mich wenigstens ein bisschen auf das nächst kommende Ereignis einstellen und vorbereiten. Nur noch einen Monat also, dann habe ich erstmal drei Wochen und ein paar Tage meine Ruhe.
Erleichtert grinsend saß ich nun im Bus und dachte ausnahmsweise mal nicht komplett negativ über alles nach. Es ist ein schönes Gefühl, wenn es ab und zu mal so läuft, wie man sich das vorstellt. Auch wenn der Umzug nicht in meine Vorstellung gehört, ist es durch die Ferien doch um einiges erträglicher.
Mit dieser Einstellung, verging wieder eine Woche bis zum nächsten Tanzkurs.
Aus mir unerklärlichen Gründen, dachte ich immer wieder über Namjoon nach und auch, freute ich mich heute sogar ein bisschen über den Kurs. Andererseits war ich aber auch ein wenig traurig. Mir ist zwar bewusst, dass ich mit Namjoon Stress habe und meine Freude deswegen eigentlich nicht berechtigt ist. Aber ich frage mich, wie man dem anderen wohl gegenübertreten würde, wenn man sich irgendwie anders kennengelernt hätte.
Alles nur dumme Träumereien und Fantasien. Wahrscheinlich nur aus dem Wunsch heraus, nicht komplett alleine sein zu wollen. Momentan fühlte ich mich nämlich so. Jungkook hatte die ganze Woche keine Zeit mehr für mich gehabt. Die habe ich zwar auch nicht unbedingt, jedenfalls nicht um sich zu treffen, aber eigentlich hatte ich vor mit ihm hier und da mal zu skypen.
Ich hoffe mal das er sich vielleicht mit Taehyung wieder trifft oder sowas und deswegen nicht mehr online kommt. Anfangs habe ich mir echt Sorgen gemacht, aber am Handy hatte er mir versichert, das alles gut sei und er einfach nur leicht erkältet ist.
Also hat er schlicht weg einfach keine Zeit. Aber an sich war ich es ja gewohnt alleine zu sein, auch wenn ich das nicht immer sein wollte.
Der Tanzkurs ging heute viel schneller rum als sonst. Mit Namjoon habe ich aber nicht ein einziges Wort gewechselt, was irgendwie komisch war. Stumm miteinander zu tanzen ohne was zu sagen, ist doch schon ziemlich seltsam. Außerdem war ich deswegen irgendwie wieder total nervös, was er aber diesmal komplett ignorierte. Auch seine Freundin war heute anders als sonst. Theoretisch kann es mir egal sein was die beiden haben, aber irgendwie war ich schon ein bisschen neugierig, da ich das Pärchen so nicht kenne.
Ich frage mich ob das jetzt immer so ablaufen wird. Unsere Lehrerin meinte nämlich, dass ich und Namjoon zusammen tanzen werden bis mein Kurs vorbei ist. Sie weiß das ich insgesamt nur vier Monate diesen besuche um die wichtigsten Tänze zügig zu lernen. Mit Namjoon ließ sie mich deswegen zusammen, weil sie findet das wir beide zusammen ganz gut tanzen und außerdem mag sie die Art nicht, wie wir miteinander umgehen.
Bei dem ersten Punkt kann ich sie irgendwie verstehen aber der zweite geht sie eigentlich gar nichts an. Was will sie damit außerdem bezwecken? Das wir von heute auf morgen beste Freunde werden?
Das wir überhaupt miteinander kommunizieren ist schon ungewöhnlich, da muss sie das eigentlich nicht unbedingt in die Höhe treiben, was ihr scheinbar aber Spaß bereitet.
Auch die nächsten Wochen bis zum Umzug waren in einigen Hinsichten ein bisschen komisch. Auf der Arbeit war jetzt seit Neustem immer dieser Mark, Jungkook meldet sich so gut wie gar nicht mehr, meine Mutter ist ungewöhnlich ruhig und der Tanzkurs wurde auch immer seltsamer.
Vorletztes Mal war es so gewesen, das Namjoon mich beim Tanzen des Öfteren angegrinst hatte. Aber auch wieder, ohne etwas zu sagen. Selbst als ich ihn einmal direkt angesprochen hatte, kam nichts zurück. Seitdem traue ich mich irgendwie gar nicht mehr, ihn auch nur anzusehen.
So sehr mit Ignoranz konfrontiert zu werden, wenn man doch so "innig" miteinander agiert, ist doch schon ziemlich seltsam und gewöhnungsbedürftig. Ich war heilfroh, als sich das zwei Wochen später wieder änderte.
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